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in dieser Hinsicht Anfang und Ende seines irdischen Daseins zu fammenstellen.

Ich bin vom Vater ausgegangen und kommen in die Welt; wiederum verlasse ich die Welt und gehe zum Vater "): so spricht er selbst der Erlöser in seinen lezten Unterredungen mit seinen Jüngern. Er war vom Vater ausgegangen und gekommen in die Welt; seines gleichen, das wollte er gewiß auch durch diese Worte seinen Jüngern andeuten, feines gleichen war vorher im menschlichen Geschlechte nicht gewesen. Keiner war so wie er vom Vater ausgegangen, indem von einem Geschlechte zum andern die Sünde und das Verderben sich fortgepflanzt hatte, und die Menschen vom Fleisch geboren nur Fleisch waren und nicht Geist. In ihm allein hatte sich nicht nur jener Hauch des göttlichen Wesens, den der Schöpfer gleich anfänglich unserer menschlichen Natur einge, pflanzt hatte zum Unterschiede von allen andern Geschöpfen, in feiner ursprünglichen Reinheit wiederholt, sondern mehr als das, auf eine solche Weise, daß er nicht wie zuerst dem Verderben un terworfen und von der Sünde überwältigt werden konnte, hatte sich das göttliche Wesen mit ihm vereinigt und eben dadurch ihn zu der einzigen menschlichen Erscheinung ohne gleichen gebildet. Aber wie nun der Erlöser die Welt wieder verließ und zum Vas ter zurükkkehrte: so ist auch und das ist nicht etwas, worüber wir trauern m. g. Fr., sondern es ist das herrliche unseres Glaubens selbst, so ist auch kein anderer wieder wie er vom Vater ausgegangen; und wie es vorle seines gleichen nicht gab unter den Menschenkindern, so wird es auch nach ihm seines gleichen nicht wieder geben unter denselben. Eine einzige Erscheinung, ein einziges und ach noch dazu so kurzes menschliches Leben war die herrliche Blüthe der menschlichen Natur, derengleichen der Stamm derselben nicht wieder tragen wird. Das ist der Gedanke m. g. Fr., den uns schon jeder ganz empfundene Augenblikk in dem irdi. schen Leben des Erlösers nahe bringt: wie viel mehr noch müssen wir an dem Gedenktage seiner Entfernung von der Erde, wenn wir wie die ersten Jünger, welche Zeugen derselben waren, ihm nachsehen gen Himmel, von diesem Gedanken durchdrungen sein! Was uns aber betrüben könnte ist dieses, daß der Erlöser diese großen Worte beide so einfach hinter einander ausspricht ohne irgend etwas dazwischen zu stellen, Ich bin vom Vater ausges gangen und gekommen in die Welt, wiederum verlasse ich die Welt und gehe zum Vater. Denn das klingt fast, als wollte er

* Job. 16, 28.

ung nicht nur das recht tlef einprågen, wie einzig und vorübergehend jene Erscheinung gewesen; sondern als ob er auch zu ver stehen geben wollte, es sei durch seine Erscheinung nichts bewirkt worden und nichts davon zurükkgeblieben, so redet er von seinem Kommen und seinem Gehen. Aber nein, so dürfen wir ihn nicht verstehen! Die einzige Blüthe der menschlichen Natur, eben weil fie die einzige sein sollte und mußte: so konnte auch und durfte sie nicht fruchtlos abfallen, wenngleich damals die wenigsten wußten wer gekommen war und wer gegangen. Vielmehr leben wir des festen Glaubens, ja wir machen die unmittelbare Erfahrung davon, daß durch die Erscheinung des Herrn, wie kurz er auch hier verweilt hat, dennoch die menschliche Natur im allgemeinen auf eine Weise verdelt worden ist, wie es durch kein früheres Er ziehungsmittel des Höchsten möglich war. Auch war kein früheres bestimmt diesen ewigen Rathschluß selbst zu erfüllen, sondern alle waren nur vorbereitend auf ihn.

