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Am siebenten Sonntage nach Trinitatis: Daß wahre Christen
gern das Leibliche dem Geistlichen zum Opfer bringen... 252
Am achten Sonntage nach Trinitatis: Das Gericht der
Schafe über ihre Hirten..........

Am neunten Sonntage nach Trinitatis: Wie Christus in
unserem Evangelio den ungerechten Haushalter allen
Menschen theils zur Warnung, theils zur Ermunterung
vorstellt......

Am zehnten Sonntage nach Trinitatis: Von dem schreck-
lichen Zustande der Verstockung...............

Am cilften Sonntage nach Trinitatis: Von der Rechtferti-
gung eines armen Sünders vor Gott vach dem Evan-
gelio....

257

Am Tage der Verkündigung Mariä: Warum die Geheim-
nisse der christlichen Religion so glaubwürdig seien........ 362
Am Tage St. Johannis des Täufers: Die Sendung Jo-
hannis des Täufers, eine dringende Aufforderung zum
wahren Glauben an JEsum Christum.......
286 Am Tage der Heimsuchung Mariä: Von dem lieblichen und
gesegneten Umgang, den gläubige Christen unter einan-
der pflegen.......
274 Am Tage St. Michaelis: Von dem wichtigen und heilsamen
Einflusse, welchen der Glaube an das Dasein der Engel
auf unser ganzes Christenthum hat............................
Am Reformationsfeste: Der geweissagte Sturz des Anti-
christs, eine der großen Wohlthaten der lutherischen
Kirchenreformation ................

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Am ersten Sonntage des Advents.

HErr JEsu, so oft wir bisher ein neues Kirchen- | Morgen folgt. Obgleich also Gott dem ganzen sündijahr begonnen haben, so oft haben wir mit Scham um gen menschlichen Geschlechte schon Jahrtausende lang unserer im alten Jahre begangenen Sünden willen vor Güte über Güte erwiesen hat, und ob er auch einem Dir erscheinen müssen. Ach, auch heute kommen wir einzelnen Menschen noch so lange Jabre mit lauter vor Dein Angesicht, beladen mit schwerer Sündenschuld. Güte nachgegangen ist und mit ihr ihn gleichsam überHErr, bist Du nun nicht müde, Dich unser zu erbarmen? schüttet hat: seine Güte hat darum doch nie ein Ende, Nein, nein! Du bist nicht müre! Denn Du bist Gott, doch nie ihr Ziel erreicht. Wir Menschen haben und nicht ein Mensch; du bist „JEsus Christus, gestern wohl, wenn wir ja Güte besigen, nur ein bestimmtes und heute, und derselbe auch in Ewigkeit." Vergessen Maaß derselben und sind daher mit unserer Güte gegen wir Deiner auch, so vergissest doch Du unser nicht. unsere Mitsünder nur zu bald am Ende; haben wir Verlassen wir Dich auch, so verlässest Du uns doch ihnen schon mehrmals und reichlich Güte erwiesen, so nicht. Werden wir Dir untreu, so bleibest doch Du heißt es bei uns nur zu bald: Nun ist's genug; und treu, Du kannst Dich selbst nicht leugnen. Es sollen ist der, dem wir wohl thaten, undankbar, gebraucht er wohl Berge weichen und Hügel hinfallen; aber Deine wohl gar unsere Güte gegen uns, so versiegt leicht Gnade soll nicht von uns weichen, und der Bund Dei- der Brunnen unserer Güte gegen ihn schnell für immer. nes Friedens soll nicht hinfallen, sprichst Du selbst, Der Brunnen der göttlichen Güte aber ergießt sich fort HErr, unser Erbarmer." So kommen wir denn getrost und fort und selbst die schnödeste Undankbarkeit und der zu Dir an diesem ersten Tage eines neuen Kirchenjahres frevelste Mißbrauch kann diesen Brunnen nicht verund bitten Dich, gedenke nicht unserer Untreue und stopfen. Ist er doch vielmehr ein ewig quellendes komm wieder durch Dein Wort und Sacrament mit grundloses Meer der Liebe, das nie ausgeschöpft werneuer Gnade, mit neuem Segen und mit neuem Schuße, den kann. in Deine ganze Kirche, in diese unsere Stadt, in unsere Und noch mehr, meine Lieben; wenn es heißt: Gemeinde, in unsere Häuser und in unser aller Herzen; „Gottes Güte ist alle Morgen neu", so hört sie also ja, komm, HErr JEsu, so genüget uns. Amen! nicht nur nicht auf, sie nimmt auch sonach nie ab; sie ist immer dieselbe; immer so groß und so brünstig, wie Geliebte Brüder und Schwestern in Christo JEsu! am Anfang; sie veraltet nicht. Unsere Güte, wenn „Die Güte des HErrn ist, daß wir nicht gar aus sie auch eine Zeitlang helle brennt, so bald sie nur ein sind, seine Barmherzigkeit hat noch kein Ende: sondern wenig auf die Probe gestellt wird, so sie auch nicht sie ist alle Morgen neu"; das war der Trost, den einst gar verglimmt und auslöscht, wird doch leicht immer Jeremias den Gläubigen des Alten Bundes gab, als schwächer und fließt endlich nur tropfenweise wie ein dieselben in schwerer Gefangenschaft seufzten, während sich leerendes Gefäß. Nicht so Gottes Gütesie ist, zugleich Jerusalem mit seinem Tempel in Trümmern wie gesagt, alle Morgen neu. Nicht nur am ersten lag. Die Güte des HErrn ist alle Morgen neu", Tage unseres Lebens also ergießt sie sich über uns in ruft der Prophet ihnen zu. Welch ein Trost! Einen vollen Strömen, sondern an jedem folgenden Abende größeren, reicheren, köstlicheren Trost kann es für Sün müssen wir wieder singen: Lobe den HErren, der meider gar nicht geben. Laßt uns nur ein wenig über- nen Stand sichtbar gesegnet, der aus dem Himmel mit legen, was diese Worte enthalten. Strömen der Liebe geregnet. Denn wie die sichtbare Sonne an jedem neuen Morgen, selbst wenn Wolken sie verdecken, in derselben Pracht über der ganzen erwachten.

