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wahren geistlichen Jerusalems, so seid ihr doch jenen |

Und auch du endlich, lieber Zuhörer, der du noch Israeliten gleich, die einst in das sichtbare Jerusalem nie erfahren hast, welch' eine Seligkeit es ist, JEsum zu gingen, in welches einst JEsus seinen Einzug hielt, seinem Gnadenkönige zu haben; der du bisher in sleischwelchen Einzug daher auch sie mit genossen. Wer ihr|licher Sicherheit, ohne Sorge um das Heil deiner un daher auch seid, meine Zuhörer, und so hoffnungslos sterblichen Seele dahin gegangen bist; der du bisher es auch noch mit euch zu stehen scheinen mag, laßt ihr vor allem nach Geld und Gut, nach ruhigen Tagen euch unter denen finden, die Christi Wort hören, so gilt und einem bequemen Leben getrachtet und dich um auch euch die fröhliche Botschaft: JEsus kommt auch JEsum nicht von Herzen bekümmert hast, ja, vielleicht in diesem neuen Kirchenjahr wieder zu euch! gar sein bitterer Feind gewesen bist; der du aber nun

Ja, lieber Zuhörer, der du zwar im alten Kirchen- | merkest, daß du auf diesem Wege nicht selig werden jahr deinen HErrn JEsum nicht völlig vergessen, ver- kannst, sondern verloren gehen mußt, und nun besorgt lassen und verloren hast, aber ihm oft untreu gewesen fragst: „Was muß ich thun, daß ich selig werde?" bist, manches ihm gethane Gelübde nicht gehalten hast, auch du sollst nicht verzagen! Siehe, was du in allen von mancher Sünde überwunden worden und in mancher vorigen Jahren versäumt hast, dazu schenkt dir nun Beziehung mehr zurück, als vorwärts gekommen bist Gott im neuen Kirchenjahre neue Gnade. JEsus, verzage nicht! mit dem heutigen Tage beginnt ja ein dein König, kommt auch zu dir wieder und sucht dich neues Kirchenjahr, in welchem JEsus, dein König, auch im neuen Jahre wieder. Laß dich nur von ihm wieder zu dir fömmt, mit neuer Gnade. nimm finden und fasse mit reuevollem Herzen im Glauben die ihn mit neuem Glauben und neuer Inbrunst der Gnadenhand, die er nach dir ausstreckt, so wirst du Liebe auf, so wird dein alterndes Herz wieder neu und erfahren, bei ihm ist Hilfe aus allen Sünden. Und jung und mit geistlicher Frühlingsluft durchweht wer- wärest du auch mit tausend Banden der Sünde und des den und du wirst JEsu im neuen Jahre die Palmen Unglaubens gebunden, so wird Christus wieder wie des Dankes streuen, die du im alten ihm zu opfern einst sprechen: Löset ihn auf und führet ihn unterließest. zu mir", und du wirst frei werden.

Und du, der du vielleicht im alten Kirchenjahre, Wohlan denn, die Thore des neuen Kirchenjahres von deinem Fleisch, der Welt oder dem Satan überlistet, haben sich bereits geöffnet; schon ist JEsus, unser deinen Heiland, der in deinem Herzen gewohnt hatte, König, wieder zu uns gekommen, bereits in dieser daraus verloren hast; der du nun ohne Friece und Stunde unter dem Schall seines Wortes; schon ist er Ruhe, ohne Licht und Trost, ohne Kraft und Hoffnung ca! Auf! ihm entgegen! Haben wir doch schon alle in dahin gegangen bist, niedergedrückt von dem Gefühle der heiligen Taufe ihm gehuldigt und ihm Treue geder Ungnade deines Gottes verzage auch du nicht! -schworen, aber unseren Eicschwur schlecht gehalten: so mit dem heutigen Tage ist dir ein neues Gnadenjahr|laßt uns jezt auf der Schwelle eines neuen Gnadenaufgegangen, in welchem nun JEsus, dein König, wie-jahres unseren Eid der Treue wiederholen und von der zu dir kommt mit neuer Gnade. O falle ihm wei-Herzen zu ihm sprechen: nend zu den Füßen, nimm ihn nur wieder an, er will ja gern wieder dein sein. Wirf nur weg die Kleider deiner eigenen Gerechtigkeit und laß Christum sie mit Füßen treten und bitte ihn um das rechte Kleid seiner Gerechtigkeit, ja ziehe es eilends im Glauben an, so kannst auch du heute wieder Hosianna singen.

