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verachtete JEsuskindlein anbeteten, und an den heid- verkündigt, so behält das noch vorhandene doch auch da nischen Hauptmann Cornelius in Cäsarea. Warum seine göttliche, erleuchtente, erweckende, befehrende, wird uns aber dies alles in der heiligen Schrift erzählt? tröstende Kraft. Wird unter den Zrrgläubigen auch nur Unter anderem gewiß auch darum, weil wir erkennen das Hauptstück des Geseßes verkündigt, neben mancherlei sollen, daß sich oft auch unter den Zrrgläubigen wahre auch das Gesez betreffenden Irrthümern, so bleibt dasKinder Gottes, ja, besonders rechtschaffene Jünger selbe doch ein Donner, der die schlafenden Seelen aufweckt, Christi befinden. und ein Hammer, der die felsigen Herzen zerschmeißt; und Doch, meine Lieben, daran dürfen wir nicht allein wird unter ihnen auch nur das Hauptstück des süßen um dieser ausdrücklich in der heiligen Schrift erwähnten Evangelii verkündigt, neben mancherlei dasselbe verkeh Beispiele willen nicht zweifeln, sondern auch ferner um renten Grrlehren, so bleibt dasselbe doch der himmlische der Kraft willen, welche Gottes Wort und die heiligen Thau, der die erschrockenen Sünder erquickt und ihnen die Sacramente immer haben. Das Wort Gottes mag Zuversicht auf Gottes Erbarmen einflößt. Und so ists nemlich predigen, wer es sei, ein Frommer oder ein auch mit den heiligen Sacramenten. Wird die heilige Gottloser, ein Aufrichtiger oder ein Heuchler, so ver- Taufe selbst unter denen verwaltet, die sie für eine mehrt jenes weder seine Kraft, noch vermindert dies kraftlose Ceremonie halten, so bleibt die Taufe doch, dieselbe. Immer ist das Wort Gottes lebendig und wenn sie nur nach Christi Einsegung vollzogen wird, kräftig, und schärfer denn kein zweischneidig Schwert. ein Bad der Wiedergeburt und der Erneurung des Immer ist es Geist und Leben und eine Kraft Gottes, Heiligen Geistes, und wer unter den Irrgläubigen geselig zu machen alle, die daran glauben. Immer ist tauft wird, wird auch da, wenn nur er daran glaubt, nemlich damit der Geist Gottes verbunden, der durch in Gottes Gnadenbund aufgenommen und wiedergedas Wort in die Herzen und Gewissen der Menschen boren zu einem Kinde Gottes und zu einem Erben des dringt und den Menschen nicht nur ihre völlige Un- ewigen Lebens. Und wird das heilige Abendmahl würdigkeit vor Gott, sondern auch Gottes überschwäng- selbst unter denen nach Christi Ordnung gereicht, die es, liche Gnade in Christo lebendig zu erkennen gibt, und wie die Papisten, für ein Werk halten, welches, wenn es daher nicht nur Reue über ihre Sünde, sondern auch ein nur gethan wire, auch ohne Glauben, Gnade gebe, so lebendiges Vertrauen auf Chriftum und Hoffnung des gibt doch Christus auch da den Gästen bei seinem Mahle ewigen Lebens in ihnen entzündet. Ja, Gottes Wort ist seinen Leib zu essen und sein Blut zu trinken, und theilt so kräftig, daß selbst ein Bruchstück davon, nemlich die dadurch allen denen, die da glauben, Stärkung ihres allernothwendigsten Grundlehren desselben, in einem Glaubens, Gnade, Vergebung der Sünden und alle Menschen alles wirken können, was zu seinem Heile Früchte des Leidens und Sterbens Christi mit. So nöthig ist. Wie der Same aufgeht, wenn auch mit dem gewiß nun auch unter den Irrgläubigen das Wort selben noch so viel Spreu auf ein Feld geworfen worden Gottes, soweit es auch unter ihnen noch gepredigt wird, ist, so geht auch das Wort Gottes auf, wenn auch mit und die heiligen Sacramente, wo sie auch unter ihnen demselben noch so viel Menschenlehre und Irrthum in nach Christi Ordnung verwaltet werden, ihre Kraft bedie Herzen der Zuhörer ausgesät worden ist. Und wie halten, so gewiß befinden sich rechtschaffene Jünger Christi jedes einzelne Samenkorn den ganzen Baum mit allen auch unter ihnen. Ja, je größer da die Versuchungen seinen Wurzeln, Stämm, Aesten, Zweigen, Blättern sind, von seelenverderblichem Gift der Jrrlehre sich anund Früchten in sich enthält, so enthält schon jeder Theil stecken und von dem Felsen des Heils sich losreißen zu der biblischen Wahrheit den ganzen Baum der selig- lassen, um so etler müssen die Seelen sein, die mitten machenden Erkenntniß in sich. Daher spricht Christus unter den irrgläubigen Secten sich nichts bewegen lassen, selbst von den Pharisäern, die doch neben dem Worte den Grund der Seligkeit aufzugeben; daher denn unser Gottes viel Irrthümer lehrten: Auf Mosis Stuhl Luther gerade die unter der Tyrannei des römischen sigen die Schriftgelehrten und Pharifäer. Alles nun, Antichrists schmachtenden Gläubigen „den rechten Auswas sie euch sagen, daß ihr halten sollt, das haltet und bund der Christenheit und viel frommer großer Heiligen" thut es.“ Wird daher auch unter den Irrgläubigen viel nennt. *)

