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schehen ließ. Damit wir aber auch hier Gottes Weis- | hierauf: Wohl können wir uns von Natur in solche heit bewundern können, so hat uns Gott selbst in seinem unerforschliche Wege und unbegreifliche Gerichte Gottes Worte unverkennbare Fingerzeige gegeben, worin wir nicht finden; wohl scheint es unserer Vernunft höchst die geheimnißvollen Ursachen seiner Zulassung zu suchen ungerecht, daß Gott die Sünden der Väter heimsucht haben. an den Kindern bis ins dritte und vierte Glied; aber

Die erste finden wir in den Worten St. Matthäi: wir müssen bedenken, daß solche Heimsuchungen der „Da ist erfüllet, das gesagt ist von dem Pro- elterlichen Sünden an den Kindern wohl den Eltern pheten Jeremia, der da spricht: Auf dem eine Strafe und etwas Erschreckliches sind, aber keinesGebirge hat man ein Geschrei gehöret, viel wegs den Kindern. Im Gegentheil ist es dann für die Klagens, Weinens und Heulens; Rahel Kinder, insonderheit, wenn sie um der Eltern willen beweinete ihre Kinder, und wollte sich nicht frühzeitig sterben, nichts als eine unaussprechliche trösten lassen, denn es war aus mit ihnen." Gnadenwohlthat. Sagt selbst, was haben die bethleHieraus sehen wir, daß der Märtyrertod der Kinder zu hemitischen Kinder damit verloren, daß sie schon in der Bethlehem schon deutlich durch den Propheten Jeremías Wiege eines gewaltsamen Todes sterben mußten? Was geweissagt war; derselbe mußte daher erfolgen, als ein hätte es ihnen denn geholfen, wenn sie nun auch eben wichtiges und deutliches Merkmal, daß das in Bethle- so lang gelebt hätten, als ihre Eltern? Sie hätten hem geborene Kind der Jungfrau Maria der verheißene doch endlich sterben müssen? Und müssen wir denn Messias oder Heiland der Welt sei. Als Rahel, wie nicht fürchten, daß auch diese getödteten armen Kinder Jeremias sagt, d. h. als die in Bethlehem wohnenden würden zu den Sünden ihrer Eltern verführt worden israelitischen Mütter auf dem Gebirge dieser Gegend sein? Müssen wir nicht fürchten, daß auch diese Kinder, ein lautes Wehklagen über den blutigen Tod ihrer ge- wenn sie Gott nicht so frühzeitig hinweggenommen hätte, liebten Kinder erhoben, da waren diese nichts anderes, Feinde und Verwerfer Christi, ihres Heilandes, geworals laute Thränenprediger der erfolgten Ankunft des den wären? Würden sie dann nicht jezt mit ihren erwarteten Königs der Gnade. Eltern ewig wehklagen? Was werden sie aber nun Aber wie? könnte hierbei wirklich mancher sagen, thun? O gewiß, einst werden wir diese Kinder selbst warum ließ denn Gott ein so schreckliches Zeichen der Gott mit verklärten Zungen in alle Ewigkeit preisen Ankunft Chrifti voraus verkündigen? Ich antworte hören, daß er sie gewürdigt hat, die ersten Märtyrer oder hierauf: Wohl hätte Gott auch ein anderes Zeichen er- Blutzeugen JEsu Christi zu werden! Einst werden wir wählen und daher auch ein anderes weissagen lassen sie rühmen hören, daß Gott sie so gnädig, da es noch können, aber er wußte auch voraus, daß die bethlehemi- Zeit war, aus dem Lande der Verführung in ewige tischen Väter und Mütter das heilige Christkindlein mit Sicherheit, aus dem Leben voll Sünde in das Leben seiner heiligen Mutter nicht annehmen, sondern hinaus der Vollkommenheit, aus dieser Welt voll Elend in vollin einen Stall verstoßen, nicht nach ihm fragen und um kommene Herrlichkeit und Seligkeit versezt habe. seiner niedrigen und vor der Welt verächtlichen Gestalt Sie haben nichts verloren, sondern unendlich gewillen ihn nicht anerkennen, sondern verwerfen würden. wonnen. Sie waren die ersten großen vollen Garben, Daher beschloß auch Gott, es dem königlichen Wütherich welche durch die Gnade des nun erschienenen Heilandes zuzulassen, daß er ihre Kinder grausam ermordete. Gott eingebracht wurden in die Scheunen des Himmels. wußte im voraus, daß sein Sohn bald werde verworfen Um Christi willen haben sie ihr irdisches Leben verloren, werden, darum wollte er auch bald offenbaren, welch dafür haben sie das ewige himmlische Leben dort wiedereine große Sünde dies sei. Hatten die Bethlehemiten gefunden; auf ihr kurzes Weinen und Seufzen ist sich des gnadenreichen Christkindleins nicht freuen wollen, so sollten sie nun auch zur gerechten Strafe über den Leichen ihrer eigenen Kinder weinen und heulen.

