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Kasernen mit ihnen vom Unternehmer gestelltem Material und in weitgehender Arbeitsteilung tätig waren. Als Unternehmer treffen wir den Staat und Private. Auf diesem Gebiet zeigt sich die Entwicklung höchstens darin, dass der Staat in der Frühzeit und selbst noch unter den wachsenden Bedürfnissen der Fatimidenzeit sich aus eigner Werkstatt versorgte, während er unter den Mamluken sehr wesentlich vom Markte abhängig war. Die Arbeitsorganisation im Bergbau scheint ziemlich stetig die gleiche geblieben zu sein. Wir haben staatlichen und privaten Betrieb mit Sklaven bei der Natrongewinnung, im Edelsteinbau und in den Goldwäschen, wir haben freien Raubbau durch Beduinen beim Alaun, das erst im Niltal unter die Kontrolle staatlicher Alaunämter kam und Regal wurde. Das Alaun war die wichtigste Tauschware im Staatshandel der saladinischen Zeit, da man nach Möglichkeit den Goldabfluss zu verhindern versuchte und deshalb die Zwangskäufe auf der Duane ägyptischerseits nur zu einem Drittel mit Gold ausgeführt wurden: für zwei Drittel musste Alaun genommen werden. Es waren die letzten Reste der bureaukratischen Allgewalt des Staates1).

Ein ungeheures Gebiet musste in diesen kurzen Minuten zusammengedrängt skizziert werden. Der arabische Militärstaat wird zur orientalischen Despotie, die Herrenklasse wird zu Untertanen, die Kriegerkaste abgelöst durch das Sklavenheer. Das Domanial- und Gemeindeland geht auf in grossen Staatsländereien, die verpachtet werden. Aus der Erbpacht erwächst das Lehnswesen. Der an Landesprodukte geknüpfte Handel wird zum internationalen Durchgangshandel, Aegypten sein wichtigster Umschlagplatz. Die Bureaukratie, die erst den arabischen Staat aufgesogen, wird ihrerseits gesprengt durch die internationale Wirtschaft, die Ausdehnung der Verhältnisse und löst sich selber auf durch ihre Ueberspannung. Alles ist im Fluss: alles fusst im alten Orient und im Hellenismus, alles weist auf Berührungen mit dem mittelalterlichen Europa und überall sehen wir die Ansätze zu den Verhältnissen, die ein Jahrtausend später der moderne Orient bietet. Durch direkte Berührung, durch Analogie und Gegensatz erweist auch das Ihnen skizzierte halbe Jahrtausend ägyptischer Geschichte, dass es ein zum Verständnis der weltgeschichtlichen Entwicklung notwendiges Glied bildet. Und doch war Wirtschaftsgeschichte die Rede. Die wahre Kontinuität aber liegt in der Geistesgeschichte.

Hamburg.

1) Hauptsächlich nach den arabischen Geographen, speziell Muqaddasī, nach Ibn Mammāti, El-Nābulusi und Maqrīzī; näheres in Beiträge III.

Klio, Beiträge zur alten Geschichte IX 2.

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Der Skamander-Xanthus in der Ilias.

Von Ernst Obst.

Im Hermes 42 veröffentlichte C. Robert unter Topographische Probleme der Ilias eine Entgegnung gegen W. Dörpfelds Ausführungen Troja und Ilion II, worin er ausführte, dass in der Ilias der SkamanderXanthus das Schlachtfeld im Westen begrenzt, also Dörpfelds Annahme, er durchschneide das Schlachtfeld, mit Ausnahme vielleicht einer Stelle (560 f.) unrichtig sei. Dieses Ergebnis, dass zwei Forscher auf Grund des gleichen Materials zu ganz entgegengesetzten Resultaten gekommen sind, hat nachstehende Abhandlung veranlasst.