Irrthum gepredigt, und das Wort Gottes nur zum Theil *) XVII, 2647.

Daran, daß sich auch unter den Irrgläubigen | irgend einem Winkel der Erde allein hat Christus seinen rechtschaffene Jünger Christi befinden, können wir aber geistlichen Tempel; der Acker, wo er den zum Himmel endlich auch darum nicht zweifeln, weil es in Gottes zeugenden Samen seines Wortes aussät, ist die ganze Wort verheißen ist, daß Christi Reich und Kirche sich Welt; über der ganzen Welt erhebt sich daher das Geüber die ganze Welt erstrecken werde. Erstlich spricht wölbe seines geistlichen Tempels. Allenthalben hat er Christus in unserem heutigen Evangelio selbst: „Ich seine wahren Gläubigen. Selbst mitten unter den sage euch: Viele werden kommen vom Mor- geistlich hoffärtigen Schwärmern hat Christus seine gen und vom Abend, und mit Abraham und demüthigen Schüler; selbst mitten unter den selbstIsaak und Jakob im Himmelreich sigen." gerechten Mönchen hat Christus seine gnavenhungrigen Aus allen Himmelsgegenden werden hiernach einst Seelen; selbst mitten in einem ruchlosen Sorom hat Selige in den von Christo aufgeschlossenen Himmel ein- Christus seinen gläubigen gerechten Lot; selbst mitten gehen. Also müssen auch Christen unter allen Himmels- unter seinen Feinden hat Christus seine Freunde; kurz, strichen wohnen. Ja, es heißt schon in den allerältesten ich wiederhole es, selbst mitten unter den Irrgläubigen Weissagungen Abrahams und Jakobs von Christo: hat Christus seine rechtschaffenen Jünger.

In ihm werden gesegnet werden alle Völker der Erde"

und „Dem werden die Völker anhangen“. Ferner spricht

II.