Aber wie? sagt hierbei ein anderer: was hatten die lieben Kinder für Schuld, daß sie die Opfer für die Bosheit ihrer Eltern werden mußten? Ich antworte

ewiges Lachen und Jauchzen, auf ihren kurzen Kampf und Streit ewige Ruhe und ewiger Sieg gefolgt und eine ewig strahlende, unverwelkliche Märtyrerkrone auf ihr Haupt gesezt worden zum ewigen Frohlocken aller Engel und Auserwählten.

Doch es gibt noch mehr Ursachen, von welchen wir

glauben können, daß Gott um -derselben willen den | Wir haben also die Wahl, entweder gleich den bethlebethlehemitischen Kindermord zugelassen habe; dahin hemitischen Kindern mit Christo hier leiden und einst gehört nemlich ferner: Gott wollte damit den Menschen mit ihm zur Herrlichkeit eingehen, oder hier gleich den zu erkennen geben, daß es mit dem JEsuskindlein eine bethlehemitischen Vätern und Müttern uns ohne Christum andere Bewandniß habe, als mit anderen Menschen- erst freuen, und dann mit ihnen weinen, ja, ohne kindern. Frühzeitig sollte zwar das heilige Kind mit Christum eingehen in das Land ewiger Thränen. anderen Kindern in großer Gefahr sein, aber ob auch Und noch mehr! Als Herodes das Blutbad in Hunderte und Tausende anderer Kinder dieser Gefahr Bethlehem anrichtete, da wollte er keineswegs für einen nicht entrinnen konnten, so mußte doch über dem Christ- | Verfolger der Frommen gelten; er erklärte die Weisen kinde Gottes wachendes Vaterauge und seine wunderbar aus dem Morgenlande für Betrüger, und die Bethlehe= schirmende und schüßende Hand auf das deutlichste miten für ihre verrätherischen Hehler. Lernen wir daraus offenbar werden; ob auch der blutdürftigste aller das Verfahren der Feinde Christi kennen! Bist du ein Tyrannen ihm mit aller nur erdenklichen List nachstellte, Christ, so hoffe nicht, daß die Welt dies zugestehen werde, so daß es unmöglich schien, daß sein blutiger Anschlag daß sie dir um Christi und der Wahrheit willen so feind ihm fehlen könne, so mußte doch an diesem Kindlein alle sei und dich verfolge. Nein! sie wird bei allen ihren seine Klugheit zu Schanden werden. ungerechten Verfolgungen noch vorgeben, daß sie dir mit Endlich wollte aber Gott auch gewiß an dem Tode, | allem Recht Uebels thue, daß du nur leidest als ein den die unschuldigen Kindlein um Christi willen so Bösewicht um deiner Sünden willen.

bald leiden mußten, aller Welt zeigen, wie das Reich Doch, meine Lieben, der bethlehemitische Kinderbeschaffen sei, das der Heiland auf Erden stiften werde, mord gibt uns endlich nicht nur diese ernsten Lehren, daß es nemlich nicht ein Reich sichtbarer Herrlichkeit sein sondern auch einen gar reichen Trost. Er gibt uns werde, in welchem seine Unterthanen irdisch glücklich erstlich Trost, wenn Gott noch jezt unsere lieben Kindwerden sollten, sondern ein unsichtbares, ein Creuzreich, lein viel leiden lässet; denn er zeigt uns, daß Gott sich in welchem die Unterthanen leiden und streiten, aber auch durch das Leiden unserer lieben Kinder verherrewige, himmlische Güter, Gnade, Vergebung der Sünden, Gerechtigkeit, Leben und Seligkeit, finden würden.

III.