Niemals m. g. Fr. ist in der menschlichen Natur das Bes wußtsein von ihrer Verwandtschaft mit dem höchsten Wesen ganz untergegangen; auch die verdorbensten und versunkensten Ges schlechter lauschten auf jede Spur derselben unter sich und in der Fremde, nur freilich kaum anders als mit einem mißleiteten Vers stande, mißleitet durch das Verderben des Herzens. Aber unters gegangen war dieses Gefühl nie; und jeder ausgezeichnete unter den Menschen, jeder der sich rühmen konnte, daß ihn wenigstens in den herrlichsten und schönsten Augenblikken seines Lebens ein göttlicher Geist anwehe, daß ein Wort des Herrn an ihn ergehe und durch ihn hindurch zu den übrigen Menschen gelange: jeder solcher hatte eben dieses Gefühl in seinem Herzen, das ihn auszeichnete, ermuthigte, belebte und stärkte. Aber es blieb immer eine unbefriedigte Sehnsucht. Da ward das Wort Fleisch; das Licht von oben schien in die Finsterniß hinein! Freilich er kam in fein Eigenthum, und die feinen nahmen ihn nicht auf; das Licht schien, aber die Finsterniß wollte es nicht begreifen und einsaugen. Aber doch denen die ihn aufnahmen gab er die Macht Gottes Kinder zu werden, eine Macht, die keiner vorher den Menschen mittheilen konnte, weil keiner sie hatte, weil keiner wie er der eingeborne Sohn Gottes war, und ein solcher allein die Macht Kinder Gottes zu werden mittheilen konnte. So erhielt die ganze menschliche Natur die Fähigkeit, so weit in ihm die Herrlichkeit des eingebornen Sohnes vom Vater erkannt wird, durch den Glauben theilzunehmen an der in seiner Person vollzogenen innigeren Vereinigung des göttlichen Wesens mit der menschlichen

Natur. Diese Theilnahme ist der Tröster, den er verhieß, den er aber erst senden konnte, wenn die gläubigen nicht mehr an seine äußere leibliche Erscheinung gewiesen waren.

Wenn auch vor der Erscheinung des Erlösers in den frü heren Zeiten des alten Bundes die Rede ist von Wirkungen des göttlichen Geistes, was für ein schwacher Schimmer war das, was für ein leicht verschwebender Hauch! Hie und da sparsam und regellos widerfuhr es einzelnen, nicht etwa daß der Geist Gottes ihnen einwohnte für ihr ganzes Leben als dasjenige, was sie leitete und beseelte; sondern nur augenblikklich wurden sie aufgeregt zu irgend einer göttlichen Sendung; aber eben so plözlich verschwand auch der erhöhete Zustand wieder, eines so unbegreiflich als das andere. Das konnte aber auch nicht anders sein, weil diese Wirkungen ihren Grund nur hatten in jener nie ganz verschwundenen aber dunkeln Ahnung von einem unmittelbaren Verhältniß zwischen Gott und den Menschen. Nach der Erschei, nung des Erlösers aber ergoß der Geist Gottes und verbreitete sich über alle ohne Unterschied, welche in Christo die Erfüllung aller göttlichen Verheißungen erkennen und den Segen derselben von ihm annehmen. Und dieser Erguß des Geistes als des gro-s Ben Gemeingutes der christlichen Kirche ist nichts vorübergehens des, sondern eine bleibende Einwohnung, eine ununterbrochene Wirksamkeit durch die Fülle weislich vertheilter Gaben aller Art. So ist es demnach ein ewiger Gewinn, den die menschliche Natur selbst von dieser ihrer vorübergehenden göttlichen Blüthe gemacht hat.