Gottes Güte ist alle Morgen neu": sie hört also nie auf, so lange auf Erden dem Abend ein neuer

wieder geschenkt wird, so oft nimmt auch Gottes Güte den armen Menschen wie ein neugebornes Kindlein in ihre Arme und mütterlichen Schooß, denn sie ist eben

Welt wieder aufgeht, in welcher sie schon seit Jahr
tausenden über ihr leuchtete: so geht auch die unsicht
bare Sonne der göttlichen Güte jeden neuen Morgen
in demselben Glanze über jeden Menschen neu wieder alle Morgen neu!
auf, womit sie ihn schon fort und fort bestrahlte.

Gibt es daher, meine Lieben, irgend ein Trostwort Doch wenn es heißt: „Gottes Güte ist alle Mor- der Schrift, wie wir es heute bei dem Eintritt in ein gen neu", so denkt also Gott auch nie daran, wie viel neues Kirchenjahr bedürfen, nach dem unverdienten und und wie lange er einem Menschen schon Güte erwiesen ach, so oft vergeblichen Genuß so vieler Gottesgüte in hat, und rechnet ihm dies alles nicht an, um es ihm bereits vergangenen Jahren; so ist es gewiß jenes von der Summe der ihm zugedachten Liebe abzuziehen; Trostwort. Denn ist nach diesem Worte Gottes seine sondern, so oft es wieder heute heißt, verhält sich Gott Güte alle Morgen neu, wie viel mehr wird sie alle gegen jeden Menschen also, als ob er ihm noch nie Jahre neu sein! Wie gewiß können wir also sein, daß seine Güte erwiesen habe, als ob er heute das erste sie auch heute und während des ganzen kommenden Mal in seinem Leben sie ihm anbiete und schmecken neuen Kirchenjahres neu sein werde? Ja, meine Lieben, lasse, und als ob er heute erst anfange, ihn zu so ist's, und diese Gottes-Güte besteht vor allem darin, suchen und sich als ein Gott, der sein Heil wolle, zu daß JEsus auch im neuen Kirchenjahre wieder zu uns erzeigen. Mögen daher schon Millionen Gnaden- kommen wird mit aller seiner Gnade, als ob er noch nie erweisungen Gottes hinter einem armen Menschen lie-zu uns gekommen wäre. Das sei es denn auch, was ich gen, und mögen sie bisher alle an ihm vergeblich gewe- heute eurem Herzen tief einzudrücken mit Gott versuchen sen sein: so oft ihm ein neuer Morgen seines Lebens will. Er stehe uns, mir und euch, hierzu gnädig bei.

Text: Matth. 21, 1-9.

