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dufferlichen Bedingungen eben dieses Daseyns, oder auch nur das empfundene Verhältniß der innerlichen Bedingungen untereinander ist mechanisch verknüpft mit einer Bewegung, die wir Begierde oder Abscheu nennen.

IV. Was allen verschiedenen Begierden eis ner lebendigen Natur zum Grunde liegt, nennen wir ihren ursprünglichen natürlichen Trieb, und er macht das Wesen selbst dieses Dinges aus. Sein Geschäfte ist, das Vermögen da zu seyn der besondern Natur, deren Trieb er ist, zu erhalten und zu vergrößern.

V. Diesen ursprünglichen natürlichen Trieb könnte man die Begierde a priori nennen. Die Menge der einzelnen Begierden find von dieser unveränderlichen allgemeinen nur so vie= te gelegentliche Anwendungen und Modificatio=

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VI. Schlechterdings a priori könnte man eine Begierde nennen, welche jedem einzelnen Wesen ohne Unterschied der Gattung, der Art und des Geschlechts zugeschrieben würde, in se

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fern alle auf gleiche Weise bemüht sind, sich überhaupt im Daseyn zu erhalten.

VII. Ein Vermögen, welches durchaus unbestimmt wåre, ist ein Unding. Jede Bes stimmung aber seht etwas schon bestimmtes zum voraus, und ist die Folge und Erfüllung eines Gesetzes. Die Begierde a priori, sowohl der ersten als der zweyten Gattung, setzt also auch Gesetze a priori zum voraus.

VIII. Der ursprüngliche Trieb des vers nünftigen Wesens besteht, wie der Trieb eines jeden andern Wesens in dem unaufhörlichen Bestreben, das Vermögen da zu seyn der besonderen Natur, wovon er der Trieb ist, zu erhalten und zu vergrößern.

IX. Das Daseyn vernünftiger Naturen wird, zum Unterschiede von allen andern Natuz ren, ein persönliches Daseyn genannt. Dieses besteht in dem Bewußtseyn, welches das besondere Wesen von seiner Identität hat, und ist die Folge eines höheren Grades des Bea wußtseyns überhaupt.

X. Der natürliche Trieb des vernünftigen Wesens, oder die vernünftige Begierde, geht also nothwendig auf die Erhöhung des Grades der Personalitåt; das ist, des lebendigen Das feyns selbst.

XI. Die vernünftige Begierde überhaupt, øder den Trieb des vernünftigen Wes sens, als eines solchen, nennen wir den Willen.

XII. Das Daseyn eines jeden endlichen Wesens ist ein succeßives Daseyn; seine Persoa nalitat beruht auf Gedächtniß und Reflerion; seine eingeschränkte aber deutliche Erkenntniß auf Begriffen, folglich auf Abstraction, und Wort Schrift oder andern Zeichen.

XIII. Das Gesetz des Willens ist, nach Begriffen der Uebereinstimmung und des Zus sammenhanges, das ist nach Grundsåßen, zu handeln: er ist das Vermögen practischer Prinzipien.

XIV. So oft das vernünftige Wesen nicht `in `Uebereinstimmung mit seinen Grundsätzen

handelt, so handelt es nicht nach seinem Wile len, nicht gemäß einer vernünftigen, sondern einer unvernünftigen Begierde.

XV. Durch die Befriedigung einer jeden unvernünftigen Begierde, wird die Identität des vernünftigen Daseyns unterbrochen; folglich die Personalität, welche allein im vernünftigen Daseyn gegründet ist, verleht: mithin die Quantitåt des lebendigen Daseyns um so viel vermindert.

XVI. Derjenige Grad des lebendigen Das feyns, welcher die Person hervorbringt, ist nur eine Art und Weise des lebendigen Daseyns überhaupt, und nicht ein eigenes besonderes Daseyn oder Wesen. Deswegen rechnet sich die Person nicht allein diejenigen Handlungen, welche nach Grundsäßen in ihr erfolgen, sondern auch diejenigen zu, welche die Wirkungen unvernünftiger Begierden und blinder Neiguns gen find.

XVII. Wenn der Mensch, durch eine uns vernünftige Begierde verblender, seine Grunds

fäße übertreten hat, so pflegt er nachher, wenn er die übeln Folgen seiner Handlung emfindet, zu sagen: Mir geschieht recht. Da er sich der Identitåt seines Wesens bewußt ist, so muß er sich selbst als den Urheber des unangenehmen Zustandes anschauen, in dem er sich befindet, und in seinem Innern die peinlichfte Zwietracht erfahren.

XVIII. Auf diese Erfahrung gründet sich das ganze System der practischen Vernunft, in so fern es nur über Einem Grundtriebe erbaut ist.

XIX. Håtte der Mensch nur Eine Begier de, so würde er gar keinen Begriff von Recht und Unrecht haben. Er hat aber mehrere Begierden, die er nicht alle in gleichem Maaße befriedigen kann; fondern die Möglichkeit der Befriedigung der Einen, hebt die Möglichkeit Der Befriedigung der Andern in tausend Fållen auf. Sind nun alle diese verschiedenen Begier= den nur Modificationen einer einzigen ursprünglichen Begierde, so giebt diese das Prinzip an die Hand, nach welchem die verschiedes

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