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ten bis auf uns. Nur der Supernaturalismus weiß dem evangelischen Glauben seine Bedeutung zu geben, aber nicht derjenige, den man heut zu Tage dafür ausgibt, welcher weiter nichts ist, als ein nach innen aus Vernunftformeln zusammenhangender Glieders mann, außerlich aber mit dem evangelischen Kleide überdekt, ein übertünchtes Grab, in welchem der Glaube erstorben liegt.

Viertens der Beweiß, daß das Bild des Satans keine blose Fiktion ist, sondern wesentlich in den Zusammenhang des Ganzen gehöre.

Fünftens der allgemeine Werth des Evangeliums, wie er uns vom Standpunkte der Religionsphilosophie erscheint.

Der Messias.

S. 64.

Ohne zu untersuchen, was für einen Schwall yon Göttern uns die ältesten Religionen liefern, wels che uns die Geschichte von den Assyrern, Medern, Persern, Aegyptern, Indiern, Griechen, Römern und Scythen aufbehalten hat, ohne in die Theo rien einzugehen, auf welche Weise die menschliche Seele theils in der Auschauung der Natur, theils in der Betrachtung auffallender Ereignisse, theils

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durch die Vermischung mit åltern Traditionen, theils in dem Andenken an die großen Wohlthäter der Menschheit, Heroën, Gesezgeber, — theils durch die Forderungen klimatischer und örtlicher Verhältnisse angeregt, ihre Götterlehre ausgeprägt hat, nehme ich mit dem Geschichtschreiber der heiligen Ges schichte an, daß alle Religion ursprünglich von götts lichen Lehren, Befehlen, Warnungen, Verheissungen, überhaupt von göttlicher Offenbarung abstamme und in ihrem Grundwesen bei allen Menschen ein und dieselbe gewesen sey. Wie aber die Mens schen, welchen das freie Spiel ihrer Kräfte überlass seu war, jene Offenbarungen in sich verdunkelten, den lebendigen Sinn für's Heilige in sich abtödteten und den niederwärts ziehenden Richtungen zur Sinnlichkeit folgten, so gieng das Eine, Ewige und Heilige in tausend Reflexe auseinander und zersplitterte sich in die mannigfaltigste Gestalten des Gözendienstes. Wie nämlich das Wahre, Schöne und Gute, wenn es in die Erscheinungs - Welt verbannt wird, in unzählige Bruchstüke sich zerlegt, so ergieng es auch dem Heiligen. Je nachdem nun die objektive Anschauung der Natur oder die subjektive menschlicher Eigenschaften überwog, je nachdem ges staltete sich auch die Gözenwelt. So wurde das Heis lige von seinem hehren Size entthront und herabgezos gen in die Natur- und Begriffs- Welt, wo es den

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menschlichen Formen und Sazungen, gleichsam seinen Vasallen, dienen mußte.

S. 65.

Wird das Heilige mehr im Begriffs- und Natur-Wahren reflectirt, so entstehen die Syms bole der ganzen Natur- Götterwelt.

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Wird es mehr im Schönen des Gefühls und den Dichtungen der Phantasie aufges faßt, so entstehen die Mythen des Bilderdienstes und überhaupt des Polytheismus.

Wird es mehr im Guten des Willens und in den Eigenschaften des Gemüths reflectirt, so entstehen die Mysterien, die sich in Orakel verneh men lassen oder auch in jenen reinen Formen darstels len, in welchen die Prinzipien des Guten und Bösen personifizirt erscheinen, Ormuz und Ahris

mann.

Diese Abspiegelung des Heiligen in den menschlis chen Formen ist so zahllos, als die menschliche Grunds begriffe, Grundgefühle und Grundbestrebungen unters einander verbunden Produkte geben, welche dann von der Lage, dem Kulturgrad, dem Klima, den Schik, salen und den Traditionen des Völker, Lebens ihre Schattirungen annehmen.

Ueberall aber bleibt ein Schein des Heiligen zus rúk, — denn der Mensch betet nichts an, was er nicht

für höher hält, als sich selbst, und wo er nicht eine unbekannte übergeordnete Kraft, sey sie wohlthätig wie dieser Schein aber

oder furchtbar, voraussezt;

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durch die Wolken bricht und die wandelnde Schatten begränzt, das hångt von einem Zusammenfluß von Umständen ab, welche der menschlichen Wahrscheins lichkeits- Rechnung größtentheils entwischen.

§. 66.

Dieser ungeheuern Götterwelt, welche in Reihen und Glieder zu stellen den tiefern Forschern der Syms bolik und Mythologie überlassen seyn mag, sey sie nun aus dem zufälligen Formenguß oder auch aus Philosophemen entstanden, steht die mosaische Res ligion wie die Sonne den dunkeln Wandelsternen gegenüber.

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Nur der Einige, Ewige, Lebendige sich selbst offenbarende Gott hat Sinn und Bes deutung. Alles Uebrige ist Bild, Gleichniß, Prins zip, Eigenschaft oder überhaupt menschliche Form im Kleinen oder Großen und gehört zu den menschlichen Berirrungen und zum Abfall in den Gözendienst.

Fragen wir nun die Geschichte, so finden wir durch alle Völker eine lange Reihe von Göttern, die sich in dichten Gruppen vor unsere Augen dråns gen und das Heilige dadurch verunstalten, daß das Ueberfinnliche ins Wirkliche herabgezogen und in abentheuerlichen Gestalten vorgespiegelt erscheint.

Volk, nahm es selbst in Lehre und Unterricht und legte die Reihe seiner Offenbarungen in dasselbe nieder. Mit diesem Volke errichtete Gott den Bund des Glaubens führte es zuerst selbst, wie der Va ter den Knaben und Jüngling, unter eigener Aufsicht durch eine lange Reihe von Prüfungen hindurch, züchs tigte und ermahnte, strafte und belohnte, je nachdem feine Thaten es verdienten, nach seiner Gerechtigkeit und nach dem Grade des guten oder bösen Willens seiner Schüler. Als aber das Volk am Gesez sich heraufgebildet hatte und zu eigener Selbstständigkeit gereift war, so überließ er dasselbe zwar sich selbst und der Führung seiner Könige, begleitete es aber durch die Propheten, welche in seinem Namen spres chen mußten.

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So erhielt sich unerachtet des häufigen Abfalls von Gesez und Glauben dennoch der Saamen zu dem Stamme, welcher allmählig durch Blätter und Blů, then treibend endlich zur Frucht reifen sollte. Diese Frucht ist der Messias. Wie hätte aber die Frucht reifen können, wenn nicht der Saamen, Stamm, Blåtter und Blüten vorangegangen wåren? Darum sagt auch Christus zu seinen Jüngern: Siehe, das Feld ist reif zur Ernte. Saat war schon lange gelegt, war herangewachsen, in Halmen geschossen, und stand in voller Frucht da, und nun war es Zeit zum Einernten,

Die

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