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So ungünstig diese Theilung für die Macht und Selbstständigkeit des jüdischen Volkes war, so sehr scheint sie dem göttlichen Plan angemessen. Pos litische Größe ist die Pest für Frömmigkeit und Gots tesdienst. Wäre das Reich ungetheilt geblieben, so hätte die Sucht zu erobern, die ohnedieß in den vor, hergehenden Königen schon Wurzel gefaßt hatte, leicht die Machthaber beschleichen können. Das Reich wåre in Gefahr gekommen, in eine gewöhnliche asiatische Despotie, wovon die Vorboten schon in dem salomo, nischen Serail zu erbliken sind, verwandelt zu werden, und der ganze herrliche Bau in Gesezgebung und Priesterthum wäre zu Grunde gegangen.

Wir treffen nun zwei Reihen Könige an, Eine in Israel, die Andere in Juda, welche uns nur selten einen erleuchteten und frommen Mann darbieten.

Israel trennte sich gleich anfangs von dem Tems peldienst unter seinem abgöttischen Könige Jerobeam, das Volk errichtete Haine, opferte auf den Höhen und diente fremden Gözen. Recht sichtbar waren die Spuren, daß Gott die unsichtbare Leitung dem politis schen Leben der Könige überlassen hatte und nur, sos weit es nöthig war, durch die Propheten einwirkte, um den Kern der Frommen und Glaubigen nicht aussterben zu lassen. Endlich wurde Israel in seiner Stellung unnuz; Es war entschieden, daß Gott nicht mehr auf seinen freien Gehorsam rechnen konnte und

unerachtet die Propheten mit einem wahrhaft göttlis chen Eifer Buße und Bekehrung predigten, sank es immer tiefer. Israel wurde weggeführt in assyrische Gefangenschaft und etwa anderthalbhundert Jahre spåter hatte Juda, das übrigens noch bessere Könige hatte und einen reinern Gottesdienst bewahrte, das gleiche Schiksal, es gerieth in babylonische Gefangens schaft, welche siebenzig Jahre dauerte.

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Dieses ungewöhnliche Schiksal des Volkes aus dem Mutterlande in fremde Dienstbarkeit versezt zu: werden, wirkte sehr günstig für die Zweke Gottes.

Immer blieb bei dem Volke noch der gute Keim zurük, daß es durch die Erinnerungen an seine Erzvåter und deren Bund mit Gott, an seine wunderbare Schiffale und Führungen, an seine Gesezgebung und alte Religions: Gebräuche, an die unverkennbare Beweise göttlicher Güte und göttlichen Zorns, an seine Propheten und große Männer und an den Gedanken. einer Auserwählung aus seinem sündhaften und abgöttischen Leben aufgeschrekt werden konnte, für die Lehren seiner Propheten und besonders der Davidis schen Zeit neue Empfänglichkeit erhielt und sodann in Staub und Asche Buße that.

Diese Erinnerungen aber und diese Empfänglichs keit mußten durch harte Prüfungen wieder hervorgerus

fen werden. Das Schadhafte und Verdorbene mußte vom Stamme abgeschnitten werden, damit das Uebrige desto mehr wachsen und gedeihen konnte. Die babylonische Gefangenschaft war die Läuterungs-Zeit. Was noch gesund war, hieng an der Våter Gesez und der Anbetung des einigen lebendigen Gottes und diß um so stårker, je mehr der ekelhafte Baalsdienst mit dem jüdischen einen Kontrast darstellte und je låns ger die Sehnsucht nach dem heiligen Tempel unerfüllt blieb. Was hingegen in seinem Innersten verdorben und verloren war, das schied sich vollends ganz ab und vermischte sich nicht nur mit fremden Weibern und Sitten, sondern auch mit fremden Göttern.

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Endlich war auch wieder die Zeit erfüllt, um das Volk aus seiner Dunkelheit hervorzuziehen und es dem göttlichen Zweke einer Vorbereitungs-Anstalt wies der zu geben. Am schönsten ist diese Zeit durch eine Stelle der Bibel selbst bezeichnet: „Im ersten Jahre ,,Cores (Cyrus) des Königs in Persien, damit ers ,,füllet würde das Wort des Herrn durch den Mund ,,Jeremiá geredet, erwekte der Herr den Geist Cores ,,des Königs in Persien, daß er ließ ausrufen durch ,,fein ganzes Königreich, auch durch Schrift und sagen: „So spricht Cores: der Herr, der Gott vom Himmel ,,hat mir alle Königreiche gegeben und befohlen, ihm

„ein Haus zu bauen zu Jerusalem in Juda; Wer „nun unter euch seines Volkes ist, mit dem sey der ,,Herr, sein Gott und ziehe hinauf.“

So wurde das Volk, nachdem es durch das Feuer der Trübsal geläutert und von den unnüzen Gliedern gereinigt war, wieder frei gegeben, durfte in seine Heimath ziehen und den neuen Tempelbau anfangen.

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Der Tempelbau war wieder der Vereinigungss punkt der den alten Gesezen und dem alten Gottesdienste trengebliebenen Juden. Zugleich war der Bund des Herrn aufs neue bekräftigt, deffen Andenken ihre Ges fangenschaft beinahe verlöscht, die Prophetie aber aufrecht erhalten hatte.

Wer sollte den Finger Gottes in diesen Füguns gen wohl verkennen? Wenn auch die frühere Verheis Bungen noch so weit von ihrem Ziele zu seyn schienen,

verketteten sich immer die Umstände so miteinander, daß es auf einmal wieder Licht wurde. Selbstståns dig war das Volk zwar nicht mehr, sondern fremder Regierung zugefallen, aber desto höher stieg das Ans sehen des Hohenpriesterthums, weil es weniger durch politische Angelegenheiten getrübt war. Aus dem gros Ben Reichthum, der damals in dem Tempel zusams menfloß, läßt sich schließen, wie glänzend und zahls reich die Feste in Jerusalem und wie ergiebig die

Opfer gewesen seyn mußten, und wie: es so manchen gewinnsüchtigen Juden reizen konnte, felbst durch schånds liche Mittel Hoherpriester zu werden.

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Noch hatte dieses Volk die lezte aber stärkste Probe auszuhalten.

Antiochus forderte mit ungewöhnlicher Grausamkeit von den Juden Entsagung ihres Gottesdiens stes, verunreinigte den Tempel, stellte überall Gözen auf, zwang sie, ihrem Gesez zuwiderzuhandeln und befahl, daß alle, welche ihren Gott nicht abschwören und die fremden Gözen anbeten wollten, durch das Schwerdt niedergemacht werden sollten. Schon fies len unzähliche Opfer, als der Gott Abrahams in den Makkabåern Helden erwekte, welche mit dem wes nigen Volke, das sie zusammen raffen konnten, Wuns der der Tapferkeit verrichteten und zulezt die Feinde vom heiligen Boden vertilgten.

Diese schöne Zeit ist des Volkes untergehende Sons ne, wie sie alle ihre Stralen noch einmal auf einen Punkt sammelt und die herannahende Wolkennacht durchbricht. Solche Helden mußten kommen, weil es in den grausamen Befehlen des Antiochus nicht mehr blos um das Gesez, um den Tempeldienst, um die Ceremonien, sondern um den Glauben felbft an den einigen lebendigen Gott fich handelte. Håtte jener

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