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sich durchsetzende kirchliche Interesse in der christlichen Chronographie. Denn diese kann man dann natürlich nicht ausschliessen, da die neue Entwicklungsreihe eben nicht mit Africanus, sondern mit den Juden einsetzt. Immerhin kann uns das praktische Interesse, das alle Nachrichten über das Altertum, auch die tendenziös verarbeiteten zusammen zu haben wünscht, bestimmen, auch diese Leute die Reste der jüdischen Chronographen, des Africanus Hippolytos Annianus Panodoros, und die Ueberbleibsel der Mönchschroniken (Excerpta Barbari. Papyrus Goleniščer etc.) — aufzunehmen. Aber bei den populären Weltchroniken muss man schliesslich die Grenze ziehen; Johannes Antiochenus gehört sowenig in die FHG, wie Malalas in die antike Chronographie gehört; dann liesse es sich noch eher hören, dass man sie in der Lokalgeschichte von Antiocheia unterbringt.

Damit sind die drei grossen Gattungen mit ihren Varietäten und Nebenschösslingen erledigt, die sich im saec. V auf verschiedenen Wegen und verschiedene Stadien durchlaufend aus den beiden Büchern des Hekataios entwickelt haben. Das bleibende Resultat der Entwicklung der Historiographie im ersten Jahrhundert ihres Bestehens ist ein Zurücktreten der beiden, jene Bücher direkt fortsetzenden Gattungen (Genealogie und Ethnographie) und die Ablösung der Periegese als einer eigenen, übrigens nicht von der IIɛgiodos allein abhängigen Literaturgattung. Als eigentliche Historiographie gilt seit dem saec. IV allein die allmählich entstandene, ihren Ursprung aus und ihren Zusammenhang mit Hekataios mindestens in ihren beiden ersten und grössten Vertretern nicht verleugnende „griechische Zeitgeschichte" in ihren beiden literarischen Hauptformen, der Monographie und den perpetuae historiae.

HORO

Ganz abseits nun von dieser Entwicklung steht nach Ursprung Form1) und Inhalt die letzte grosse Gattung, die Jahrbücher einzelner griechischer GRAPHIE. Städte, die boot oder &ooyoagian 2). Die psychologischen Motive, die zur

1) Ueber einen Versuch, zwischen der äusseren Form der oo und der der ersten Zeitgeschichte eine Brücke zu schlagen s. S. 113, 1.

2) Das ist der terminus technicus für die Stadtgeschichten, der ihre wesentlichste Eigenschaft, die annalistische Form betont (über die torizal totopiaɩ s. S. 88, 4): Diod. 1 26.5 ἀφ ̓ ἧς αἰτίας καὶ παρ' ἐνίοις τῶν ̔Ελλήνων τοὺς ἐνιαυτοὺς ὥρους καλεῖσθαι καὶ τὰς κατ ̓ ἔτος ἀναγραφὰς ὡρογραφίας προσαγορεύεσθαι. Censorin. d. d. n. 19, 6 et Graecos annales horus eorumque scriptores horographos. Hesych. ὡρογράφοι· ἱστοριογράφοι, (οἱ τὰ κατ' ἔτος πραττόμενα (αναγράφοντες. ώροι γὰρ οἱ ἐνιαυτοί. Ει. Μ. 823, 48 ὡρος· ὁ ἐνιαυτός . . . καὶ ὡρογραφίαι αἱ κατ ̓ ἐνιαυτὸν ἀναγραφαὶ γινόμεναι τῶν ἐν ταῖς πόλεσιν (cf. ib. 350, 3). In Buchtiteln und Zitaten finden wir ώροι und ὡρογράφοι (natürlich nie Zoyoyoάgo und ebensowenig Xoovizá) besonders, aber nicht nur für ionische Stadtgeschichten. Sonst werden die Titel von Epen übernommen ('At9iç ef. Schwartz RE II 2181) oder wie die der Ethnographien gebildet (Mɛyapızá). In