Dies führt mich nun endlich drittens auf die wichtige Bedeutung, welche der bethlehemitische Kindermord auch für uns noch jezt hat.

lichen wolle, und daß auch sie Märtyrer Christi werden, auch sie ihrem Heiland das Creuz nachtragen, auch sie durch Leiden zur Herrlichkeit eingehen sollen. Stehest du daher an dem Siechbett deiner lieben Kleinen und will dir über ihrem Leiden oft dein schwaches Herz brechen: o so murre nicht wider deinen Gott! Er, der allerzärtlichste himmlische Vater, hat deine Kinder lieber, Derselbe gibt uns nemlich erstlich, wie schon ange- als du sie haben kannst, und eben weil er sie lieb hat, deutet, die wichtige Lehre: wollen wir es mit Christo darum läßt er sie hier oft so schwer und bitter leiden; halten, so dürfen wir nichts anderes bei ihm erwarten, sie sollen einst viel mit Freuden ernten, darum müssen als das liebe Creuz in dieser Welt, Verfolgung, Noth sie hier viel mit Thränen säen; sie sollen einst sehr und Tod. Sobald wir es bei der Welt ruchbar werden herrlich werden, darum versenkt sie Gott oft hier in so lassen, daß unser Herz und Sinn in und um Bethlehem großes Elend. Harre nur! Worüber du jezt weinst, wohne, so müssen wir auch bereit sein, auch noch jest darüber wirst du und sie mit dir einst frohlocken in Ewigeinen uns nachstellenden Herodes zu finden und darum feit. O, darum sprich auch an dem Schmerzenslager unser Bekenntniß mit geduldigem Leiden, ja, mit unserem deiner lieben Kleinen; HErr, wie du willst; dein Wille Blute zu versiegeln. Zugleich sollen wir aber auch geschehe!

dieses aus unserer Geschichte lernen: wollen wir hin- Wie tröstlich ist aber nun erst für uns das Leiden gegen mit den Bethlehemiten aus Creuzesscheu Christum der bethlehemitischen Kinder, wenn wir hier selbst viel verwerfen, so wird uns das nicht von Leiden befreien; leiden müssen, und daher oft von dem Gedanken angeoder gesezt auch, wir lachten dann hier, so wird sich fochten werden, daß Gott wider uns zürne! An jenen doch dort unser Lachen in ewiges Heulen verkehren. Kindlein können wir ja deutlich sehen, daß Gott nicht

nur der ungläubigen Welt im Zorne zur Strafe ihrer | lieb hat, die straft und züchtigt er. Die er einst herrlich Sünden, sondern daß Gott auch seinen lieben Kindern machen will, wirft er hier in den Ofen des Elendes; aus Liebe, um sich an ihnen zu verherrlichen, oft große die er einst zu ewiger Siegesfeier bringen wird, läßt er Leiden auferlegt. So gewiß der blutige Tod jener hier kämpfen; die er einst ewig trösten will, läßt er hier Kinder für sie keine Strafe, sondern die herrlichste Er- trauern. rettung und die größte Gnade war, die ihnen Gott erzeigen konnte, so dürfen auch wir, die wir an Christum glauben, an der Vaterliebe Gottes nicht irre werden, wenn er uns auch noch so viele und noch so schwere Leiden in diesem Leben auferlegt. Gerade die Gott

Hier durch Spott und Hohn,

Dort die Ehrenkron';
Hier im Hoffen und im Glauben,
Dort im Haben und im Schauen.
Denn die Ehrenkron'

Folgt auf Spott und Hohn. Amen.

Am Tage der Erscheinung Chrifti.

HErr, JEsu Christe, wir loben Dich, wir preisen aber ein arger, wider Gottes Ehre gänzlich streitender Dich, wir beten dich an, daß Du, da unsere Väter ohne Irrthum.