Gott der Vater zu Christo im zweiten Psalm: Heische Dies ist euch nun gewiß allen klar; wohlan, laßt von mir, so will ich dir die Heiden zum Erbe geben und uns daber nun zweitens erwägen, wozu wir uns diese der Welt Ende zum Eigenthum"; und im Propheten Thatsache dienen lassen sollen. Sacharja heißt es: Aber du Tochter Zion, freue dich Soll uns dieselbe etwa, meine Lieben, dazu dienen, sehr, und du Tochter Jerusalem, jauchze; siehe, dein daß wir Wahrheit und Irrthum für gleich gut ansehen, König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer. und es für gänzlich gleichgültig achten, zu welcher Kirche Denn er wird Friede lehren unter den Heiden, und oder Confession man gehöre? Sollen wir daher etwa seine Herrschaft wird sein von einem Meer bis an das den Grundsaß annehmen, daß jeder bei seiner Religion andere, und vom Wasser bis an der Welt Ende." Ja, bleiben solle, in welcher er geboren und erzogen worden im 110. Psalm spricht Gott der Vater zu dem er sei, sie möge nun irrgläubig over rechtgläubig sein, denn höhten Menschensohne: Herrsche unter deinen Fein- man könne doch in jeder, wenn sie nur den christlichen den." Wo bliebe nun die Erfüllung aller dieser und Namen trage, selig werden? Oder folgt etwa daraus, ähnlicher herrlichen Verheißungen, wenn es nicht auch daß es auch unter Irrgläubigen Kinder Gottes gibt, unter den Irrgläubigen rechtschaffene Jünger Christi daß man daher nicht um die Reinheit der Lehre cifern und wahre Kinder Gottes gäbe? Ist das Häuflein und wider die Irrlehren nicht kämpfen, daß alle Christen der Rechtgläubigen nicht immer sehr klein gewesen? Ist aller Parteien sich Brüder nennen und daß alle ohne nicht immer die größte Anzahl von Christen falschen Pro- weiteres zu einer allgemeinen Union oder kirchlichen pheten zu folgen verlockt worden, die sich aus Selbst- Vereinigung zusammentreten sollten? - Das sei ferne! ruhm einen Anhang zu verschaffen suchten? Wie-Obgleich Chriftus oft die Samariter rühmt, so klein wäre daher Christi Reich immer gewesen, hätte er spricht er zu ihnen doch: Ihr wisset nicht, was ihr annur in der Kirche der Rechtgläubigen seine rechtschaffenen betet; denn das Heil kommt von den Juden." Daß Jünger gehabt! Fern sei daher von uns ein so secti- viele mitten unter den Irrgläubigen doch zum wahren rerischer Gedanke! Nein, allenthalben, wohin die Herzensglauben an Christum kommen, und daher auch Stimme des Evangeliums gereicht hat, da ist auch selig werden, das kommt nicht daher, weil man durch gewiß das himmlische Wort nach seiner Verheißung nicht Irrthümer zum wahren Glauben und zur Seligkeit leer zurückgekommen, es hat gewiß überall Seelen für fommen könnte, sondern daher, weil viele aus bloßer Christum geworben; und allenthalben, wo die heilige Einfalt und in Unwissenheit irren, die Wahrheit Taufe laut des Evangelii verwaltet worden ist, da haben aber, so weit sie sie erkennen, treulich annehmen und sich die Thore des Gnadenreiches geöffnet und Tausende gebrauchen und durch Gottes Gnade davor bewahrt und Millionen sind darin eingegangen. Nicht in werden, daß die Irrthümer, in denen sie noch gefangen

sind, nicht zu ihrem Verderben kräftig in ihnen werden. Die Juden verließen sich nemlich einft in fleischSolche sind jenen zweihundert Mann gleich, die sich dem licher Sicherheit darauf, daß sie Abrahams Kinder seien, Aufrührer Absalom und seinem Rebellenhaufen an dem Gott so große Verheißungen gegeben habe; sie schlossen und doch in ihrem Herzen ihrem rechtmäßigen verließen sich darauf, daß sie Gottes auserwähltes Volk König David treu blieben, von denen Gottes Wort sagt: sein, daß sie das geoffenbarte Wort Gottes unter sich rein „Sie gingen in ihrer Einfalt und wußten nichts um die und lauter und den Tempel sammt dem rechten GottesSache." So folgen jene äußerlich oft falschen Lehrern dienst unter sich hatten. Wenn ihnen daher von den und ihren Secten und bleiben doch ihrem rechten Könige Propheten Gottes Strafen gedroht wurden, so riefen Christo in festem Glauben treu. Wer nun deswegen, sie: Hier ist des HErrn Tempel! Hier ist des HErrn weil Einfältige auch in den Secten selig werden, die Tempel!" Diese heilige Stätte wird, ja, kann der Wahrheit nicht suchen, ja, muthwillig im Irrthum und in HErr nicht verwüsten. Und als einst Christus das einer falschen Religion bleiben, oder gar die wahre Re- jüdische Volk, und insonderheit die Hohenpriester, ligion verlassen und sich zu den Irrgläubigen schlagen Schriftgelehrten und Pharisäer strafte und ihnen den wollte, der würde damit Gottes Gnade auf Muthwillen zeitlichen Untergang und das ewige Verderben verkünziehen, der würde daher von Gott nicht bewahrt, sondern digte, da war ihr Trost, daß sie die rechtgläubige Kirche als ein untreuer Knecht verworfen werden. Denn mit seien; mit ihnen habe es daher keine Noth. Daher ruft dem Irrthum verhält es sich wie mit der Sünde. Wie ihnen denn Christus in unserem Evangelio zu: Aus allen man bei Schwachheits sünden in Gnaden stehen kann, Himmelsgegenden wird Gott Gäste an seine Himmelswie aber wissentliche und muthwillige Sünden aus der tafel rufen, aber ihr, die äußerlichen Theilhaber an der Gnade stürzen, so kann man auch wohl bei Irrthümern rechten Kirche, ihr Kinder des Reiches" werdet aus Schwachheit in Gnaden stehen, aber wissentliche Irr- ausgestoßen werden in die äußerste Finsterniß hinaus. thümer und muthwillige Abweichungen von Gottes Wort machen der göttlichen Gnade unausbleiblich verlustig. Haben wir daher gehört, daß Gott einen heiligen Samen seiner Kinder in allen Secten hat, so lasset uns Gottes allerdings einen großen Vorzug vor denen haben, denen Erbarmen preisen, der so viele Seelen in den Secten, vielleicht von Jugend auf der Irrthum gepredigt und wie einst den Daniel in der Löwengrube, erhält, und der eingeprägt wird. Aber laßt uns nicht denken, daß es felbst das Gift der falschen Lehre an aufrichtigen Seelen genug sei, daß wir uns nur äußerlich zur rechtgläubigen unschädlich machen kann; aber darum laßt uns nicht Kirche halten und daß wir die reine Lehre nur haben, selbst in die Löwengruben der Secten springen und nicht fleißig hören und gutheißen und loben. Ach, nein, selbst das Gift der falschen Lehren frevelnd trinken, son- laßt uns bedenken, wem viel gegeben ist, von dem wird dern Gott vielmehr bitten, daß er die lautere Quelle der man viel fordern. Je reiner unsere Lehre ist, desto höher Wahrheit uns fort und fort fließen lassen und uns bei laßt sie uns auch achten, desto eifriger sie festhalten, desto seiner Wahrheit erhalten möge bis an unser Ende. sorgsamer vor dem Eindringen falscher Lehre uns hüten;