Entstehung der Gattung geführt haben, sind wesentlich verschieden von denen, die den alten Milesier und seine Nachfolger bewegten. Hier haben wir den hellen Wirklichkeitssinn der wissenschaftlichen Kritik und des ionischen Forschungstriebes, die Erkenntnis, dass die Geschichte, Lehrerin " der Politik ist; hier den panhellenischen Stoff und einen auf die bekannte Welt gerichteten Blick; dort Abkehr von der Gegenwart, träumerisches Versenken in eine schönere Vergangenheit1) und den allerbeschränktesten Lokalpatriotismus. Diese ganze Schriftstellerei beachtet die panhellenische Genealogie und Zeitgeschichte nur insoweit, als sie Wert darauf legt, der eigenen Stadt eine möglichst vornehme Gründung und Urzeit zu vindizieren und einen möglichst grossen Anteil an den Grosstaten der letzten Vergangenheit, was nur durch Anknüpfung an die panhellenische Geschichte geschehen kann2).

Doch das sind bekannte Dinge. Ich möchte hier nur einen Punkt ausführlicher besprechen, der mir nicht ohne Bedeutung auch für die Entstehungsgeschichte der Horographie zu sein scheint, ich meine ihr Alter, das mir in den letzten Jahren mit der grösseren Berücksichtigung dieser Werke vielfach stark überschätzt zu werden scheint. Es ist das m. E. die Folge einer schwer begreiflichen, aber doch vielfach zu konstatierenden Verwechselung oder wenigstens nicht scharfer Scheidung zwischen den in Griechenland seit Beginn saec. VIII

hellenistischer Zeit findet sich besonders diese Form des Titels; ausserdem aber лɛì пóλews Tivós. Sie sind umfassender, weil sie sich nicht nur auf die echten, d. h. annalistisch angelegten Stadtgeschichten beschränken. Die prosaische Kriosis-Literatur hat mit den 2001 nichts zu tun, sondern ist eine eigene, vorzugsweise von den Grammatikern der hellenistischen Zeit gepflegte Gruppe, die in der Sammlung allerdings zur Lokalhistorie zu stellen ist.

1) Auf den romantischen Charakter der Lokalchroniken und Stadtgeschichten hat E. Schwartz Herm. 1899, 491 hingewiesen. Unter den verschiedenen Strömungen, die hier zusammenkommen, scheint mir der durch die Perserkriege bewirkte Aufschwung des nationalen Bewusstseins besonders wichtig. Er drückt sich literarisch verschieden aus je nach den tatsächlichen Folgen, die jenes Ereignis für das politische Leben der einzelnen Stadtstaaten gehabt hat: Athen erzeugt das panhellenische Geschichtswerk Herodots, aber keine Chronik; Ionien die wool Charons, die das grösste nationale Ereignis vom Krähwinkelstandpunkt aus behandeln.

2) Der beschränkte Standpunkt ist allen diesen Büchern gemeinsam und schafft eine Kluft nicht nur zwischen ihnen und den beiden panhellenischen Gattungen, sondern auch gegenüber den wichtigeren Ethnographien, die viel universeller sind. Die attische Chronik mag historisch wichtiger sein als die von Siphnos, es mag in ihr die Darstellung der historischen Zeit relativ sehr viel umfangreicher sein, als in den geschichtslosen Kleinstädten Zeitgeschichte in dem oben festgestellten Sinne des Wortes bietet auch sie nicht, höchstens das Rohmaterial zu einer solchen. Der Unterschied der beiden Gattungen tritt z. B. an den umfangreichen Fragmenten des Philochoros und selbst einem so minderwertigen Vertreter des Hellenikatypus, wie es Xenophon ist, so augenfällig hervor, dass de Sanctis' Einfall, den ich nur aus Lehmann-Haupts berechtigter Polemik (Klio 1908, 265) kenne, der Oxyrhynchoshistoriker sei Androtion, völlig unbegreiflich ist.

