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340 W. S. Ferguson, Researches in Athenian and Delian Documents. III.

reason that the tribe Ptolemais and the Ptolemaia were introduced into Athens in 224/3 B.C. (Ol. 139 1). Accordingly, Lysiades belongs in 152/1, 160/59, or 164/3 (Cf. Zeitschr. f. d. österr. Gymn. 1907 299 n. 2); hence it seems to me folly to ignore his association with 151/0 and 150/39 B.C. [From a comparison of the arguments given above (Pp. 325 ff.) with those of Kolbe (Op. cit., 148 ff.) it appears that the chief problem in regard to Apolexis, Nikandros, and Polycharmos is to decide whether they, and the period of democratic government in Athens, precede 52/1 B.C. or follow it. I have decided in the former sense: Kolbe in the latter, and neither of us has considered the data adduced by the other.

Kolbe thinks of the democratic constitution as having been introduced by Caesar in 48 B.C. Since he dates Nikandros in 41/0 B.C., and Kallikratides, in whose year it had been set aside again in favor of an aristocratic constitution, in 38/7 B.C., the rule of the democrats is made to last ten years or less. The alternative for Kallikratides is 34/3 B.C. (Klio, VII 214); hence the democratic regime cannot have endured beyond its fourteenth year, if it was established in 48 B.C. Kolbe's conclusion, however, rests upon frail arguments. The most considerable of them is that this dating avoids the duplication in the archon-list for the first century B.C. of the names Nikandros and Apolexis a commendation upon the value of which Kolbe himself would probably be the last to insist. It, however, explains the dating Polycharmo praetore of Cicero, ad Att. V 11, in the year 51 B.C. This, according to Kolbe, shows that the practice of dating by the hoplite-general which was prevalent in ca. 80 B.C. had not yet given way to the democratic and later aristocratic practice of dating, as of old, by the eponymous archon. But does not IG II Add. 489b show that the archon was eponymous in 52/1 B.C.? There is, accordingly, no weight in this point. Nor is there any in the conjectured sequence general: archon" in the Athenian cursus honorum. A man may have been general both before and after his archonship.

On the other hand. it must be conceded that there is nothing to prove conclusively the relationship of Apolexis and Lysandros maintained above (P. 327), though it seems to me still probable. Moreover, the differences in the ephebe magistracies in the year of Apolexis, and also the lack of a reference to the motion of Metrophanes in regard to the library (Pp. 323 n. 11, 325) seem to me to argue for a considerable interval between him and the other two, while the appearance of new ephebe officers in each year demands the scattering of the three over a period of more than seven (or eleven) years. Besides, if a democracy had been restored by Caesar in 48 B.C. the reference in Cicero, de natura Deorum, II 29 74, in 45/4 B.C. is difficult, if not impossible, of explanation].

Harvard University, Cambridge, Mass.

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Histiaios von Milet.

Von Stefan Heinlein.

Das Verhalten des Histiaios während der ionischen Revolution ist ein noch ungelöstes Rätsel. Die griechische Volksmeinung war über die Ziele seiner Politik völlig im Unklaren. Aus Herodot lässt sich noch erkennen, dass die meisten seiner Landsleute ihm anfangs Misstrauen entgegenbrachten, in ihm daher einen geheimen Agenten des Perserkönigs vermuteten. In Herodots Zeiten hingegen überwog die Meinung, er sei ein Feind des Königs gewesen und habe den ionischen Aufstand ins Werk gesetzt, um sich an Dareios für seine Susische Gefangenschaft zu rächen und seine Befreiung zu erwirken. Da nun ausserdem auch noch die Ereignisse seines Lebens, vor allem aber die chronologische Reihenfolge derselben nicht genügend bekannt sein mochten, musste es stets ein schwieriges Problem bleiben, den ursächlichen Zusammenhang zwischen ihnen zu finden. Das Nachfolgende will ein bescheidener Versuch sein, das Problem zu lösen.

