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der Sünde nicht zu tilgen vermochten. Diese Schuld aber besteht darin, daß fleischlich gesinnt sein eine Feindschaft ist wider Gott. Wer aber mit Christo der Sünde und dem. Gesez gestorben ist und erstanden zu einem neuen Leben, der lebt zwar noch immer im Fleische, und das kann er und wird er nicht verleugnen kön nen sein ganzes irdisches Leben hindurch; aber fleischgesinnt ist er nicht mehr, die Feindschaft gegen Gott ist aufgehoben, und diejes nigen, denen der Sohn, weil sie an seinen Namen glauben, die Macht gegeben hat Kinder Gottes zu werden, die liebt nun auch Gott in dem geliebtesten. Und wenn unser Verfasser im folgens den sagt, Das ist das Testament, welches ich mit ihnen machen. will nach diesen Tagen, daß ich meinen Willen in ihr Herz gebe und in ihren Sinn schreibe *): so ist das nichts anderes, als die eben beschriebene natürliche und einfache Wirkung von unserer Lebensgemeinschaft mit dem Erlöser. Und wir wollen jeden bits ten auf diese Worte zu merken, damit nicht jemand unsere Meis nung so auslege, als könne die Schuld der Sünde hinweggenommen werden durch einen bloßen wenn auch noch so aufrichtigen Wunsch der Befferung. Denn ein Wunsch, wenn auch ohne Vors behalt, ist doch etwas schlechthin leeres und nichtiges und läßt alles in dem Menschen beim alten, weshalb denn auch das Ur theil Gottes das alte bleiben muß, und die Schuld die alte; es sind immer nur, daß ich so sage, die Lippen der Seele, mit denen sich der wünschende zu Gott wendet, nicht das innerste Herz. Daß aber der. Wille Gottes ins Herz geschrieben ist und in die Sinne, ja das sagt viel mehr. Dann ist das Trachten und Streben des Menschen, die von seinem innersten ausgehende Thås tigkeit auf den Willen Gottes gerichtet; und auch die Sinne wols len in der Welt am liebsten nur währnehmen was sich auf diesen bezicht. Also ist dann auch alles, was noch von Schwachheit als Folge alter Sünde in dem Menschen übrig ist, nur wider feinen Willen in ihm, sein Wille aber ist ganz einig mit dem Willen Gottes gegen alle Sünde gerichtet; und wo auf diese Art der ganze Wille gegen die ganze Sünde gerichtet ist, da ist auch die Schuld hinweggenommen. Denn was wahrhaft wider Willen geschieht, wird niemandem zugerechnet. Dieser Wille ist eben die Gemeinschaft mit dem, welcher gekommen ist das Reich der Sünde zu zerstören. Zu diesem Willen kommen wir aber auch nur, indem wir uns an Christum anschließen, und sein allein reis:

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ner Wille sich uns mittheilt. Die Liebe zu Christo und der gute Kampf des ganzen Willens gegen. die Sünde ist eines und dasselbe. Jeder Versuch aber uns oder andere zu bessern auf unsere eigene Hand und anders als in der Gemeinschaft mit dem Erlös ser ist nicht nur Stükkwerk, sondern bleibt auch so weit zurükk hinter dem, was wir wenigstens wollen sollen, daß das nicht zu unterscheiden ist von dem nichtigen Wunsch, der das Urtheil Gots tes nicht bestimmen kann.

Wenn wir also mit unsern freilich bis dahin ganz unterdrükk. ten Kräften aber sie werden reich und groß durch den, der uns allein stark machen kann das Reich Gottes bauen und aller Sünde entgegenarbeiten in uns und außer uns: so ist die Schuld der Sünde hinweggenommen, so sieht uns nun Gott nicht mehr wie jeder von uns in sich selbst war und geblieben sein würde,, sondern nur in dem geliebten und wie wir durch ihn ges worden sind. Ja ist nach diesem neuen Testament der Wille Got, tes in unser Herz gegeben und in unsern Sinn geschrieben: so kann auch er unserer Ungerechtigkeit und unserer Sünde nicht mehr gedenken; sondern er sieht nur das neue Leben als das unfrige an, welches wir führen in seinem Sohne.