Gott und ohne Hoffnung, außer der Bürgerschaft Das Gegentheil versichert uns die göttliche OffenIsraels und fremd von den Testamenten der Verheißung barung in der heiligen Schrift Alten und Neuen Testadahin gingen und in Finsterniß und Schatten des Todes mentes erstlich schon dadurch, daß sie uns sagt, daß saßen, über ihnen aufgegangen bist als ein heller Gottes Gnade eine allgemeine sei, die sich über alle Morgenstern, der noch heute uns, ihren Kindeskindern, Menschen erstrecke. Im zweiten Buch der Chronika im leuchtet. Aber siehe! noch immer deckt Finsterniß einen 19. Capitel wird uns bezeugt: „Bei dem HErrn, unserem großen Theil des Erdreichs und Dunkel viele Völker: Gott, ist kein Ansehen der Person"; und Petrus und o so brich bald auch über sie hervor als die Sonne der Paulus wiederholen diesen Ausspruch im Neuen TestaGnade und Wahrheit, daß auch sie in Deinem Lichte ment mit denselben Worten. Es heißt aber auch noch wandeln und ihre Könige im Glanze, der über uns auf deutlicher unter anderem im 33. Capitel des Propheten gegangen ist. Segne dazu die Arbeit Deiner Knechte Hesekiel: So wahr als ich lebe, spricht der HErr, in allen Landen und erwecke immer mehr, die zu Dir HErr, Ich habe keinen Gefallen am Tode des Gottlosen, sprechen: HErr, hier bin ich, sende mich!" Laß auch sondern daß sich der Gottlose bekehre von seinem Wesen am heutigen Tage viele Herzen erweckt werden, theil zu nehmen an dem Werke der Bekehrung derer, die noch ferne sind. Erhöre uns um Deines herrlichen Namens willen. Amen.

und lebe." Dasselbe spricht Paulus mit den Worten aus: „Gott will, daß allen Menschen geholfen werde, und zur Erkenntniß der Wahrheit kommen"; und Petrus: Gott will nicht, daß jemand verloren werde, sondern daß sich jedermann zur Buße kehre." Hieraus ist offenbar, daß Gott den Tod auch keines Heiden will; Betrachtet man die Regierung Gottes in Betreff daß er nicht will, daß auch nur Ein Heide verloren gehe, der Austheilung seiner Gnadenmittel unter die Völker sondern daß einem jeden auch unter ihnen geholfen blos oberflächlich), so kann man leicht auf die Gedanken werde und jeder zur Erkenntniß der Wahrheit komme, kommen, als ob Gott von jeher nur einzelnen Völkern die da selig macht.

Geliebte Brüder und Schwestern in Christo JEsu!

seine Gnade habe zu theil werden lassen wollen. Doch Gott hat es auch nicht mit solchen ZeugDieser Gedanke beherrschte auch einst, und beherrscht bis nissen von der Allgemeinheit seiner Gnade bewenden. diese Stunde, das jüdische Volk mit sehr wenigen Aus- lassen, er hat auch von Anfang der Welt an es mit nahmen. Dasselbe meinte allein von Gott zur Selig- ausdrücklichen klaren Worten geoffenbart, daß der im keit bestimmt zu sein, während es die ganze Heidenwelt Paradiese verheißene Erlöser alle Völker, also auch alle für von Gott auf immer verworfen achtete. Dies war Heiden, angehe. Ja, gerade zu Abraham, Isaak und

Jakob, von denen das jüdische Volk abstammte, sprach| geredet hat"; aber dadurch hat Gott den Juden seine der HErr, daß durch den Einen ihrer Nachkommen nicht Gnade nicht allein zuwenden und dieselbe den Völkern nur ihr Volk und Geschlecht, sondern alle Völker und der Heiden entwenden und versagen wollen; sondern Geschlechter der Erde gesegnet werden sollten. Daher wie die Sonne ihr Licht nicht allein für sich, sondern denn nicht nur Jakob auf seinem Sterbebette den zu für die ganze Welt hat, so sollte auch das dem Volke erwartenden Erlöser den Helden nennt, welchem die Israel von Gott angezündete Licht der göttlichen Völker anhangen würden; sondern der ganze lange Zug Offenbarung nicht nur für dieses, sondern für alle der heiligen Propheten von Moses an bis zu dem leßten Völker leuchten. Darum hat Gott auch dem jüdischen Propheten, Maleachi, fordert wie mit Einem Munde Volk gerade in Canaan, dem Mittelpuncte der damals auch alle Heiden auf, auf den Messias, als auf aller Hei- bevölkerten Welt, seine Wohnsize angewiesen; darum den Trost, zu warten, zu hoffen, und seiner sich zu trösten es vorher und nachher von Land zu Land und von Volk und zu freuen; und so bald der Vorläufer des Heilan- | zu Volk ziehen und in der ganzen Welt zerstreut werden des geboren war, da that Gott dem Zacharias den Mund lassen; darum auch endlich unter demselben so große auf, daß er laut jubelte, das jüdische Volk habe besucht außerordentliche Wunder und Zeichen gethan, wovon der Aufgang aus der Höhe, „auf daß er erscheine denen, dis da sizen im Finsterniß und Schatten des Todes“.