In Herodots Zeitalter scheint es eine weit verbreitete Ansicht gewesen zu sein, Histiaios habe im Skythenkriege das persische Heer vor dem Untergange gerettet. Zum Lohne soll er von Dareios das Recht erhalten haben, in Thrakien eine Kolonie zu gründen. Er legte auch Myrkinos an, wurde aber noch vor Vollendung derselben auf Megabazos Anraten von Dareios abberufen. Die Koloniegründung ist gewiss eine nicht zu bezweifelnde Tatsache. Ich möchte jedoch bezweifeln, dass dieselbe erst nach dem Skythenkriege erfolgte, also ein Lohn seiner Verdienste sein konnte. Selbst in dem Falle, wenn des Megabazos thrakischer Feldzug erst in dem Jahre nach dem Skythenkriege stattfand, scheint es mir unwahrscheinlich zu sein, dass des Histiaios' Unternehmen, erst im Laufe des Feldzuges begonnen, zu Ende desselben schon so weit gediehen sein. konnte, um dem Herrscher des Perserreiches gefährlich zu erscheinen. Nun ist es aber ferner noch fraglich, ob dieser thrakische Feldzug tatsächlich erst nach dem Skythenkriege zustande kam.

Herodot behauptet freilich ausdrücklich, Dareios habe nach seinem. Rückzuge aus dem Skythenlande von Sestos aus den Megabazos ausgesandt, um Thrakien zu erobern, des Megabazos Nachfolger aber sei Otanes gewesen, dessen Aufgabe es war, die aufrührerischen Griechenstädte, be

sonders Byzantion und Kalchedon, zu bezwingen. Jedoch schon Macan machte darauf aufmerksam, es sei in höchstem Grade unwahrscheinlich, dass Dareios den Megabazos auf neuere Eroberungen aussandte, noch bevor der Aufruhr gedämpft war1). Um die Schwierigkeit zu lösen, ist er geneigt, den Feldzug des Otanes mit dem des Megabazos gleichzeitig zu setzen. Meiner Ansicht nach wäre es zweckmässiger, das Nacheinander dieser beiden Feldzüge beizubehalten, hingegen des Megabazos Feldzug mit dem Skythenkriege des Dareios gleichzeitig zu setzen.

Während am Bosporos noch der Aufruhr wütete, wird Dareios überhaupt an keine neue Eroberung gedacht haben 2), wie ja auch später die ägyptische Empörung den geplanten Rachefeldzug gegen Athen verhinderte. Die Chronologie ist die schwächste Seite Herodots. Die Nacheinandersetzung der Feldzüge des Megabazos und Dareios kann ebenso leicht verfehlt sein wie die der Feldzüge des Otanes und Megabazos. Meiner Ansicht nach wird daher Dareios den Megabazos nicht erst nach dem Skythenkriege von Sestos aus, sondern schon am Beginne desselben von Byzantion aus ostwärts der thrakischen Südküste entlang ausgesandt haben, während er selbst in der Richtung der Ostküste gegen Norden zog 3). In diesem Falle lag Perinthos dem Megabazos im Wege, während er von Sestos aus gegen Paionia ziehend, dasselbe nur auf Umwegen erreichen konnte. Es ist hier zu bemerken, dass Perinthos nicht zu den aufrührerischen Städten gehörte, sondern eine neue Eroberung war 4). Auch Kambyses sandte auf seinem aithiopischen Feldzuge ähnlicherweise eine Abteilung seines Heeres gegen das Heiligtum des Zeus-Ammon.

Nach Herodot wäre Myrkinos im Laufe des thrakischen Feldzuges gegründet worden. Ist nun dieser thrakische Feldzug mit dem Skythenkriege gleichzeitig gewesen, so konnte Histiaios an letzterem natürlich nicht teilgenommen haben und daher diesen Ort auch nicht als Lohn seiner Verdienste erhalten haben.

Wäre nun aber die Schenkung erst nach der Beendigung des Skythenkrieges und des mit demselben gleichzeitigen thrakischen Feldzuges erfolgt, so würde sich Megabazos dieser Schenkung schon vom Beginn an

1) But it is rather curious to find the Greek towns on the Bosporos left in revolt, while Megabazos, after the reduction of Perinthos turns his arms westwards. Macan: Herod. II 60.

