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Kap. II begründet ist. offenbar eine spätere Zutat zum Urtempel, und wenn dessen Ur-Erechtheion sogar ebensoweit nach Osten sich erstreckte, wie die Erechtheuscella später, blieb zwischen ihr und jenem Ringhallenunterbau eben der bedenkliche tote Winkel, die natürlichste Zuflucht des unliebsamen Bedürfnisses. Wenn vor dem grossen Tempel aber der Altar lag. dann hörte das Ringhallenfundament auch wohl kaum mit der Halle selbst sogleich auf, sondern zog sich als Terrassenmauer, vielleicht abnehmend an Höhe, noch ein Stückchen weiter 1). Diese Mauer lag nun grade zwischen meinem Urtempel und dem grossen Altar im Osten, entspricht also auf das genaueste der Inschrift.

Ebenso genau entspricht dieser nun auch die Abfolge der weiter genannten, durch das Verbot geschützten Plätze. Denn das Kekropion lag ja eben vor der jetzigen Korenhalle, so dass jenes seit Erbauung der Ringhalle diese fast oder ganz berührte, mithin die verbotenen Orte sich von Osten nach Westen folgen, was auch vom letztgenannten gilt. Hier bietet nun aber der Text der Urkunde etwas, woran Körtes Erklärung abermals scheitert, während es durch meinen Urtempel überraschende Aufklärung erhält: 'Ausserhalb des Tempels, innerhalb des Kekropion'. Wir sahen schon, dass Körte, das ausserhalb' im Gegensatz zu dem Vorgenannten verstehend, einen begrifflichen Gegensatz herstellt, wo im Text keiner gegeben ist, da vɛós an beiden Stellen nur dasselbe, den Tempel, bedeuten kann, folglich dort wie hier ein ausserhalb gelegener Ort gemeint ist. Es ist ja aber auch mehr als deutlich, dass extoεv vielmehr dem nachfolgenden Evrós entgegengesetzt ist, auch ohne dass, wie es in etwas geschulterem Ausdruck heissen würde, gesagt ist ἔκτοθεν μὲν τοῦ νεώ, ἐντὸς δὲ τοῦ Κεκροπίου. So befremdlich nun auch diese Gegenüberstellung sein würde, wenn der vɛóg der Hexastylos wäre, weil dieser ja mit dem Kekropion nichts gemein hat, so verständlich wird sie nicht etwa durch mein 'Hypothesengebäude', sondern durch das Reliefbild des Urtempels, über das Körteer nehme mir es nicht übel recht oberflächlich abgeurteilt hat. Ich habe mich um diese kostbaren Ueberreste, sowohl am Original wie an Wiegand-Gilliérons Tafel ernstlich bemüht, habe das Höhenverhältnis des Gebäudes berichtigt und es soweit möglich festgestellt, habe den von Wiegand-Gilliéron erkannten Innenraum zu verstehen gesucht, und in diesen das eine der zwei Mädchen in Vorderansicht hineingestellt, so wie es anscheinend auch Gilliéron-Wiegand auf ihrer Tafel andeuteten. Zwei Fehler, die in der Abbildung meiner Burgtempel S. 22 nicht mehr zu verbessern waren, habe ich in Worten wenigstens berichtigt: die mangelnde Fugenharmonie zwischen dem unteren und dem oberen Fragment, und zweitens das zu schmal geratene Wandstück rechts neben der Oeffnung. Beide Fehler habe ich Athen' (Seemanns berühmte Kunststätten 41)

1) Sie ist jetzt nicht einmal bis zur Tempelecke erhalten.

