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Vorrede.

Indem

ndem ich diese erste Sammlung von Festpredigten, auf welche geliebt es Gott nach nicht gar langer Zeit eine zweite felgen soll, dem Drukk übergebe, glaube ich eine kurze Ers klärung darüber schuldig zu sein, in welchem Sinne ich hier das Wort Fest gebraucht habe.

Die heiligen Zeiten, über welche sich hier Predigten vorz finden, die Adventszeit und die Passionszeit haben auch in unsrer Kirche noch überall den bestimmten Sinn, Vorbereitungen zu sein auf die beiden ersten hohen Feste, und mir würden Weihnachtspredigten und Charfreitagspredigten ohne diese Vorläufer dürftig und unberathen erschienen sein, so wie mir einzelne Advents und Passions-Predigten dieser Art in einem Bande gewöhnlicher Sonntagspredigten und ohne von Vorträgen auf die Feste, denen sie angehören, gefolgt zu sein, wie vers loren vorkommen. Dagegen scheint es mir eben so naturs lich, daß die vierzig Tage nach Ostern, früher auch eine bes sonders festliche Zeit, in unserer Kirche nicht mehr auf ähne liche Weise ausgezeichnet werden; und ohnerachtet ich mans ches Jahr hindurch in dieser Zeit nur über Geschichten aus den Tagen der Auferstehung gepredigt habe, schien es mir doch nicht sachgemäß, solchen Predigten hier einen Plah anzuweisen. Der Neujahrstag ist streng genommen kein kirchliches Fest, da unser Kirchenjahr mit der Adventszeit beginnt. Allein da unter den hier gelieferten Adventspredigten keine ist, worin die Beziehung auf den Anfang des Jahres vorherrscht: so glaubte ich, viele würden doch eine Lücke finden, und füllte diese durch eine Neujahrspredigt aus. Nun sind freilich Bußtag und Erndtefest - -nur immer mit dem Unterschiede, daß sie nicht wie jener überall in der abendländischen, oder

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auch nur in der evangelischen Kirche dieselben sind

eben so bürgerliche, von der Obrigkeit geordnete Festtage, und so erscheint hier eine Ungleichmäßigkeit, die ich bei dem fols genden Bande auszugleichen gedenke. Eine ähnliche Bewandniß hat es mit dem Todtenfest, von welchem ich besonders bei seinem denkwürdigen Ursprunge, indem es aus der Gedächtnißfeier für die in den lehten Kriegen gebliebenen entstanden ist beklage, daß es sich meines Wissens nicht über den preußischen Staat hinaus verbreitet hat.

Außer dem, was mir öfter über meine Weise im Predigen ausgestellt worden ist, fürchte ich für diese Sammlungen noch zwei einander fast entgegengesetzte Vorwürfe und kann nicht anders, als denen im voraus beisstimmen, welche sie aufstellen werden, daß nemlich die einzelnen Vorträge einander sehr ungleich sind und daß sie sich in einem sehr engen Kreise bewegen. Das erste hat seinen Grund vorzüglich darin, daß sie aus sehr verschiedenen Jahrgången Herrühren. Hiervon wollte ich die Spuren nicht mühsam verwischen; aber es besonders bemerklich zu machen schien mir auch überflüssig. Das andere betreffend, ist auch nicht die Meinung, daß diese Predigten hinter einander weg sols len gelesen werden: sondern nur an den Zeiten, für welche sie gehören. Hat aber der Prediger den Grundsaz, in diesen Zeiten das eigenthümlich christliche, worauf sie sich bes ziehen, auch besonders hervorzuheben: so wird eine so große Mannigfaltigkeit des Inhalts wie bei andern Predigten schwerlich zu erreichen sein. Wie ich mir nun immer vors züglich solche Zuhörer wünsche, welchen das eigenthümlich christliche überall willkommen, an den kirchlichen Festen aber unentbehrlich ist: so denke ich mir auch vorzüglich eben solche Leser und kann auch nur diesen, nicht ohne alle Hoffnung, wünschen, daß ihnen diese Vorträge unter Gottes Segen zur Förderung in der Gottseligkeit gereichen mögen.

