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klar geworden ist der liebevolle Rathschluß, der sein väterliches Herz bewegt hat gegen das menschliche Geschlecht von Anfang an; es fehlt uns nichts, wenn doch alle Gebrechen unserer Natur geheilt werden können durch die Fülle der Gottheit, die in Christo, der gleicher Natur mit uns theilhaftig ist, wohnte; wenn doch durch ihn der Geist aus Gott als eine belebende und står kende Kraft sich über alle, die an Christum glauben, verbreitet, ihnen den Erlöser verklärt und ihnen in ihm den Vater vergegens wärtigt. Wie sollte ein solcher Zustand nicht die vollkommenste Befriedigung des Gemüthes sein, so daß uns kein wesentlicher Mangel in unserm geistigen Leben zurükkbleibt, da doch aus dieser Gemeinschaft mit Gott alle die herrlichen Früchte des Geistes hers vorgehen müssen, an denen sich die Aehnlichkeit mit Gott ausspricht! Wie sollten wir mit dem Bewußtsein dieser Gemeinschaft nicht auch getrost aus diesem irdischen Leben, da wir das ewige schon in uns tragen, zur bestimmten Stunde scheiden und uns mit voller Zuversicht in die Arme der ewigen Vaterliebe werfen, die ·wir lebendig erkennen, oder vielmehr die uns anerkannt hat und uns den Geist gegeben als das Unterpfand für alles, was wir noch zu erwarten haben.

So dürfen wir denn nach nichts weiter verlangen; der Nath, schluß Gottes ist erfüllt; was die ewige Liebe den Menschen ge ben konnte, ist uns geworden durch den Erlöser und durch den Geist der Wahrheit und des Trostes, den er ausgegossen hat über die seinigen. Diesen festhalten, auf daß er sich auf das innigste vermähle mit dem Geist des Menschen, der in ihm ist, und uns eben sowol die Tiefen unseres eigenen Wesens gründlicher und tröstlicher als jener enthülle, als er uns die Tiefen der Gottheit aufthut, welche auszuspüren der eigne Geist in uns zu schwach gewesen wäre; diesen Geist aus Gott gewähren lassen, daß er sich alle unsere Kräfte zu seinen Werkzeugen ausbilde, damit wir selbst in seinem Lichte alles sehen und mit demselben alles um uns her erleuchten, und damit die Liebe zu Gott und Chrifto, welche er ausgießt in unsre Herzen, sich auch überal als geistig hülfreiche und beseligende Liebe zu unsern Brüdern erweise, und so das Reich Gottes, dessen Bild als eines Reiches der Wahrheit und der Liebe er in unsern Seelen verzeichnet und immer wieder auffrischt und erneuert, auch von uns ins Leben eingeführt und immer weiter gefördert werde: gewiß eine gro ßere Aufgabe können wir uns nicht stellen und also auch nicht lösen in unserm ganzen irdischen Leben! Darin haben wir den Frieden und die Seligkeit, welche der Herr den seinigen verhei

ßen hat; darin hört alles Mühseligsein und Beladensein auf, wel ches wol unstreitig der rechte Ausdrukk, ist für den früheren Zus stand der Menschen, betrachten wir ihn nun als einen Zustand unter dem Gesez oder unter der Sünde; dadurch ist alles ver lorne gefunden und wiedergebracht in die lebendige Gemeinschaft mit dem, der sich uns offenbart hat in seinem Sohn, und dem mit diesem Geiste aus Gott, den er uns gegeben hat, sei Preis und Ehre und Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

XVII.

Wer und was gehört in das Reich Gottes?

Am Trinitatisfeste.

M

a. Fr. Seitdem wir das Fest der Auferstehung unsers Herrn begingen, haben wir gesehen, wie er in der Zeit, die ihm bis zu seiner gänzlichen Erhebung von dieser Erde noch übrig blieb, darauf bedacht war seinen Jüngern noch Unterweisungen mitzutheilen für den großen Beruf, zu welchem er sie erwählt hatte, für alles übrige aber sie an den Geist verwies, der über fie sollte ausgegossen werden, und der es von dem seinigen neh men würde und ihnen verklären. Dieses Fest der Ausgießung des Geistes über die Jünger des Herrn und durch sie über seine ganze Gemeine haben wir in den lezten Tagen mit einander ge feiert und so den Kreis unserer kirchlichen Feste geschlossen. Der heutige Sonntag ist gleichsam ein Anhang zu demselben, dazu bestimmt, daß wir, in dem Bewußtsein daß Gott in Christo war und daß der Geist den der Erlöser den seinigen ertheilt hat aus Gott ist, alles was uns an jenen Tagen großes bewegt hat zu sammenfassen und so in die zweite nicht durch so bedeutende Tage ausgezeichnete Hälfte unsers kirchlichen Jahres übergehn, um als les was wir aus dem Worte Gottes schöpfen unmittelbarer auf unsern gemeinsamen Beruf anzuwenden. Dies ist aber kein gec ringerer als derselbe, in welchem vom Tage der Pfingsten auch die Jünger des Herrn beschäftigt waren, nämlich seiner Anweis sung gemäß sein Reich auf Erden zu gründen und allen die da