Da sie nun nahe bei Jerusalem kamen gen Bethphage an den Delberg, sandte JEsus seiner Jünger zween, und sprach zu ihnen: Gehet hin in den Flecken, der vor euch liegt, und bald werdet ihr eine Eselin finden angebunden, und ein Füllen bei ihr; löset sie auf und führet sie zu mir. Und so euch jemand etwas wird sagen, so sprechet: Der HErr bedarf ihrer; so bald wird er sie euch lassen. Das geschah aber alles, auf daß erfüllet würde, das gesagt ist durch den Propheten, der da spricht: Saget der Tochter Zion: Siehe, dein König kommt zu dir sanftmüthig, und reitet auf einem Esel und auf einem Füllen der lastbaren Eselin. Die Jünger gingen hin und thaten, wie ihnen JEsus befohlen hatte, und brachten die Eselin und das Füllen, und legten ihre Kleider darauf und seßten ihn darauf. Aber viel Volks breitete die Kleider auf den Weg; die andern hieben Zweige von den Bäumen und streueten sie auf den Weg. Das Volk aber, das vorging und nachfolgete, schrie und sprach: Hosianna dem Sohne Davids; gelobet sei, der da kommt in dem Namen des HErrn! Hosianna in der Höhe!

I.

Die Hauptursache, warum dieses Evangelium von dem einstigen Einzuge Christi in Jerusalem zum Terte Christus ist, meine Lieben, nun schon mehr denn für jeden ersten Sonntag im Kirchenjahr ausgewählt achtzehnhundert Jahre hindurch fort und fort und auch worden ist, ist ohne Zweifel diese, damit allen christlichen Gemeinden jedesmal sogleich bei dem Kirchenjahrs-zu einem jeden unter uns gekommen und hat dabei auch anfang der Trost vorgehalten werden möge, daß JEsus kund gethan; aber wie wenige sind es allezeit, auch im seine Gegenwart an viel tausend Herzen merklich genug auch im neuen Kirchenjahre wieder kommen werde. Laßt auch mich daher euch heute vorhalten:

legten Kirchenjahre, gewesen, die ihn aufgenommen, und wie viele, die ihm vielmehr den Rücken gekehrt haben, als er zu ihnen kam, oder die ihm doch wieder untreu geworden sind! Ach, die allermeisten! Wie nun? ift

Die tröstliche Wahrheit, daß IEsus auch in diesem neuen Kirchenjahre wieder kommen werde. Ich lenke aber hierbei eure Andacht namentlich auf es daher auch gewiß, daß Christus doch, auch in dem zweierlei:

1. wer da kommen werde, und
2. zu wem er kommen werde.

mit Heute beginnenden neuen Kirchenjahre, wieder kommen werde? Sollte er nicht vielleicht, nachdem er nun so oft fast ganz vergeblich gekommen ist, des Kommens

müde geworden sein? Wäre es nicht möglich, daß das

Was für ein JEsus ist es nun hiernach, der in leztvergangene Kirchenjahr das lezte gewesen ist, in dem neuen Kirchenjahre wieder kommen will und wird? welchem er kommen wollte? Nein, das ist unmöglich; Haben wir etwa Ursache, uns vor einem solchen JEsus er ist des Kommens noch immer nicht müce. Unser zu fürchten? oder nicht vielmehr, ihn mit Sehnsucht zu heutiges Evangelium bezeugt uns dies; denn das darin erwarten und mit Freuden zu empfangen? Es ist beschriebene einstige sichtbare Kommen Christi nach Je- wahr, unser Evangelium stellt uns JEsum als eine rusalem ist nichts anderes, als ein Bild seines steten hohe und erhabene Person dar; es sagt uns, er ist unsichtbaren Kommens zu dem neutestamentlichen Je- allwissend; er kannte selbst die Gedanken und rusalem seiner lieben Kirche; laut der Verheißung: Worte jenes Einwohners von Bethphage von ferne; „Wer mich liebet, der wird mein Wort halten, und es sagt uns, er ist allmächtig, er konnte selbst mein Vater wird ihn lieben und wir werden zu ihm das Herz jenes Eigenthümers zweier Lastthiere aus kommen und Wohnung bei ihm machen." Und:,,Siehe, der Ferne nach seinem Willen lenken: aber unser ich bin bei euch alle Tage, bis an der Welt Ende." Evangelium sagt uns auch, er kam nicht als ein hei

Aber, meine Lieben, ist es denn auch für uns etwas liger, mit den Schrecken seiner Strafgerechtigkeit beso tröstliches, zu wissen, daß JEsus auch in diesem waffneter Richter, sondern als König, und zwar als neuen Kirchenjahre wieder kommen werde? Ist Er ein sanftmüthiger König, als ein König der Gnade nicht der heilige Sohn Gottes, und wir allzumal und Barmherzigkeit.

