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nischen Gözendiensten? Woher diese Gesezgebung mitten unter den despotischen Königreichen? Woher die schöne Vereinigung des Priesters mit dem Gesezgeber und Heerführer zu einer Zeit, wo die Geschichte uns noch Fabeln erzählt? Wie konnte damals schon die reinste aller Regierungsformen, nemlich der åchte Theokratismus, gefunden werden? Denn der Auszug aus Egypten ist achthundert Jahre frus her als die Erbauung Roms und die erste Olympiade.

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Wie lassen sich die reine religiöse Vorstellungen Abrahams, sein Glaube und Festhalten an den Ges boten, die mehr als zweitausend Jahre ålter sind als die chriftliche Zeitrechnung, erklären? Wie läßt sich eine solche Weisheit, wie in der mosaischen Gesezges bung, welche sonst gewöhnlich nur die Frucht der gereiftesten Philosophie und Politik, seyn kann und welcher Kultur, Kunst und Wissenschaft nach dem gewöhnlichen Laufe der Dinge Jahrhunderte lang vors auszugehen pflegen, für die damalige Epoche erklä, ren? Wer die lange Perioden kennt, welche erfors dert werden, bis die Systeme des Wissens in das handelnde Leben des Volkes eindringen, der wird jene Erleuchtung gerne einem andern Wege als dem der Vernunftentwiklung zuschreiben. Und was für ein Recht haben wir, in die einfache, prunklose mos saische Erzählungen von dem unmittelbaren Verkehr eines höhern Wesens mit den Erzvåtern und mit ihm

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selbst Zweifel zu sezen? Nirgends mehr zeigt sich das auf dieses Volk aufgedrükte göttliche Siegel als in dem Verhältniß der Gerechtigkeit Gottes zum Gehors sam oder Ungehorsam des Volkes, d. h. in der schnel, len Folge der Strafe oder Belohnung auf die Thas ten der Israeliten. Ein unverkennbarer Zug ist es, daß das Volk, so lange es unter unmittelbarer götts licher Leitung stand, jedesmal durch das auf seinen Abfall erfolgte Unglük wieder zur Besinnung und zum wahren Glauben zurükgebracht wurde, dagegen aber, wie es der Leitung irrdischer Könige übergeben war, auch durch das Unglük sich nicht mehr belehren ließ, wie es bei dem Volke Israel, nachdem es sich von Juda getrennt und eine Reihe abgöttischer Könige hatte, der Fall war, weßwegen auch dieser Stamm des Judenthums vom Herrn zulezt gänzlich verworfen worden zu seyn scheint.

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Das schönste Leben des Judenthums zeigt sich in den Propheten. Zu einer langen Reihe zies hen sie sich fort. Voll hoher Begeisterung weissagen sie, sie ermahnen zur Buße, sie strafen das Volk über die begangenen Missethaten, sie ermuntern zur Verehrung Gottes, fie sprechen mit der Stimme und im Namen des Herrn, sie halten den Königen den Spiegel der Wahrheit und der Gottesfurcht vor. Im

vollesten Glauben und Vertrauen auf den einigen Gott messen sie sich mit den Thongdzen und besiegen fie. Wo es Noth thut, werden sie gefragt und das Ausserordentliche sucht man in ihrem Rathe. Wo fie rathen, da geht das Volk muthig voran und ges winnt, - wo sie abrathen, da wird das Volk mit Verlust gestraft.

Geist und Herz erhebend sind ihre Gesänge, selbst gehoben durch den heiligen Junhalt. Um sie her sammelt sich noch der Geist Gottes theils sie wunderbar beschüßend, theils durch sie das Volk leitend. Aber die höchste Sehergabe vereinigt sich in den Verkündis gungen eines Messias, eines künftigen Ers retters und Erlösers, eines Sohns Das vids und eines Sohns Gottes. Darinn wirkt die Prophetie wieder vorbereitend, tröstet das Volk über seine gegenwärtige Lage und heftet seinen Blik auf künftige hohe Ereignisse. Freilich nahm das Volk diese kommende Zeiten mehr in politischer als religiöser Hinsicht zu Herzen, es erwartete in seis ner Verkehrtheit Macht, Reichthum, Ansehen, Pomp, Glanz und Herrlichkeit und nahm seinen Maßstab aus den Erinnerungen des davidischen und salomos nischen Reiches.

Einleitung

in die göttliche Haupt-Anstalt.

Vorbemerkung.

Ehe die Haupt-Anstalt, wozu wir bisher die Vorbereitung kennen gelernt haben, zur Sprache kommen kann, hat die Religions Philosophie mans che Ideen ins Licht zu sezen, deren philosophischer Werth dem historischen vorausgehen muß. Hieher gehören:

Erstlich die Idee des Messias.

Obgleich diese Idee sich historisch schon frühe zu bilden anfieng, so muß doch auch gezeigt werden, wie tief sie in die Geschichte der Menschheit verflochten ist und wie wenig überhaupt der Zusammenhang in einem göttlichen Plane begriffen werden könnte, wenn wir sie nicht zu Hülfe nåhmen. Wenn einmal ges wiße Bedingungen festgesezt sind, so muß die Erschei nung eines Messias als eine nothwendige Folge dars aus hervorgehen.

Zweitens der Beweiß von der göttlichen Natur Jesu Christi.

Es wurde schon früher gezeigt, daß weder der Anfang noch das Ende der Weltgeschichte ohne eine unmittelbare göttliche Einwirkung begriffen werden könne, aber das gleiche muß auch von der Mitte ders

selben erwiesen werden. Ohne das wirkliche Erscheis nen einer göttlichen Natur, ihres Lehrens und Wans delns unter den Menschen würde der göttliche Plan, welcher den freigeschaffenen Menschen als Ganzes zur Entroiklung anvertraut war, nicht ohne Störung ges blieben seyn. Ist diese Wahrheit festgestellt, so ist dann der Beweiß nicht mehr schwer, daß Jesus Chris stus wirklich diese göttliche Natur war. Drittens die Vergleichung des Gottes, wie er im Evangelium in seiner Fülle und Herrlichkeit da steht, mit der Dürfs tigkeit des rationalistischen Gottes.

Christus sagt: Wenn ihr Glauben håttet wie ein Senftorn, so würdet ihr noch größere Dinge thun, denn diese (Zeichen und Wunder). Was mag wohl Christus in diesem Ausspruch unter Glauben verstanden haben? Ohne Zweifel das, was darinn liegt, nemlich der Glaube sey eine Macht, welche Aufferordentliches hervorbringen könne. Das Wiss sen hingegen vermag nichts und hat, so lange die Welt steht, noch kein Senfkorn wachsen gemacht. Wie aber der Glaube eine Macht seyn könne, wird der Rationalismus nie verstehen und ebendaher auch das Evangelium nie begreiffen. Wie sich die volle Macht zu dem leeren Gedanken verhält, so verhäls sich der Gott des Glaubens von Abraham bis auf Christus zu dem rationalistischen Gott seit Christi Zeit

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