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det; es blühen Anstalten und welken ungepflegt dahin; es steigen Familien, und sinken in dunkle Vergessenheit; es treten Geschlechter auf und ab. Hier Zuschauer, siehst du Geburtstags-, dort Begräbnißfeier; hier Verbindungen, welche die Liebe knüpft, dort Trennungen durch den Tod oder das Schiffal; hier Verdienst und Tugend, dort Nichtswürdigkeit und Tükke; hier Arbeiter und Erwerber, dort Geniesser und Verzehrer; hier Freude, Ueberfluß, Wohlleben, glänzende Pracht, dort Mangel und Noth und Thrånen und Hånderingen und kummerblasse Wangen und Gestalten des Elends. So war es, so lange die Welt steht; so ist es noch. „Es geschieht nichts Neues unter der Sonne".

Soll uns dies aber den Aufenthalt auf der Erde verleiden? Såhen wir es lieber, wenn wir immer nur Bemerkungen machten, dergleichen noch keiner gemacht, oder Begebenheiten wahrnåhmen, wie sie noch nie dagewesen? Mögten wir wüns schen, daß täglich die Welt um uns her sich verwandelte, daß, wie in einem Schattenspiele, fanell, eine neue Gestalt nach der andern uns vorübergienge, und folglich nirgend wir einen Punkt fånden, wo wir mit unserer Aufmerksamkeit ver

weilen und gleichsam ausruhen könnten ? ́Und ̧würden wir glüklicher seyn, wenn es so wäre?

, nur wohlmeinend beachten dürfen wir, was uns umgiebt, theure Brüder, und es zum Gegenstande frommen Nachdenkens machen; so wird auch das Alltäglichste uns lehrreich. Nur forgfältig zu benußen brauchen wir, was uns Freude und Frieden geben kann; so gewinnt selbst das einförmigste Leben unter unsern Hånden einen eigenthümlichen Reiß.

Ich denke dies jegt, uud zwar mit besonderer Beziehung auf die Geschichte unsers Ortes im verflossenen Jahre, darzuthun. Wie wir wissen, ist nicht viel, und wenn wir einen einzigen Todesfall *, der unser aller wehmüthige Theilnahme rege machte, ausnehmen, von ungewöhnlicher Erheblichkeit schlechthin nichts unter uns vorgegangen. Und wo könnten demnach die Worte unsers Textes eine stärkere Bestätis gung finden, als in unsern Erfahrungen? Gleichwohl lasset uns einmal nur auf einen Theil

Es verunglückte im Waffer ein 88jähriger Greis, da er sich ein Vergnügen machen wollte; nachdem die

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dieser Erfahrungen, ich meine, auf diejenigen. Ereignisse, die, weil sie uns als christliche Religionsgesellschaft angehen, in unserm Kirchenbuche verzeichnet sind,

nur auf diese, im allgemeinen, und mit Ausschluß alles Uebrigen, laffet uns heute zurüksehen; und es wird sich uns manche wichtige Erinnerung, man= cher ernste Gedanke, manche heilsame Lehre, mancher redliche Vorsatz aufdrången. Dahin eben geht meine Absicht, wenn ich die hiesigen Kirchenregister vom verflossenen Jahre nunmehr zum Hauptgegenstande unserer weiteren Unterhaltung mache.

Manchem wird das vielleicht unwichtig und zu einer diesem festlichen Lage entsprechenden An= dacht wenig passend dünken. Den bitte ich ins ́dessen sein Urtheil nicht zu über eilen. u n= wichtig kann nichts seyn, was Veredlung be= zwekt, und mit Religion in Verbindung steht. Ob es aber für die Feier eines neuen Jahres unpassend sey über die kirchlichen Verzeichnisse

Vorsehung ihn aus vielen und großen, mit seinem Berufe verbundenen Lebensgefahren glüklich errettet hatte.

des abgewichenen zu reden, das möget Ihr dann selbst entscheiden, wenn Ihr gesehen haben werdet, daß eben diese Verzeichnisse in Beziehung auf unsern religiösen, häuslichen und bürgerli= chen Zustand zu den heilsamsten Betrachtungen veranlassen.

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Höret mir gern zu, Ihr Lieben! Ich wüns sche nichts, Gott weiß e&! ich wünsche nichts, als Euch nüglich zu werden.

Unsern Registern zufolge zählte die hiesige Gemeine im abgewichenen Jahre an Communicanten 1174; davon 732 das Abendmahl Jesu öffentlich, 442 dasselbe im Stillen, theils hier, theils in ihren Wohnungen und auf dem Krankenbette feierten.

Es ist ein frohes, glükliches Geschäft, und dieses grossen Tages so ganz würdig, sich den Segen zu vergegenwärtigen, der durch jene Feier unter uns gestiftet ward. Wie Mancher fühlte sich beim Tische des Herrn emporgehoben zu heiligen Gedanken, erwärmt für edlere Gefinnungen, fester vereinigt mit seinem Gott, und durchdrungen von höherm Eifer für Pflicht und Tugend! Wie Mancher verließ mit neuer Ruhe

des Gewissens und mit neuem Muthe für jede künftige Lebenslage die stille Stätte! Wie manche feindselige Leidenschaft erstarb "beim Gedächt= nißfeste des Göttlichen, der liebend sich für Alle dahingab! Wie Manche, durch Haß und Bitterkeit getrennt, verknüpfte der Altar der ewigen Huld zum Wohlwollen und Verzeihn! Wie Manche, die Gott abrief, entschlummerten sanfter mit dem Bilde ihres Heilandes im Herzen! Ueber wie manches Haus verbreitete eine einzige durch die Nachtmahlsfeier verherrlichte Stunde unabsehbar selige Wirkungen!,

lasse ein Jeder diese heitern Gestalten seinem nachdenkenden Geiste vorübergehn! Empfin= det Euer ganzes, hohes Glük, die Ihr ohne Reue und Vorwurf bei ihnen verweilen könnet! Berechnet, wenn es möglich ist, was Ihr entbehrt, die Ihr aus Gleichgültigkeit und Stumpfsinn, oder aus Irreligion und Lasterliebe, oder aus Vorurs theil und um doch hinter dem herrschenden Modetone nicht zurükzubleiben, jenes Segens Euch beraubet! Saget nicht, daß der Religiöse und sitt= liche Werth eines Zeitalters, mit Sicherheit, aus der Zahl der Communicanten nicht ersehen, und kein Mensch blos darnach richtig beurtheilt wer

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