Robert macht für seine Anschauung zunächst geltend, dass ein Schlachtfeld, das von einem nur auf einer einzigen Furt passierbaren Flusse durchschnitten wird, eine ganz andere Art der Kriegsführung nötig machen würde, wie die der Ilias, und er schliesst: „Strategisch ist der Skamander mit seiner Furt nicht da". Darin, dass sich je nach der verschiedenen Meinung von der Richtung des Hauptflusses der Ilias auch die Art der Kriegsführung ändern muss, stimme ich Robert zu, aber bezweifeln möchte ich, dass der Hauptfluss mit seiner Furt strategisch nicht da sein soll. Im O 295-297 wird das Zurückgehen der Griechen folgendermassen geschildert:

πληθὺν μέν ποτι νῆας ἀνώξομεν ἀπονέεσθαι·

αὐτοὶ δ ̓, ὅσσοι ἄριστοι ἐνὶ στρατῷ εὐχόμεθ ̓ εἶναι,

στήομεν, εἴ κε πρῶτον ἐρύξομεν ἀντιάσαντες.

Freilich ist hier von dem Fluss überhaupt nicht die Rede, aber das beabsichtigte Manöver ist, für eine zusammenhängende Ebene berechnet, nicht recht verständlich; handelt es sich hingegen um die Deckung der einzig passierbaren Furt des Flusses, so ist es tatsächlich das Beste, dass alle Helden den für den Rückzug entscheidenden Punkt decken, indes die grosse Masse des Heeres sich hinter ihnen entlang durch die Furt auf das Lager zurückzieht. Dass dabei die Helden sämtlich zusammenstehen, geht aus den folgenden Versen hervor, wo es von Hektor heisst, er werde sich fürchten Δαναῶν καταδῦναι όμιλον. Es wird also hier zuzugeben sein, dass möglicherweise der Dichter hier den Flussübergang durch Vorführung

des Manövers umschrieben hat, was auch Dörpfeld als zulässig anerkennt (Seite 621). Die Richtigkeit der Interpretation dieser Stelle wird gestützt durch 560 f., die einzige, die Robert Dörpfeld gegenüber nicht widerlegen zu können erklärt (Seite 108):

πάντα δέ τ ̓ εἴδεται ἄστρα, γέγηθε δέ τε φρένα ποιμήν·

τόσσα μεσηγὺ νεῶν ἠδὲ Ξάνθοιο ροάων.

Hier also durchschneidet der Xanthus das Schlachtfeld sicher. Betrachten wir nunmehr die Furtstellen. Es sind dies:

Ξ 432-435: ἀλλ' ὅτε δὴ πόρον ίξον ἐυρρεῖος ποταμοῖο

Ξάνθου δινήεντος, ὃν ἀθάνατος τέκετο Ζεύς,

ἔνθα μιν ἐξ ἵππων πέλασαν χθονί, καδ' δέ οἱ ὕδωρ
χεῦαν.

ἀλλ' ὅτε δὴ πόρον ίξον ἐυρρεῖος ποταμοῖο

Ξάνθου δινήεντος Φ 1, 2

ἀλλ' ὅτε δὴ πόρον ἄξον ἐυρρεῖος ποταμοῖο Ξάνθου δινήεντος, ὃν ἀθάνατος τέκετο Ζεύς,

Ερμείας μὲν ἔπειτ' ἀπέβη πρὸς μακρὸν Ολυμπον.

Q 692-694

Auffallend ist hierbei, dass in allen diesen Stellen, wo sich überhaupt eine Furt in der Ilias findet, der Fluss den Namen Xanthus führt, was um so beachtenswerter ist, da die einzige Angabe, wo Dörpfelds Ansicht unangreifbar geblieben ist, den Xanthus durchschneiden lässt: Schlachtfeld und Ebene. Ist dem so, dann ist der Xanthus mit Furt in der Mitte der Ebene als östliches Bett des Hauptflusses der Ilias zu suchen, während der in der ganzen Ilias furtlose Skamander als westliches Bett dieses Hauptflusses anzusehen ist. C. Robert behielte also Recht für die Skamanderstellen, W. Dörpfeld für die Xanthusstellen. Bevor ich darauf weiter eingehe, will ich am der Ilias zeigen, dass hier wirklich eine Skamander- und eine Xanthusdarstellung ineinander verwebt sind. In folgenden Versen kommen vor die Namen.