"

Das laßt auch uns gesagt sein, meine Lieben! Laßt uns bedenken, daß wir, die wir die reine evangelische Lehre und die unverfälschten Sacramente besigen,

Worin die rechte Anwendung der Thatsache be- je reicher der Trost ist, der uns aus dem Evangelio vorstehe, daß Christus auch unter den Irrgläubigen seine getragen wird, desto treuer seien wir auch im Glauben; rechtschaffenen Jünger habe, das zeigt uns Christus mit je mehr der geistlichen Wohlthaten sind, die uns Gott den Worten an: Viele werden kommen vom schenkt, desto brünstiger sei auch unsere Liebe und um so Morgen und vom Abend und mit Abraham mehr seien der guten Werke, durch welche wir unsere und Isaak und Jakob im Himmelreich sizen. Dankbarkeit dafür Gott beweisen. Ja, sind wir Kinder Aber die Kinder des Reichs werden aus des Reichs hier, wohl uns, wenn wir nicht als Kinder gestoßen in die äußerste Finsterniß hinaus, dieser Welt, sondern als Kinder des Reichs wandeln, da wird sein Heulen und Zähnklappen." so werden wir auch einst nicht hinausgestoßen, sondern Warum sezt das Christus hinzu? Hiermit will er aufgenommen werden in das Reich ewiger Herrlichkeit. ohne Zweifel alle diejenigen vor Sicherheit warnen, Das helfe uns JEsus Christus, gelobet in Ewigwelche zu der Gemeinschaft der Rechtgläubigen gehören. feit. Amen.

Am vierten Sonntage nach dem Tage der Erscheinung Chrifti.

Geliebte Brüder und Schwestern in Christo JEsu!

