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lung der eigenen Zeit an Umfang und Bedeutung stets die älteren Partien '), die gewöhnlich kompilatorischen Charakter tragen und allein stilistische Ansprüche erheben. Es ist bei diesen Männern, die den Bruchstückcharakter der Hellenika verschmähen, einfach das künstlerische Gefühl stärker; sie sind nicht umsonst durchweg Rhetoren oder wenigstens aktiv an der Rhetorik interessiert 2). Der Hellenikatyp selbst um(in seinem Sinne) durch. Man kann die Entwicklung in einem Stammbaum ausdrücken, der freilich, wie alle literarischen Stammbäume, cum grano salis genommen werden muss:

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1) Das ist für Ephoros betont von E. Schwartz RE VI 6 f. Er braucht für die c. 700 Jahre bis 404/3 vermutlich 17 Bücher; für die folgenden 48 Jahre 12 Bücher und davon wieder 10 für die 30 Jahre vom Königsfrieden bis zum phokischen Kriege. Die erste ouvrağıç des Anaximenes hat 12 Bücher für die Zeit von der Theogonie bis Mantineia 362; die zweite mindestens 8 für Philipp; von der dritten tà nel 'A¿ğavSoov wird im Didymospapyrus ein 9. Buch zitiert. Ob Körte Rh. Mus. 1906, 476 ff. wirklich mit Recht Durchzählung annimmt? Eine Korruptel der Zahl es braucht nicht gerade B zu sein ist doch nicht so unglaublich. Theopomp behandelt die 17 Jahre von 411-394 in 12, die Geschichte Philipps in 48 Büchern. Diyllos braucht 9 Bücher für die 40 Jahre von 357/6-316; die doppelte Zahl für die folgenden 20 bis 297/6.

2) Mindestens bei Zoilos und Anaximenes ist die Ergänzung nach oben hin wohl überhaupt nur durch ihren Beruf zu erklären. Sie schoben, als sie ihre Kunst auf das Gebiet der Geschichte anwendeten, einseitig, aber um so energischer die Stilfrage in den Vordergrund. Ein κύκλος ἱστορικὸς ὑπὸ διαφόρων πληρούμενος συγγρα qov, wie ihn die aneinandergerückten Hellenika ergeben, genügte ihren Forderungen nicht. Einheit des Stiles war nur erreichbar, wenn éin Werk die ganze Geschichte bot. So wird auch Ephoros gedacht haben. Besonders deutlich aber zeigt sich diese Auffassung in dem Jugendplan Theopomps, von dem freilich nur Bruchstücke ausgeführt sind, die Epitome Herodots und die Hellenika. Er würde wohl auch Thukydides epitomiert haben, hätte er den Plan nicht bald aufgegeben. Uebrigens ist auch der agonale Charakter der historisierenden Rhetorik dabei zu beachten. Und schliesslich war es für den Rhetor leichter, eine Universalgeschichte in grossen Zügen zu schreiben, als Zeitgeschichte allein, bei der es ohne Forschung und Bemühung um den Stoff doch nicht abging.

fasst ferner nicht nur die speziell als Hellenika bezeichneten Werke, sondern auch Φιλιππικά und Μακεδονικά, die nur im Titel der Verschiebung der politischen Machtverhältnisse Rechnung tragen '). Ihre unmittelbare Fortsetzung sind wieder die Alexandergeschichten 2), an die ihrerseits die als Τὰ μετὰ ̓Αλέξανδρον Ελληνικά, Μακεδονικά oder einfach als 'IoTogía bezeichneten Darstellungen der Folgezeit anschliessen. Auch die Zeitgeschichten der einzelnen Diadochenstaaten und gewisser Stadtstaaten, die über den engen Gesichtskreis der Horographie sich erheben, wird man hierher stellen. Allen diesen Werken ist gemeinsam der panhellenische Standpunkt und Stoffkreis; gemeinsam auch die zeitgeschichtliche Tendenz, mögen sie sich auf die Zeitgeschichte beschränken oder von einem beliebigen Zeitpunkte der Vergangenheit beginnend und immer ausführlicher werdend bis zur Gegenwart herabsteigen.

