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feres Lebens, welches du uns wieder dazu giebst, damit wir wäh rend desselben uns in deinem Dienste üben und dein Reich fördern. Du, der du alles zähmst und mäßigest, und unter dessen Regierung nichts anders geschehen kann, als du gebietest, wirst auch in diesem Jahre deine Macht und deine Weisheit durch alle deine Führungen denen enthüllen, welche Lust haben an deinen Wegen, so wie klare Augen, um deine Werke zu schauen, und aufgethane Ohren, um deine heilige Stimme zu vernehmen. O spräche sie nur immer deutlicher zu uns aus deinem geschriebenen Worte und aus den Tiefen unseres Herzens, in welche du geschenkt hast deinen Geist, O vernähmen wir sie nur immer bestimmter und folgten ihr in treuem Gehorsam mehr als bisher, damit wir das Maaß fånden ohne Streit und in dem Reiche, welches dein Sohn gegründet hat, lebten ohne störende Verwirrung. Ja dazu empfehlen wir dir für dieses neue Jahr die ganze Christenheit und bes sonders unsere evangelische Kirche. Erbaue du sie dir immer wohlgefälliger durch die Wirksamkeit deines Geistes! laß das Licht des Evangeliums auch durch ihren Dienst immer heller und weis ter leuchten und auch diejenigen dadurch erwekkt und zu dem neuen Leben wiedergeboren werden, die noch in der Finsterniß und in dem Schatten des Todes sizen! Verklåre du deinen Sohn immer mehr in allen denen, die seinen Namen bekennen, und laß überall den Geist der Ordnung und des Friedens herrschen in der Ges meine der Christen! Dazu laß gesegnet sein das Band der Liebe und Gemeinschaft, welches sie vereint, die Verkündigung deines Wortes und die Austheilung der Vermächtnisse deines Sohnes.

Wir empfehlen dir auch für dieses Jahr besonders unser theures Vaterland. Segne den König, den Kronprinzen und seine Gemahlin und das ganze königliche Haus! Sei es auch in diesem beginnenden Jahre ein eben so gesegnetes als erfreuliches Vorbild chriftlicher Gottseligkeit, auf daß alle getreue Unterthanen ihre Lust sehen an dessen ungestörtem und sich immer mehrendem Wohlergehen! Erhalte du dem Könige die Erleuchtung und den Beistand deines Geistes zur Erfüllung des großen Berufes, den du ihm aufgelegt hast. Umgieb ihn mit treuen und eifrigen Dienern, die ihm helfen erkennen und ausführen was recht und wohlgefällig ist vor dir. Erhalte alle seine Unterthanen treu und gehorsam in dem Umfange des Reiches, welches du ihm gegeben hast, damit unter seinem Schuz und Schirm überall die christlichen Gemeinen sich bauen und wir unserm gemeinschaftlichen Ziele, der Aehnlichkeit mit unserm Erlöser, immer nåher kommen! Darum, gütiger Gott und Vater, empfehlen wir dir besonders die Erziehung der

Jugend und den chriftlichen Hausstand überall in unserm Vaters lande und in dieser Stadt, daß jedes Hauswesen, welches nach deinem Willen geführt wird, auch dein Wohlgefallen erfahre in seinem innern und außer sich leuchte als ein wohlthätiges Beispiel. Ja segne du einen jeden in dem Berufe, den du ihm ans gewiesen hast, also daß wir alle die erfreuliche Erfahrung machen, auch wir können etwas beitragen bein Reich zu fördern durch ges wissenhaften Gebrauch des Pfundes, das du uns anvertraut, da, mit von einem Jahre zum andern jeder könne als ein getreuer Knecht von dir über mehr gesezt werden. Derjenigen aber, über welche du Trübsal und Widerwärtigkeiten verhångt hast in dem Laufe dieses Jahres, nimm dich gnådig an, wenn sie ihre Zuflucht bei dir suchen, und laß uns alle immer mehr erfahren, daß bei dem Maaße, welches du allen Dingen sezest, das Ziel deiner vås terlichen Liebe dieses ist, daß auch unsere Seelen, deren du dich so gnädig angenommen hast, immer mehr zu dem rechten Maaße gelangen, und daß denen, die auf dich vertrauen und dich lieben, eben deswegen alles zum besten gereichen muß. Amen.

VII.

Der Anfang des Leidens Christi sein steigender Sieg über die Sünde.

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Passionspredigt.

Text. Matth. 26, 55, 56.

Zu der Stunde sprach Jesus zu den Schaaren, Ihr seid ausgegangen als zu einem Mörder, init Schwertern und mit Stangen mich zu fangen; bin ich doch täglich gesessen bei euch, und habe gelehrt im Tempel, und ihr habt mich nicht gegriffen. Aber das ist alles geschehen, daß erfüllet würden die Schriften der Propheten.

a. Fr. Das Leiden unseres Erlösers war, wiewol es seis ner menschlichen Natur widerfuhr, die ganz dieselbige war wie in uns allen, doch etwas einziges, weil er einzig ist unter allen; wie denn auch der Einfluß alles dessen, was ihm begegnete, auf das menschliche Geschlecht ein solcher ist, womit nichts anderes kann verglichen werden. Aber er hat auch uns und alle die feinigen aufgenommen in die Gemeinschaft seiner Leiden, indem er sagt, es könne dem Jünger nicht besser ergehen, als dem Meister, und dem Diener nicht, als dem Herrn, und auch sie, wie er, könnten nur durch Trübsal in die Herrlichkeit eingehen. Diese Gemein, schaft mit dem Leiden Christi ist allerdings, wie alles in der Welt, unter den seinigen sehr ungleich vertheilt. Sie strahlt uns in dem vollen Glanze des Märtyrerthums entgegen vorzüglich in den er