Gnade, Barmherzigkeit, Friede von Gott dem denn, und zwar namentlich die damaligen Kaiser des Vater und von dem HErrn JEsu Christo, dem Sohne | großen römischen Weltreichs, die christliche Kirche als eine des Vaters, in der Wahrheit und in der Liebe, sei mit gefährliche Secte mit blutiger Gewalt von dem Erdboden euch allen. Amen. zu vertilgen. Es gibt keine Qual, die sich ein Mensch ausdenken kann, welche die heidnischen römischen Kaiser und ihre Amtleute nicht gegen die Christen angewendet Lesen wir die Geschichte der christlichen Kirche, so haben sollten, um sie dadurch zum Abfall von Christo finden wir, daß sie vor Menschen Augen immer in großer zu bewegen und so die christliche Kirche zu vernichten. Gefahr schwebte unterzugehen, aber immer wieder empor Man enthauptete, ertränkte, erdrosselte und verbrannte fam. sie nicht nur, sondern ersann sich auch die verschiedensten Als Christus nach Vollendung seines Erlösungs- Mittel, ihnen den Tod besonders erschrecklich und qualwerkes die Welt wieder verließ, wie klein war da noch voll zu machen: man warf sie den wilden Thieren zur seine Kirche! Sie bestand aus nicht mehr als einigen Speise vor, man röstete sie langsam am Feuer, man erhundert Seelen, und zwar meist armen, einfältigen stickte sie in Cloaken, man creuzigte sie mit dem Haupte Leuten. Und auch die zwölf Apostel, die schon einen nach unten und ließ sie so von reißenden Thieren anaus ihrer Zahl, den Verräther Judas, verloren hatten, fressen und verschmachten, man riß ihnen nach und nach waren keine gebildeten, dabei furchtsame Männer, jedes Stück Fleisch mit Muscheln oder mit glühenden sie, die die christliche Kirche nun durch die Predigt von Zangen von den Knochen, man goß ihnen siedendes dem gecreuzigten Christus über die ganze Welt ver- Del und Pech in den Mund, man band ihre nackten breiten sollten. Das schien daher ganz unmöglich zu Leiber an Leichen, warf sie mit denselben in finstere und sein. Aber was geschah? Am ersten christlichen Pfingst stinkende Gruben und ließ sie hier an den Leichnamen fest wunderbar mit den Gaben des Heiligen Geistes verhungern und verfaulen. Auf diese Weise wurden ausgerüstet, gingen sie aus in alle Welt, das Evan- in den drei ersten Jahrhunderten viele Hunderttausende gelium zu predigen aller Creatur, und siehe, nach nicht von Christen unter unerhörten Martern getödtet. Als mehr, als ohngefähr dreißig Jahren konnte Paulus, daher unter anderem die Verfolgung des Kaisers der selbst erst aus einem Verfolger der Christen ein Diocletian und seiner Mitregenten im Jahre 310 Apostel derselben geworden war, den Kolossern die Nach- | zu Ende ging, da erließen diese Kaiser zum Anricht schreiben, das Evangelium sei nun,,geprediget unter denken an ihren Sieg über die Christen Edicte mit aller Creatur, die unter dem Himmel ist"; und wenige der Ueberschrift: „Nach Vertilgung des Namens der Jahre darnach dem Timotheus, das kündlich große Christen, die das Reich umstürzen wollten", oder: „Nach gottselige Geheimniß: „Gott ist geoffenbaret im Fleisch“, allenthalben vollzogener Vertilgung des Christen-Abersei geprediget den Heiden, geglaubet von der Welt." glaubens". Aber war wirklich geschehen, was diese So hatte sich denn, als sämmtliche Apostel gestorben stolzen Ueberschriften besagten? Nein! Schon vorher waren, die christliche Kirche bereits über den ganzen hatte ein Kirchenlehrer geschrieben: „Je mehr ihr unser Weltkreis ausgebreitet; schon da gab es christliche Gemeinden in allen Ländern der Erde.

abmäht, um so mehr werden wir. Der Christen Blut ist ein Same." Ja, der Kirchengeschichtschreiber War aber die christliche Kirche schon unter blutigen Eusebius schreibt: Die Moreschwerter selbst wurden. Verfolgungen der Juden und Heiden gegründet zuleht stumpf und zerbrachen als abgenußt; die Henker worden, so begannen diese Verfolgungen erst recht, als ermüdeten und mußten sich ablösen; die Christen aber sie nun gegründet war. Je schneller sich die Christen stimmten dem allmächtigen Gott zu Ehren Lob- und allenthalben wunderbar vermehrt hatten, um so mehr Danklieder an bis zum leßten Hauch ihres Lebens." fürchteten die weltlichen Herrscher, daß das Reich der Alle die Verfolger nahmen ein Ende mit Schrecken. Christen ihnen gefährlich werden könne. So beschlossen sie Der lezte derselben, Kaiser Galerius, bei lebendigem

Leibe unter unaussprechlichen Schmerzen verfaulent, verfolgungen wiederholten sich jetzt mitten in der erließ daher, Gottes Zornfeuer in seinen Gebeinen Kirche selbst. Aber siehe! gerade als endlich alle fühlend, noch im Jahr 311 endlich selbst ein anderes Hoffnung auf Hilfe dahin zu sein schien, da war sie vor Erict, worin er erklärte, seine Absicht, die Christen zur der Thür. Gott erweckte Dr. Martin Luther, und durch Religion ihrer Väter zurückzuführen, sei nicht erreicht, denselben führte er das Werk einer vollständigen Reforund sie selbst nur an der Verehrung ihres eigenen mation der Kirche in wenigen Jahren ebenso wunderGottes verhindert worden; so sollten sie denn nun ge- bar, als herrlich hinaus. duldet sein und nun zu ihrem Gott für des Reiches und des Kaisers Wohl beten.