Xanthus 2; 15; 146; 332; 337; 383.
Skamander 124; 223; 306:

Da diese Trennung erst zu beweisen ist, so wird es zweckmässig sein als Beweismaterial zwei andere Gesichtspunkte heranzuziehen, etwaige Parallelismen und die Verschiedenheit der Angriffswaffen des Achilles beim Kampf im Fluss, im einen Fall: Schwert und Lanze, im anderen nur Schwert.

Beginnen wir mit der Besprechung eines Parallelismus, der Verhöhnung des Flussgottes, die sich innerhalb von noch nicht 80 Versen doppelt vorfindet, 122-135 und 184-199. Der Gedanke ist in beiden Fällen folgender: Du liegst ermordet hier im Fluss, und doch wagt dich der Flussgott nicht zu rächen. Da nun in den Versen 122-135 der Skamander angeredet wird, so sind diese der Skamanderpartie zuzuweisen, während 184-199 noch zweifelhaft bleiben. Noch grösser wird die

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Uebereinstimmung beider Stellen, wenn wir zu den Versen 184-199 noch die folgenden bis 204 hinzunehmen, da nun an beiden Stellen ausser der Verhöhnung des Flussgottes auch noch die Fische des Flusses den im Wasser liegenden Leichnam anfressen, also Skamander 122-135, noch zweifelhaft 184-204. Nun lässt es sich aber zeigen, dass es sich in ihnen tatsächlich um Xanthus handelt. Die Verhöhnung des Stromgottes wird jedesmal hervorgerufen durch die Tötung einer hochstehenden Persönlichkeit auf der Seite der Troer, des Lykaon 34-121 und des Asteropäus 139-183. Die erste dieser Versgruppen geht der Verhöhnung des Skamander 122 bis 135 unmittelbar voraus

ἐνθεμένη λεχέεσσι γοήσεται, ἀλλὰ Σκάμανδρος

οἴσει δινήεις εἴσω ἁλὸς εὐρέα κόλπον,

die zweite der des noch nicht ermittelten Gottes. Während also Lykaon V. 34-135 im Skamander von Achilles getötet wird, fällt Asteropäus in der Gruppe 139-204 durch ihn

ἔστη ἔχων δύο δοῦρε· μένος δέ οἱ ἐν φρεσὶ θῆκεν

Ξάνθος, ἐπεὶ κεχόλωτο δαϊκταμένων αἰζηῶν 145/146,

also angefeuert von Xanthus, und damit im Xanthus. Demnach ist das bisherige Resultat: Skamander 34-135

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Die den Leichnam fressenden Fische = die den Leichnam fressenden Fische. Wir wenden uns nunmehr zu dem zweiten Parallelismus: Achilles im Kampf mit dem Stromgott.

In den Versen 326-384 ruft Hera, in Angst, dass Achilles von dem wütenden Stromgott überwältigt werde, den Hephaistos zu Hilfe gegen den Fluss, der hier Xanthus heisst (Vers 332, 337, 383). Hier wird also Achilles vom Xanthus bedroht und von einer Göttin und einem Gott gerettet. Die Parallelstelle zu dieser Rettung aus Stromesnot umfasst die Verse 213-304. Achilles sagt 223:

ἔσται ταῦτα, Σκάμανδρε διοτρεφές, ὡς σὺ κελεύεις, was uns nötigt, diese von Achilles gehaltene Rede und die sie hervorrufende Aufforderung des Gottes, den Fluss zu verlassen, der Skamanderpartie zuzuweisen. Kaum hat Achilles den Skamander verlassen, da gerät er gleich wieder in den Fluss, der ihn nun mit seinen Wellen anfällt, dass eine Göttin und ein Gott (Athene und Poseidon) ihn retten müssen, worauf der Fluss ihn nicht mehr zu hemmen vermag (304). Also auch hier wird Achilles, genau wie vor Xanthus, vor dem Flussgott durch eine Göttin und einen Gott gerettet. Nun wird freilich in diesen Versen der Skaman

der nicht genannt; aber da Achilles trotz der Warnung des Skamander in den gleichen Fluss springt und auch in 305 er Skamander heisst: οὐδὲ Σκάμανδρος ἔληγε τὸ ὃν μένος, ἀλλ' ἔτι μᾶλλον

so sind wir berechtigt, die Verse 213-304 der Skamanderpartie zuzuweisen, sodass das nunmehrige Ergebnis ist:

Skamander 34-136 und 213-304.

Xanthus 139-204 und 326-384.

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Jetzt kommen wir zum Anfang des D. Dort wird der Xanthus in Vers 2 und 15 genannt. Schon diese Tatsache könnte uns veranlassen, die Verse 1-16 dem Xanthusdichter zuzuschreiben, worauf ich aber zunächst verzichte, da die Trennung von Skamander und Xanthus erst bewiesen werden soll. Ich gestehe, dass hier das Richtige zu treffen sehr schwierig ist, weil uns hier die Parallelismen fehlen; Bedenken erregt mir bei Robert folgender Satz: Die nach der Stadt fliehen, werden zunächst von Achilles verfolgt, bis Hera sie im Nebel verbirgt; die anderen springen freiwillig in den Fluss" (101). Danach hüllt also Hera, die ärgste Feindin der Troer, die Fliehenden zum Teil in einen schützenden Nebel und nimmt ihrem Liebling Achilles die Aussicht auf seine Feinde, während der Fluss offenbar vom Nebel frei bleibt, da ja die Troer scharenweise in den Fluss freiwillig hineinspringen. Das steht aber mit Heras Charakter in schärfstem Widerspruch. Nach meiner Ansicht breitet sie den Nebel aus, damit die Troer ahnungslos in den Fluss stürzen, um sie so sicherer zu verderben. Gerade der Nebel und Heras Eingreifen im Hinblick auf ihre dem Achill geleistete Hilfe gegen Xanthus, zusammen mit der Tatsache, dass nur der Xanthus die Furt hat, die Griechen dort vorgehen, wo sie vor Hektor geflohen sind am vorhergehenden Tag, und sie nach meiner Interpretation der O-Stelle den Fluss dabei passieren, dass nach der einzigen nicht strittigen Stelle am Schluss des der Xanthus das Schlachtfeld durchschneidet, so schliesse ich mich hier Dörpfeld an und gebe die Verse 1-16 daraufhin dem Xanthus. Doch möchte ich, da zu toỳg μèv in Vers 3 und zu quioɛɛs dè in Vers 7 das entsprechende Glied fehlt, insofern einen Vorbehalt im Sinne Roberts machen, dass möglicherweise beim Zusammenarbeiten der beiden Versionen die die Skamanderversion Roberts beweisenden Verse ausgestossen sind, und von ihnen vielleicht Vers 3 ἔνθα διατμήξας τοὺς μὲν πεδίονδε δίωκεν

hinübergenommen ist, der allerdings kaum anders aufgefasst werden kann. als Robert es auf Seite 102 tut: „Achilles schiebt sich als gewaltiger Keil zwischen die Masse der Fliehenden, die eine Hälfte, zu seiner Linken, flieht zur Stadt". Damit bricht meiner Ansicht nach der Skamandertext ab, wenn ich auch nicht leugnen will, dass im weiteren Verlauf die andere Hälfte, zu Achills Rechten, von diesem Helden abgeschnitten, in den Fluss gesprengt worden ist. Jedenfalls gehören die folgenden Verse 17 bis 33 wieder dem Skamanderdichter an. Damit kommen wir zu dem

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