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slab durfte das Volk, das Gott ausersah, nicht uns terworfen seyn, damit die Dunkelheit der Quellen, der Personen und ihrer Schiksale nicht ein Grund werde, den Glauben an die Offenbarung Gottes zu schwächen. Gerade in den einfachen schmuklofen Ers zählungen bis zur Bekanntmachung der kleinsten Um, stånde liegt das Gepräge der Wahrheit, und wir dürfen wohl annehmen, daß das, was unter unmits telbarer Leitung Gottes steht, ein so vollständiges Ganzes seyn werde, daß demjenigen, dem es darum zu thun ist, die Tiefe göttlicher Anordnung darinu zu finden, keine Frage unbeantwortet bleiben kann. Von dieser Seite muß die Religionsphilosophie die Geschichte des Judenthums auffaffen.

S. 34.

Schon für Abraham werden die Verheissuns gen des Herrn, daß er seinem Saamen das Land Canaan geben, und seine Nachkommen wie die Ster, ne am Himmel vermehren und segnen wolle, mehr. fältig wiederholt und diß unter Umständen, welche nach menschlicher Ansicht die Erfüllung höchst unwahr: scheinlich machten. Abraham glaubte und diß wurde ihm zur Gerechtigkeit angerechnet. Die Ehre, der Stammvater eines auserwählten Vols kes zu seyn, sollte nur der Frömmigkeit und dem Glauben ertheilt werden. Zwei Proben sind es,

hauptsächlich, welche den Glauben in Abraham auszeichnen, erstlich das Vertrauen auf die Verheis ßung, daß sein Weib Sarah noch in betagtem Alter einen Sohn gebähren und seinen Stamm fortpflanzen werde, zweitens der unbedingte Gehorsam gegen den göttlichen Befehl, eben diesen Sohn Isak zu ops fern. Diesem Befehl gehorchte Abraham ohne Widerrede. Ohne einen Zweifel zu äußern, daß er mit der frühern Verheißung im Widerspruch stehe, machte er Anstalt zur Schlachtung seines Sohnes, aber im Begriffe, das Werk zu vollziehen, hieß ihn ein Engel des Herrn den Knaben leben lassen, mit der bedeutungsvollen Aeusserung,,daß sein Gehors fam, um der göttlichen Befehle willen seines einigen Sohnes nicht zu verschonen, und seine Gottesfurcht genug bekräftigt sey."

So mußte das Werk der Offenbarung mit der starken Probe des freien Gehors sams seinen Anfang nehmen und wie wir im Verlaufe der Geschichte sehen werden, mit einer ähnlichen aber noch weit stårkern Probe, ku der des einzigen Sohnes wirklich nicht verschont wird, sich vollens beu.

In diesen Beziehungen liegt die tiefe Wahrheit, daß Gott nur an dem freien Gehorsam der Menschen Wohlgefallen habe, und daß der Bund, den er mit Eschenmayer's Rel, Phil, III,

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Abraham errichtete, auf diesen freien Gehorsam sich gründete, ein neuer Beweiß, wie wenig diejenige eine Offenbarung und den Glauben an dieselbe vers stehen, welche dem Menschen in Beziehung auf götts liche Dinge die Freiheit abstreiten. Wäre in Abras ham der Glaube an die göttliche Befehle nicht ein freies Werk gewesen, so würde der Engel des Herrn nach der bestandenen Probe nicht zu ihm gesagt has ben: „Abraham! lege deine Hand nicht an den Knas ,,ben und thue ihm nichts. Denn nun weiß ich, daß ,,du Gott fürchtest und hast deines einigen Sohnes ,,nicht verschont um meinetwillen." Wäre der Glaus be und der Gehorsam durch die höhere Gnade in Abraham bewirkt gewesen, wie håtte ihm die That zum Verdienst und zur Gerechtigkeit angerechnet werden können?

S. 35.

Auch in Isak wird die göttliche Verheißung bes stätigt und von ihm geht sie auf seinen Sohn Jakob mit Ausschluß des Esau über. In beiden ist die götts liche Führung und Dazwischenkunft in den verschiedes nen Lagen ihres Lebens unverkennbar, aber auch beide waren durch Rechtschaffenheit und Frömmigkeit derselben würdig. Endlich wird das Haus Iss rael bestehend aus Jakob und seinen Söhnen mit den Angehörigen durch wunderbare Fügungen aus

Canaan nach Egypten geführt und erhielt zur neuen Heimath das abgesonderte Land Gosen.

S. 36.

Das Leben der drei Erzvåter

und Jakobs

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erscheint uns in einem höhern Lichte,

wenn wir unsern Blik auf die Offenbarung richten. In ihnen mußte der Glaube an den einigen wahrs haften und lebendigen Gott so befestigt werden, daß er in der Fortpflanzung auf die Nachkommen uner= schütterlich wurde, so daß, wenn auch diese lau wers den wollten oder durch fremde Reize und Verführuns gen angelokt waren, fie immer wieder durch das Andenken an die Erzvåter, ihre Schiksale und an die ihnen gemachte Verheißungen von den Irrthüs mern, Lastern und Sünden zurükgebracht werden konnten.

In der allgemeinen sittlichen Ordnung ist dem Rechtschaffenen nicht immer auch das Glük beschieden, und auf der Erde bleibt zwischen Lugend und Glükseeligkeit ein Mißverhältniß stehen, das nach den Verheißungen der Religion erst in einem andern Les ben ausgeglichen werden soll. So verhält es sich, wenn wir die Menschheit überhaupt in ihrer freien Entwiklung und in ihren Beziehungen zu Gott und Unsterblichkeit betrachten.

Wo aber in dem besondern Reiche Gots

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tes das Siegel der Offenbarung deutlich werden soll, da muß, um die Menschen im Glauben an die gött, liche Zweke zu bestärken, immer ein genaues Vers hältniß zwischen innerer Rechtschaffenheit und äußes rer Glükseligkeit sichtbar seyn. Daher sehen wir auch bei den Erzvåtern einen viel reichern Seegen in ihren Heerden und Triften als bei den übrigen Inns wohnern des Landes, wir sehen ein schnelles Gelingen ihrer Unternehmungen, Macht und Ansehen, uns erachtet sie Fremdlinge waren unter größtentheils lasterhaften und sündigen Völkern, welche zum Theil, wie Sodom und Gomora, um den Kontrast zwischen dem wahrhaften Gott und den selbstgemachten Gdzen recht auffallend zu zeigen, fürchterlich heimges sucht wurden.

Auch auf andere Völker sollte der Glaube und das befcheerte Glük der Erzvåter wirken, damit auch ihre Aufmerksamkeit auf die wahre Religion geleis tet werden könnte. Darum mußten die Erzvåter ihre Wohnungen öfters veråndern und unter verschiedenen Völkern sich ansiedeln. Ein Abimelech und die Pharaone mußten gedrungen seyn, die Macht des Gottes, welcher die Erzvåter beschůze, anzuerkennen und selbst zu lobpreißen. Weffen Schuld ist es, wenn eine solche Anerkenntniß nicht in die Thatkraft übergeht, dem gleichen Gotte zu dienen? Können sich diese Völker der Strafe enthoben wähnen?

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