Fassen wir also zusammen m. g. Fr., was der eigentliche Sinn unferes Verfassers ist in den Worten des Textes, der Tod Christi ist ein Opfer, welches er dargebracht hat für die Sünde, weil der freie Gehorsam bis zum Tode am Kreuz der Gipfel alles Gehors sams ist. Der Gehorsam des Erlösers und das Opfer, welches er dargebracht hat, beides ist nicht verschieden, sondern es ist eins und dasselbige. Aber alles unvollkommnen in der Ansicht und Darstellung unseres Verhältnisses zu Gott, alles äußerlichen Wes sens, aller sonstigen Opfer und reinigenden Gebräuche, alles deffen leztes Ende ist der heilige Tod des Erlösers. Indem wir bei seis nem Tode vorzüglich in ihm die Herrlichkeit des eingebornen Soh, nes vom Vater, an ihm aber die Gewalt erblikken, zu der sich die Sünde erhoben hatte als Feindschaft gegen Gott: so ist eben dadurch für uns alle, die wir dem unvollkommnen mit ihm ges storben sind, das alte vergangen, und ein neues gemeinsames Leben hat begonnen, das in Gemeinschaft mit dem Erlöser nach wahrer Heiligkeit und Gerechtigkeit trachtet. Aber je mehr wir wollen, daß dieses Leben immer kräftiger wirke und sich immer weiter verbreite: um defto dankbarer kehren wir immer wieder zus rükk zu dem Tode des Herrn, als dem ewigen Gedächtniß der Sünde, welches immer aufs neue alle auffordert ihr abzusterben zu dem Tode des Herrn, als dem einigen Opfer, wodurch alle

vollendet worden sind, die da geheiligt werden. Ja m. g. Fr. die welche geheiligt werden, alle welche in dem Leben, das der Er, löser in ihnen entzündet hat, bleiben und wachsen und gedeihen und sich in der That und Wahrheit immer mehr lossagen von allem Antheil an der Sünde und allem Vertrauen auf Gesez und Gesezeswerk, indem sie sich unter einander immer mehr erbauen zu dem geistigen Leibe Chrifti: diese alle, die da geheiligt wers den, sind einmal vollendet durch das Opfer, welches er darges bracht hat, indem ihr wenngleich in der Erscheinung immer un vollkommner Gehorsam doch ein Ausfluß ist aus dem vollkomm nen Gehorsam Christi und mit diesem eins. Sie sind auf ewig vollendet eben dazu, daß sie nun können in einem neuen Leben geheiligt werden, seitdem das Gewissen der Sünde und die Schuld der Sünde von ihnen hinweggenommen ist, und sie der Freiheit der Kinder Gottes theilhaftig geworden sind, in welcher allein das wahrhaft gute gedeihen kann. So ist denn nun, wie der Apostel Paulus sagt, nichts verdammliches an denen, die in Christo Jesu sind, und wir können Gott danken, der uns von diesem Leibe des Todes gerettet hat und uns den Sieg gegeben durch unsern Herrn Jesum Christum *). Seinem Opfer, welches er einmal für die Sünde dargebracht hat, verdanken wir es, daß Schuld und Bes wußtsein der Sünde von uns hinweggenommen ist, so daß wir nun nicht mehr in der Gemeinschaft mit der Sünde, die ihn ges kreuzigt hat, leben dürfen, sondern in der herrlichen und seligen Gemeinschaft mit ihm selbst.