nachweisbaren 1), immer mehr oder weniger offiziellen, aber nicht literarischen ȧvaygaçaí einzelner Städte, Festorte, Tempel und den immer, auch wenn ihre Verfasser jenen offiziellen Kreisen angehören, privaten, literarischen Bearbeitungen, die sich zwar gewöhnlich, aber nicht immer an die offiziellen ȧvayqaqai der eponymen Beamten anschliessen. Ich stelle im Gegensatz zur vulgaten Anschauung die Behauptung auf: die Horographie ist nicht nur jünger als Genealogie und Ethnographie; sie ist auch jünger als Herodotos. Damit will ich nicht sagen, dass alle griechischen Lokalchroniken später erschienen sind, als Herodots Geschichtswerk; wohl aber, dass sie noch nicht existierten, als Herodot jenes Material sammelte, aus dem er später unter dem Einflusse bestimmter äusserer Verhältnisse sein Geschichtswerk komponiert hat. D. h. sie existierten noch nicht zwischen 460 und 440. Um 430 mag es schon welche gegeben haben. Aus Herodotos können wir das freilich nicht abnehmen; denn als er sein Werk zusammenstellte, was offenbar nicht sehr lange Zeit in Anspruch genommen hat, da hat er sich um diese Bücher, falls sie da waren und falls er sie kannte, nicht gekümmert. Konnten sie ihm doch so mochte er glauben - nichts anderes sagen, als was er bereits vor ein und zwei Jahrzehnten mündlich von den 2óyo der betreffenden Städte und Tempel erfahren hatte.

Es ist längst bemerkt worden, wie eng sich Herodot in bestimmten Abschnitten seines Werkes mit dem Stoffe der Lokalchroniken berührt 2). Es ist ebenso deutlich, wenn auch nicht ebenso allgemein anerkannt, dass diese inhaltliche Uebereinstimmung sich nicht durch direkte und eigene Benutzung schriftlicher Quellen irgendwelcher Art erklärt, sondern durch Abhängigkeit von der gleichen Tradition, deren Kenntnis der Schriftsteller auf mündlichem Wege, durch persönliche Erkundung bei privaten Gastfreunden, Priestern und anderen Bewahrern der лárga, kurz den óyot ardoes sich verschafft hatte. Mündliche Tradition kommt für so gut wie alles in Betracht, was Herodot von hellenischen Dingen berichtet). Ebenso

1) Ich will doch hier aussprechen, dass ich die immer wiederholte Anzweifelung der Olympionikenliste in ihren älteren Teilen (s. zuletzt Körte Herm. 1904, 224 ff.) für ungerechtfertigt halte. Es liegt ihr eine Missdeutung der Nachrichten über ihre Publikation durch Hippias zu Grunde. Diese Publikation ist nichts vereinzeltes; sie kann nicht anders beurteilt werden, als etwa die der Karneenliste (die auch höher hinaufreicht, als die Listen der Pythien Nemeen und Isthmien) durch Hellanikos und die der verschiedenen Eponymenlisten. Es ist ein verhängnisvoller Irrtum, in den Editoren saec. V die Verfasser oder Schöpfer der Chroniken und der in ihnen bewahrten Dokumente zu sehen. Wenn übrigens die Olympionikenliste gefälscht wäre, so war sicher nicht Hippias der Fälscher, sondern die Leute, von denen er sie bekam, die Priester des olympischen Zeus.

2) S. für die Atthis Wilamowitz Ar. und Athen I 29 ff. u. s.

3) Auf den echten otopin-Charakter der Herodoteischen Materialbeschaffung hat eben wieder Niese Herm. 1907, 426 ff. mit vollem Rechte hingewiesen. Dass sich die Benutzung von schriftlichen Quellen mit diesem istogin-Charakter an sich sehr wohl verträgt, sollte nachgerade selbstverständlich sein. Die Frage, ob Herodot schrift

aber ist längst bemerkt, dass er in anderen Abschnitten neben der eigenen Erkundung und der mündlichen Tradition schriftliche Quellen zur Verfügung hat, denen er folgt, wenn er auch soweit möglich ihre Angaben durch die eigene Forschung kontrolliert1). Diese schriftlichen Quellen bestehen in Γενεαλογίαι und Περίοδοι; vermutlich auch schon, obwohl ein wirklich sicherer Beweis hier nicht zu führen ist, in Ethnographien. Mir kommt es nicht auf die bestrittenen Einzelheiten an; nur auf die prinzipielle Tatsache. Diese steht fest; denn Herodot zitiert solche Bücher 2), während Benutzung oder Nennung von Chroniken nirgends begegnet. Wie erklärt sich dieser auffallende Unterschied in Herodots Verhalten zu den verschiedenen Gattungen der historischen Literatur saec. V? Ich meine, lichen Quellen oder mündlicher Tradition folge, ist in dieser Form falsch gestellt. Er kennt und benutzt beides. Die Frage ist einmal, wo und für welche Dinge ihm schriftliche Quellen zur Verfügung standen; sodann, in welcher Weise er diese schriftlichen Quellen benutzt.