Berlin, im September 1826.

F. Schleiermacher./

I.

Christus, der da kommt in dem Namen

des Herrn.

Advents predigt.

M

Text. Matth. 21, 9.

Das Volk aber, das vorging und nachfolgte, schrie und sprach, Hosianna dem Sohne Davids; gelobet sey der da kommt in dem Namen des Herrn.

a. Fr.! Die festliche Zeit, mit welcher wir allemal ein neues kirchliches Jahr beginnen zunächst zu dem Zwekk, die Herzen der Christen zu einer würdigen Feier der Geburt des Erlösers vorzubereiten, hat zwei große Gegenstände, unerschöpflich jeder, unzertrennlich beide von einander, die Betrachtung der Wohlthaten, die uns der Erlöser erwiesen, und die Betrachtung der ausgezeichneten und hohen Würde dessen, der sie uns erwiesen. Von keinem von beiden können wir reden ohne den andern, keiner von beiden kann unser Gemüth lebendig durchdringen ohne den andern; denn ohne zu sein, der er war, konnte Christus das verlorene nicht wiederbringen; aber de Sohn Gottes konnte auch nicht auf Erden erscheinen ohne alle, die ihn erkannten, zu sich zu ziehen. Demohnerachtet aber mögen wir wol bald mehr auf das eine, bald mehr auf das andre, jezt mehr auf ihn, dann mehr auf seine Wohlthaten unser geistiges Auge richten. Was wir nun eben mit einander gesungen haben,

das kam aus einem von der Größe der Wohlthaten, die uns der Erlöser erwiesen, durchdrungenen, sein eigenes Bedürfniß aus, sprechenden und dessen Erfüllung feiernden Herzen; die Worte der Schrift hingegen, die wir jezt vernommen, sind ein Zeugniß von der hohen und ausgezeichneten Würde des Erlösers, freilich aus dem Munde jenes Volkes, dessen Sinn sonst hart und verstokkt genug war und welches sich höchst wandelbar zeigte in allen seis nen Erregungen, welches aber doch in Augenblikken wie dieser, wo es recht ergriffen war von der Erscheinung des Erlösers, auch die große Wahrheit verkündigen mußte, an welche wir uns in diesen Tagen besonders erinnern. Ja wir mögen wohl sagen, wenn auch die rufenden selbst unmittelbar nur etwas geringeres gemeint haben: so lag eben so prophetisch ein tieferer Sinn in ihren Worten, wie jener hohe Priester weissagte, ohne zu wissen was er that, als der Tod des Herrn beschlossen wurde.

So wollen denn auch wir jetzt mit einander des Erlösers gedenken als dessen, der da gekommen ist in dem Namen des Herrn; und laßt uns sehen, was in diesem hier von ihm gerühmten großes und herrliches liegt.

Der Ausdrukk, Im Namen Gottes oder des Herrn ist uns freilich gar sehr gewöhnlich geworden und wird gar vielfältig ges braucht nicht nur, sondern auch mißbraucht; weswegen es denn scheinen könnte, als habe er viel von seiner Würde und Bedeutsamkeit verloren. Aber er ergreift uns doch auf eine ungewöhns liche Weise und thut uns eine große Fülle von Gedanken und Betrachtungen auf, wenn wir bedenken, wie er hier gesprochen ward, als das Volk den Erlöser mit dem Zuruf empfing, Gelobt sei der da kommt in dem Namen des Herrn.

I. Zuerst m. g. Fr. laßt uns mit demjenigen beginnen, was uns das geringere zu sein scheinen könnte. Diese Worte eines alten Psalmes *) waren nåmlich zunächst eine sehr schik liche Begrüßung eines jeden, welcher an den Tagen hoher Feste in die Hauptstadt jenes Volkes kam. Wenn eine solche Schaar einzog, denn in größeren Gesellschaften geschah es immer, so sammelten sich die Bewohner Jerusalems um sie her, gingen ihnen entgegen und riefen, Gelobet jeder, der da kommt in dem Namen des Herrn; und die ankommenden erwiederten ihren Gruß und sprachen mit den Worten desselben Psalmes,

Psalm 118, 26,

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