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,, ten wollen, liebster Jacobi, ehe ich Ihnen wieder schriebe. Hier ist sie.

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,, Mendelssohn wünscht bestimmt zu wissen, ,, wie Leßing die bewußten Gesinnungen geåus,,sert habe. Ob er mit trockenen Worten gez ,, sagt: ich halte das System des Spinoza für ,, wahr und gegründet? Und welches? Das im ,, Tractatu Theologico Politico, oder das ,, in den Principiis Philofophiæ Cartefianæ „, vorgetragene; oder dasjenige, welches Ludovicus Mayer nach dem Tode des Spinoza ,, in seinem Namen bekannt machte? Und wenn „zu dem allgemein dafür bekannten atheisti„schen System des Spinoza, so fragt er weis ,,ter: ob Leßing das System so genommen, wie es Bayle mißverstanden, oder wie andre es besser erklärt haben? und setzet hinzu: , Wenn Leßing im Stande war, sich so schlecht,, weg, ohne alle nåhere Bestimmung, zu dem

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fage zu zweifeln. Er wünschte bestimmt zu wissen:,, wie Leßing die Gesinnungen, die ich ihm beylegte, geäuffert hätte? Ob er mit trockenen Worten u. s. w.”

55 System irgend eines Mannes zu verstehn, so ,, war er zu der Zeit nicht mehr bey sich selbst, ,, oder in seiner sonderbaren Kaune, etwas Paz „radores zu behaupten, das er in einer ernst„ haften Stunde selbst wieder verwarf.

,, hat aber Leßing etwa gesagt, fährt Mens ,,delssohn fort: Lieber Bruder! der so sehr vers schrieene Spinoza mag wohl in manchen

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Stücken weiter gesehen haben, als alle die „Schreyer, die an ihm zu Helden geworden ,, sind; in seiner Ethik insbesondere sind vorz ,,trefliche Sachen enthalten, vielleicht bessere ,,Sachen, als in mancher orthodoren Moral, ,, oder in manchem Compendio der Weltweisheit; sein System ist so ungereimt nicht, als man ,, glaubt: Ey nun, so läßt sichs Mendels

„ sohn gefallen.

,, Er beschließt mit dem Wunsche, daß Sie ,, die Güte haben möchten, das Bestimmte hier, ,, über ausführlich zu berichten; nemlich: was, 5, wie, und bey welcher Gelegenheit sich Leßing geäussert habe; da er (Mens ,, über diese C

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„ delssohn) fest von Ihnen überzeugt sey, daß

Sie sowohl Leßingen ganz verstanden, als ,, von einer so wichtigen Unterredung jeden Umz 25 stand im Gedächtniß behalten haben werden.

Sobald dieses geschehen, wird Mendels ,, fehn allerdings in dem, was er über Leßings Character etwa noch zu schreiben Willens ist, ,, davon Erwähnung thun. Denn, sagt er, 9, auch unseres besten Freundes Name soll bey 5, der Nachwelt nicht mehr und nicht weniger ,, glänzen, als er es verdient. Die Wahrheit ,, kann auch hier nur gewinnen. Sind feine ,,Gründe seichte, so dienen sie zu ihrem (der „, Wahrheit) Triumphe; sind sie aber gefährlich, ,, so mag die gute Dame für ihre Vertheidigung 5, sorgen. Ueberhaupt, fügt er hinzu: setze ich „, mich, wann ich über Leßings Character schrei,, be, ein halbes Jahrhundert weiter hinaus, ,, wo alle Partheylichkeiten aufgehört haben, alle unsere jetzigen Tracasserien vergessen seyn ,, werden.

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,, Sehen Sie, liebster Jacobi, dies ist das 5 Resultat Ihrer mitgetheilten Nachricht, die „ich unmöglich ́ ́ Mendelssohn: verschweigen

„, konnte, und wovon das weitere mitzutheilen ,, auch Sie nicht gereuen darf. Denn was würs ,, den Sie gesagt haben, wenn einmal Mendelssohn mit dem, was er über Leßings Cha

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rakter zu sagen denkt, zum Vorschein käme, „und von ähnlichen wichtigen Sachen stände ,, nichts darinn? Sie hätten es sich alsdann ,, zum Vorwurfe machen müssen, die Sache der „Wahrheit (denn die ist es am Ende mehr als ,, unseres Freundes) verstümmelt zu haben. Wie mir übrigens dabey zu Muthe ist, „Ihre Aussage so oder so ausfalle, ́

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„ hört nicht hieher u, s, w,

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das gez

Ich hatte nicht das mindeste Bedenken, diefer Aufforderung zu folgen, und ließ den vierten November folgenden Brief an Mendelssohn, inter einem Umschlage an meine Freundinn, unversiegelt abgehen *). Damit er sein Urkundliches

* Folgendes schrieb ich Emilien bey der Ueberfen. Dung:

den vierten Nov. 1783. bieben, was ich

zu meinem eigenen Verdrußse so lange schuldig blieb. Sie werden nichts dagegen haben, daß

behalte, will ich ihn, von der ersten Zeile bis zur letzten, unverändert abdrucken laffen.

Pempelfort bey Düsseldorf, den vierten November 1783.

Sie wünschen wegen gewisser Meynungen,

mein Brief geradezu an Mendelssohn gerichtet ist; und Mendelssohn wird nicht übel nehmen, daß ich ihn nicht ganz mit eigener Hand ge= schrieben habe. Ich überlasse Ihnen, mich des wegen bey ihm zu entschuldigen.

Daß Sie das Packet erhalten und versen: det haben, und Ihre Gedanken über den In= balt, melden Sie mir, wenn Sie können, mit der Post vom Montage. Was Mendelssohn dazu sagt, davon lassen Sie mich künftig, was ich wissen darf, erfahren. Ich erwarte eben nicht den besten Dank von ihm für meine Mü be, weil meine Art zu sehen von der seinigen etwas verschieden ist. Ich bin aber ein für allemal darein ergeben, was aus dem Scheine meines Seyns erfolgt, zu tragen, und nur immer dieses so zu zeigen, wie es ist. Etwas Muth und Verläugnung wird dazu erfordert, aber dafür hat man auch die innere Rube, die sonst nie erhalten werden kann.

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