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ficht und Beurtheilung entziehen wollen; wenn sie uns anderen nur ihr Licht nicht aufdringen wollen und nicht scheel sehen, wenn wir uns unserer guten Freiheit bedienen und ihre Erfah rungen nur so weit auch uns etwas werth sein lassen und sie ung zu Nuze machen, als wir sie in Uebereinstimmung finden mit dem göttlichen Worte: so sollen sie uns werth und willkommen sein in unserer Gemeinschaft; und wir wollen es mit Dank gegen Gott erkennen, was für gesegnete Anregungen zu einem kräftigeren Leben sie hineinbringen. Nur mögen sie sich selbst vor Schaden hüten und sich nicht überheben der Offenbarungen Gottes, noch weniger diejenigen unter unsern Brüdern geringschäzen, die nach der göttlichen Vertheilung für sich selbst ganz vorzüglich an die Unterweisung und an den lebendigen Segen des göttlichen Wor. tes gewiesen sind.

Aber indem wir so jeder seines eigenen Weges gehen und das mit Dankbarkeit annehmen, wozu Gott und berufen und was er einem jeden besonders zugetheilt hat: so thun wir der brüder lichen Liebe dadurch noch nicht genug, daß wir andern auch das ihrige gönnen ohne es ihnen durch eigentliche Geringschäzung zu verkümmern. Vielmehr fordert die Liebe, daß jeder sich auch of fen erhalte für das, was das vorzügliche Gut des andern ist. Denn nur dadurch m. g. Fr. besteht die Gemeinschaft, nur in so. fern find die vielen und mancherlei Glieder Ein Leib, als sie sich einer solchen gegenseitigen Einwirkung hingeben, und jeder das achtet und benyt, was aus dem eigenthümlichen Leben des ans dern und zwar auch als eine Aeußerung und Gabe des Geistes hervorgeht. Dann wird bei aller Verschiedenheit in der inneren Führung der einzelnen doch keine Trennung in der Gemeinschaft erfolgen; dann wird jeder eben sowol dasjenige was er selbst uns mittelbar erfährt, als auch das was andere als ihren eigenthüm. lichen Segen rühmen, auf den einen zurükkführen, von welchem beides kommt und der in beiden geehrt sein will, wie er auch beides in seiner Kirche fruchtbar macht dazu, daß sie immer volls kommner vor ihm dargestellt werde ohne Flekken und ohne Tadel. Was aber auch jeder von uns je nachdem er berufen ist reich, licher erfahren mag, die Segnungen des Worts oder die unmit telbare geistige Gegenwart des Herrn in der Seele: sobald uns etwas ausgezeichnetes geworden ist von dem einen oder dem`ans dern, laßt uns nachahmen jenen beiden Jüngern, von welchen ers zählt wird, nachdem sie so den Herrn erkannt und sich nun auch des vorhergehenden erinnert hatten, wie das Herz ihnen brannte schon auf dem Wege, als er ihnen die Schrift öffnete, so standen

sie sofort auf von dem wahrscheinlich eben erst begonnenen Mahle und kehrten um nach Jerusalem, um den übrigen Jüngern, welche sie dort vereint wußten, zu erzählen, der Herr sei wahrhaftig auf. erstanden.

So m. g. Fr. wollen wir es immer halten, jeder seine eiges nen inneren Erfahrungen und jeden Segen, den wir von dem Herrn empfangen, zu einem gemeinsamen Gut machen dadurch daß wir umkehren und den andern mittheilen was und wie es uns geworden ist. Dazu sind wir Schüler Eines Lehrers, Jünger Eines Meisters, dazu sind wir alle auf die gleiche Weise von ihm berufen, daß wir zunächst uns unter einander erbauen, stårken und gründen sollen im Glauben und in der Liebe zu dem Herrn durch alles, was er nach seiner Gnade und Milde einem jeden von uns hingiebt aus seiner Fülle. So sei denn ihm, der es verheißen hat bis an das Ende der Welt unter uns gegenwärtig zu sein durch die Kraft seines Wortes und durch die milden Ergießungen seiner mittheilenden Liebe, ihm sei ein thätiger Dank dargebracht für alles, was auch uns schon geworden ist und immer noch wird, und was auch wir alle auf mannigfaltige Weise schöpfen aus dem seinigen! und jeder achte sich dem andern schuldig in herzlicher Liebe und Treue mitzutheilen alle Gaben des Geistes, auf daß in allen und durch alle der gepriesen werde, welchem allein von uns allen Ruhm und Ehre sei dargebracht jezt und in Ewigkeit. Amen.

XIV.

Das Ende der Erscheinung Christi mit dem Anfang derselben zusammengestellt.

Am Himmelfahrtstage.

Text. Mark. 16, 14-20.

Zulezt da die elf zu Tische saßen offenbarte er sich und schalt ihren Unglauben und ihres Herzens Hårtigkeit, daß sie nicht geglaubt hatten denen, die ihn geses hen hatten auferstanden; und sprach zu ihnen, Gehet hin in alle Welt und prediget das Evangelium aller Kreatur, Wer da glaubt und getauft wird, der wird selig werden; wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden. Die Zeichen aber, die da folgen werden denen die da glauben, find die, in meinem Namen werden sie Teufel austrei ben, mit neuen Zungen reden, Schlangen vertreiben, und so sie etwas tödtliches trinken wird es ihnen nicht scha, den; auf die kranken werden sie die Hånde legen, so wird es besser mit ihnen werden. Und der Herr, nachdem er mit ihnen geredet hatte, ward er aufgehoben gen Himmel und sizet zur rechten Hand Gottes. Sie aber gingen aus und predigten an allen Orten; und der Herr wirkte

mit ihnen und bekräftigte bas Wort durch mitfolgende Beichen.