Sünder, die des Ruhms ermangeln, den sie an Gott Was für eine tröstlichere Wahrheit kann es also haben sollten? Ist Er nicht der ewige Richter alles heute für uns geben, als diese, daß ein solcher JEsus Fleisches, und klagt uns nicht alle unser Gewissen auch in dem heute begonnenen Kirchenjahre wieder großer Schuld an, wenn wir in die Vergangenheit und kommen werde? Bedenket nur alles wohl: JEfus ist zwar auch nur in das leztverflossene Kirchenjahr zurück- | allwissend; er weiß daher ja freilich alle Sünden, blicken? Haben wir daher nicht vielmehr nichts anderes die wir je begangen, auch die wir schon vergessen haben; zu erwarten, als daß Christus, wenn er kommt, im er weiß alle Sünden, die wir noch begehen werden; er Zorne kommen werde, uns nach unserem Verdienste zu strafen?

weiß genau, wie es in unserem Herzen aussieht, besser, als wir selbst; er kennt unser ganzes großes sündliches So möchte es ja freilich scheinen; aber laßt uns Verderben. Aber er will nichts davon wissen als in unser heutiges Evangelium schauen: was für ein unser Richter, der unsere Sünde strafen wolle, sondern JEsus, der wieder kommen will, wird uns da beschrie-|als unser sanftmüthiger Gnadenkönig, der da kommen ben? Es heißt darin: „Da sie nun nahe bei wolle, sie zu vergeben, zu tilgen und in die Tiefe des Jerusalem kamen gen Bethphage an den Del Meeres zu werfen. Da er aber allwissend ist, so weiß berg, sandte JEsus seiner Jünger zween, er daher auch alle die Noth, in der wir stecken, allen den und sprach zu ihnen: Gehet hin in den Kummer, der uns drückt, alle die Seufzer, die in uns Flecken, der vor euch liegt, und bald werdet von Menschen ungehört aufsteigen, alle die Thränen, ihr eine Eselin finden angebunden und ein die wir ungesehen weinen, alle die Bedürfnisse im GeistFüllen bei ihr; löset sie auf und führet sie lichen und Leiblichen, die wir haben, alle die Feinde zu mir. Und so euch jemand etwas wird und ihren Rath, die nach unserer Seele stehen, und sagen, so sprechet: Der HErr bedarf ihrer; daher auch alle die Gefahren, Nöthen und Trübsale, so bald wird er sie euch lassen. Die Jünger denen wir entgegen gehen; und, obgleich er auch weiß, gingen hin, und thaten, wie ihnen JEsus daß alle diese unsere Noth und Gefahr ihre erste Quelle befohlen hatte. Das geschah aber alles, in unserer Sünde hat, so weiß er doch dies alles nicht, auf daß erfüllet würde, das gesagt ist durch um uns damit als unser Feind zu strafen und uns den Propheten, der da spricht: Saget der trost- und hilflos darin umkommen zu lassen, sondern Tochter Zion: Siehe, dein König kommt zu er weiß dies alles als unser Gnaden-König; er will dir sanftmüthig, und reitet auf einem Esel, darum kommen, uns mit allem, was wir im Leiblichen und auf einem Füllen der lastbaren Eselin.“ und Geistlichen bedürfen, zu versorgen, unsere Gebete,

und Seufzer zu erhören, unsere Thränen zu trocknen, daher die Tochter Zion die Einwohner Jerusalems, weil

unsere Gefahren abzuwenden, gegen unsere Feinde uns zu schüßen, alles Uebel uns zum Besten zu lenken und uns endlich aus aller Noth durch einen seligen Tod zu erlösen. Und er weiß nicht nur alle unsere Noth und will nicht nur uns daraus helfen, er ist auch all mächtig; er kann uns daher auch helfen, wo niemand helfen kann, und Rath schaffen, wo niemand mehr Rath weiß; er hat alles in seinen Händen; er kann selbst die Herzen der Menschen lenken wie Wasserbäche und darum alles fügen zu unserem zeitlichen und ewigen Heile.