Ich laß dich nicht, du sollst mein JEsus bleiben!
Will rauhe Noth, Welt, Höll' und Tod

Mich aus der festen Burg des Glaubens treiben:
Nur her! ich halte mich, mein starker Held, an Dich!
Hör', was mein Herze spricht:

Du sollst mein JEsus bleiben!

Ich laß dich nicht! Ich laß dich nicht! Amen.

Am zweiten Sonntage des Advents.

Die Gnade unseres HErrn und Heilandes JEsu | scheinen mag, so kann es doch im Gegentheil nichts Christi, die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Thörichteres geben, als zu leugnen, daß der lezte Tag Heiligen Geistes sei mit euch allen. Amen. der Welt dennoch gewiß einmal eintreten werde; denn uns schon unsere Vernunft. dies sagt uns nicht allein die heilige Schrift, dies lehrt

Es ist erstlich ein unwidersprechlicher Grundsay:

Geliebte Brüder und Schwestern in Christo JEsu! Daß die sichtbare Welt, in welcher wir Menschen. leben, nicht ewig fortdauere, sondern daß einst Himmel wie alle einzelne Theile einer Sache beschaffen sind, so und Erde mit allem, was sie in sich enthalten, vergehen ist auch die Sache selbst beschaffen; sind z. B., um mich werden, dies ist eine klare und deutliche Lehre der hei eines groben Beispiels zu bedienen, alle einzelne Theile ligen Schrift. Nach derselben hat das große Welt einer Sache von Holz, so ist natürlich auch die ganze gebäude nur einen vorübergehenden Endzweck, daher Sache von Holz; darum, sind alle Theile einer Sache es, wenn es zu seinem Zwecke ausgedient hat, von der vergänglich, so muß auch die Sache selbst vergänglich selben Hand, die es einst aufbaute, auch wieder nieder sein. Nun sehen wir aber, daß alle einzelnen Theile | gerissen werden wird. Die Welt ist nemlich nach der der Welt der Veränderung und Zerstörung unterworfen, Schrift nur ein Wanderzelt, unter welchem die nach also vergänglich sind. Die meisten Dinge, die zur Welt der Ewigkeit wandernden Menschen nur Nachtherberge gehören, verzehrt schon das irdische Feuer, andere Dinge halten, und das endlich, wenn der lezte Mensch seine der Rost, andere lös't das Wasser auf, andere verwittern Wallfahrt vollendet haben wird, wieder abgebrochen durch die Luft, und dergleichen. Wir sehen auch, wie werden soll; sie ist für uns keine bleibende Stätte, bald dieser, bald jener Theil der Welt durch Wasserd. h. sie ist nicht unser rechtes Wohnhaus, in welchem fluthen, oder Erdbeben, oder unterirdische Feuerschlünde wir ewig bleiben sollen, sondern nur das Gerüste zu wirklich verwüstet, zerstört und unsichtbar wird. Gediesem ewigen Gebäu; wie aber das Gerüste hinweg-|rade die ungläubigen Naturforscher und insonderheit gethan wire, wenn das eigentliche Gebäude vollendet die Sternkundigen behaupten, daß die Cometen oder ist, so wird auch die irdische Schöpfung hinweggethan Irrsterne zerstörte Himmelskörper sind, und haben zuwerden, wenn die himmlische vollendet sein wird. Nach weilen selbst mit großer Verwunderung berichtet, daß der heiligen Schrift haben wir also mit einem Worte gewisse, Jahrtausende lang beobachtete Sterne zum einen jüngsten Tag zu erwarten. Theil plöglich, zum Theil nach und nach vom FirmaDaß es einen solchen jüngsten Tag oder lezten mente des Himmels verschwunden seien. Ist es nun Tag der Welt gebe, das wollen in unseren Tagen viele, hiernach ausgemacht, daß gewisse Theile der Welt welche zu den Aufgeklärten gehören wollen, nicht mehr bereits zerstört worden und untergegangen sind, so ist glauben. Es haben nemlich von jeher müßige Schwär- es offenbar Thorheit, zu behaupten, daß hingegen die mer schon im Voraus Tag und Stunde angegeben, ganze Welt nie untergehen könne und werde. wenn jener große schreckliche Tag kommen werde, und Bedenket ferner: Was insonderheit unsere Erde siehe!er ist nicht gekommen. Alle, die mit großer betrifft, so kann dieselbe ohne andere Weltkörper nicht Bestimmtheit die Zeit voraus verkündigten, in welcher bestehen; durch Sonne, Mond und Sterne wird sie das, Weltende eintreten werde, sind durch die Zeit selbst erleuchtet, erwärmt und befruchtet. Entfernte sich die widerlegt und mit allen, die ihren Prophezeihungen ge- Sonne nur ein wenig mehr von der Erde, als gegenglaubt haben, vor aller Welt zu Spott und Schanden wärtig, so würde die lettere schnell erkalten und erstarren geworden. Es scheint daher der Welt freilich lächerlich, und alles Leben auf ihr aufhören; näherte sich hingegen daß sich noch immer Menschen finden, welche sich durch die Sonne der Erde nur ein wenig mehr, so würde bald jene Erfahrungen nicht haben wißigen lassen, und den das Wasser der Erde versieden und alles versengen und noch behaupten, daß der jüngste Tag doch noch einmal verbrennen. Sind nun jene Himmelskörper, von denen kommen werde. So lächerlich dies aber der Welt er- [das Bestehen unserer Erde abhängt, wie wir sahen, ver