S. 24 zu berichtigen gesucht, wo ich die hypothetischen Säulen wegliess, die anzubringen ich die Oeffnung hätte erweitern müssen. Schwerlich richtig ist die so tief vor der Einarbeitung des schwärzlichen Innenraumes herabreichende Aussenwand mit Gebälk. Sollte ich aber das Dach um eine doppelte Quaderlage herabrücken, oder die Oeffnung um ebenso viel höher machen? Wie fand das Mädchen dann oben den gebotenen Anschluss? Das sind Fragen, für die es vielleicht keine sichere Antwort gibt, welche die Archäologie gleichwohl zu stellen nicht umhin kann. Noch eins habe ich auch für die zweite Zeichnung zu spät erkannt: die niedren Quaderlagen scheinen in der Seitenwand nur zwei Steine lang gewesen zu sein, und damit wäre die Seitenlänge des Gebäudes gegeben, wogegen für die Frontausdehnung nur in der ansteigenden Giebelschräge und, je breiter wir die Front machen, desto grösserer Leere über dem Dache des Tempelbildes ein beschränkendes Moment liegt. Dass sich überhaupt die Frontansicht neben der Seitenansicht zeigt, ist unabweislich, auch von Bulle angenommen). Links, d. h. also im Rücken des Gebäudes, ist der Baum mit kleinen Früchten gegeben. Das Fragment mit dem ozos steht zwar in keinem Zusammenhange mehr, weder mit dem Baum oben, noch mit dem Gebäude rechts; aber der nach rechts schreitende Knabe davor und die Notwendigkeit, dies Stück mit dem Gebäude und den zwei Mädchen in Verbindung zu setzen, leiteten Gilliéron-Wiegand ohne Zweifel richtig. Weshalb ich das Stück jetzt ein wenig weiter nach rechts verschoben, sagt ein Blick auf die Fugen. In gleicher Weise, nur mit dem Gegebenen operierend, dieses aber auch gründlich zu verwerten bemüht, habe ich ferner den zwei nach rechts schreitenden Knaben und Mädchen, von denen das Mädchen durch ihr Ebenbild so deutlich einem Festzuge zugewiesen wurde, auch die ebenso prozessionsmässig gekleideten, nach rechts schreitenden Männer angeschlossen, zumal sie mit ihnen auch gewisse Eigentümlichkeiten der Bearbeitung und Bemalung gemein haben. Mit diesen Männern hatten aber wiederum schon Gilliéron-Wiegand, gleicher Arbeit wegen, die Figuren verbinden wollen, die des Herakles Einführung in den Olymp zu Zeus und Athena darstellen. Solchergestalt fanden sich fast ohne mein Zutun der Urtempel mit seinem Festzug auf Erden und die im Olymp bei ihrem Vater Zeus thronende Athena in einem Giebelbilde zusammen. Hypothese hat an dieser Zusammenfügung zerstückter Glieder wahrlich

1) Bulle irrt jedoch augenscheinlich, wenn er Westfront und nördliche Langseite des Tempels', nach Bulle des Hekatompedon, sieht, und links davon (nördlich) die Mauer des Hekatompedon Bulle versteht darunter gleich Körte einen Bezirk überragt von dem heiligen Oelbaum'. Die Peribolos-Mauer stösst ja nicht an die Langseite, sondern an die durch den Einsprung gegebene Hinterwand. Dies wäre nach Bulle die Ostseite. Wie ist es aber möglich, in diesem Bau mit Walmdach und augenscheinlich nur einer Front, da vor der Rückseite der Peribolos liegt, den Porostempel zu erkennen, der, wenn auch noch ohne Ringhalle, doch zwei Giebelfronten hatte. Zu solchen Konsequenzen führt die Weigerung den Urtempel anzuerkennen. Klio, Beiträge zur alten Geschichte IX 2.

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einen viel bescheideneren Anteil als an Körtes 100 F. langem und Hekatompedon von ihm genannten Bezirk. Die vorsichtige Zurückhaltung aber. die Körte Wiegand nachrühmt, gegenüber dem Gedanken an das Ur-Erechtheion, wäre vielmehr dem andern leicht hingeworfenen Gedanken an das Troilosabenteuer gegenüber am Platze, der Körte bei weitem der wahrscheinlichste scheint, obgleich ausser dem Baum kein charakteristischer Zug jenes Abenteuers in unserem Reliefbild zu finden ist.

In dem solchermassen hergestellten Bilde erkannte ich also die Doppelcella des Erechtheus und des Pandrosos-Athenaia. dahinter das Kekropion mit dem Oelbaum im ozos, innerhalb dessen der Baum über dem Altar des Egzɛios Zerg bezeugt ist. Eine genaue Abgrenzung des Pandroseion vom Kekropion, bei dem mythischen Verhältnis von Kekrops und Pandrosos als Vater und Tochter kaum zu verlangen. ergab sich als untunlich. Jedes von beiden scheint ein geschlossenes Gebäude, beide aber auch Anteil an dem freien Raum daneben gehabt zu haben. Wenigstens heisst später der Baum im Pandroseion gelegen. und den freien Raum im Kekropion bezeugt nun eben unsere Urkunde. Können denn deren Worte. und grade der von Körte missdeutete Gegensatz besser erläutert werden als durch das von mir nach Gilliéron-Wiegand hergestellte Reliefbild, wo wir. ziemlich genau entsprechend der späteren Lage des Kekropion zum Erechtheion. hinter dem rɛóg, ausserhalb desselben (Ezroder), aber von einer Mauer umschlossen (Erróg) einen kleinen Hof finden, der jedenfalls. wie auch die Inschrift heischt. zugänglich war. und zwar eben unserer Contravenienten wegen, gewiss auch anders zugänglich als durch den rɛóg hindurch?