1) Möglich ist das bei einem grossen Teile des ethnographischen Materials, wozu die Geschichte der Barbarenvölker gehört. Hier kann Herodot die Gewährsmänner seiner Quellen selbst noch einmal befragen und seine Augen benutzen. Das genealogische Material dagegen übernimmt er gewöhnlich einfach und setzt es in der Form voraus, wie sie Hekataios und Nachfolger ihm gegeben hatten. Gelegentliche Befragung der barbarischen óyio kommt auch hier vor. Nur können wir selten entscheiden, ob die Berufung auf die λóyou nicht schon dem genealogischen Vorgänger gehört.

2) Auf die beiden Stellen, die Bekanntschaft mit den Genealogien erweisen (I 5. VI 55) ist oben S. 99 f. hingewiesen. Für die Verfasser von Ilɛgiodor (Weltkarte und Text) s. IV 36. Diese direkten Zitate stehen da, wo Herodot polemisiert oder wo er eigene Behandlung unter Verweisung auf die vorhandene Literatur ablehnt. Da die drei Stellen genügen, ist es unnötig, andere anzuführen, die nicht direkt Bücher nennen. Sonst beweist natürlich eine Stelle wie II 5 genau das gleiche. Die Annahme, dass Herodot den Milesier Dionysios benutzt hat, lässt sich wirklich kaum umgehen (E. Meyer Forschungen I 176). Wie weit die Benutzung geht, ist für die prinzipielle Frage gleichgültig. Vermutlich wird sie nur in der Herübernahme tatsächlicher Angaben bestanden haben. Ein gutes Beispiel dafür bietet I 183, die Wegführung des Belsbildes aus Babylon durch Xerxes, eine Nachricht, die durch C. F. Lehmann-Haupt Berl. Woch. klass. Philol. 1900 col. 964 f. (vergl. Klio I 271, 2. 273 f. II 337. VII 447 f.) ihre Aufklärung gefunden hat. Auch als Quelle für einzelne Nachrichten über den ionischen Aufstand kann ich Dionys noch gelten lassen, während ich die Ansicht, dass die ionische Vulgata über den Aufstand aus den IIɛogoizά des Dionys stammt“ (Klio II 339) ablehnen muss. Vor allem aber halte ich es für eine Verirrung, wenn Lehmann-Haupt Klio II 338 „die . . mit Wahrscheinlichkeit zu bejahende Frage" aufwirft, ob nicht bei der Wahl des Endpunkts von Herodots Geschichtswerk - das Versagen einer Hauptquelle (gemeint ist das Buch Tà uɛtà Jaostov) entscheidend mitspielte. Auch nach der vorsichtigeren und im ersten Moment bestechenden Modifizierung, die Lehmann-Haupt Klio VI 136 seinem Gedanken gibt, vermag ich mich dieser Anschauung von Herodots Arbeitsweise nicht anzuschliessen, sondern muss dabei bleiben, dass die Herodoteische Tradition sowohl über den ionischen Aufstand wie über die beiden Perserkriege auch in ihren Grundzügen durchaus den Eindruck mündlicher Ueberlieferung macht. Literarisch betrachtet ist Dionys so wenig Vorgänger Herodots wie Charon, wenn er ihm auch als Ethnograph näher steht, als der Lokalhistoriker.

die einzig glaubliche Erklärung liegt in dem zeitlichen Verhältnis dieser Gattungen zu Herodots Werk. Es gab, als er sein Material sammelte, prosaische Genealogien, Periodoi und Ethnographien; es gab keine literarischen Lokalchroniken, so wenig wie es Hellenika oder Biographien gab. Denn unmöglich vermag ich der jüngst von Wilamowitz geäusserten Ansicht zuzustimmen in his (d. h. Herodots) reiection of all chronology he consciously sets himself in opposition to the impersonal chronicles, which he must have known 1). Ich kann in diesem must nur eine nicht zulässige petitio