Was also m. g. Fr. könnten wir anders als tiefgerührte und dankbare Herzen darbringen bei dem Gedächtniß des Todes Jesu! wie könnten wir anders, als, indem wir das Opfer, welches ewiglich gilt, betrachten, uns selbst immer mehr begeben zu einem Opfer, das da sei lebendig und heilig und Gott wohlgefällig **). Wie könnten wir anders, als durch dieses ewige und unauslöschliche Gedächtniß der Sünde uns immer fester begründen in der heilis gen Feindschaft gegen alles, was Feindschaft ist wider Gott und dem Willen Gottes widerstrebt! Wie aber auch anders, als im mer mehr uns kleiden in die Gerechtigkeit und die Liebe dessen, der für uns alle das Leben hingegeben hat, eben da wir noch Sünder und Feinde waren, um auch mit gleicher Liebe diejenigen zu umfassen, die noch in der Feindschaft wider Gott befangen

*) Röm. 8, 1. 7, 24. 25. "Nöm. 12, 1.

sind, um sie zu lokken und mit hineinzuztehen in das Heil der Versöhnung! Wie könnten wir anders, als alle, die sich noch abmühen in falschem und unfruchtbarem Dienst, als mühselige und beladene zu ihm herbeirufen, wo sie Erquikkung und Ruhe finden werden für ihre Seelen, wenn sie sich in dem rechten Sinne hinweisen lassen zu dem einzigen und ewig gültigen Opfer, durch welches alle können vollendet werden. Und so laßt uns in der That und Wahrheit denjenigen preisen, der uns gleich sehr durch Leben und Tod eben so zur Erlösung geworden ist wie zur Heiligung und eben so zur Weisheit wie zur Gerechtigkeit. Amen.

Gebet. Ja, barmherziger Gott und Vater, der du dich nicht weggewendet hast von der sündigen Welt, sondern nach deiner ewigen Liebe alles beschlossen unter die Sünde, auf daß du dich aller erbarmtest, Preis und Dank sei dir, daß du unser eins gedenk gewesen bist in deinem Sohne und uns durch ihn mit dir selbst versöhntest, um uns den Weg zu öffnen zu der seligen Ges meinschaft mit dir, deren wir uns in ihm erfreuen. O walte du ferner über dem Reiche deines Sohnes auf Erden, daß er noch viele erlange zum Lohne seines Lebens und seines Todes, daß de rer immer mehrere werden, die in ihm das Leben und die Selig, keit finden; und gründe alle, die schon zu der heilsamen Erkennts niß Christi gekommen sind, immer fester in dem heiligen Bunde des Glaubens und der Liebe, damit das Wort immer mehr wahr werde, daß wir mit ihm abgestorben sind der Sünde und dem äußeren Gesez, und sich immer herrlicher in uns allen offenbare das Leben aus Gott, welches er allein bringen konnte. Diese Früchte seines Todes uns genießen zu lassen, darum flehen wir dich an in kindlicher Demuth! Du wollest sie immer reichlicher gedeihen lassen auf Erden, damit der Ruhm des gekreuzigten im mer herrlicher werde, bis alle ihre Knie beugen vor ihm um von ihm zu nehmen, was deine våterliche Liebe und Barmherzigkeit durch ihn bewirkt hat. Amen.

XIL

Christi Auferstehung ein Bild unseres

neuen Lebens.

Am Osterfest.

P

reis und Ehre sei Gott, und Friede sei mit allen denen, die fich freudigen Herzens einander zurufen, Der Herr ist erstanden! Amen.

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So find wir je mit ihm begraben durch die Taufe in den Tod, auf daß, gleichwie Christus ist auferwekket von den todten durch die Herrlichkeit des Vaters, also sollen auch wir in einem neuen Leben wandeln. So wir aber sammt ihm gepflanzet werden zu gleichem Tode, so wers den wir auch der Auferstehung gleich sein; dieweil wir wissen, daß unser alter Mensch sammt ihm gekreuzigt ist, auf daß der sündliche Leib aufhöre, daß wir hinfort der Sünde nicht dienen. Denn wer gestorben ist, der ist ge, rechtfertigt von der Sünde. Sind wir aber mit Christo gestorben, so glauben wir, daß wir auch mit ihm leben werden.

M. a. Fr. Es ist natürlich, daß das herrliche Fest der Auferstehung unsers Erlösers die Betrachtung der gläubigen in die weite Ferne hinauslokkt, und daß sie sich bei demselben der Zeit freuen, wann sie bei dem sein werden, der nachdem er auferftans

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