änderlich, ja zerstörbar, so muß ja freilich auch unsere unmöglich Millionen und aber Millionen Jahre bis in Erde veränderlich und zerstörbar sein. alle Ewigkeit so fort gehen könne. Die Welt muß nothHierzu kommt aber noch dieses, daß die Welt sicht- | wendig einem Endziele entgegen gehen, an welchem endlich gealtert hat und noch täglich altert. Es ist unleug- lich auch die letzte Stunde der Weltuhr schlagen und wo bar, daß das menschliche Geschlecht von Jahrhundert zu es endlich auch von ihr heißen wird: Bis hicher und Jahrhundert schwächer geworden ist; die Menschen wer nicht weiter!" Kurz, es muß ein jüngster Tag erscheinen, den jezt offenbar nicht mehr so alt, wie vormals; immer selbst nach dem Urtheil der gefunden Vernunft; daher mehr Krankheiten werden unter ihnen heimisch; und wäh- denn auch selbst Heiden schon davon geschrieben haben. rend der Menschen immer mehr und manche Länder Doch, meine Lieben, richten wir uns nach Gottes übervölkert werden, so wird hingegen der Erdboden mehr Wort, so sehen wir daraus nicht nur, daß der jüngste und mehr ausgesaugt und der Mittel, sich zu ernähren, Tag gewiß kommen werde, sondern auch, daß wir uns immer weniger und weniger. Jeder vernünftige Mensch in dieser unserer Zeit keine Stunde vor ihm sicher muß es daher selbst ohne Gottes Wort einsehen, daß es dünken lassen dürfen. Dies lehrt uns unser heutiges mit der bisherigen Entwickelung der Erde und Menschheit | Evangelium.

Text: Luk. 21, 25-36.

Und es werden Zeichen geschehen an der Sonne, und Mond, und Sternen; und auf Erden wird den Leuten bange sein, und werden zagen; und das Meer und die Wasserwogen werden brausen. Und die Menschen werden verschmachten vor Furcht und vor Warten der Dinge, die kommen sollen auf Erden; denn auch der Himmel Kräfte sich bewegen werden. Und alsdann werden sie sehen des Menschen Sohn kommen in der Wolke, mit großer Kraft und Herrlichkeit. Wenn aber dieses anfähet zu geschehen; so sehet auf, und hebet eure Häupter auf, darum, daß sich eure Erlösung nahet. Und er sagte ihnen ein Gleichniß: Sehet an den Feigenbaum und alle Bäume. Wenn sie jezt ausschlagen, so sehet ihrs an ihnen, und merket, daß jezt der Sommer nahe ist. Also auch ihr, wenn ihr dies alles sehet angehen; so wisset, daß das Reich Gottes nahe ist. Wahrlich, ich sage euch, dies Geschlecht wird nicht vergehen, bis daß es alles geschehe. Himmel und Erde werden vergehen aber meine Worte vergehen nicht. Aber hütet euch, daß eure Herzen nicht beschweret werden mit Fressen und Saufen, und mit Sorgen der Nahrung, und komme dieser Tag schnell über euch; denn wie ein Fallstrick wird er kommen über alle, die auf Erden wohnen. So seid nun wacker allezeit, und betet, daß ihr würdig werden möget, zu entfliehen diesem allen, das geschehen soll, und zu stehen vor des Menschen Sohn.

