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mit dem Griffel seiner eigenen erlösenden und befreienden Liebe dieses Gesez in das Herz derer geschrieben, die ihn aufnahmen, auf daß sie das Leben von ihm empfingen. Denn so spricht er, nachdem er sich gezeigt hatte als den, der nicht in seinem eigenen Ramen gekommen war, sondern im Namen des Vaters, Ein neu Gebot gebe ich euch, daß ihr euch unter einander liebet, wie ich euch liebe *). Aber eben diese Rede beginnt er mit der Versis cherung, daß wer in seiner Liebe bleiben und also jenes Gesez beharrlich befolgen wolle, der müsse auch an ihm bleiben wie der Rebe am Weinstokk und also die Kraft dieser göttlichen Liebe immer aufs neue empfangen; und indem er sich selbst als den Weinstokk dars stellt, so bezeugt er, daß es seine Natur sei, wie dieser seinen Res ben die Säfte zuführt, so denen, die in ihn eingesenkt worden sind, die Kraft und die Milde seines eigenen Lebens, eine wahrhaft göttliche also, mitzutheilen. welch ein anderer Gesezgeber, weit verschieden von allen andern, indem er sich weder auf Bes lohnungen und Strafen verläßt, oder, wenn nur erst einige Ge, schlechter durch diese geleitet wåren, hernach auf die mehr oder weniger immer auch unbewußte Kraft der Gewöhnung und der Sitten rechnen will und froh find menschliche Gesezgeber, wenn fie es so weit bringen, - noch auch sein Gesez selbst nur auf eine äußerliche Weise bekannt macht, die es aber befolgen sollen, haben schon ein ganz anderes Gesez in ihrer Neigung und ihrem Willen: sondern mit der schöpferischen Macht, welche in ihm liegt, eine geistige Welt hervorzurufen und zu gestalten, pflanzt er der menschlichen Seele selbst sein Gesez ein, nicht als ein inneres zwar, aber doch ohnmächtiges Streben, sondern als einen Absenker gleichsam seines eigenen alles überwindenden Lebens, welches nun in allen, die ihn in sich aufnehmen, fortwirkt und sich durch alle Früchte des Geistes bewährt als eine bildende, erhaltende, seligs machende Gotteskraft. O welch ein Gesezgeber, der nur denen das Gesez giebt, welchen er auch mit demselben den Willen sowol, als auch das Vollbringen gewährt und so aus Menschen, welche alles Ruhmes bei Gott ermangelten, ein Gottesreich gründet, in welchem der Vater selbst kommt Wohnung zu machen und von welchem aus durch den es beseelenden Geist die erlösende und durch die Wahrheit freimachende Liebe des Sohnes immer weiter fortwirkt.

Darum gelobt und ewig gesegnet sei der so gekommen ist in

"Joh. 16, 12.

II.

B

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dem Namen des Herrn, daß er sich selbst das Zeugniß geben konnte, Vater ich habe deinen Namen offenbaret denen, die du mir von der Welt gegeben hast, und der, wie er Macht hatte das ewige Leben zu geben, nun auch durch dieses mitgetheilte Leben immer mehr verklärt wird in allen, denen er nicht nur zur Erldfung, sondern auch zur Weisheit und zur Heiligung geworden ist, so daß sie, nun geheiligt in seiner Wahrheit und mit aufgenom men in seine ursprüngliche Herrlichkeit, nun auch allewege da sein sollen, wo er ist, nemlich in der Liebe des Vaters und der Einheit mit ihm.

