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reitest Du uns ein inneres Labsal; auch wenn auf unserm einsamstillen Lager der milde Schlaf uns in seine Arme nimmt, und Niemand nun schüßend an unserer Seite steht, beschirmt uns Deine Liebe, treuer Menschenhüter, ewiger Gott!

Und dies könnten wir gedankenlos übersehen? Erinnerungen daran könnten wir absichtlich vermeiden, oder, wenn sie sich uns einmal ungesucht aufdrången, leichtsinnig unterdrükken? Durch Dich leben wir heute wieder, und doch könn= ten wir Deiner vergessen??

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O nein, so tief sind wir noch nicht gesunken; so ganz haben wir Gefühl und Pflicht noch nicht verläugnet! Gerührt wollen wir Deine Huld empfinden, die auch da sorgt, wo unsre Wirksam= keit aufhört; nachdenkend die grossen Wohlthaten erwågen, die Du selbst durch den nächtlichen Schlummer uns zuführst; und lernen von unserm Heilande, wie heiter man sich am Abend zur Ruhe legen kann, wenn man seinen Tag wohl genust und Dich zum Freunde hat!

Unterstüße dies fromme Vorhaben; laß uns jeden Lebenstag, so dankbar beginnen als diesenz und merke mit Wohlgefallen auf die kindlichen

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Wünsche, die wir jest stillanbetend zu Dir emporschikken, Vater der Welt!

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Jesus trat in das Schiff und seine Jünger folgten ihm.

Und siehe, es erhub sich auf dem See ein heftiger Sturm, so daß die Wellen über dem Nachen zusam menschlugen. Er aber schlief.

Da traten zu ihm die Jünger und wekten ihn auf. Herr hilf uns, riefen sie, wir gehen unter.

Jesus antwortete: warum seid ihr so furchtsam, Ihr Kleinmüthigen? Dann stand er auf, bedråuete Wind und Wellen, und nun ward es ganz stille. Die Leute aber staunten und sprachen: Was ist das für ein Mann! Selbst die Stürme und die Wogen sind ihm gehorsam ".

In einem höchst peinlichen Zustande erblikken wir hier die Jünger Jesu.

Um dem Volksgedränge in Capernaum und der umliegenden Gegend auf eine Zeitlang auszuweichen*, hatte der Erlöser befohlen, noch vor anbrechender Nacht über den See Genezareth nach dem jenseitigen Ufer hinzusteuern. Kaum ist indessen eine Strekke zurükgelegt, als in der Tiefe der Fluth eine heftige Erschütterung ent

Match. 8, 18.

steht, ein gewaltiger Sturmwind die Wogen emport, das leichte Boot im wilden Tumulte des Wetters hin und her schwankt, und jeden Au-, genblik von den Wellen verschlungen zu werden in Gefahr ist. Da entsinkt den Begleitern Jesu der Muth; schon geben sie sich verlohren; angstvoll laufen sie durch einander her; Verzweiflung prågt sich ihrem ganzen Betragen auf; es ist der von allen Seiten sie angåhnende Tod, vor dem sie zittern.

Wo finden wir während dessen ihren ehr=/ würdigen Meister? Ermüdet von den Beschwere den eines arbeitvollen und dem Dienste Undrer gewidmeten Tages, entrichtet er der Natur ihren Zoll. Nicht das Geräusch der Wogen, nicht das Geheul. des Sturms, nicht das Hånderingen seiner bangen Gefährten, nicht die Angst, mit wel cher sie, ehe sie ihn rufen, um Rettung jammern, vernimmt er; unberührt und unerschrekt vom Kampfe der ihn umbrausenden Elemente liegt er da, im Schifflein, und schläft.

Wie nahe fühlen wir uns ihm in dies fem Bilde, meine Brüder! wie ähnlich wie verz wandt unserm Wesen erscheint er durch solche Eingeschränktheit! Welch einen Anstrich des Mensch

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wie heilig, wie groß dünkt uns dieser friedliche, stille Schläf, den er schlummert!

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Ueber diese Natureinrichtung denn, der wir und alle Lebendigen uns unterwerfen müssen, die der Thor und der Weise, der Monarch und der Bettler mit einander gemein haben, die in gewisser Hinsicht uns so tief demüthigt, in andern Beziehungen aber wieder so ermunternd und erhebend ist, in allem Betrachte endlich höchst lehrreich und nüßlich für uns werden kann und soll, über den Schlaf wollen wir uns jezt weiter unterhalten.

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Es sind hauptsächlich fünf Seiten, von de nen er gesehen zu werden verdient und auf de ren jede wir daher unser besonderes Augenmerk zu richten haben. Der Schlaf wird uns dann erscheinen als nothwendige Folge der Einrichtung unserer Natur, als lehrreiches Bild un serer Schwäche und Abhängigkeit, als treuer Spiegel unsers sittlichen Zustandes, als unschäßbare Wohlthat für alle Lebendigen, als des Tv. des freundlicher Bruder und ernster Verkündiger.

Zuerst also betrachten wir den Schlaf, als nothwendige Folge der Einrichtung unsrer Natur.

Wir empfingen vom Schöpfer einen Trieb zur Thätigkeit, meine Freunde; das heißt, wir alle sind von Natur, und folglich ohne daß man uns dazu erst nöthige, geneigt, uns auf irgend eine Weise zu beschäftigen. Dieser Trieb ist höchst wichtig. Unser ganzes Daseyn wåre ohne ihn zweklos, und unsre Bestimmung bliebe ewig un erreicht. Wir können ihn befriedigen, denn wir besigen Kräfte; wir können ihn vielfach befriedigen, denn vielfach ist unsre Kraft. Gelobt sei Gott! - Unser Kraftmaaß aber ist endlich; wir sind, meyne ich, in Hinsicht auf den Gebrauch, den wir zur Zeit von unsern Fähigkeiten, machen können, in gewisse, bestimmte Gränzen eingeschränkt; daher es denn kommt, daß wir nur bis zu einem gewissen Grade sie anzustrengen ver. mögen, und wenn wir sie nicht zerstören wollen, dies Ziel nicht überschreiten dürfen. Sie gleichen den Saiten einer Harfe, die bei zwek - und vers hältnißmässiger Spannung die lieblichsten Tone geben, die man aber auf der Stelle zerreißt, und

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