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seyn sich erschöpft oder irgendwo stille steht, sondern uns weit über dieses Leben hinaus trägt. Hätte Gott die Weltgeschichte wie einen Mechanismus, wie wie ihn in der Sphärenwelt erbliken, anordnen wollen, so håtte er blos, wie bei den Thieren, den dazu gehö rigen Instinkt in die Menschen sezen dürfen und es wäre denn alles ohne Störung und Vorwärts-Stres ben, d. h. ohne Sünde und Abfall, ohne Rechtthun und Frömmigkeit zu seinem Ziele gelangt. Rechnen wir es dem liebenden Vögelpaar zum Verdienst an, wenn es sein Nest baut und seine Jungen versorgt und rechnen wir es dem Tiger zum Berbrechen an, wenn er einen Menschen zerreißt? Was hätte dieser blinde Trieb für einen Werth? So aber ist es nicht, Gott hat dem Menschen die Freiheit geschenkt, das mit jeder für seine individuelle Thatenreihe, die er zum Ganzen beiträgt, verantwortlich sey, damit übers haupt sittliche und himmlische Bestimmung möglich werde.

S. 14+

Durch die Freiheit hat der Mensch einen Werth für das ganze Geisterreich erhalten. Nur durch den niedern Theil seiner Persönlichkeit hångt er mit der Natur zusammen, durch seinen höhern erhebt er sich darüber und wird ein Glied desjenigen Reiches, in welchem ein gleicher Zusammenhang der Geister ist,

wie in der Natur von Körper. Darum wird auch der Abfall des sündigen Menschen ein Verlust für das ganze Geisterreich und seine Störungen greiffen in den höhern Plan des Ganzen, nicht blos in diese Erdgeschichte ein. Darum ist in der Weltgeschichte die doppelte Reihe von Offenbarungen und Gnadens Anstalten sichtbar, erstlich die allgemeine, die in jes des Menschen Schiksal verwebt ist, um ihm gegen alle feindliche Störungen des Bösen ein Augment zur Richtung des Guten zu geben und zweitens die bes fondere, um die Menschheit, wenn sie aus Mißbrauch der Freiheit in den gänzlichen Abfall von Gott übergehen will, wieder zu Gott aufzurichter und ihr das himmlische Erb aufzubewahren.

S. 15

Die Freiheit ist der ursprünglichste Gnaden - Akt Gottes an die Menschen und darum müßen alle nachfolgende Gnaden, Wirkungen und Gnaden - Anstalten Gottes im Lichte der Freiheit betrachtet werden; d. h. nie darf die Freiheit so aufgehoben gedacht werden, daß die Gnade alles bewirkte, auffer in den seltenen und ausserordentlichen Fällen der Auserwählung, wos bei aber der Verlust der Freiheit der Einzelen, nems lich derjenigen, welche aus Eingebung handeln, immer ein Zuwachs der Freiheit für Viele, ja für ganze Völker wird.

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Bemerkung.

Es ist nicht ganz klar, wie einige Stellen des Evangeliums dazu verleiten konnten, die Freiheit des Menschen in Anspruch zu nehmen, da das ganze Evangelium nur unter der steten Voraussehung der Freiheit einen Werth hat. Gerade das Nebeneinanderbestehen der Freiheit mit der Gerechtigkeit und Gnade Gottes ist das Problem, welches die Ges schichte selbst dem Religions, Philosophen gibt und mit deffen Lösung fast alle Schwierigkeiten, die in dem dogmatischen Streite eine Rolle spielen, sich ents fernen. Wer die Freiheit nicht in ihrem wahren Lichte betrachtet, der verkennt auch die Offenbarung Gottes und nimmt dann seine Beziehungen zu Gött vom Reiche der Natur, woraus ihm die natürliche Religion fich bildet. Allein dieser Werth reicht bei weitem nicht an die Würde, welche Gott im Erschafz fen freier Geister und ihrer Leitung und Regierung in einem festen Plane uns kund thut. Den todten Substanzen Geseze geben, wie im Mechanismus der Sphärenwelt, und den belebten Substanzen Formen eindrüken und Instinkte geben, wie in den Organis sazionen, was will das fagen gegen den Zusammens hang der freien Geisterwelt? Die natürliche Religion verhält sich zur Geoffenbarten, wie der bleiche Mona denschein zum stralenden Lichte der Sonne; sie ents hålt nur die matte Reflexe des aus seiner ura

sprünglichen Quelle mit voller Intensität ausgehenden

Lichts.

S. 16.

Moses sezt die ersten Menschen in den Stand der Unschuld, d. h. in ein harmloses, froh genießendes Leben voll Anmuth und Schönheit, noch ungejiört von Reizen, Trieben und Leidenschaften und ohne die merkliche Scheis dung des Bösen und Gaten.

Im Stande der Unschuld ist die volle Kraft des Selbstgefühls, in welchem alle übrige Evoluzionen noch wie im Zentrum eingewikelt liegen, welches eben darum, daß es nicht in seine Radien zersplittert ist, die größte Energie enthält. Das innige Gefühl Leben hält das Wahre und Gute im Schd, nen in sich aufgelöst. Der Mensch fühlt das Wahre, ohne es erst durch die Prozesse des Denkens hindurch führen zu müßen, und fühlt das Gute, ohne es erst in die Reihe der Rechte, Pflichten und Lugenden zu stellen. Aber am meisten liegt im Gefühls Leben, wenn einmal die Beziehungen zu einem Gott geoffenbaret sind, die fromme Einfalt der Sitte und des Glaubens ohne alle Grübelei und Distinctionens Sucht. Wer diesem Gefühl als einer innern Anmahnung Gehör gibt, der kann nie irren.

So steht der Stand der Unschuld in der Mitte einerseits zwischen der rohen Sinnlichkeit und dem

Eigennuz der Triebe und Begierden und andererseits zwischen dem freibewußten Sittengesez und der sich selbst aufopfernden Tugend, vereinigt aber in diesem Mittelpunkte die ganze Zentralkraft des Menschen...

S. 17.

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Moses sagt: Gott gebot dem neuerschaffenen Menschen, von dem Baum des Erkenntnisses Gutes und Böses nicht zu essen, denn welches Tages er davon essen wür de, müßte er des Todes sterben.

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Wem die Freiheit verliehen ist, der muß die Wahl haben zwischen Gutem und Bösem. Was aber im Stande der Unschuld bös oder gut sey, das kann dem Menschen nur von aussen durch Offenbas rung bekannt werden. In dem obigen Gebote richa tet sich nun der Wille Gottes an die Freiheit und bez stimmt, daß auf die Uebertretung des Gebotes der Lod folgen folle. Dieser Befehl, da er aus dem Willen Gottes kommt, ist für deu Menschen das an sich Gute, weil angenoms men werden muß, daß die Befehle Gottes, welche aus seiner absoluten Wahl- und Macht-Vollkommen: heit ausgehen, nie den den Menschen von ihm aners schaffenen Formen von Gut und Bös widerstreiten werden.

Diesem Befehl gegenüber steht eine ebenfalls von aussen versuchende und verführende

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