Wenn wir aber billig, m. g. Fr., indem wir einen neuen Abschnitt unsers gemeinsamen kirchlichen Lebens beginnen, sowol zus rükkfehen auf die Vergangenheit, als auch die Zukunft ins Auge fassen: so müssen wir ja wol, was das erste betrifft, wie sehr auch eingedenk unserer Schwachheit und Unvollkommenheit und uns nicht schämend, mit seinem Apostel zu bekennen, Nicht daß ich es schon ergriffen hätte oder schon vollkommen wäre, ich jage ihm aber nach, dem vorgestekkten Ziele, aber doch müssen wir, nicht also zu unserer, sondern zu seiner Ehre bekennen, daß auch in dem vergangenen Jahre sein Wort wahr geworden ist und er mit sei= nem das Herz erwärmenden, den Geist belebenden, die Gemeins schaft der gläubigen zusammenhaltenden Wort und mit der ganzen geistigen Kraft seiner Nähe reichlich in unserer Mitte gewesen ist. Damit wir aber auch, was das andere betrifft, bei dem Beginn eines neuen kirchlichen Jahres uns nicht nur obenhin, sondern mit einer freudigen Erwartung und einer festen Zuversicht einander das Wort geben, nur ihm zu leben, nur aus der Quelle des ewigen Lebens, die er uns aufgethan hat, zu schöpfen und also nicht zu weichen von der Gemeinschaft, welche er unter denen, die an ihn glauben, gestiftet und auf welche allein er den Segen seiner geis ftigen Gegenwart gelegt hat: o so laßt uns dieses noch recht bedenken, daß wir unseres Wortes nur dann recht sicher sein können, wenn das wesentlich mit zu unserm Glauben an Christum gehört, daß auch alle nach uns an ihm volle Genüge haben werden und Gott dem menschlichen Geschlechte nicht noch etwas anderes aufgehoben hat, als nur die immer reichere Entfaltung und Verbreis tung dessen, was schon in demjenigen war, in welchem die ganze Fülle der Gottheit einwohnen sollte.

Wenn wir zu ihm sagen, Gelobt sei, der da kommt in dem Namen des Herrn: so geschehe es nicht nur mit dem Bewußtsein, daß mit ihm keiner verglichen werden kann von allen, die vor ihm gekommen sind in dem Namen des Herrn, sondern auch mit dem,

daß Er der lezte ist, der gekommen ist in dem Namen des Herrn. Nachdem Christus erschienen und noch da ist, dürfen wir keines andern warten. Keiner wird jemals kommen, der mit solcher be geisternden Kraft die menschlichen Herzen rühre und sie wiederum empfänglich mache, das ewige Leben in sich aufzunehmen; denn die an ihn glauben sind schon aus dem Tode ins Leben durchgedrungen. Keiner wird kommen, der uns ein vollkommneres Wort Gottes bråchte, und keines Menschen Weisheit je etwas herrliches res reden, als Gott zu uns geredet hat durch seinen Sohn; denn die Stimme hat ein für allemal gerufen, welche den armen das Evangelium verkündigt und die todten aus den Gråbern hervors gehen läßt. In keiner gottgeweihten Bruft wird je der Geist Gottes in einem höheren Maaße wohnen; denn mit allen Gaben und Kräften vermag dieser Geist nichts mehr, als verklärend an den zu erinnern, welcher den Geist hatte ohne Maaß, weil in ihm die Fülle der Gottheit wohnte. Keine neue Offenbarung von oben dürfen wir mehr erwarten; denn das Werk der göttlichen Gnade und Barmherzigkeit ist vollbracht, und alle Gottes-Verheißungen Find Ja und Amen in demjenigen, in welchem, wer ihn sieht, auch den Vater sieht. Wie alles, worin sich früher die Kraft des Herrn mächtig erwies, nur eine Vorbereitung war auf den, der da kommen sollte: so ist nun alles, worin sich die Gnade und Barmherzigkeit Gettes kräftig erweiset, nur ein Ausfluß von ihm und eine Folge seiner alles erneuernden Erscheinung. Alles, was irgend einen Werth hat und die Menschen fördern kann zur Seligkeit, muß fortan sein Bild tragen und seine Ueberschrift; und wer zu den Menschen kommen will im Namen des Herrn, der komme fortan nur in dem Namen Jesu von Nazareth. In ihm allein können wir unsern Brüdern Heil bringen, auf ihn allein müssen wir zurükkweisen; und alle die noch unter künftigen Ges schlechtern der Herr sich ausersehen wird zu seinem Dienst, alle die er auszeichnen wird durch seine Gaben und Kräfte von oben fie werden kommen in dem Namen Jesu von Nazareth, mit uns ihre Knie beugen vor ihm, mit uns bekennen, daß von ihm allein das Heil der Menschen ausgegangen ist und immer ausgehn wird. Ein Reich Gottes ist da und steht fest, und in dieses müssen sich sammeln alle diejenigen, welche der Seligkeit theilhaftig werden wollen, die Gott den Menschen gegeben hat; es steht fest, und weder die Pforten der Hölle werden es je überwältigen, daß es unterginge, noch wird es je von einem schöneren verdrängt werden. Eondern, was sich der Herr noch vorbehalten hat, was noch nicht aschienen ist, aber erscheinen wird, wie unaussprechlich auch mensch