das Gerücht bis in die fernsten Gegenden erscholl: damit nemlich das jüdische Volk wie eine auf hohem Doch, wie Gott den Erlöser nicht nur für das Berge liegende Weltstadt und wie ein auf den höchsten jüdische Volk, sondern für alle Menschen, also auch für Leuchter gestelltes, weithin scheinendes und leuchtendes alle Heiden verheißen und in die Welt gesendet hat, so Licht für die Welt sei und so die in Gößendienst verhat er auch zu drei wiederholten Malen und zu ver- sunkene Heidenwelt Gelegenheit habe, zur Erkenntniß schiedenen Zeiten allen Menschen ohne Ausnahme diesen des wahren Gottes wieder zu gelangen. seinen Gnadenrathschluß verkündigen und sie alle in Es ist nun zwar freilich wahr, daß troß aller dieser sein Gnadenreich berufen lassen. Das erste Mal nem- Anstalten Gottes, auch allen Heiden sein seligmachendes lich wurde das Evangelium allen Menschen im Para-Wort zu schenken, dennoch ungezählte Millionen durch die diese durch Adam als die Wurzel und das Haupt des Schuld ihrer Voreltern des Wortes Gottes beraubt und ganzen menschlichen Geschlechtes verkündigt; das zweite in die Nacht heidnischer Unwissenheit und Aberglaubens Mal durch Noah, den zweiten Stammvater der ganzen zurückgesunken sind. Es entsteht daher die Frage: nach ihm lebenden Menschheit; und das dritte Mal Warum hat Gott nicht dafür gesorgt, daß jederzeit den durch die heiligen Apostel, welche den Auftrag hatten, Nachkommen derjenigen, welche sein Wort veruntreut auszugehen in alle Welt, zu lehren alle Heiden und das und von sich geworfen hatten, dasselbe aufs neue geEvangelium zu predigen aller Creatur; welchen Auftrag bracht wurde? - Eine Ursache läßt das von Gott sie denn auch wirklich ausgeführt haben, so daß Paulus oft beobachtete Verfahren erkennen, denjenigen sein Wort versichern kann: „Zwar es ist je in alle Lande ausge- nicht predigen zu lassen, von denen er voraus weiß, daß gangen ihr Schall, und in alle Welt ihre Worte", und sie es nicht im Glauben annehmen, sondern es veran einer anderen Stelle sagt er von dem Evangelio: werfen werden. Als z. B., wie uns Apostelgeschichte Welches geprediget ist unter aller Creatur, die unter am 22. erzählt wird, einst Paulus in Jerusalem bleiben dem Himmel ist". Das sind die drei verschiedenen wollte, da sprach der HErr zu ihm: „Eile, und mache Zeitpuncte, wo das Evangelium allen Völkern und dich behende von Jerusalem hinaus; denn sie werden allen Geschlechtern der Erde verkündigt worden ist. nicht aufnehmen dein Zeugniß von mir." Es ist daher Gott hat zwar das jüdische Volk vor allen andern kein Zweifel, hätte Gott gewußt, daß die in der FinsterVölkern sich zu einem Volke des Eigenthums auser- niß des Heidenthums dahin Lebenden sich zur Annahme wählt, einen Gnadenbund mit demselben aufgerichtet, seines Wortes bringen lassen würden, so würde er es und ihm vor allen anderen das Wort seiner Offen- ihnen auch haben predigen lassen, und wenn es, wie es barung geschenkt; daher Paulus auf die Frage: Was bei Cornelius und den Macedoniern geschah, durch haben denn die Juden Vortheils?" antwortet: „Zwar Engel vom Himmel hätte veranstaltet werden müssen. fast viel. Zum ersten, ihnen ist vertrauet, was Gott (Apost. 10, 3. ff. 16, 9. 10.)

Doch, meine Lieben, obwohl wir Gott deswegen verlassene Heiden lauter Ankläger derjenigen Christen, nicht anklagen können, daß so viele Millionen schon die in Gleichgiltigkeit und Lieblosigkeit nichts nach dahin gestorben sind und noch immer dahin sterben, der Seligkeit der Heiden fragen; denn die Bekehrung welche nie etwas von ihrem Heiland gehört haben; der Heiden ist und bleibt eine Pflicht, die jeder an obwohl wir dies nemlich für ein gerechtes Gericht seinem Theile hat, der sich einen Christen nennt. Obüber diese Heiden ansehen müssen, von denen es Gott wohl die verwahrlosten Heiden um ihrer Sünden wußte, daß sie sein Wort doch nicht angenommen willen verloren gehen, so fordert Gott doch ihr Blut haben würden; so sind doch alle ohne Gottes Wort von der Christen Händen. Die Heidenmission ist eine in Trost- und Hoffnungslosigkeit dahin schmachtende | Christenschuld.