Auf Grund dieses unseres heutigen Sonntags- einst mit Freuden schauen können auf der Wolke und evangeliums lasset mich euch jezt vorstellen:

Wie thöricht es sei, sich in dieser unserer Zeit vor dem jüngsten Tage sicher zu dünken; dies ist thöricht:

1. wegen der Zeichen, die bereits geschehen. sind

auf Deinem Throne. Dazu segne auch die gegenwärtige Betrachtung Deines heiligen Wortes um Deiner gnadenreichen Menschwerbung willen. Amen.

I.

Gott hat zwar, meine Lieben, allen Vorwiz der

2. wegen des Zustandes, in welchem sich Menschen, den eigentlichen Zeitpunct des jüngsten Tages jezt die Welt befindet; und

erforschen zu wollen, ernstlich verboten. Christus spricht

3. wegen der Plöglichkeit, mit welcher der nicht nur im Stande seiner Erniedrigung: „Von dem jüngste Tag erscheinen soll.

Tage aber, und von der Stunde weiß niemand, auch vie Engel im Himmel nicht, sondern allein mein Vater"; HErr JEsu, der Du einst in die Welt gekommen er ruft auch den Aposteln nach seiner Auferstehung in bist, die Sünder selig zu machen, und wieder kommen Herrlichkeit zu: „Es gebühret euch nicht, zu wissen Zeit willst, zu richten die Lebendigen und die Todten, laß oder Stunde, welche der Vater seiner Macht vorbehalten uns Dich mit Buße und Glauben suchen und finden in hat." Aber je weniger Gott den Menschen die Zeit des Deiner Krippe und an Deinem Creuze, damit wir Dich jüngsten Tages voraus wissen lassen will, um so weni

ger will Gott, daß die Menschen je vor dem jüngsten | Furcht, und vor Warten der Dinge, die Tage sich sicher dünken lassen. Vielmehr wird gerade kommen sollen auf Erden, denn auch der der falsche Christ in Gottes Wort als ein Mensch Himmel Kräfte sich bewegen werden. Und dargestellt, der in seinem Herzen spricht: „Mein Herr alsdann werden sie sehen des Menschen kommt noch lange nicht"; während die wahren Christen Sohn kommen in der Wolke, mit großer als Menschen beschrieben werden: die auf ihren HErrn Kraft und Herrlichkeit." warten". Schon die Apostel erklären daher ihren Zu Zwar meinen viele, gerade deswegen in Betreff hörern, der jüngste Tag sei nahe, und sie ermahnen die- des jüngsten Tages ganz ruhig sein zu können, weil selben, sich darauf bereit zu halten. Kinder", schreibt eben jene Zeichen diesem großen und schrecklichen Tage Johannes in seinem ersten Briefe, es ist die lezte vorhergehen müßten. Man meint nemlich, dies alles Stunde." Petrus schreibt: „Es ist aber nahe gekom- sei ja erst noch abzuwarten. Aber man irrt sich, denn men das Ende aller Dinge." Paulus schreibt: „Es ist alle jene Zeichen sind im Verlaufe der Zeit schon da aber geschrieben uns zur Warnung, auf welche das gewesen, und geschehen zum Theil noch jezt vor unseren Ende der Welt gekommen ist." Jakobus schreibt: Augen.

