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und verführter Sinn, ob das Laster uns zu Ungläubigen gemacht hat?? — Dies lasset uns prüfen, und darauf antworten, und dann den festen Entschluß, der Wahrheit überall die Ehre zut geben, von dieser Ståtte mit hinwegnehmen.

Wir werden ihn ausführen diesen Ent schluß, meine Brüder, wir werden ihn treu und glüklich ausführen, wenn wir aus der dumpfen Gedankenlosigkeit, worin so Manche ihr Daseyn verträumen, uns ernstlich emporarbeiten; wenn wir zu stiller Einschau in die Tiefen des Herzens uns anhalten; wenn wir auf die Erweiterung und Berichtigung unserer Einsichten alle Sorgfalt wenden; wenn wir besonders unser Gemüth vor unordentlichen Lüften bewahren, über unsre sinns lichen Neigungen wachen, unsre Leidenschaf= ten beherrschen, und gegen ihre List eben so sehr als gegen ihre Gewalt auf der Hut sind; wenn wir endlich kein Mittel Wahrheit zu finden und in der erkannten Wahrheit uns zu behaupten, versåumen, jeden Freund derselben auch als den unsrigen betrachten, und vor allen aus der Quelle des reinsten und wohlthätigsten Lichtes, aus der Religion unsers Jesus, mit beharrlichem Fleisse schöpfen.

Segen über uns Alle, wenn wir dies wollen, wenn wir dies eben jest schon! zu ers kennen geben! Wo die Wahrheit uns ans spricht, da hören wir die Stimme Gotz tes*; Heute habt Ihr sie gehört, theure Bruder! heute noch !! verstokket Euer Herz nicht **!

*Joh. 17, 17.

** Psalm 95, 8,

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Daß Erhaltung des Lebens zwar eine heilige, aber nicht die vornehmste Pflicht sey.

Unstreitig ist Liebe zum Leben eines der stärksten Gefühle in der Brust des Menschen. So anhaltend wie sie und so lebhaft äussert sich kein anderer Naturtrieb. Die übrigen pflegen mit den Jahren schwächer zu werden; sie dage= gen scheint bei manchem Greise in dem Maasse zu wachsen, als seine Kraft abnimmt. Langwierige Leiden können dem Leben fast jede An= nehmlichkeit rauben; sie bleibt dennoch. Der Un glükliche kann in einer heftigen Aufwallung des Schmerzens sich den Tod wünschen; im Inner

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1803 gehalten.

ften seines Wesens ist eine Stimme, die feinen Worten widerspricht. Nur bei einem höchst zerrütteten Verstande, oder bei einem sehr verwilderten Herzen, finden wir gewöhnlich jenes fehlerhafte Verlangen nach dem Tode, das zu= legt oft zum Selbstmorde fortreißt.

Bei dieser allgemeinen Lebenslust dürfen wir uns denn wol nicht wundern, meine Brüder, daß auf die Erhaltung des Lebens so grosser Werth gelegt wird. Sie mag uns die Vorsicht deuten, womit man alle Gefahren für die Gesundheit éntfernt, die Sorgfalt, die man auf leidende Glies der wendet, die Wónne, die aus den Blikken des Kranken strahlt, wenn er Genesung hoffen darf, die Angst, die den Ausschweifenden überfällt, sobald die Verfündigungen an seinem Körper, die er mit frechem Muthwillen beging, sich durch) schrekliche Folgen zu råchen drohn. Der allen Le= bendigen eigene Wunsch, dies freundliche Daseyn fortzusehen, mag's erklären, warum so Viele das Leben für des Menschen erstes Kleinod, die Sor= ge es zu verlängern für die vornehmste und wichtig= ste alter Pflichten, und den, der im Dienste Gottes und seines Berufs sich anstrengt, sich verzehrt, fich mit ganzer Seele hingiebt, und selber den

Tod nicht scheuet, einen Thoren zu nennen kein Bedenken tragen.

Wie aber, wenn ich heute an das Kreut des Erlösers Euch führe, o Ihr, die Ihr so ur= theilt! Wie, wenn Ihr den Mann, dessen Lehre zu haben Ihr vorgebt, dessen Beispiele zu folgen Ihr verpflichtet seyd, dessen Verdienste zu bewundern Ihr Euch gedrungen fühlt, dessen Vortrefflichkeit Ihr eingestehen müsset, zu dessen Gemeine zu gehören Ihr Euch rühmët, und von dem Ihr Trost und Frieden und Heil und Se ligkeit erwartet, wenn Ihr diesen Göttli chen, frage ich, dies Ende nehmen, wenn Ihr nicht als Verbrecher ihn fallen, sondern aus eigenem Antriebe, nach freiem Entschlusse, mit der besonnensten Ueberlegung den Tod wählen und seinen Feinden sich darbieten sehet, Ihr aus seinem Munde das Urtheil empfanget: wer ihn folgen wolle, der müsse, wie er, wo es die Pflicht fordert, sein Kreuk auf sich neh= men; wer sein Leben gewiffenlos schone, der. werde es verlieren, wer es für die Tugend aufopfre, der rette es für den Himmel;

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- wenn

wie?

was merdet Ihr dann sagen? Werdet Ihr nach,

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