So m. g. Fr. endete die irdische Erscheinung unsers Erlösers

auf eine wunderbare Weise und unergründlich für uns, wie sie begonnen hatte; so endet mit dem heutigen Tage auch die Reihe von heiligen Erinnerungsfesten der Christenheit, welche sich auf die irdische Erscheinung des Erlösers und das was dieselbe am meisten auszeichnete beziehen. Und wie es natürlich scheint in allen menschlichen Dingen, wenn man beim Ende angekommen ist zurükkzusehen auf den Anfang: so giebt uns auch das verle. sene Festevangelium mancherlei Veranlassung das Ende der irdischen Erscheinung unsers Herrn mit dem Anfang derselben zusammenzustellen; und darauf laßt jezt unter dem Beistande Gottes unsere andächtige Aufmerksamkeit gerich, tet sein.

Wir haben dabei vorzüglich auf zweierlei zu sehen, einmal auf das Verhältniß des Erlösers zu seinen Zeitgenossen, unter de nen er unmittelbar lebte und wirkte; zweitens aber auf das Verhältniß desselben zu der ganzen menschlichen Natur und also auch zu allen Geschlechtern der Menschen in ihrer geistigen Ent wikklung.

I. Wenn wir nun m. g. Fr. zuerst in Beziehung auf das Verhältniß unsers Herrn zu den Menschen, unter des nen er lebte und wirkte, das Ende seiner irdischen Erscheinung mit dem Anfang derselben vergleichen: was bietet sich uns dar? Zuvörderft m. g. Fr., wie große Erwartungen gingen nicht der Erscheinung des Herrn auf Erden voran! Von alten Zeiten her feit der ersten Verheißung, die Gott jenem treuen Diener gab, der auf seinen Ruf Vater und Vaterland verließ, daß nämlich in seinem Namen gesegnet werden sollten alle Geschlechter der Erde, seitdem sich das von diesem entsproffene Volk durch mancherlei Leiden hindurch zu dem höchen Gipfel seiner Blüthe erhob, bald aber auch, wie es immer zugänglich geblieben war allen Verleis tungen von dem göttlichen Geseze, von dieser Höhe wieder herab sank, diese ganze Zeit hindurch hielt sich die allgemeine Erwartung der besseren und frommeren aus dem jüdischen Volke an eine herrliche noch bevorstehende Erfüllung jenes göttlichen Wors tes; und mit nicht geringem Stolz rühmten sie sich Nachkommen Abrahams, unter welchen und durch welche jener dunkel geahnete göttliche Segen über das menschliche Geschlecht kommen sollte.

Als endlich dieses Volk seiner Selbstständigkeit beraubt und un ter Völker, denen es oft furchtbar gewesen war, schmählich zer, streut wurde, auch da ging dennoch dieser Glaube nicht unter, sondern immer sehnsüchtiger wurde die Erwartung, und immer reger und lebendiger die allgemeine Ahnung, daß sie bald würde in Erfüllung gehen. Ja es theilte sich diese Erwartung auch den Völkern umher mit, unter deren Botmäßigkeit jenes Volk Gottes theils noch zerstreut, theils wieder zurükkgekehrt in sein Land da, mals wohnte; und das allgemeine Gefühl von dem tiefen Vers sunkensein der Menschheit, von einem Verderben, aus welchem nach dem gewöhnlichen Gange der Dinge nicht möglich schien, daß aus der menschlichen Natur selbst noch eine Errettung kom men könnte, dieses Gefühl lokkerte die verstokkten Gemüther auf, daß der Samen einer gläubigen Hoffnung auch in ihnen bekleis ben konnte. Und eben durch die Verallgemeinerung dieser Erwars tung war die Zeit erfüllt, in der Gott seinen Sohn senden konnte.

Aber als er nun erschien m. g. Fr., wie verborgen blieb dem großen Haufen der Menschen diese göttliche Erscheinung! wie klein war die Zahl der glükklichen, deren Glaube gleich von Anfang an auf das göttliche Kind gewiesen wurde! und was diese in der Freude ihres Herzens über ihn verbreiteten, wie spurs los war es schon lange verschwunden, ehe es sich durch den Ers folg bewähren konnte! Eben so als der Herr öffentlich auftrat und sein eigenthümlich von Gott ihm bestimmtes Berufsgeschäft auf Erden dadurch begann, daß er bald mehr bald weniger deuts lich sich selbst als den zu erkennen gab, auf dessen Ankunft so lange war gehofft worden: wie verschieden verhielten sich da zu ihm jene so übereinstimmend scheinenden Erwartungen der Menschen! Da sagte der eine, Was kann aus Nazareth gutes kommen! da stieß sich der andere daran, Jesus habe die Schrift nicht gelernt in den Schulen; da ging der dritte hinter sich, weil doch die Rettung nicht von dem ausgehen könne, der nicht hatte wo er sein Haupt hinlege. Und wenn auch einmal in der Menge die Ueberzeugung auffam, er sei es der da kommen sollte: wie ver. kehrt äußerte sie sich, wenn das Volk zusammenlief um ihn zu greifen und zum Könige auszurufen! und wie bald geschah es, wenn seine Rede ihnen irgend zu hart wurde, daß diese Uebers zeugung sich wieder verlor, wie es mit den flüchtigen und nicht recht begründeten Erregungen des Gemüths zu gehen pflegt. Und wenn wir nun sehen m. g. Fr., wie Christus wieder von der Erde verschwindet -o freilich auf eine herrliche Weise für die glâubigen Herzen, die ihn sahen den dürftigen Schauplaz der Erde

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