Zusammengefasst würden diese Werke eine vollständige Geschichte des griechischen Volkes ergeben, in der manche Epochen freilich doppelte und mehrfache Darstellungen 3) gefunden haben. Der Band, der die trau

1) Es mag genügen, auf eine Aeusserlichkeit zu verweisen: Duris' 'Iotopia werden meist Mazedovizά genannt, einmal aber Envizά (Diod. XV 60, 6). Was zur Wahl jenes Titels bestimmen konnte, lehrt trefflich die Inhaltsangabe von Antipatros' Пloáğɛıç ‘Ekkırızai in Epist. Socratic. 30. (Ob der Brief echt, ist auch hier gleichgültig). Freilich ist nicht für jedes Buch über Makedonien die Vertauschung des Titels möglich; vielmehr bilden Mazedovizá eine nicht kleine Gruppe auch in den Ethnographien. Denn dort werden wir Bücher zusammenzustellen haben, wie Marsyas' und Balakros Mazedovizé, das vermutlich ebenso betitelte des Nikomedes, die Μακεδονικὴ ἱστορία des Herakleitos von Lesbos, die Μακεδονική Περιήγησις eines Antigonos, die Ilargia Mazedovizá (von Steph. Byz. einfach als Mazɛdovizć zitiert) des Theagenes. Es wird noch viele andere gegeben haben, von denen wir nicht einmal die Namen kennen. Sie sind hervorgerufen (wie die Ethnographie überhaupt) durch das Interesse für das seit Anfang saec. IV energisch in den Gesichtskreis der Griechen tretende Volk und tragen, soweit man urteilen kann, Ethnographiecharakter gerade wie die Zızɛhızά, d. h. einen durch die weltgeschichtliche Bedeutung und die griechische Nationalität der beiden Länder stark der griechischen Zeitgeschichte angenäherten. (Noch stärker ist das später bei den 'Pouaizd.) Aber der wesentliche Unterschied bleibt immer. Duris' Mazedovizá-E2hqvizé und Marsyas' mit der Urzeit des Volkes beginnende Mazɛdovizá stehen zu einander wie etwa Xenophons Hellenika zu Philistos Σικελικά.

2) Auch hier sei nur die Aeusserlichkeit erwähnt, dass Kallisthenes, der gewiss seine Bücher schon selbst betitelt hat, nicht nur die Darstellung der Jahre 387/6— 356/5 ‘Ež¿yvizá nennt, sondern auch das unvollendete Werk über Alexander (Schwartz Herm. 1900, 106). Ganz natürlich. Denn für ihn sind 'Alešávdoov пgážus gleich *Ellivov пodžas. Das ist ganz analog dem Titel Mazedoviza bei Duris. Andrerseits muss z. B. Diyllos in den Hellenika auch den Alexanderzug dargestellt haben. Gerade wie auch Duris. Das sind Paralleldarstellungen, die man mutatis mutandis vergleichen mag mit den verschiedenen Darstellungen der Kämpfe um die Hegemonie in der ersten Hälfte saec. IV, die sich vor allem durch ihre Tendenz unterscheiden. Der Titel, wenn er vom Verfasser stammt, mag hier die Tendenz gleich andeuten.

3) Ihnen muss man aus praktischen Gründen auch die späteren durch historisierende Rhetoren gemachten Bearbeitungen vergangener Geschichtsperioden

rigen Reste dieses grossen Gebäudes enthält und der als der umfangreichste der Sammlung der Uebersichtlichkeit wegen eine Unterabteilung in Kapitel fordert, kann darum vernünftigerweise nur nach einem historischen Prinzip gegliedert werden; d. h. nach der zeitlichen Folge der behandelten Epochen. Ich denke mir etwa folgende Kapitel: 1) Hellenika saec. IV; 2) Ephoros und die Universalhistorie; 3) Theopompos und die Dinлınά; 4) Alexanderhistoriker; 5) Τὰ μετ' Αλέξανδρον Μακεδονικά, Ελληνικά und Torogia bis auf Poseidonios 1); 6) Monographien, Einzelgeschichten hellenistischer Staaten 2); 7) Memoirenliteratur und Hypomnemata ioroqızά; 8) die kompilierenden Universalhistoriker saec. I; 9) Die zeitgeschichtliche Literatur des ausgehenden Altertums (Kaiserzeit).

Das letzte dieser Kapitel stellt uns freilich noch vor eine difficile Frage 3), nämlich ob und wo wir eine untere Grenze unserer Sammlung ansetzen wollen und ob diese Grenze für alle Gattungen die gleiche sein soll. Ich glaube aber, die letztere Frage von vornherein verneinen zu müssen, womit die Schwierigkeit für alle Nebengattungen wegfällt. Denn die Genealogie schliesst mit den Kompilationen endgültig ab; nachher gibt es nur noch Romane und Schwindelbücher. Genealogische Notizen aus späteren und spätesten Byzantinern lassen sich leicht unter den äônia1) unterbringen. Von der Ethnographie und Horographie aber wird man alles aufnehmen, was sich nach den Titeln und Fragmenten überhaupt als zugehörig erweist. Das ist schon wegen der zeitlichen Unbestimmbarkeit vieler Lokalhistoriker praktisch. Doch liegt auch sonst kein zwingender Grund vor, hier eine andere Grenze zu bestimmen, wie die, die das Ausleben der Gattung von selbst gibt. Es wäre ja töricht, etwa Arrians Bivviazá oder die 'Ivoiný, Memnons Werk über Herakleia u. ä. auszuschliessen. Selbst die Ilargia betitelten Bücher soweit sie nicht etwa, wie die von Konstantinopel, in Spezialausgaben vorliegen wird man aufnehmen, weil sie die unmittelbare Fortsetzung der hellenistischen Stadtgeschichten sind. Ueberhaupt soll die Lokalhistorie im weitesten Sinne aufgefasst und aufgenommen werden 5).

