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Da ist's denn wieder, wie die Sterne wollten,
Bedingung und Gesez; und aller Wille

Ist nur ein Wollen, weil wir eben sollten,
Und vor dem Willen schweigt die Willkür stille;
Das Liebste wird vom Herzen weggescholten,
Dem harten Muß bequemt sich Will' und Grille.
So sind wir scheinfrei denn nach manchen Jahren
Nur enger d'ran, als wir am Anfang waren.

Urworte, Crphisch (Olt. 1817). H. 2, 242.

174.

Nun kommt Ihr freundliches Schreiben, meinen Glauben bestärkend an den alten Magus (Thom. Campanella, de sensu rerum et magia, lib. III cap. VII), welcher spricht: Immanet aër sicut anima communis, quae omnibus praesto est et qua omnes communicant invicem. Quapropter multi sagaces spiritu ardentes subito ex aëre persentiscunt, quod cogitat alter homo.

175.

An Sartorius, den 30. Juli 1817.

Müsset im Naturbetrachten
Immer eins wie alles achten.

Nichts ist drinnen, nichts ist draußen,
Denn, was innen, das ist außen.

So ergreifet ohne Säumniß
Heilig öffentlich Geheimniß.

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176.

Epirrhema, 1820. H. 2, 230.

Sie gestehen und behaupten, man solle ein Unerforschliches vorausseßen und zugeben, alsdann aber dem Forscher selbst keine Grenzlinie ziehen. Muß ich mich denn nicht selbst zugeben und voraussehen, ohne jemals zu wissen, wie es eigentlich mit mir beschaffen sei? Studiere ich mich nicht immerfort, ohne mich jemals zu begreifen, mich und andere? Und doch kommt man fröhlich immer weiter und weiter. So auch mit der Welt. Liege sie anfang- und endelos vor uns, unbegrenzt sei die Ferne, undurchdringlich die Nähe. Es sei so. Aber wie tief der Menschengeist in seine und ihre Geheimnisse zu dringen vermöchte, werde nie bestimmt noch abgeschlossen!

Freundlicher Zuruf (Anh. zur Morphol. d. Pflanze), 1820. H. 33, 123.

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177.

Wir können uns bei der Betrachtung des Weltgebäudes in seiner weitesten Ausdehnung, in seiner lezten Theilbarkeit der Vorstellung nicht erwehren, daß dem Ganzen eine Idee zu Grunde liege, wornach Gott in der Natur, die Natur in Gott von Ewigfeit zu Ewigkeit schaffen und wirken möge. Anschauung, Betrachtung, Nachdenken führen uns näher an jene Geheimnisse. So schauet mit bescheidnem Blick Der ewigen Weberin Meisterstück, Wie ein Tritt tausend Fäden regt, Die Schifflein hinüber, herüber schießen, Die Fäden sich begegnend fließen, Ein Schlag tausend Verbindungen schlägt. Das hat sich nicht zusammengebettelt, Sie hat's von Ewigkeit angezettelt, Damit der ewige Meistermann

Getrost den Einschlag werfen kann.

Bedenken und Ergebung (Zur Naturwiss. im Allg.), 1820? H. 34, 99.

178.

Betrachten wir das alles genauer, so hätten wir es kürzer, wenn wir eingestünden, daß wir, um das Vorhandene zu betrachten, eine vorhergegangene Thätigkeit zugeben müssen, und daß, wenn wir uns eine Thätigkeit denken wollen, wir derselben ein schicklich Element unterlegen, worauf sie wirken konnte, und daß wir zulezt diese Thätigkeit mit dieser Unterlage als immerfort zusammen bestehend und ewig gleichzeitig vorhanden denken müssen. Dieses Ungeheure personificirt tritt uns als ein Gott entgegen, als Schöpfer und Erhalter, welchen anzubeten, zu verehren und zu preisen wir auf alle Weise aufgefordert sind. Bildungstrieb (ebendas.). H. 34, 100.

179.

Freudig war vor vielen Jahren
Eifrig so der Geist bestrebt,
Zu erforschen, zu erfahren,
Wie Natur im Schaffen lebt.
Und es ist das ewig Eine,
Das sich vielfach offenbart,
Klein das Große, groß das Kleine
Alles nach der eignen Art,

Immer wechselnd, fest sich haltend,
Nah und fern und fern und nah,
So gestaltend, umgestaltend, -
Zum Erstaunen bin ich da.

Motto Zur Morphologie III (1820). H. 33, 188.

180.

Doch immer höher steigt der edle Drang,
Erlösung ist ein himmlisch leichter Zwang.
Ein Aufgehäuftes, flockig löst sich's auf,
Wie Schäflein trippelnd leicht gekämmt zu Hauf.
So fließt zuleht, was unten leicht entstand,
Dem Vater oben still in Schooß und Hand.

181.

Cirrus, 1821. H. 34, 22.

Im Grenzenlosen sich zu finden,
Wird gern das Einzelne verschwinden.
Da löst sich aller Ueberdruß.

Statt heißem Wünschen, wildem Wollen,
Statt läst'gem Fordern, strengem Sollen
Sich aufzugeben ist Genuß.