2) Dareios hatte dazumal so wenig Eroberungsgelüste, dass er nach Strabo XIII. 1. 22 sogar einen Einbruch der Skythen in Asien befürchtete und deshalb Abydos verbrannte.

3) Der Umstand, dass Herodot VII. 59 die Gründung von Doriskos nicht nach dem Megabazoszuge, sondern nach dem Skythenkriege datiert, scheint darauf hinzuweisen, dass er hier aus einer Quelle schöpft, die im Gegensatze zu der im IV. und V. Buche benützten Quelle beide Feldzüge für gleichzeitig hielt.

4) Πρώτους μὲν Περινθίους Ελλησποντίων οὐ βουλομένους ὑπηκόους είναι Δαρείου κατεστρέψαντο, περιεφθέντας πρότερον καὶ ὑπὸ Παιόνων τρηχέως. Hdt. V. 1.

und nicht erst nachträglich widersetzt und die Zurückberufung des Histiaios erwirkt haben.

Mir scheint es daher am wahrscheinlichsten zu sein, dass die Gründung von Myrkinos schon vor Beginn des Skythenkrieges geschah. Einen Lohn der Verdienste des Histiaios konnte sie natürlich auch in diesem Falle nicht bilden, doch würde so wenigstens die Teilnahme des Histiaios am Skythenkriege nicht ausgeschlossen sein, ja eben diese Teilnahme und die nachher erfolgte Berufung nach Susa würden erklären, warum Myrkinos unvollendet blieb 1). Auch wäre es wohl verständlich, dass die Kolonie selbst, auf fremdem Boden gegründet, nachdem derselbe dem persischen Reiche einverleibt worden, gänzlich aufgegeben wurde. Der Gedanke, die Erlaubnis zur Koloniegründung sei ein Lohn der Verdienste des Histiaios gewesen, lag den Griechen, die über die Dankbarkeit des Dareios so manches zu erzählen wussten, so nahe, dass er wohl als Erfindung betrachtet werden darf; und dieser Gedanke mag auch der Grund zur Postdatierung der Gründung gewesen sein.

Die chronologische Reihenfolge der in Herodot erwähnten Ereignisse. wäre daher meiner Ansicht nach folgendermassen zu ändern: Gründung von Myrkinos, Teilnahme des Histiaios am Skythenkriege, damit gleichzeitig der thrakische Feldzug des Megabazos, endlich die Berufung des Histiaios an den persischen Königshof. Dadurch würden zugleich die Ereignisse in einen leicht verständlichen kausalen Zusammenhang gebracht sein.

Die Zurückberufung des Histiaios und sein viele Jahre währender Aufenthalt in Susa werden von Herodot mit grosser Ausführlichkeit motiviert. Nach seiner Rückkehr vom thrakischen Feldzuge schildert Megabazos dem Dareios, wie gefährlich es sei, einem so waghalsigen Ionier, wie dem Histiaios, die Gründung einer Kolonie in Thrakien zu gestatten. Dareios, den Einflüsterungen Gehör schenkend, fasst Misstrauen gegen Histiaios. Da er aber eine Empörung seinerseits fürchtend, es nicht wagt, ihn der Untreue zu bezichtigen und auf Grund dessen verhaften zu lassen, lockt er ihn auf listige Art zu sich nach Sardes, unter dem Vorgeben, er würde gerne seinen Rat bezüglich seiner neuesten Pläne vernehmen. In Sardes angelangt, wird Histiaios nicht zur Verantwortung gezogen, sondern von Dareios eingeladen, ihn nach Susa zu begleiten, wo seiner die grosse Auszeichnung harrt, als Tischgenosse des Grosskönigs in dessen nächster Umgebung seine Tage zu verbringen. Er wird auf diese Art vom Schauplatze seiner früheren Tätigkeit entfernt, unschädlich gemacht. Sein Aufenthalt in Susa ist eine, wenn auch ehrenhafte Gefangenschaft und wird auch von ihm als eine solche empfunden. Befreiung suchend, treibt er durch 1) Uebrigens mag zum Scheitern dieser Unternehmung auch die Antipathie der thrakischen Stämme beigetragen haben, die ja auch die Koloniegründung des Aristagoras ebendaselbst vereitelte.