"

Siehe, der Richter ist vor der Thür." Sogleich zu Hat sich nicht schon oft Sonne und Mond verAnfange des einzigen prophetischen Buchs des Neuen finstert? Sind nicht schon oft die merkwürdigsten Testaments, nemlich in der Offenbarung St. Johannis, Erscheinungen an den Sternen und überhaupt in den heißt es: Selig ist, der da lieset und die da hören die oberen Himmelsregionen bemerkbar geworden? Ist den Worte der Weissagung, und behalten, was darinnen Leuten nicht schon oft bange geworden auf Erden, also, geschrieben ist; denn die Zeit ist nahe." Endlich heißt daß sie vor Furcht und vor Warten der Dinge, die komes im Briefe an die Ebräer: Ueber eine kleine Weile, men sollen, verschmachteten und ihrem elenden Leben in so wird kommen, der da kommen soll, und nicht ver- Verzweiflung selbst ein schreckliches Ende machten? ziehen.“ Daher benußen denn auch schon die Apostel Haben nicht schon oft das Meer und die Wasserwogen die Nähe des jüngsten Tages zu einem wichtigen greulich gebraust und Menschen zu ganzen Schaaren Grunde ihrer Ermahnungen. So heißt es z. B. im verschlungen? Haben sich nicht schon oft der Himmel Briefe an die Ebräer: „Lasset uns nicht verlassen unsere Kräfte bewegt? Sind nicht, wie schon erwähnt, schon Versammlung, wie etliche pflegen; sondern unter ein- oft nach dem eigenen Berichte von Sternkundigen ander ermahnen, und das so viel mehr, so viel ihr sehet, Jahrtausende lang beobachtete Sterne plöglich für daß sich der Tag nahet"; und ferner heißt es im Briefe immer verschwunden? Und sind nicht auch alle anderen an die Philipper: „Eure Lindigkeit lasset kund sein Zeichen, welche nach Gottes Wort dem jüngsten Tage allen Menschen. Der HErr ist nahe!“ vorausgehen sollten, längst eingetreten? Sind nicht Sollten nun die Christen schon in der apostolischen längst jene Zeiten dagewesen, in welchen ein Volk über Zeit sich vor dem Hereinbruch des jüngsten Tages nicht das andere und ein Königreich über das andere sich sicher dünken lassen, so dürfen wir dies freilich in unse- empörte? in welchen Pestilenz, Theurung und Erdbeben rer Zeit noch viel weniger; ja, nichts kann thörichter hin und wieder war? in welchen die Ungerechtigkeit sein, als dies, und zwar erstlich wegen der Zeichen, selbst unter den getauften Christen überhand nahm und die bereits geschehen sind. die Liebe in vielen erkaltete? in welchen viele falsche

Es gibt nemlich gewisse Zeichen, welche dem jüng- | Propheten sich erhoben und viele verführten? Ist ferner sten Tage vorhergehen und seine Nähe allen Menschen nicht schon längst das Evangelium vom Reich in der verkündigen sollen. Christus spricht davon in unserem ganzen Welt, nicht zwar zur Bekehrung, aber, wie Evangelio also: „Und es werden Zeichen ge- Christus eben nur sagt, zu einem Zeugniß über alle schehen an der Sonne, und Mond, und Völker" gepredigt worden? Ist der dem Tage des Sternen; und auf Erden wird den Leuten HErrn laut der göttlichen Weissagung vorausgehende bange sein, und werden zagen; und das große Abfall nicht schon längst mit dem in der ChristenMeer und die Wasserwogen werden brausen. heit zur Herrschaft gekommenen römischen Pabstthum Und die Menschen werden verschmachten vor\erfolgt? und ist nicht schon in der langen Reihe der