Und m. g. Fr. was hätte es auch für einen Sinn, daß wir uns nach Christi Namen nennen und in demselben Sinne nach keinem andern, daß wir ihn als den einigen Erlöser der Menschen preisen, wenn das nicht unser Glaube wäre, daß durch ihn vermittelst einer von ihm ausgehenden und noch immer fortwirkenden Kraft die menschliche Natur aus der Tiefe, in die sie durch die Entfremdung von Gott herabgesunken war, wieder erhoben und in eine selige Verbindung mit Gott gestellt worden ist, welche vor Christo und ohne die Offenbarung des Vaters in ihm nicht wäre zu erringen gewesen, aus welcher sie aber nun eben deswegen, weil ohnerachtet aller Verunreinigungen von außen und aller Verschuldungen von innen seine Gemeine doch nimmer untergehen kann, nun auch nicht wieder herausgerissen werden wird. Und das ist die Herrschaft, welche Christus übt seit er erhöhet ist von der Erde zur rechten des Vaters.

Dies m. g. Fr., dies war der Sinn jener großen Verheis

fung, die der Erlöser noch bei seinem Scheiben seinen Jüngern gab, dies war das Wesen des Amtes womit er sie belehnte, der geistigen Kraft womit er sie ausrüstete. Und wenn gleich, je weiter sich seine Gemeine ausgebreitet hat auf Erden, um desto mehr sowol das Wort der Verkündigung, als auch die Zeichen, die dasselbe begleiten, in den Gang der Natur sind zurükkgeführt worden: demohnerachtet, ja wohl erwogen nur um so mehr ers freuen wir uns der vollen Früchte seiner Erscheinung auf Erden; und weit entfernt daß uns etwas verloren gegangen wåre sind wir in der lebendigsten Verbindung mit ihm. Denn es ist derselbe Geist, der in ihm als dem Haupte und in uns als den Gliedern wohnt, der uns durch die göttliche Kraft der Wahrheit, welche in dem Sohne war, mit der Freiheit ausstattet, welche vorher keiner auch der treuesten und ausgezeichnetesten Knechte Gottes besaß, mit der seligen Freiheit der Kinder Gottes. Das ist die Macht, die er gegeben hat allen die ihn aufnehmen, Kins der Gottes zu werden, indem er den Geist in ihre Brust senkt, der gläubig emporruft durch ihn und um seinetwillen, Lieber Vater.

Und so. m. g. Fr. laßt uns heute an diesem festlichen Tage Abschied nehmen in unserem Gemüthe von jener köstlichen Reihe von Tagen, die beginnend mit der Feier der Geburt des Erlösers heute mit dem frohen siegreichen Andenken an seine gänzliche Vol. lendung von der Erde schließt, und festen Vertrauens nur uns halten an die geistige Gegenwart, die er den seinigen verheißen hat bis ans Ende der Tage, wissend, daß so wir an ihm halten mit festem Glauben und ihn in uns aufnehmen mit treuer Liebe, wir dann durch ihn gerechtfertigt auch in ihm und mit ihm auch in seinem und unserm Vater leben, weben und find. Amen.

XV.

Daß die Erhaltung der christlichen Kirche auf dieselbe Weise erfolgt, wie ihre erste Begründung.

Am Pfing ft feste.

Geist aller Geister, unerschaffnes Wesen, den Name sei auf

ewig hochgelobet; du durch deß Wort der Sünder wird geschla. gen, deß Hauch im Nu verwandelt die gottlosen, der was da lebt und webt allein umfasset, der ganze Erdkreis ist voll deiner Werke. Amen.

Text. Apostelgesch. 2, 41-42.

Die nun sein Wort gern annahmen ließen sich taufen, und wurden hinzugethan an dem Tage bei dreitausend Seelen. Sie blieben aber beståndig in der Apostel Lehre und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und im Gebet.

Indem ich euch m. a. Fr. in diesen Worten nur das Ende der Erzählung gelesen habe von den großen Begebenheiten des Tages, dessen Gedächtniß wir heute mit einander feiern: so ist meine Meinung die, daß doch auch eure Gedanken wie die meinie gen dabe auf alles vorhergehende werden gerichtet gewesen sein,

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