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90-91

91-93

Die Spannung zwischen dem höheren Gottesgedanken
und seiner zu engen Form . .

93-94

Kurzer Überblick über die Geschichte des Jahve-
gedankens seit Moses.

94-105

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Es galt bis vor kurzem als eine so gut wie ausgemachte Sache, daß von allen Religionen des Altertums ausschließlich die israelitische Religion einen monotheistischen Gottesglauben besessen habe. Man sah eben darin ihren spezifischen Wert, erkannte darin ihre Überlegenheit über alle übrigen Religionen der alten Welt. Diese fest eingewurzelte Anschauung hat nun aber neuerdings einen sehr beträchtlichen Stoß bekommen durch Feststellungen der Assyriologie, wonach Spuren eines mehr oder weniger deutlichen Monotheismus auch außerhalb der Religion Israels im alten Orient sich finden sollen. Einige haben sogar gemeint, daß der israelitische Monotheismus nur eine besondere Abart, einen Absenker eines allgemeineren altorientalischen Monotheismus darstelle. Es handelt sich hier jedenfalls um ein Problem der einschneidendsten Art, von dessen richtiger Lösung ungeheuer viel für die Beurteilung der Religion Israels abhängt. Es erhebt sich zugleich die Frage, ob unsere bisherige Auffassung von der Geschichte dieser Religion nicht etwa eine totale Umwälzung zu erfahren hat. Das ist für uns Grund genug, diesem Probleme einmal gründlich näher zu treten und uns an seiner Lösung zu versuchen.

Wir werden zunächst zu prüfen haben, ob man denn überhaupt ein Recht hat, von einem altorientalischen Monotheismus zu reden, und wenn das wirklich der Fall sein sollte, zu fragen, worin denn das eigentliche Wesen dieses Monotheismus bestehe.

Baentsch, Monotheismus.

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Auf den ersten Blick scheint es ja freilich Wahnwitz zu sein, im alten Orient etwas, das einem Monotheismus auch nur von ferne ähnlich sieht, finden zu wollen. Denn wo wir nur immer unsere Blicke hinwenden, überall sehen wir einen sehr deutlichen und ausgebildeten Polytheismus herrschen. Das gilt von Babylon und Assur sowohl wie von Arabien und Ägypten, von Syrien sowohl wie von Phönizien und Kanaan. Überall, wohin wir schauen, Götter schier ohne Zahl, Götter im Himmel droben und Götter auf Erden und unter der Erde drunten, männliche und weibliche Gottheiten, Götterväter und Göttermütter, Göttersöhne und Göttertöchter, Götterkönige und Himmelsköniginnen, zu Götterfamilien gruppiert, zu göttlichen Hofstaaten vereinigt! Und wie selbst auch den Israeliten alle Zeiten hindurch bis ins Exil hinein und darüber auch noch hinaus der Hang zum „Götzendienste“, d. h. zur Verehrung anderer Götter neben Jahve sozusagen im Blute lag, das wissen wir ja zur Genüge aus dem alten Testament, das diesen Hang fortwährend zu rügen hat. Also wenigstens dem Augenscheine nach überall Herrschaft des Polytheismus und ein schier unaustilgbarer Hang zum Polytheismus selbst da, wo sich der Monotheismus allmählich kämpfend durchgesetzt hat.1)

Freilich hat man ja immer schon unter der polytheistischen Oberfläche monotheistische Strömungen oder doch wesentliche Ansätze dazu selbst für die älteste Zeit erblicken zu können geglaubt. Einige Forscher sind ja bekanntlich so weit gegangen, in dem Polytheismus wie aller übrigen Völker, so insbesondere auch in dem der Semiten nur die Entartung eines ursprünglichen Monotheismus zu sehen. Dieser habe sich, so meinen sie, als eine latente Größe durch die Jahrtausende des Verfalls hindurch in besonders erwählten Persönlichkeiten

und deren Kreisen erhalten und sich in der Religion Israels schließlich wieder als eine öffentliche Macht durchgesetzt. Diese Hypothese von einem Urmonotheismus der Menschheit hält freilich den Tatsachen gegenüber, soweit sie uns bekannt sind, nicht recht Stand. Denn soweit wir an der Hand geschichtlicher Kunde oder auf dem Wege stringenter Schlüsse auf die Anfänge zurückgehen können, überall steht die Verehrung einer Vielheit von göttlichen, übermenschlichen Wesen oder dämonischer Mächte an der Spitze. Unter solchen Umständen wird man etwaige monotheistische Bewegungen immer nur als Neuansätze zu betrachten haben, die aus der Verworrenheit und Zerfahrenheit eines immer komplizierter gewordenen Polytheismus hinaus zu einer höheren Einheit hinstreben. Nun hat man freilich speziell für die Semiten schon für die allerfrüheste Zeit solche Ansätze wahrnehmen zu können geglaubt. Renan z. B. hat den Semiten einen monotheistischen Instinkt zugeschrieben, der sie angeleitet haben soll, die vielen einzelnen, voneinander nicht unterscheidbaren, göttlichen Mächte, die sie in den Dingen und Vorgängen um sich wirksam sahen, zu einem abstrakten „Allherrn", zu einem „seul souverain qui s'occupe de tout" zusammenzufassen.2) Ferner hat man aus der von der neueren religionsgeschichtlichen Forschung selbst für sehr primitive Völker festgestellten Tatsache der Verehrung eines meist am Himmel lokalisierten, oft mit dem Himmel geradezu identifizierten „höchsten, guten Wesens" auf dem Wege des Analogieschluss es auch für die ältesten Semiten die Verehrung eines solchen höchsten, guten Himmelswesens postuliert.) Das hat in der Tat mancherlei für sich. Wenn es auch keineswegs für einen Monotheismus beweist denn neben diesem höchsten Wesen hätten ja noch viel andere Götter Verehrung genossen, und zwar, wenn wir auch hier der Analogie eine zwingende Schlußkraft beilegen, eine viel intensivere Verehrung genossen

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