anschliessen. Es wäre pedantisch und praktisch undurchführbar, diese Spielart der Rhetorik in einen eigenen Band für sich zu stellen. Curtius und Arrian gehören nun einmal zu den Alexanderhistorikern, gerade wie Arrians 'Ivdızń zu den Resten der echten Ethnographien über Indien gestellt werden muss.

1) Nicht Strabon, der nur eine Materialsammlung (Yrouvηuata) geliefert hat. Doch ist zu erwägen, ob die c. 5-6 zu einem zusammengezogen werden sollen. 2) Auch gewisse Biographien historisch bedeutsamer Männer werden wohl hier ihren Platz finden.

3) Sie ist in der Diskussion des Vortrags besonders eifrig erörtert worden. Einstimmigkeit schien in dem Wunsche zu herrschen, alles aufzunehmen, was auch bei Mueller steht.

4) S. S. 119, 1.

5) S. S. 119 f. Uebrigens ist es nicht sehr viel, was es da noch gibt. Die Literatur der Lokalgeschichten schliesst mit Ausnahme weniger Städte und Länder ab

Nicht ebenso kann man sich der Zeitgeschichte und der mit ihr innig verbundenen Chronographie gegenüber verhalten. Streng genommen gibt es hier keine andere Zeitgrenze wie das Jahr 1453. Denn gerade in der Historiographie höheren Stiles wandeln die Byzantiner so ganz in den Spuren der klassischen Literatur, dass jeder Einschnitt mehr oder minder willkürlich ist, mag man nun Theophanes den ersten Byzantiner nennen oder Malalas1) d. h. mit Justinians oder mit Phokas' Regierung abschliessen; oder mag man richtiger mit Krumbacher die Regierung Konstantins und das Jahr 324 als den Beginn einer neuen Zeit ansehen, die Zeitgeschichte also etwa mit Zosimos, dem letzten heidnischen Schriftsteller der Gattung, schliessen lassen. Ich persönlich wüsste für den, der die Entwicklung nicht bis zum Ende des Reiches verfolgen will, keinen besseren Endpunkt, als die Regierung des Augustus und die Wende unserer Zeitrechnung. Im saec. I a. Chr. erlischt nicht nur die Produktivität der antiken Wissenschaft, sondern auch die der Geschichtsschreibung. Auf allen Gebieten erscheinen die grossen Kompilationen in der Mythographie die Handbücher, in der Ethnographie die Exzerptenwerke Polyhistors, in der Chronographie das Sammelwerk Kastors, in der Zeitgeschichte Diodor Nikolaos Pompeius Trogus. Nicht zufällig tritt danach die grosse Lücke in der zeitgenössischen Historiographie ein 2). Die Griechen der beiden ersten Jahrhunderte schreiben keine Zeitgeschichte, die jetzt Reichsgeschichte hätte sein müssen. In griechischer Sprache erscheinen höchstens Monographien über einzelne Kriege der Kaiser, wie Arrians Пagdizá, und über die Kaiser selbst. Jene mögen meist von der Art gewesen sein, dass sie Lukians Spott reichlich verdienten, während diese meist von Rhetoren verfasst wohl Enkomien, nicht historische Biographien sind. Viel ist es überhaupt

mit den Kompilationen und Exzerptenwerken saec. I, mit Polyhistor einerseits, Timagenes Diodor Nikolaos andrerseits. Nur die Periegese blüht länger.

1) Jenen nannte in der Diskussion U. v. Wilamowitz, diesen K. J. Neumann, der Simokatta noch zum Altertum rechnen will. Wenn es sich um eine Zeitgrenze handelt, so scheint es allerdings richtiger, sie mit dem Beginne der dunkelen Jahrhunderte etwa zusammenfallen zu lassen, als sie im saec. VI zu suchen. Wilamowitz selbst verlangte übrigens noch die Aufnahme des Johannes Antiochenus, was ein Hinausgehen über die erste Zeitgrenze bedeutet.

