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Um ersten Jahr stage *.

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die Kirchenregister des verflossenen Jahres.

o stehen wir denn abermals am Eingange eines neuen Jahres, ewiger Gott! So ist schon wieder eine bedeutende Strekke unsrer Laufbahn zurükgelegt; und von der Eile des Lebens ergriffen find wir nåher, - ach, wie viel! näher gerükt

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dem Grabe und der Ewigkeit.

Mögten wir denn nicht nur älter, sondern

auch weiser geworden seyn! Wie getrost mitten

*1803 gehalten.

Dr. Pr. ifte Samml.

in diesem Wechsel der äussern Welt würden wir dann jest zu dir aufblikken, und bei dem Gedan= ken, daß du auch über das verflossene Jahr uns zur Rechenschaft ziehen werdest, wie friedevoll, wie heiter bleiben können!

Du liesfest es an nichts fehlen, was zu unsrer Erziehung nöthig war. Blieb deine Gnade vergebens, so trifft uns, und nur uns aller Vorwurf. Wir verkannten des Lebens hohe Zwekke; wir verschmäheten Deine leitende Vaterhand; wit benutten nicht, was Du wohlmeinend zu unserm Heile geschehen liessest; wir betäubten im unruhigen Drange sinnlicher Zerstreuungen ge= gen Deinen Ruf das vereitelte Herz. Richter im Himmel, wie de müthigt uns dieses Gestånd. nif, in welches wir alle ohne Unterschied, der Eine nur mit noch grösserem Rechte und mit noch tieferer Beschämung, als der Andre, einstimmen müssen!

Des soll besser werden, ruft es_laut in unserm Innern. Wir wollen uns aufmachen, um das grosse, das hochheilige Geschäft unsrer Veredlung mit bedeutenderem Erfolge zu betreiben; klar und lebendig steht dieser Entschluß vor unserer Seele da. Er ist das einzige Mittel un

sere Menschenwürde zu retten; darum faffen wir ihn alle. Er ist der einzige Weg, auf dem wir, weil wir noch hier sind, dem Verderben entrinnen können, darum erneuern wir ihn ungesäumt, heute noch, in diesem feierlichen Augenblikke der gemeinschaftlichen Erhebung zu Dir. Er ist aber schwer zu vollführen: darum erbeten wir uns Deinen Beistand, o Du, der Du auch in dem Schwächen Dich mächtig beweisest, wenn er folg. fam Deiner Führung vertraut. Segne jede Seele, die Dich liebt! Heilige diese ganze Versammlung durch die Feier dieser Augenblikke! Senke Vorgefühl des Himmels in unste Brust, wenn wir uns jet, einmüthig, vor Dir niederwerfen in Stiller Rührung!

Text: Pred. Sal. 1, 9.

,,Was ist es, das geschehen ist? Eben das, was wieder geschehen wird. Was ist es, das man gethan hat? Eben das, was man wieder thun wird. Es geschieht nichts Neues unter der Sonne".

Im Munde eines erfahrenen Mannes kann nichts natürlicher seyn, meine Freunde, als diese Aeusserung. Mit dem Jünglinge ist es

anders.

Unbekannt in den Kreisen, in welche er schüchtern eintritt, findet er Neues, wohin er kommt. Unablässig begegnen ihm Ueberraschende Anblikke, merkwürdige Gegenstände, auffallende Erscheinungen. Er bewundert alles, weil er alles zum ersten Male sieht. Wer aber, wie Salomo, schon eine so lange Reihe von Jahren hindurch, auf des Lebens buntem' Markte sich herumtrieb, mit Menschen aller Art und Klassen verkehrte, und nicht nur Zeuge der um ihn her vorgehenden Veränderungen und Begebenheiten, fondern thatiger Theilnehmer daran war: der hat das Ueberallstillestehn und Staunen und Hochaufmerken verlernt; dem geht es mit tausend Dingen, die der jüngern Welt unerhört scheinen, wie mit alten Bekannten; bei jedem Vorfalle erinnert er sich an ähnliche Auftritte aus seiner frühern Zeit; und man kann ihm nichts erzählen, was er nicht auch schon, in andern Gestalten und unter andern Umständen, gesehen und erlebt hätte. Daher spricht er denn, indeß du vielleicht die Dinge, die da kommen sollen, ungeduldig erwartest oder ångstlich fürchtest, mit der gleichmüthigsten Ruhe, wie jener berühmte König!,,Was ist es, das geschehen wird! Eben das, was unendlich oft

schon geschehen ist; ́es geschieht nichts Neues un- ̧ ter der Sonne".

Wer sollte auch die Wahrheit hievon nicht fühlen! Die Natur hat ihre Geseze, nach welchen jede Veränderung in derselben regelmässig erfolgt, und hatte sie immer. Von jeher wechfelten Sommer und Winter, Frost und Hize, Pag und Nacht, Sonnenschein und Regen, Sturm und Windstille, Ebbe und Fluth, Saat und Erndte, theure und wohlfeile Zeit, Jahresschluß und Jah= resanfang. Und so ist es bis auf diesen Augenblik. Die Menschenwelt freilich liefert des Ungleichförmigen, des Mannigfaltigen und Abste= chenden weit mehr, weil hier neben sinnlicher Noth: wendigkeit zugleich der freie Geist seine Wirksam= keit åuffert; im Ganzen aber kommen doch auch hier dieselben Veränderungen, die man schon ehe= `mals bemerkte, wieder. Es werden Reiche gegründet und zerstört, Thronen errichtet und das niedergerissen, Gesetze gegeben und verworfen, Verfassungen eingeführt und abgeschafft, Kriege begonnen und geendigt, Gegenden verschönert und verwüstet, Völker gehoben und in den Staub gedrükt, Es entstehen Meinungen und verlie= ren sich; es erscheint eine Mode und schwin

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