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1) Greek Historical Writing Oxford 1908 S. 6. Ebensowenig vermag ich einer anderen, gelegentlich der Klarlegung von Thukydides' Kompositionsprinzipien fallenden Bemerkung (Hermes 1908, 581) zuzustimmen, weil in ihr ein Einfluss der Horographie auf die Historiographie angenommen wird, der weder nachweisbar noch wenn man Entstehung und Entwicklung der Zeitgeschichte betrachtet auch nur wahrscheinlich ist: „dagegen ist die Gliederung in Halbjahre doch wohl im Anschluss an die Jahrgliederung ionischer boot gemacht; nur fehlen uns auch da die Parallelen". Ich weiss nicht recht, ob hier aus der Zerlegung des Thukydideischen Jahres ein gleiches Verfahren für die ionischen oo erschlossen werden soll. Ich würde das für verfehlt halten; denn schon die Erzählung nach Jahren bei Th. hat mit der bei den Horographen nichts zu tun. [Ich war erstaunt, dass Wilamowitz in der Diskussion von Thukydides als von einem Annalisten sprach.] Dass ein Schriftsteller, der als erster die Ereignisse eines grösseren Zeitraumes der Gegenwart übersichtlich darstellen will, diesen Zeitraum nach Jahren gliedert, ist so natürlich, weil durch das Leben selbst gegeben, dass man dafür kein literarisches Vorbild suchen wird. Wollte man sich aber darauf berufen, dass die Horographen eben doch vor Thukydides das Jahr als Zeiteinheit in der Erzählung benutzt haben, so zeigt sich nur um so deutlicher, dass die scheinbar gleiche Form ganz verschiedenen Ursprung hat, so dass eine Parallelisierung gar nicht möglich ist. Th. selbst lässt darüber gar keinen Zweifel. Die Gliederung der Horographie ist einfach übernommen aus den offiziellen avayqaqai; die Horographen schreiben zar' toç. Dagegen gliedert Th. nach seinem eigenen gut gewählten Terminus κατὰ θέση καὶ χειμῶνας d. h. nach natürlichen (nicht astronomischen) oder Kriegsjahren. Und diese Gliederung ist sein geistiges Eigentum, so gut wie die Auffassung von der Einheit des ganzen Krieges. Beides begründet er in ganz analoger Weise in eigener Sache sprechend V 20 und V 26. Jenes viel gequälte Kapitel V 20 stellt in der Tat einfach eine Gleichung auf zwischen dem Thukydideischen Kriegsjahr und dem bürgerlichen Beamtenjahr [natürlich lässt sich aus ihm nichts entnehmen über die Länge von 900s und zuv und ihr gegenseitiges Verhältnis]. Es erklärt gleichzeitig, warum letzteres für ihn unbrauchbar war. Es gibt also den Kommentar oder die Begründung 1) für den Tadel über die nach Beamtenjahren disponierte Atthis des Hellanikos I 97, 2; 2) für die Tatsache, dass der Athener Thukydides weder nach attischen Jahren erzählt noch auch nach attischen Beamten datiert. Der einzige Fall einer Datierung nach Beamten denn die Urkunden sind nicht Thukydides und die Notiz IV 133 trägt einen Ausnahmecharakter ist der Synchronismus für den Kriegsbeginn II 2, 1; eine beim Fehlen einer allgemeingültigen Jahreszählung notwendige Konzession. Das Jahr liess sich eben nicht anders festlegen. - Die Manier der Horographen ist für Th. in erster Linie unbrauchbar, weil sie den natürlichen Verlauf der Ereignisse zerreisst und dadurch die wahre Uebersicht schädigt, statt sie durch die Gliederung in kleinere Zeitabschnitte zu erleichtern. Sein eigenes Jahr schmiegt sich nicht nur den Verhältnissen des griechischen Krieges an; es hat noch den besonderen Vorteil, dass der peloponnesische Krieg Klio, Beiträge zur alten Geschichte IX 1. 8

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