Doch ach, meine Lieben, auch jezt liegt die christliche Kirche wieder im Staube. Zwar tragen noch immer Als so auch dieser Wütherich ausgewüthet hatte, Hunderte von Millionen Menschen den christlichen Naund darnach im Jahr 323 Kaiser Constantin endlich selbst men, aber entweder sind sie ungläubig und verlachen die ein Christ wurde, da erhielten von nun an die Christen im Geheimnisse der christlichen Religion als eitle Fabeln, Ganzen mit kurzen Unterbrechungen zwar völlige Ruhe oder sie sind irrgläubig und hängen trostlosen Menschenvon äußerlichen Verfolgungen, aber nun standen desto lehren an. Der wahren im rechten Glauben stehenden mehr noch gefährlichere Feinde, nemlich falsche Lehrer, in Christen ist nur ein ganz kleines Häuflein. Wieder triumihrer eigenen Mitte auf, welche der Kirche nicht das leib- phiren daher jeht die Feinde der Kirche und weissagen es liche Leben, sondern die Wahrheit, darauf dieselbe gegrün- | in tausend Schriften, daß die chriftliche Kirche nun bald det ist, zu nehmen und sie so geistlich zu morden suchten.-werde zu Grabe getragen und ganz von dem Erdboden Aber siehe! so viele Irrlehrer auch zu allen Zeiten auf vertilgt sein. standen, so erweckte doch Gott immer auch zugleich Män- Wie nun? Haben wir etwa wirklich Ursache zu ner, die die Irrlehren jener aufdeckten und die Wahr- fürchten, daß nun endlich doch die Kirche untergehen heit vertheidigten. In noch größere Gefahr aber kam werde? Nein, nein, meine Lieben! Es ist dies nach endlich die Kirche durch die Entstehung des Pabst Gottes Wort ganz unmöglich, und gerade unser heutiges thums. Durch dasselbe schien die Kirche endlich ganz Evangelium ist uns gut dafür, daß, wenn die Stürme in ein weltliches Priesterreich verwandelt, Christus auch noch so sehr brausen, das Schifflein Christi doch darin vom Throne gestoßen, das seligmachende Evan- nicht scheitern, doch nicht untergehen werde. Laßt uns gelium abgeschafft und so die Kirche endlich doch unter denn zu dem Zwecke, uns in diesem Glauben zu stärken, gegangen zu sein. Selbst die früheren blutigen Christen-|jezt dieses Evangelium hören und betrachten.

Text: Matth. 8, 23-27.

Und er trat in das Schiff, und seine Jünger folgeten ihm. Und siehe, da erhub sich ein groß Ungestüm im Meer, also, daß auch das Schifflein mit Wellen bedeckt ward; und er schlief. Und die Jünger traten zu ihm und weckten ihn auf und sprachen: HErr, hilf uns, wir verderben. Da sagte er zu ihnen: Ihr Kleingläubigen, warum seid ihr so furchtsam? Und stund auf und bedräuete den Wind und das Meer; da ward es ganz stille. Die Menschen aber verwunderten sich und sprachen: Was ist das für ein Mann, daß ihm Wind und Meer gehorsam ist?

Auf Grund dieses Tertes sei der Gegenstand

unserer heutigen Betrachtung:

I.

Der Tag, meine Lieben, an welchem das in unserem

Chrifti Schiff auf dem galiläischen Meere, ein Bild der Evangelio Erzählte einst geschah, war derselbe Tag, an

Kirche unserer Zeit; nemlich welchem Christus jenen Ausfäßigen und den Knecht des 1. ein Bild der Gefahren, in denen sie macht hatte, davon wir im Evangelium des leztverHauptmanns von Capernaum wunderbar gesund geschwebt,

gangenen Sonntags gehört haben. Es war dies für

2. ein Bild der Glieder, die sie hat, und Christum ein ganz besonders mühevoller Tag gewesen. endlich

Matthäus erzählt uns nemlich, daß Christus an dem

3. ein Bild des Schußes, unter welchem selben nicht nur außerdem auch Petri Schwiegermutter, sie steht.

sondern noch ganze Schaaren von Besessenen und

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