lichen Zungen, wie unerreichbar auch menschlichen Gedanken es sei: es wird seine Herrlichkeit und Größe nur daher nehmen, daß wir Ihn sehen werden wie er ist. Der neue Himmel und die neue Erde, fie dürfen nicht erst kommen, m. g. Fr., sie sind schon da, seitdem der Eine gekommen ist in dem Namen des Herrn. Sie sind da in der lebendigen Herzens-Gemeinschaft der erlösten mit ihrem Erlöser; denn wer in Christo ist, der ist eine neue Kreatur. Sie sind da; denn wer sich in dem Herrn freuen kann allewege, für den giebt es keinen Schmerz mehr und keine Thrånen, welche eben ihren Ort haben auf der alten Erde und unter dem alten Himmel. Sie sind da, weil in dem Sohne der Vater sich uns offenbart und alle, die reines Herzen geworden sind durch ihn, so auf ihn schauen können, daß sie das Angesicht des Vaters sehen, eben wie dies gerühmt wird von den Engeln des Himmels, welche um seinen Thron stehn. Das Reich Gottes ist mitten unter uns getreten, nicht mit äußerlichen Geberden, aber mit jenen köstlichen himmlischen Gütern, mit Friede, Freude und Gerechtig keit. Und so dürfen wir nur zu ihm fliehen und uns an ihn halten. Wer von ihm nicht annehmen wollte die seligmachende Himmelslehre, wer von ihm sich nicht wollte das Herz erweichen und öffnen lassen und die Kraft der ewigen Liebe und Barmherzigkeit nicht von ihm aufnehmen, o der würde vergeblich eines anderen warten. Zu ihm möge jeder sich wenden, vor ihm jeder sich beugen, daß der Vater nicht zürne. Denn wie wollten wir dem Zorn entfliehen, wenn wir eine solche Verheißung, ja was sage ich, wenn wir eine solche gnädige und selige Erfüllung nicht achteten. Amen.

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II.

Christus, der Befreier von der Sünde und dem

Gesez.

Abvents predigt.

M. a.

a. Fr. Wir haben in unserm heutigen Gesange, wie es dieser Zeit der Vorbereitung auf die würdige Feier der Geburt unsers Erlösers angemessen ist, diesen gleichsam aufs neue bewillkommt und uns über das Heil gefreut, welches dem menschlichen Geschlechte durch ihn zu Theil worden ist; hernach aber haben wir uns zu dem traurigen Gedanken an das Uebel gewendet, welches in der menschlichen Welt durch die Sünde entsteht. Der Zusam menhang zwischen beiden ist wol deutlich und fühlbar; denn um recht von Herzen den Erlöser zu bewillkommen, müssen wir gleichsam aufs neue fühlen, was der Drukk der Sünde fagen will, der auf dem menschlichen Geschlechte laftet, damit wir uns dessen freuen können, daß wir durch Christum sind davon erlöst worden, Denn wäre die Sünde nicht, so bedürfte es auch keiner Erlösung. Es könnte demohnerachtet und würde gewiß auch dann ein großer Unterschied unter den einzelnen einer und derselben menschlichen Natur theilhaftigen fortbestehen, und immerhin könnte, ja der Natur der Sache nach müßte auch dann einer, und dieser wåre immer Christus, der vollkommenste sein unter allen und über allen; allein so wir andern die Sünde nicht hätten und fühlten, so wåre er zwar das eine, was er jezt auch ist und wonach er uns zu nennen

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