Weltseele, komm uns zu durchdringen!
Dann mit dem Weltgeist selbst zu ringen
Wird unsrer Kräfte Hochberuf.
Theilnehmend führen gute Geister,
Gelinde leitend höchste Meister

Zu dem, der alles schafft und schuf.

Eins und Alles, gedichtet 1821. H. 2, 226.

182.

Der Magnet ist ein Urphänomen, das man nur aussprechen darf, um es erklärt zu haben; dadurch wird es denn auch ein Symbol für alles Uebrige, wofür wir keine Worte noch Namen zu suchen brauchen.

Spr. in Prosa, Nat. I Nr. 790 (1823). H. 19, 173.

183.

Die Natur hat sich so viel Freiheit vorbehalten, daß wir mit Wissen und Wissenschaft ihr nicht durchgängig beikommen oder sie in die Enge treiben können.

Ebendas. Nr. 795. H. 19, 174.

184.

Wär' nicht das Auge sonnenhaft,

Die Sonne könnt' es nie erblicken;

Läg' nicht in uns des Gottes eigne Kraft,
Wie könnt' uns Göttliches entzücken?

Zahme Xenien III (1824). H. 2, 364.

185.

In dem menschlichen Geiste, sowie im Universum, ist nichts. oben noch unten, alles fordert gleiche Rechte an einen gemeinsamen Mittelpunkt, der sein geheimes Dasein eben durch das harmonische Verhältniß aller Theile zu ihm manifestirt. Alle Streitigkeiten der Aelteren und Neueren bis zur neuesten Zeit entspringen aus der Trennung dessen, was Gott in seiner Natur vereint hervorgebracht.

Anz. von Stiedenroth's Psychologie, 1824 (3. Naturw. im Allg.). H. 34, 129.

186.

Vom Absoluten im theoretischen Sinn wag' ich nicht zu reden. Behaupten aber darf ich, daß, wer es in der Erscheinung anerkannt und immer im Auge behalten hat, sehr großen Gewinn davon erfahren wird.

Spr. in Prosa, Eth. IV Nr. 344 (1825). H. 19, 77.

187.

Das Wahre, mit dem Göttlichen identisch, läßt sich niemals von uns direkt erkennen. Wir schauen es nur im Abglanz, im Beispiel, Symbol, in einzelnen und verwandten Erscheinungen. Wir werden es gewahr als ein unbegreifliches Leben und können dem Wunsch nicht entsagen, es dennoch zu begreifen. Zur Meteorologie (Versuch einer Witterungslehre, 1825). H. 34, 47.

188.

Hier stehe ich an der Grenze, welche Gott und Natur meiner Individualität bezeichnen wollen. Ich bin auf Wort, Sprache und Bild im eigentlichsten Sinne angewiesen und völlig unfähig, durch Zeichen und Zahlen, mit welchen sich höchst begabte Geister leicht verständigen, auf irgend eine Weise zu operiren. An K. Fr. Naumann, den 18. Jan. 1826. (Bratran. 2, 8.)

189.

Es (das Gedicht Weltseele') ist seine guten 30 Jahre alt und schreibt sich aus der Zeit her, wo ein reicher jugendlicher Muth sich noch mit dem Universum identificirte, es aus

zufüllen, ja es in seinen Theilen wieder hervorzubringen glaubte. Jener kühne Drang hat uns denn doch eine reine dauernde Einwirkung auf's Leben nachgelassen. Und wie weit wir auch im philosophischen Erkennen, dichterischen Behandeln vorgedrungen sein mögen, so war es doch in der Zeit von Bedeutung und, wie ich tagtäglich sehen kann, anleitend und anregend für manchen.

Ich blick in die Ferne,
Ich seh' in die Näh',
Den Mond und die Sterne,
Den Wald und das Reh.

190.

An Zelter, den 20. Mai 1826.

So seh' ich in allem
Die ewige Zier
Und, wie mir's gefallen,
Gefall' ich auch mir.

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Jacobi wußte und wollte gar nichts von der Natur, ja, er sprach deutlich aus, sie verberge ihm seinen Gott. Nun glaubt er mir triumphirend bewiesen zu haben, daß es keine Naturphilosophie gebe, als wenn die Außenwelt dem, der Augen hat, nicht überall die geheimsten Geseze täglich und nächtlich offenbarte! In dieser Konsequenz des unendlich Mannigfaltigen sehe ich Gottes Handschrift am allerdeutlichsten.

Zur deut. Litteratur (1827). H. 29, 220. 192.

Wie Felsenabgrund mir zu Füßen
Auf tiefem Abgrund lastend ruht,

Wie tausend Bäche strahlend fließen

Zum grausen Sturz des Schaums der Fluth,
Wie strack mit eignem kräftgen Triebe
Der Stamm sich in die Lüfte trägt,
So ist es die allmächt'ge Liebe,
Die alles bildet, alles hegt.

Ist um mich her ein wildes Brausen,
Als wogte Wald und Felsengrund!
Und doch stürzt, liebevoll im Sausen,
Die Wasserfülle sich zum Schlund,

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