sie der Berg Zion gleichwie eine Mutter ihre Kinder in ihren Schooß aufgenommen hatte; im bildlichen oder geistlichen Sinne aber heißt die Tochter Zion die Kirche des Alten und Neuen Testamentes. Daher es denn eigentlich die Kirche der Gläubigen ist, welche die Verheißung hat, daß JEsus zu ihr allezeit und darum auch in dem heute begonnenen Kirchenjahre kommen werde. Wie aber? müssen dann nicht viele unter uns fürchten, daß JEsus nicht zu ihnen kommen werde? Denn müssen nicht viele unter uns fürchten, daß sie noch nicht zur Tochter Zion gehören, daß sie noch keine wahren Glieder der Kirche, noch keine wahren Gläu

Wie nun? was sollen wir also thun, wenn uns heute wieder zugerufen wird: JEsus kommt wieder!? Dürfen wir da, auf JEsu göttliche Herrlichkeit und bigen seien? unsere Sünde blickend, unsere Häupter voll Furcht und Meine theuren Zuhörer, wohl fürchte ich selbst, Sorge sinken lassen? Nein, nein! Wer darf davor daß gar manche unter uns noch nicht zur Tochter Zion erschrecken, wenn er hört, daß sein sanftmüthiger König oder zu den wahren Gläubigen gehören. Aber bedenket, zugleich groß, weise, stark und mächtig sei? Bei dem als Christus einst in das sichtbare Jerusalem einzog, Zuruf: JEsus kommt wieder! müssen wir daher heut da suchte er ja freilich zunächst sein geistliches gläubiges vielmehr fröhlich unsere Häupter aufheben und jauchzend Zion heim; aber er kam doch zugleich zu allen, die einstimmen in das Jubellied, womit einst das Volk ihn, damals nach Jerusalem gekommen waren, mochten sie den einziehenden Gnadenkönig, voll Lust und Freude auch noch die elendesten und verlorensten Sünder sein. begrüßte: Hosianna dem Sohne Davids; ge- So kommt JEsus auch jest ja freilich zunächst zu seiner lobet sei, der da kommt im Namen des Kirche, d. i. zu seinen wahren Gläubigen; aber damit HErrn! Hosianna in der Höhe!“

"

II.

Doch, meine Lieben, was hülfe es uns, daß JEsus ein so herrlicher Gnadenkönig ist, wenn er zwar in dem neuen Kirchenjahre wieder käme, wenn er aber nicht zu uns käme? Laßt uns daher nun zweitens zu erfahren suchen, zu wem er denn kommen wolle und werde.

zugleich zu allen, die zu seiner Kirche sich halten, mögen sie auch noch zu den elendesten und verlorensten Sündern gehören. Christi Kirche ist aber allenthalben, wo sein Wort verkündigt und seine hochheiligen Sacramente verwaltet werden. Wo freilich diese Gnadenmittel nicht sind, da ist auch die Tochter Zion nicht, da ist auch Christi Kirche nicht, und wo Christi Kirche nicht ist, da ist auch kein Christus, kein Heil, keine Seligkeit. Wer Um die rechte Antwort auf diese Frage können sich daher zu Gottes Wort und Sacramenten nicht wir, meine Lieben, nicht verlegen sein. Denn sie ist halten will, der hofft freilich vergeblich auf Christi uns schon in unserem Evangelio mit klaren und unzwei- Kommen. Er bleibt von Christo und Christus von deutigen Worten gegeben, wenn es darin heißt: „Das ihm fern. Denn nur der Tochter Zion, die sein Wort geschah aber alles, auf daß erfüllet würde, und Sacrament unter sich hat, soll zugerufen werden: das gesagt ist durch den Propheten, der da,,Aber du Tochter Zion, freue dich sehr, und du Tochter spricht: Saget der Tochter Zion: Siche, Jerusalem, jauchze; siehe, dein König kommt zu dein König kommt zu dir sanftmüthig, und dir sanftmüthig."

reitet auf einem Esel, und auf einem Fül- Wohl aber darum euch allen, die ihr Gottes Wort len der lastbaren Eselin." Die Tochter Zion nicht verachten wollet, sondern schon heute hier erschiealso ist es, zu welcher JEsus kommt. Zion war aber uen seit, es zu hören, und euch entschlossen habt oder der Name eines Berges, auf dessen Gipfel der Jerusa euch eben jest entschließet, das theure Wort Gottes im lemische Tempel und auf dessen einer Seite Jerusalem neuen Kirchenjahre fleißig zu hören! Gehöret ihr auch selbst lag; im eigentlichen Sinne des Wortes hießen noch nicht alle zur Tochter Zion, zu den Bürgern des

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