2) Es ist aber unverkennbar, dass der Historiographie der Klassizismus nicht günstig war; dazu hätte es einer wirklich historischen Forschung auf dem Gebiete der alten Geschichte bedurft. Aber man las die historischen Klassiker und schwor auf ihre Worte. Reichsgeschichte aber ward so wenig geschrieben wie Ptolemäergeschichte sagt Wilamowitz Griech. Lit. S. 154. Der Klassizismus ist hier wohl nur ein Symptom. Der allgemeine kulturelle Niedergang des griechischen Volkes in den Jahrhunderten I a. Chr. und I p. Chr. ist unverkennbar. Ausserdem kommt der politische Gesichtspunkt in Frage. Poseidonios hatte noch als Grieche schreiben können; jetzt hätte man römisch fühlen müssen. Und dazu haben es die Griechen nie gebracht. Sie schrieben erst wieder, als in Rom der Niedergang begann und die Trennung des Ostens vom Westen sich vorbereitete.

nicht) und bedeutende Namen fehlen ganz; denn Josephus und Justus gehören in die lovdaná. Auch Arrians Пagdizá haben eher die Form der erzählenden Ethnographie gehabt, als die der zeitgeschichtlichen Monographie. Der künstlerische Charakter der echten Monographie geht jedenfalls allen diesen Werken ab. Und als dann die Reichs- und Zeitgeschichte in griechischer Sprache mit Dio Cassius wieder einsetzt, da haben wir die klassizistische Imitation in der Form, die bis zum Ende des Reiches die herrschende bleibt. Uebrigens ist uns von da ab das meiste erhalten.

Jeder Schlusspunkt zwischen Augustus Regierung und der Eroberung Konstantinopels bedeutet ein Kompromiss. Da das praktische Bedürfnis zu Kompromissen zwingt 2), so kommt es schliesslich nicht sehr darauf an, ob man die Sammlung mit 325 schliesst oder in einem weiteren Kapitel die Reste auch noch der byzantinischen Zeitgeschichte, dann aber bis 1453 und unter Hinzunahme auch der Kirchengeschichte, folgen lässt.

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Anders dagegen muss man m. E. in dem Chronographenbande verfahren. Hier die Forderung stellen, die Sammlung müsse die Fragmente auch des Johannes Antiochenus enthalten, weil C. Müller sie als Appendix gegeben hat, heisst den Rahmen zu weit spannen. Der Antiochener gehört zu seinen ganz erhaltenen Brüdern, den volkstümlichen Weltchronisten von Malalas an, in das CSHB, wo er im Anhang zu Malalas oder der Osterchronik stehen kann. Man wird den Chronographenband natürlich nicht mit Kastor schliessen, sondern wird, wenn man in der Zeitgeschichte über Augustus hinausgeht, auch in der Chronographie die Werke aufnehmen, die in der von Kastor ausgehenden Linie stehen, d. h. die , römische und orientalische Geschichte mit der griechischen und hellenistischen in tabellarischer Uebersicht zusammenfassen" (Wachsmuth Einleitung 139); natürlich auch die, die nüchterner mit Ilions Fall oder der ersten Olympiade beginnen, also Dionys. Hal. IIɛoi Xoóvov, Phlegons Ολυμπιάδες, Charax' Χρονικά, Dexippos Χρονικὴ Ἱστορία und seinen Fortsetzer Eunapios, Porphyrios u. a. Dagegen erscheint es mir schon zweifelhaft, ob man nun auch der jüdischen Chronographie (Justus Thallos) einen Platz gewähren soll. Mögen diese Bücher auch für Griechen bestimmt gewesen sein, so ist doch ihr Ausgangspunkt, die Gleichung Moses-Ogygos an Stelle der immer noch griechischen Belos-Ogygos nicht mehr antik; ebensowenig ihr Bestreben, die jüdische Chronologie und Geschichte mit der heidnischen zu parallelisieren; noch weniger aber dann das immer stärker

1) Man braucht nur einmal die Namenreihen vor den Büchern VII-IX bei Müller zu überblicken, um zu erkennen, wie gering an Umfang die historische Produktion von 6 Jahrhunderten ist und wie geringe Spuren sie hinterlassen hat. Von den gegen 100 Namen sind übrigens nur ein beschränkter Teil wirkliche Historiker; es stehen massenhaft Rhetoren und Grammatiker dazwischen. Ausserdem sind es meist Ethnographen und Lokalhistoriker.

2) Die Fragmente der spätantiken und byzantinischen Zeitgeschichte würden sonst in einem Bande eines neuen CSHB vereinigt werden müssen.

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