Es bleibt noch der dritte Ort des Verbots: àrà xâr 1ò Ezavóuxedor. Körtes 100 f. Bezirk hat sich in nichts aufgelöst. oder vielmehr werden wir gut tun. Herodots ioór von Athena-Erechtheus weit grösser, nicht nur den Hexastylos samt Altar, sondern auch den rɛóg mit allem Zabehör umfassend zu denken. Stehen geblieben ist dagegen der rɛég und ilm gegenüber (4. h. mit der Langseite an jenes Rückseite gelegt) das Hekatompedon oder der Hexastylos peripteros. Alle aufgebotenen Künste. diesen von dem Hekatompedon zu trennen. sind gleichfalls zerronnen, uni statt mit Körte S. 839 zu fördern, dass der rɛóg als Urtempel das Beiwort dozalog, der 100f. Tempel zu dem adjektivischen Ezaróμtedog das Hauptwort reóg hätte bekommen müssen, werden wir die Athener nur loben können, dass sie kürzer und treffender den rɛóg und das izaviaador unterschielen. Um aber nun die Auslehrung des Verbots auf die in dritte Oertlichkeit zu verstehen. gengt ein Blick auf die Planskizze: enseits des Kekropion bot noch das westliche En le des Hekatonpeionunterhaus und gewiss auch ein Stick der Westseite dem Bedürfnis eine Zuflucht, aus der man es vertreiben wolte Dern zu Ehren der alten Athener wollen wir annehmen, dass die Tempelwand innerhalb der Ringhalle durch

sich selbst vor Verunreinigung sicher war. Wird man nun das sprachliche Empfinden missbilligen, dass ȧvà лāv 1. E. gesagt scheine, als ob ein Teil des Hekatompedon schon vorher genannt oder verstanden sei?

Ist nun das Hekatompedon aufs neue als der 100 f. Tempel erwiesen, so muss dieser auch an der zweiten Stelle verstanden werden, wo den taμίαι vorgeschrieben wird, die οἰκήματα τὰ ἐν τῶι Εκατομπέδωι mindestens zweimal monatlich der Beschauung zu öffnen. Auch hier ist zu wiederholen, dass Körtes 'Schatzhäuser im 100 f. Téuevos', wenn auch nicht gänzlich Fiktion'), doch viel weniger gut bezeugt sind als oizýμara im Hexastylos, dessen Opisthodom bekanntlich ein grosses Westgemach, wie der Parthenon, und dahinter zwei kleinere, aller Wahrscheinlichkeit nach ebenfalls nach Westen, in jenes, sich öffnende Kammern hatte. 'Die Worte (der Inschrift) können unmöglich auf einzelne Gemächer eines Tempels bezogen werden; auf alle bezogen, würden sie auch die Cella mitbegreifen' lautet, wiederum apodiktisch, Körtes Urteil, dessen Logik auch hier nicht unanfechtbar ist. Ein Tempel kann ja ausser der Cella auch Nebenräume haben, die, weil begrifflich von jener verschieden, auch besondere Namen zu tragen berechtigt sind. Die Vorhalle des Parthenon heisst amtlich προνήιον, weil sie vor dem νεώς liegt, die Hinterhalle dagegen heisst doo, sei es mitsamt der grossen 'Kammer', dem Parthenon, sei es allein, ohne diese 2); danach auch im Zeustempel von Olympia лo̟ó vα o≤ vorn, ὀπισθόδομος hinten. Der ναὸς τῆς Πολιάδος auf der athenischen Akropolis, umfasst Körte 84 stimmt dem was 'Burgtempel' Kap. V ausgeführt ist zu den ναός vorn und das διπλοῦν οἴκημα hinten. So hatte also auch der Vorläufer des Parthenon, das alte Hekatompedon vorn einen vɛós, hinten oixiuara. Der Körte 840, 2 unverständliche Zweifel, den ich Burgt. 15, 1 äusserte, bezog sich auf das grössere Westgemach, das Herodot V 77, ebenso wie VIII 53 die Cella desselben Tempels, μέyaqov nennt3), und das doch eine Cella des Erechtheus, wie man behauptet hat, nicht gewesen sein kann, auch keines andern Gottes, sondern, eben als Vorläufer des Westgemachs im Parthenon, nur halb sakrale Bedeutung ge

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1) Auch Bulle 590 Anm. versteht die olziuata, wie Körte, ohne Nachweis. Neue Jahrb. 1904 XIII S. 322, 2 warf ich die Frage auf, ob nicht bei einigen der Porosbauten der Burg an Thesauren zu denken wäre.

