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wir murren, wir zagen nicht. Wir haben mit Gehorsam gegen Dich gelebt,

so können

wir mit Hoffnung zu Dir diese Erde verlassen;

Amen.

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Pfingstfeste *.

Wer innigft fühlt, daß das Gute das Höchste sey, auf dem ruhet heiliger Geist.

Brüder, wir gehen für die Tugend und für den Himmel verloren, wenn die Erd' uns fesselt, Wir sind nicht im Stande unsre Veredlung glüks lich zu betreiben, wofern wir die hohe Würde und Wichtigkeit dieses Geschäfts nicht tief empfin den. Wir können auf der Bahn, die dem uns sterblichen Geiste angewiesen ist, keinen Fortschritt machen, so lange wir nicht innig fühlen, daß das Gute das Höchste sey.

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1803 gehalten, und aus zween Borträgen zusammen gezogen.

O heiliger Gott, wekke denn in uns allen heute dies Gefühl. Laß es zu einer wohlthätigen Flamme werden; und öffne uns so, damit unsre Pfingstfeier Dir gefalle, für Deinen Geist!!

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Es ist für den Christen, meine Theuern, wenn er die Bibel mit Nachdenken zu lesen und in der Geschichte feiner Religion zu forschen anfångt, eine der wichtigsten Aufgaben: wie er sich die wunderbare Veränderung, welche bald nach Jesu Hingange mit den Jüngern vorfiel, erklå= ren möge.

Bei ihres Herrn Lebzeiten findet er sie såmmt= lich so ungebildet, und dabei großentheils von Irrthümern und Vorurtheilen so voll; nachher so erleuchtet und verständig: zuvor so tråge, fo schwach, so muthlos; nun so eifrig, so thätig, so beherzt; ehemals dem Irdischen so erge= ben, und von eitlen Wünschen und Hoffnungen so eingenommen; jezt so erhaben über sinnliche Begierden, so frei von unedlen Leidenschaften, so bereitwillig der guten Sache sich aufzuopfern, so Lauter in ihren Absichten, so groß in ihrer gan= * zen Wirksamkeit; — einst als Zuhörer Jesu so

schwer zu überzeugen und zu begeistern, so wana

delbar und unzuverlässig, und zur Auffassung und Verbreitung höherer Wahrheiten so ungeschikt; seitdem sie aber sich selbst überlassen sind, in einem Zustande, wo jeder Zuwachs an Kenntniss sen ihnen theuer, wo auch die schwerste Pflicht ihnen willkommen, wo ihre Anhänglichkeit an die neue Religion über alle Erschütterungen erhaben ist. Diese Veränderung muß dem denkenden Chriften auffallen. Sie muß ihn um so mehr bez fremden, je weniger er sie, auf den ersten Blik, in der Lage der Dinge gegründet sieht. Und schon will er auch sie in die Classe der Wunder bringen, deren die evangelische Geschichte so viele aufstellt, als es ihm, bei weiterem Erwägen, allmålig klar wird, daß die Auferstehung des Ges kreußigten allerdings die entscheidendsten Erfolge im Kreise der Jünger haben mußte; bis ihm zu= leht die grosse Begebenheit am ersten christlichen Pfingstfeste das Räthsel löset.

Freilich trägt diese Begebenheit, so, wie wir fie in den heiligen Büchern* erzählt finden, die Spuren des Wundervollen ebenfalls unverkennbar an sich; und wir fragen vergebens; was es doch feyn moge mit dem „Brausen vom Himmel", bas * Ap. Gesch, 2, ∙1. ff.

ben aufferordentlichen Vorgang gleichsam ankün= digte, mit den Zungen, die man an den Jüngern zertheilt sah, ale wåren sie feurig, mit den neuen Sprachen, die sie redeten, und in welchen jeder fremde Zuhörer seine eigene fand". Alle Versuche dies aufzuhellen, welche von Schrifterklårern bisher gemacht sind, haben ihren Zwek noch immer nicht befriedigend erreicht. So viel ist indessen entschieden: es gieng, von jenem Tage an, eine Verwandlung mit Jesu Schüz lern vor, die sich zu stark åusserte, um nicht allgemeines Aufsehen zu erregen. Sie traten kühner mit der neuen Predigt hervor und empfohlen fie beredter, als ein Mensch ihnen zugetrauet; sie bewiesen Talente und Kräfte, die keiner noch in ihnen gesucht; sie handelten mit einer Würde und Ueberlegenheit, welche Niemand bei ihnen vermuthet hatte; kurz sie waren dieselben Menschen nicht mehr. Ganz andré Begriffe, Gefühle, Absichten, Gaben, hatten sich ihnen mitgetheilt. Nur in dem einen Gedanken, die Sache ihres trefflichen Meisters zu einer Ungelegenheit der Menschheit zu machen, schienen sie, wie verabre: bet, einander zu begegnen. Das Gute war ihnen das Höchste geworden. Wie dies

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