Klio, Beiträge zur alten Geschichte IX 3.

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seinen Stellvertreter Aristagoras die Ionier zur Empörung an und bewegt nachher den Dareios, ihn mit der Pazifikation zu betrauen.

Es wäre wirklich erstaunlich, wenn die Griechen so genau über die am persischen Königshofe gepflogenen Intriguen unterrichtet gewesen wären. Selbst wenn Herodot einen Nachkommen des Megabazos zum Gewährsmanne hätte, würde dessen Bericht tendenziös entstellt sein. Schon aus diesem Grunde dürfen wir der Erzählung Herodots, selbst wenn sie keine Unwahrscheinlichkeiten enthielte, nur wenig Vertrauen schenken. Nun aber strotzt die Erzählung, so wie sie von Herodot überliefert ist, von Unwahrscheinlichkeiten und Widersprüchen. Dem Herrscher des Perserreichs, der noch vor kurzem die Empörung der mächtigsten Satrapen niederwarf, wird es zugemutet, sich vor einem griechischen Stadtherren so sehr zu fürchten, dass er ihm gegenüber nicht Gewalt, sondern nur List angewandt wissen will. Wenn er nun aber schon den auf fremdem Boden, zwischen zum Aufruhr geneigten Stämmen weilenden Histiaios fürchtet: was hindert ihn, den nach Sardes gelockten und somit unschädlich gemachten, mit oder ohne Grund verdächtigten Tyrannen zur Verantwortung zu ziehen? Was zwingt ihn, denselben durch eine weitere List an seinen Hof zu fesseln? Auch Polykrates wurde durch List an den Hof des persischen Satrapen Oroites gelockt. Nachdem er aber in die Schlinge geraten, ging man mit ihm nicht mehr so glimpflich um. Auch würde es sehr geringes politisches Talent verraten, einen Mann, zu dem man kein Vertrauen hat, an den Hof zu berufen, wo ihm stets Raum und Gelegenheit zu Intriguen gegeben ist. Gewöhnlich werden solche Leute, die das Vertrauen des Herrschers verlieren, vom Hofe entfernt und verbannt. Mit Blindheit müsste aber wahrlich Dareios geschlagen gewesen sein, wenn er ihn nach jahrelanger Gefangenschaft mit der Niederwerfung des Aufstandes betraut hätte, zumal wenn es wahr wäre, dass sogar vom Hofe ferne lebende Satrapen ihn direkt der Aufwiegelung der Ionier verdächtigt. hätten.

Nun scheint mir aber eben diese Aufwiegelung der Ionier den Kern zu bilden, aus dem sich das Märchen der susischen Gefangenschaft entwickelte. Ueber die Entstehung des ionischen Freiheitskampfes sind in Herodot zwei verschiedene Versionen vereinigt. Die eine legt dem Aristagoras zur Last, aus eigenem Antriebe, und zwar aus selbstsüchtigen Motiven seine Landsleute ins Verderben gestürzt zu haben, während die andere in ihm nur das Werkzeug des Histiaios erblickt. In späteren Zeiten mochte vielleicht die letztere Ansicht mehr verbreitet gewesen sein1). Jedoch als Histiaios an die Küste kam, war sie es gewiss noch nicht, sonst würde man in ihm nicht einen Spion des Dareios gesehen haben 2). Hätte nun Aristagoras

1) Sie steht apart bei Polyain I. 24. Gellius 17. 9. Suidas s. v. 'Avazgέov. 2) Διαβὰς δὲ ἐς Χίον ἐδέθη ὑπὸ Χίων καταγνωσθεὶς πρὸς αὐτῶν νεώτερα πρήσσειν, πρήγματα ἐς αὐτοὺς ἐκ Δαρείου. Hdt. VI. 2.

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