römischen Päbste der in den Tempel Gottes, das ist, auch ihre natürlichen Ursachen und doch sind sie von in Christi Kirche sich sehende Antichrist offenbar und Gott dazu verordnet, alle Welt an die Gewißheit und zur Zeit der Reformation auch bereits für alle, die sich Nähe ihrer endlichen Auflösung während der ganzen an Gottes Wort halten, durch dasselbe umgebracht christlichen Zeit von den Aposteln an bis zu dem Legtworden? Sind nicht endlich schon längst auch die gebornen unter den Menschen zu erinnern. Wie jedes Spötter, die nach Petri Weissagung in den letzten wiederkehrende leibliche Unwohlsein eines Menschen ihm Tagen kommen sollten, wirklich selbst innerhalb der wieder und immer wieder zuruft: Bestelle dein Haus, Kirche Christi aufgetreten? Du mußt sterben!" so haben auch alle jene in allen Es ist kein Zweifel: alle Zeichen, welche dem Her Jahrhunderten wiederkehrenden Zeichen der ganzen Welt einbruch des leßten Tages der Welt vorausgehen sollten, wieder und immer wieder zugerufen: Bald wire, sind längst erschienen. Die ungläubige Welt achtet frei- o Welt, auch deine lezte Stunde schlagen! lich alle diese längst eingetroffenen Vorzeichen nicht; Was kann also thörichter sein, als hören, wie Gott ja, sie hält es namentlich für kindischen Aberglauben, nun schon seit achtzehnhundert Jahren fort und fort auf die Erscheinungen in der Natur, insonderheit am durch Creaturen über uns und neben uns und unter Himmel, als auf Zeichen der Zeit zu achten. Sie uns wie mit Posaunenton_das nahe Ende aller Dinge denkt, weil dergleichen Dinge immer geschehen sind, zum verkündigt, und dennoch ruhig, sicher und sorglos bleiTheil auch aus natürlichen Ursachen sich leicht erklären ben und sagen: „Mein Herr kommt noch lange nicht!"? lassen, ja, sogar, wie z. B. die Sonnen- und Mond- Vor solcher Sicherheit bewahre uns der HErr in Gnafinsternisse, von den Sternkundigen auf das genaueste den! Denn wohl hat die Geduld Gottes, vor dem tauvoraus berechnet und angekündigt werden können, so sei send Jahre sind wie Ein Tag und Ein Tag wie tausend es thöricht, diesen Dingen eine besondere Bedeutung Jahre, schon achtzehnhundert Jahre mit dem Tage beizulegen. Aber, meine Lieben, lasset ihr euch durch seines Gerichts gewartet, weil er Geduld mit uns hat, solche Gedanken nicht irre machen! Mögen viele der und nicht will, daß jemand verloren werde, sondern daß genannten Vorboten sich immerhin aus natürlichen Ur- | sich jedermann zur Buße kehre; aber, wenn endlich die fachen erklären, ja, selbst voraus berechnen lassen, so sind in seinem Rathe bestimmte Stunde geschlagen haben und bleiben sie doch unwidersprechlich gewisse Vorzeichen wird, dann wird auch der HErr kommen und nicht verdes jüngsten Tages. Wie der Regenbogen in den Wol-ziehen. „Himmel und Erde werden vergehen, ken ein Zeichen ist und bleibt, daß Gott nie wieder eine aber seine Worte“, spricht Er, also auch die Worte alles Fleisch verderbende Sindfluth kommen lassen wolle, von seiner Wiederkunft, werden nicht vergehen." obgleich die Naturforscher die natürlichen Ursachen der Noch steht das Volk der Juden als ein Zeuge seines Entstehung des Regenbogens recht wohl kennen, weil verheißenen Wiederkommens vor unseren Augen da, Gott den Regenbogen zu einem solchen Zeichen gemacht denn Christus sprach: „Wahrlich, ich sage euch: und demselben jene Bedeutung gegeben hat: so sind und Dies Geschlecht wird nicht vergehen, bis bleiben auch alle Sonnen- und Mondfinsternisse und daß es alles geschehe." So gewiß also keine Zeit alle anderen seltsamen Himmelserscheinungen, ja, selbst und kein noch so harter Druck das Volk der Juden, diesen das greuliche Brausen des Meeres unwidersprechlich Tropfen im Völkermeere, hat vertilgen dürfen, so gewiß gewisse Zeichen des jüngsten Tages, mag man immerhin wird Christus auch endlich das geschehen lassen, zu dessen die natürlichen Ursachen dieser Erscheinungen nachweisen Bezeugung er dieses Volk bis diese Stunde erhalten hat. können, weil Christus dieselben zu Vorzeichen des jüng- O so laßt uns denn einstimmen in den Gesang, den sten Tages gemacht und denselben diese Bedeutung unsere liebe Kirche nun schon seit zweihundert Jahren. gegeben hat. Wie alle Krankheiten und Gebrechen des gesungen hat: Alters zwar ihre natürlichen Ursachen haben und doch beides Zeichen theils der Gewißheit, theils der Nähe des Todes eines Menschen während seiner ganzen Lebenszeit von seiner Wiege bis zu seinem Sterbelager sind, so haben auch viele von jenen Erscheinungen ja freilich

"

Die Zeit ist nunmehr nah,
HErr JEsu, Du bist da:
Die Wunder, die den Leuten
Dein Ankunft sollen deuten,
Die sind, wie wir gesehen,
In großer Zahl geschehen.

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