2) Vergl. Jahrbuch 1907 S. 15 f.

3) Körte 844 versteht V 77 unter dem μέγαρον πρὸς ἑσπέρην τετραμμένον das Westgemach des Parthenon und die tɛizɛ« gegenüber als die Rückwand (einen toiyos!) der Osthalle des Brauronion die in vorpersischer Zeit unbedenklich anzunehmen ist. Das uéyapov bei Herodot VIII 53 erklärt Körte für die Cella meines Hekatompedon II und, entgegen dem, was ich Burgt. 12 f. ausführte, für identisch mit dem was Herodot V 72 das "dvtov tig 9ɛoù nennt. Wäre der Urtempel — ihm teilte ich das üdvtov zu — vorhanden gewesen, so hätte es eben zwei uɛyapa der Athena gegeben' sagt Körte und scheint nicht zu bemerken, dass aus seiner vorstehenden Herodoterklärung sich sogar nicht weniger als drei uiyaon der Athena ergeben: zwei im Parthenon und eines im Hekatompedon.

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habt haben kann, der Schatzraum der Tempelgöttin, mithin sowohl μéyagov wie oixnua heissen konnte.

Von den Tempeln lassen sich die Tempelbilder nicht trennen: was wir von ihnen wissen können, muss mit unserer Kenntnis von den Tempeln in Einklang stehen oder gebracht werden. Sie sind daher auch von Körte, freilich nur nebenher, mitbehandelt; eingehender von Frickenhaus, Athen. Mitteil. 1908 S. 17 und 171, der nun, umgekehrt, auf die Tempel nur nebenher eingeht. Noch mehr als Körte hängt Frickenhaus von Dörpfeld ab: ihm ist das Hekatompedon der älteste Athenatempel auf der Burg. eben der dozaios vɛós der Urkunden, insbesondere der Inventare, die ich Burgt. S. 124 ff. zusammenstellte, und die Frickenhaus, sehr dankenswert, um zwei unedierte und ein ediertes Fragment bereichert und an ein paar nicht unwesentlichen Stellen glücklich berichtigt hat. Ohne die von ihm in Aussicht gestellte Ausführung abzuwarten (einstweilen beschied er sich, nur ein neues Fundament zu legen' S. 175, 1), will ich seine Aufstellungen zu beleuchten nicht unterlassen.

Nach Frickenhaus also hat Athena den Porostempel (Hekat. I) mit Erechtheus gemeinsam inne, sie in dem alten §óavor gegenwärtig, er als Schlange oder Phallos, der Equis des Pausanias, in der zion, die in Dichtung und Sage der Behälter des Erichthonios ist. Doch nicht etwa im Westgemach als besondrer Cella, die andre dem Erechtheus zuweisen wollten, sondern in der Cella der Athena selbst soll sich diese Ciste befinden, auch noch im Hekatompedon II, unter den Augen der Göttin (S. 173). Zur Zeit des Peisistratos aber hat Athena Erechtheus hinausgedrängt. . . Sein Kult ging über in einen eigenen Tempel', Herodots Ερεχθέος νηός S. 32. Doch hat solche Unverträglichkeit der Göttin nichts genützt: denn, nicht genug, dass Erechtheus nach wie vor in seiner Ciste bei ihr verbleibt, umfasst das 'eigne Heiligtum' des Erechtheus ja nicht nur seinen Meerbrunnen, sondern auch Athenas Oelbaum, also auch hier wieder beide vereint. Wieder vereint jedoch nur nach diesem von Frickenhaus ersonnenen Vorgang, der nichts andres ist, als die Umdrehung dessen, was vorher ausgesprochen, auch Burgt. Kap. III und IV ausgeführt worden war. Nach dieser älteren Ansicht war das älteste Heiligtum eben bei dem Brunnen und Oelbaum, und von hier war mit nichten einer der Götter verdrängt - ausser dass Erechtheus, allmählich mit Poseidon verschmolzen, hinter diesem zurücktrat — sondern, da Athena aus einer mütterlichen Göttin mehr und mehr zur jungfräulichen Parthenos wurde, baute man ihr einen (eigenen) Tempel, der vor und nach dem Meder-Brand im Parthenon neu erstand. Dies ist die in allen Einzelzeugnissen über die Kultstellen wie in der gesamten Entwicklung des Athenadienstes begründete Auffassung. Jene Neuerung von Frickenhaus widerspricht schon dem Fundament derartig, dass da, wo Erechtheus überhaupt gar nicht bezeugt ist, d. h. im Hekatompedon, sein Ursitz

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