ften Zeiten der christlichen Kirche; milder gestaltet, im wesentlichen aber eben so, finden wir dasselbe zu allen Zeiten, im einzelnen wenigstens allemal, so oft Jünger des Herrn das Evangelium in solche Gegenden brachten, in denen es vorher nicht gehört worden war. Aber auch innerhalb der christlichen Kirche selbst giebt es ja immer noch einen Streit des Lichtes gegen die Finsterniß, einen Kampf für alles in Lehre und Leben, was aus den Worten des Herrn selbst mittelbar oder unmittelbar hervorgeht, einen Kampf gegen mancherlei leeres und verkehrtes, was die Menschen zu dem Worte des Herrn hinzugesezt und es damit verunreinigt haben. In diesen Kämpfen nun müssen auch Leiden wiederkehren, welche denen des Erlösers ähnlich sind. Freilich wir für uns sehen vielleicht gar keine Wahrscheinlichkeit, daß uns etwas begegnen könne, was diesen Namen verdient; aber wir sollen ja auch nicht an uns allein denken und an das, was unser unmittelbares Be dürfniß ist, als ob die chriftliche Erbauung nur eine Sache der augenblikklichen Noth wåre; sondern wie allgemein dem Menschen nichts nenschliches, so noch weniger soll dem Christen etwas christliches fremd bleiben. Erhöhen wir die Freudigkeit und die Eicherheit unseres Lebens durch die Verherrlichung Christi und durch das volle Bewußtsein der Segnungen, welche aus seiner Gemeinschaft entspringen: so müssen wir auch in demjenigen, was uns selbst jezt gar nicht betrifft und uns vielleicht nie begegnet, doch nicht nur den Werth der Gemeinschaft mit dem Erlöser an erkennen, sondern auch uns selbst in unserm innersten darauf průs fen und darnach schäzen, ob auch wir wol dieses und jenes und wie würden zu leisten im Stande sein, wenn es uns träfe. Darum laßt uns nun in dieser Passionszeit das Leiden des Erlösers eben als ein solches betrachten, welches sich in den feinigen, wenn gleich in einem verringerten Maaßstabe, noch immer von Zeit zu Zeit erneuert, und dabei für heute bei dem Anfang des Leidens Christi stehen bleiben, welchen uns die verlesene Stelle aus dem Evangelisten in Erinnerung bringt. Alles Leiden des Erlösers aber ging aus von der Sünde, und auch dann nur können wir uns einer Leidensgemeinschaft mit ihm rühmen, wenn uns Leiden treffen, mit denen es dieselbe Bewandniß hat. Wie er aber nun das Werk, welches ihm Gott befohlen hatte, durch seinen Tod zwar vollendet, aber nicht erst begonnen hat, sondern sein ganzes öffentliches Leben hindurch hatte er schon daran gearbeitet: so war auch die Zeit seines Leidens eine Fortführung dieses Werkes; denn was er bei demselben gethan, wie er sich unter dem Leiden bewiesen, das konnte nichts anderes sein, als die Erfüllung des

felben Berufs unter diesen besonderen Umständen, es war der immer vollständigere Sieg über die Sünde, aus welcher auch sein Leiden seinen Ursprung nahm.

So werden also das natürlicher Weise die beiden Punkte sein, auf die wir unsere Betrachtung zu richten haben, zuerst die Sünde, aus der das Leiden des Erlösers seinen Ursprung nahm, und dann seine Gegenwirkung gegen dieselbe und sein Sieg über dieselbe. Das sei es also, worauf wir mit einander unsere christliche Aufmerksamkeit richten.

I. Wenn wir nun fragen, wie denn das Leiden des Erlösers in der Sünde seinen Ursprung genommen hat? so müssen wir nicht bei dem allgemeinen stehen bleiben; sondern wenn wir auch das Betragen und die Handlungsweise des Erlösers, worin eben sein Sieg über die Sünde gegründet war, recht verstehen wollen, so müssen wir auch auf die besondere Gestaltung der Sünde sehen, aus der sein Leiden hervorging. Unser Text führt uns zu der Gefangennehmung des Erlösers in dem Garten, wo er die Nacht mit den seinigen zubrachte. Dahin kam unter der Anführung des Judas eine große Schaar, bestehend zum Theil aus denen, welche von den Hohenpriestern beauftragt waren, unter der Leitung des Judas den Herrn zu suchen und zu binden, zum größeren Theil gewiß aber aus einer vermischten Menge, die sich aus Neugierde und was sonst den großen Haufen bei solchen Gelegenheiten in Bewegung bringt, jenen zugesellt hatte; veranstaltet war aber das ganze durch die Hohenpriester und obersten des Volks. Wie nun bei allen solchen Gelegenheiten die Absichten und der Gemüthszustand derer, die an der Spite stehen, von der Menge des Volks kaum geahnet werden, und eben so der gemeine Haufen von jenen zwar benuzt wird, aber ohne daß sie seine Gemüthsbewegungen theilten: so unterscheiden auch wir billig, indem wir nach der Sünde fragen, aus welcher das Leiden des Erlösers seinen Ursprung genommen habe, die große Menge von denen, durch welche dieselbe in Bewegung gesezt und auf deren Befehl das ganze voll, zogen wurde.

Was war nun m. g. Fr. zuerst bei der großen Menge, bei diesen Schaaren, welche hinauszogen, die Sünde, wodurch sie sich ihrerseits der Schuld an dem Blute des Herrn theilhaftig mach, ten? Wir dürfen wol keine andere Antwort geben, als ihre Schuld bestehe in einer verstekkten Unempfänglichkeit und Gleich, gültigkeit gegen das gute und göttliche. Erinnert euch nur mit mir einiger früheren Augenblikke in dem Leben des Erlösers und

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