herzukommen wollten zu verkündigen Vergebung der Sünden in feinem Namen. Wie sie dabei zu Werke gehen sollten, das hat eben jener Geist ihnen eingegeben, indem er sie erinnerte alles dessen was ihr Herr und Meister ihnen gesagt hatte, und indem er ihnen das was sie oft in jener Zeit nicht genugsam verstan den hatten näher erklärte. Wie nun dieses heilsame Geschäft des Geistes ununterbrochen seinen Fortgang hat, so daß er von Zeit zu Zeit Christum mehr verherrlichet und immer was manche un richtig verstehen von den uns aufbehaltenen Worten Christi ans deren genauer erklärt: so wird nun auch immer noch von allen dasselbe gefordert, nur daß einige den Schauplaz ihrer Wirksamkeit mehr öffentlich haben und im großen, andre aber auf einen engeren Kreis beschränkt sind. Immer bleibt es doch dabei, wir sind der Jünger Mitgenossen geworden nicht nur um die Gaben des Reiches Gottes zu genießen, sondern auch um es wie sie an unserm Theil zu fördern und auszubreiten. In diesem Sinne hat auch der Erlöser in dem Gebet, womit er selbst seine öffent liche Wirksamkeit beschloß, seinem und unserm himmlischen Vater nicht nur seine damaligen Jünger anbefohlen, sondern alle die, welche durch ihr Wort an ihn gläubig werden würden. Soll nun dieses Gebet immer mehr an uns in Erfüllung gehen, und füh. len wir uns hierzu gestärkt durch den aufs neue vollbrachten Kreislauf unserer Feste: so ist natürlich, daß wir uns für un fere beginnenden unfestlichen Betrachtungen die Frage vorlegen, was wir im Reiche Gottes zu leisten haben. Um uns nun diese zu beantworten, müssen wir auf alles zurükkgehen, was wir in den Reden des Herrn an seine Jünger als Anweisung für ihr großes Geschäft, daß sie das Reich Gottes bauen sollen, anzus sehen haben. Das soll mit Gott der Inhalt unfrer - vormittåglichen Betrachtungen während des übrigen Theiles dieses kirchli chen Jahres sein. Aber sollen wir die einzelnen Vorschriften, die · darüber der Herr seinen Jüngern gegeben hat, zu unfrèr Erbauung und zur wahren und ihm gefälligen Förderung unseres Tagewerkes benuzen: so ist uns wol vorher ein allgemeiner Un terricht über das Wesen des göttlichen Reiches nothwendig; wir müssen uns darüber verständigen, wo es ist und wo es nicht ist; wir müssen diejenigen zu unterscheiden wissen, deren Mitwirkung wir uns zu erfreuen haben, und diejenigen, die wir selbst erst herzubringen sollen zu dem Reiche Gottes; wir müssen bei der großen Mannigfaltigkeit menschlicher Thätigkeiten nicht in Gefahr kommen diejenigen, durch welche das Neich Gottes gefördert wird, mit solchen zu verwechseln, wel.fe demselben fremd find

und sich nur auf die Dinge dieser Welt beziehen. Einen solchen allgemeinen Unterricht laßt uns heute in den Worten der Schrift aufsuchen und sie zum Grunde aller unsrer folgenden Betrach tungen nehmen.

Text. 1 Korinth. 12, 3-6.

Darum thue ich euch kund, daß niemand Jesum ver. fluchet, der durch den Geist Gottes redet: und niemand kann Jesum einen Herrn heißen, ohne durch den heilis gen Geist. Es sind mancherlei Gaben, aber es ist Ein Geist. Und es sind mancherlei Aemter, aber es ist Ein Herr. Und es sind mancherlei Kräfte, aber es ist Ein Gott, der da wirket alles in allen.

Es ist wol leicht zu sehen, daß die verlesenen Worte des Apostels einen solchen allgemeinen Unterricht über das Reich Got tes enthalten, wie wir ihn vorher gewünscht haben. Denn über. all ist das Reich Gottes, wo der Geißt Gottes redet und wirkt; und indem also der Apostel uns genauer unterrichtet, wer durch den Geist Gottes redet und wer nicht, so erfahren wir dadurch zugleich, wer schon dem Reiche Gottes angehört und dessen Wohl. fahrt im Auge hat bei allen Handlungen und Beschäftigungen, welche irgend eine nähere Beziehung haben auf Gott und auf seine Offenbarungen im Evangelio. Erinnert uns also der Apo. stel an die Gaben, für welche es in aller ihrer Mannigfaltigkeit nur einen und denselben Geist giebt, an die Aemter, die uns alle auf einen und denselben Herrn zurükkweisen, an die Kräfte, welche alle Gott allein in allen wirkt: so bezeichnet er uns dadurch als les dasjenige, was zu dem Reiche Gottes gehört, in seinem Un terschiede von allem, was sonst die Menschen in dieser Welt thun und treiben. Und unstreitig sind dies die beiden Punkte, die das Wesen eines solchen allgemeinen Unterrichts von dem Reiche Gottes ausmachen, der erste, daß wir wissen, wer in demselben sei und wer nicht, und der andere, daß wir wiss fen, was für Thätigkeiten und Geschäfte zu dem Reiche Gottes gehören und welche nicht. Auf dies beides laßt uns jezt nach Anleitung unsers Textes unsre andächtige Aufmerksamkeit richten.

1. Wie lautet nun der Unterricht des Apostels über den ersten Punkt, wer nämlich den Geist Gottes schon habe und aus ihm rede und wer nicht? Niemand kann Jesum einen

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