Text: Matth. 2, 1-12.

Da JEsus geboren war zu Bethlehem im jüdischen Lande, zur Zeit des Königs Herodis, siehe, da kamen die Weisen vom Morgenland gen Jerusalem und sprachen: Wo ist der neugeborne König der Juden? Wir haben seinen Stern gesehen im Morgenland und sind kommen, ihn anzubeten. Da das der König Herodes hörete, erschrak er und mit ihm das ganze Jerusalem, und ließ versammeln alle Hohepriester und Schriftgelehrten unter dem Volk und erforschete von ihnen, wo Christus sollte geboren werden. Und sie sagten ihm: Zu Bethlehem im jüdischen Lande. Denn also stehet geschrieben durch den Propheten: Und du Bethlehem im jüdischen Lande bist mit nichten die kleinste unter den Fürsten Juda; denn aus dir soll mir kommen der Herzog, der über mein Volk Israel ein Herr sei. Da berief Herodes die Weisen heimlich und erlernete mit Fleiß von ihnen, wann der Stern erschienen wäre, und weisete sie gen Bethlehem und sprach: Ziehet hin und sorschet fleißig nach dem Kindlein; und wenn ihrs findet, so saget mirs wieder, daß ich auch komme und es anbete. Als sie nun den König gehört hatten, zogen sie hin. Und siche, der Stern, den sie im Morgenlande gesehen hatten, ging vor ihnen hin, bis daß er kam nnd stund oben über, da das Kindlein war. Da sie den Stern sahen, wurden sie hoch erfreuet, und gingen in das Haus und fanden das Kindlein mit Maria, seiner Mutter, und fielen nieder und beteten es an und thaten ihre Schäße auf und schenkten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhen. Und Gott befahl ihnen im Traum, daß sie sich nicht sollten wieder zu Herodes lenken. Und zogen durch einen anderen Weg wieder in ihr Land.

Nachdem uns die Terte des Weihnachtsfestes die | Offenbarung des neugeborenen Heilandes unter dem Volke Israel erzählt haben, so erzählt uns der heutige so eben verlesene Festtert die erstmalige Offenbarung des neugeborenen Heilandes unter den Heiden. Haben wir also vor zwölf Tagen gewissermaßen insonderheit das Weihnachten der Juden gefeiert, so feiern wir heute insonderheit das Weihnachten der Heiden, das uns vor allen angeht, die wir ja von heidnischen Vorvätern abstammen. Billig gedenken wir daher heute jenes Werkes, durch welches immer mehr Heiden zur Erkenntniß ihres Heilandes gebracht werden sollen, ich meine des heiligen Missionswerkes; daher sei denn heute mein Thema:

Die Heidenmission, eine Christenschuld;

ich zeige euch hierbei:

1. in wiefern die Heidenmission eine Schuld aller Christen und sodann

2. in wiefern dieses Werk eine Schuld insonderheit für uns sei.

I.

Es war, meine Lieben, eine wunderbare Weise, auf welche einst die Erstlinge aus dem Heidenthum zu Chrifto geführt wurden. In einem weit von Judäa nach Morgen liegenden Lande, wahrscheinlich in Persien, war nemlich mehreren Weisen jenes Landes ein wunderbarer Stern erschienen, und Gott hatte es ihnen geoffenbart, daß dieser Stern die Geburt des von dem jüdischen Volke lange erwarteten Gnadenkönigs bedeute. Alsobald machen sich nun die Weisen auf den Weg nach der Hauptstadt des jüdischen Landes, Jerusalem, und hier angekommen, sprechen sie: „Wo ist der neugeborne König der Juden? Wir haben seinen Stern gesehen im Morgenlande, und sind gekommen ihn anzubeten." Was geschicht? Der König Herodes läßt sogleich alle Hohepriester und Schriftgelehrten unter dem Volk versammeln, fragt sie, wo nach der Schrift der Messias geboren werden solle, und nachdem diese ihm aus dem Propheten Micha gezeigt haben, daß er in Bethlehem geboren werden müsse,

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