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entgegentreten; aber die verschiedenen Charaktere der verschiedenen. Bücher machten mich nun nicht mehr irre. Ich wußte mir ihre Bedeutung der Reihe nach treulich zu vergegenwärtigen und hatte überhaupt zu viel Gemüth an dieses Buch verwandt, als daß ich es jemals wieder hätte entbehren sollen. Eben von dieser gemüthlichen Seite war ich gegen alle Spöttereien ge= schützt, weil ich deren Unredlichkeit sogleich einsah.

Dichtung u. Wahrh. XII. (1771-72.) H. 22, 60.

659.

Ich weiß nicht, ob man die Göttlichkeit der Bibel einem beweisen kann, der sie nicht fühlt. Wenigstens halte ich es für unnöthig.

Brief des Pastors zu ***, 1773. H. 27, 90.

660.

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Laßt Eure Gemeine ja die Bibel lesen, soviel sie wollen. Wenn sie sie gleich nicht verstehen, das thut nichts; es kommt doch immer viel Gutes dabei heraus. Doch bitte ich Euch nichts vorzubringen, was Ihr nicht jedem an seinem Herzen beweisen könnt, und wenn's hundertmal geschrieben stünde.

661.

Ebendas. H. 27, 96.

Ich habe mich nie genug über die Männer wundern können, die sich hinsegen, ein ganzes Buch, ja viele Bücher unserer Bibel an einem Faden weg zu exegisiren, da ich Gott danke, wenn mir hier und da ein brauchbarer Spruch aufgeht, und das ist wahrhaftig alles, was man nöthig hat.

Zwo biblische Fragen, 1773. H. 27, 98.

662.

Einem solchen Mangel von eindringendem Studium muß man zuschreiben, daß er (Lavater) sich an den Buchstaben der Bibel, ja der Bibelübersehung hielt und freilich für das, was er suchte und beabsichtigte, hier genugsame Nahrung und Hilfsmittel fand.

Dichtung u. Wahr. XIV (1774). H. 22, 153.

663.

Da mir meine Neigung zu den heiligen Schriften, sowie zu dem Stifter und den früheren Bekennern nicht geraubt werden konnte, so bildete ich mir ein Christenthum zu meinem Privatgebrauch 2c.

Ebendas. XV. (1774.) H. 22, 178.

664.

Und daß Du mich immer mit Zeugnissen packen willst! Wozu die? Brauch ich Zengniß, daß ich bin, Zeugniß, daß ich fühle? Nur so schäg', lieb', bet' ich die Zeugnisse an, die mir darlegen, wie Tausende oder einer vor mir eben das gefühlt haben, das mich kräftiget und stärket. Und so ist das Wort der Menschen mir Gottes Wort, es mögen's Pfaffen oder Huren gesammelt und zum Canon gerollt oder als Fragmente hingestreut haben. An Pfenniger, im April 1774.

665.

Das Buch (die Bibel) bleibt, was es ist, und wird nicht dazu, wozu es dieser oder jener machen möchte.

666.

An Fr. v. Stein, d. 9. Juli 1784.

Jene große Verehrung, welche der Bibel von vielen Völkern und Geschlechtern der Erde gewidmet worden, verdankt sie ihrem inneren Werthe. Sie ist nicht etwa nur ein Volksbuch, sondern das Buch der Völker, weil sie die Schicksale eines Volkes zum Symbol aller übrigen aufstellt, die Geschichte desselben an die Entstehung der Welt anknüpft und durch eine Stufenreihe irdischer und geistiger Entwickelungen, nothwendiger und zufälliger Ereignisse bis in die entferntesten Regionen der äußersten Ewigkeiten hinausführt.

Wenn man dem alten Testamente einen Auszug aus Josephus beifügte, um die jüdische Geschichte bis zur Zerstörung Jerusalems fortzuführen; wenn man nach der Apostelgeschichte eine gedrängte Darstellung der Ausbreitung des Christenthums und der Zerstreuung des Judenthums durch die Welt bis auf die lezten treuen Missionsbemühungen apostelähnlicher Männer, bis auf den neusten Schacher- und Wucherbetrieb der Nachkommen Abrahams einschaltete; wenn man vor der Offenbarung Johannis die eine christliche Lehre im Sinne des neuen Testaments zusammengefaßt aufstellte, um die verworrene Lehrart der Episteln zu entwirren und aufzuhellen, so verdiente dieses Werk gleich gegenwärtig wieder in seinen alten Rang einzutreten, nicht nur als allgemeines Buch, sondern auch als allgemeine Bibliothek der Völker zu gelten, und es würde gewiß, je höher die Jahrhunderte an Bildung steigen, immer mehr zum Theil als Fundament, zum Theil als Werkzeug der Erziehung ... genutzt werden können.

Die Bibel an sich selbst, und dies bedenken wir nicht genug, hat in der ältern Zeit fast gar keine Wirkung gehabt. Die Bücher des A. Testaments fanden sich kaum gesammelt, so war die Nation, aus der sie entsprungen, völlig zerstreut; nur der Buchstabe war es, um den die Zerstreuten sich sammelten und noch sammeln. Kaum hatte man die Bücher des N. Testaments vereinigt, als sich die Christenheit in unendliche Meinungen spaltete. Und so finden wir, daß sich die Menschen nicht so= wohl mit dem Werke als an dem Werke beschäftigten und sich über die verschiednen Auslegungsarten entzweiten, die man auf den Text anwenden, die man dem Texte unterschieben, mit denen man ihn zudecken konnte.

Gesch. der Farbenlehre II; Ueberliefertes. (1810.) H. 36, 95.

667.

Diese (die heil. Schrift) bei der Selbständigkeit, wunderbaren Originalität, Vielseitigkeit, Totalität, ja Unermeßlichkeit ihres Inhalts brachte keinen Maßstab mit, wonach sie gemessen werden konnte. Er mußte von außen gesucht und an sie angelegt werden, und das ganze Chor derer, die sich deshalb versammelten, Juden und Christen, Heiden und Heilige, Kirchenväter und Kezer, Concilien und Päpste, Reformatoren und Widersacher, sämmtlich, indem sie auslegen und erklären . . . wollten, thaten es auf Platonische oder Aristotelische Weise, bewußt oder unbewußt.

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668.

Ebendas. H. 36, 97.

Und so gleich' ich dir (dem Dichter Hafis) vollkommen,
Der ich unsrer heil'gen Bücher

Herrlich Bild an mich genommen,
Wie auf jenes Tuch der Tücher
Sich des Herren Bildniß drückte,
Mich in stiller Brust erquickte

Trog Verneinung, Hind'rung, Raubens

Mit dem heitren Bild des Glaubens.

Divan II. 1 (vom 26. Juni 1814). H. 4, 30.

669.

Sogar das Wort hat nicht gelogen,

Wen Gott betrügt, der ist wohl betrogen.

Gott, Gemüth u. Welt (1815). H. 2, 315.

670.

Glaubst du denn von Mund zu Ohr
Sei ein redlicher Gewinnst?
Ueberlieferung, o Thor,

Ist auch wohl ein Hirngespinst.
Nun erst geht das Urtheil an;
Dich vermag aus Glaubensketten
Der Verstand allein zu retten,
Dem du schon Verzicht gethan.

671.

Divan V. 14. (1816?) H. 4, 90.

(Niemals) können wir die Bildung verleugnen, die wir von der Bibel hergenommen haben, einer Sammlung bedeutender Dokumente, welche bis auf die lezten Tage einen lebendigen Einfluß hat, ob sie uns gleich so fern liegt und so fremd ist als irgend ein anderes Alterthum. Daß wir sie näher fühlen, kommt daher, weil sie auf Glauben und höchste Sittlichkeit wirkt, da andere Litteraturen nur auf Geschmack und mittlere Menschlichkeit hinleiten.

Zur deutsch. Litteratur (1818). H. 29, 619

672.

Deshalb ist die Bibel ein ewig wirksames Buch, weil, so lange die Welt steht, niemand auftreten und sagen wird: ich begreife es im Ganzen und verstehe es im Einzelnen. Wir aber sagen bescheiden: im Ganzen ist es ehrwürdig und im Einzelnen anwendbar.

Spr. in Prosa, Eth. III Nr. 294 (veröff. 1826). H. 19, 67.

673.

Man streitet viel und wird viel streiten über den Nugen und Schaden der Bibelverbreitung. Mir ist klar: schaden wird fie, wie bisher, dogmatisch und phantastisch gebraucht, nußen, wie bisher, didaktisch und gefühlvoll aufgenommen.

674.

Ebendas., Nr. 332.

Ich bin überzeugt, daß die Bibel immer schöner wird, je mehr man sie versteht d. h. je mehr man einsieht und anschaut, daß jedes Wort, das wir allgemein auffassen und im besonderen auf uns anwenden, nach gewissen Umständen, nach Zeit- und Ortsverhältnissen einen eignen, besonderen, unmittelbar individuellen Bezug gehabt hat.

Ebendas. Eth. VI Nr. 467 (1829). H. 19, 102.

675.

Sie (die Kirche) hat weniger zu fragen, ob dieses oder jenes biblische Buch eine große Aufklärung des Geistes bewirke und ob es Lehren hoher Sittlichkeit und edler Menschennatur enthalte, als daß sie vielmehr in den Büchern Mosis auf die Geschichte des Sündenfalls und die Entstehung des Bedürfnisses nach dem Erlöser Bedeutung zu legen, ferner in den Propheten die wiederholte Hinweisung auf ihn, den Erwarteten, sowie in den Evangelien sein wirkliches irdisches Erscheinen und seinen Tod am Kreuze als unserer menschlichen Sünden Sühnung im Auge zu halten hat.

Gespr. mit Eckermann, d. 11. März 1832.

a) Das Alte Testament.

676.

Schon vorher waren mir die Widersprüche der Ueberlieferung mit dem Wirklichen und Möglichen sehr auffallend gewesen, und ich hatte meine Hauslehrer durch die Sonne, die zu Gibeon, und den Mond, der im Thal Ajalon still stand, in manche Noth versezt, gewisser anderer Unwahrscheinlichkeiten und Incongruenzen nicht zu gedenken.

Dichtg. u. Wahrh. IV (ca. 1759). H. 20, 119.

677.

Eine besondere Religion, eine von den Göttern diesem oder jenem Volk geoffenbarte, führt den Glauben an eine besondere Vorsehung mit sich, die das göttliche Wesen gewissen begünstigten Menschen, Familien, Stämmen und Völkern zusagt. Diese scheint sich schwer aus dem Innern des Menschen zu entwickeln; sie verlangt Ueberlieferung, Herkommen, Bürgschaft aus uralter Zeit. Dichtg. u. Wahrh. IV (ca. 1760). H. 20, 125.

678.

Eine Haupteigenschaft darf solchen Männern nach dem Herzen Gottes (wie den Patriarchen des alten Bundes) nicht fehlen: es ist der unerschütterliche Glaube, daß Gott sich ihrer und der Ihrigen besonders annehme. Ebendas. H. 20, 129.

679.

Ich versenkte mich in die ersten Bücher Mosis und fand mich dort unter den ausgebreiteten Hirtenstämmen zugleich in der größten Einsamkeit und in der größten Gesellschaft.

Ebendas. H. 20, 131.

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