ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

weltliche Regiment in Erinnerung, womit es ein ganz anderes und viel verworreneres Wesen ist. Da hat der Herr zwar seine Diener, unter welche er die Aemter welche zu verwalten sind vertheilt nach Geschikk und Bedürfniß; aber deren sind doch nur wenige in Vergleich mit seinen Unterthanen, welche alle ihre Kräfte und Hülfsmittel in ihren eigenen Nuzen verwenden. Da ist also gar vieles in dem Umfange eines solchen. Reiches, was doch bei weitem nicht auf dieselbe Weise dem Herrn zu Gebote steht, wie die Thätigkeiten seiner Diener in den verschiedenen Aemtern. So ist es nun nicht in dem Neiche Gottes, wo kein solcher Unterschied stattfindet. Zu oft schon habe ich das einges schårft, als daß ich nöthig haben könnte es auch heute noch in Erinnerung zu bringen, daß keinesweges in der christlichen Kirche wir Diener des Wortes in einem andern und höheren Sinne Beamte Gottes sind als alle anderen Christen; sondern wie sie alle Priester sind, so sind sie auch alle Diener, alle dem einen Herrn auf gleiche Weise verpflichtet zum gleichen Gehorsam, und was sie thun und verrichten, das thun und verrichten sie alle auf gleiche Weise ihm; und die noch nicht seine Diener find, die sind auch noch nicht seine Unterthanen. Was aber jeder hat, das hat er von ihm; und in einem ganz andern Sinne, als es die weltlichen Herren von sich sagen können, ist dieser Herr die eins zige Quelle alles Eigenthums und Besizes. Und was er austheilt, damit sollen auch Geschäfte verrichtet werden und Nuzen gebracht, so daß was wir nur haben an uns und um uns, das ist auch Werkzeug zu dem uns angewiesenen Amt. Wie äußers lich auch ein Geschäft erscheine nur auf die irdischen Verhältnisse des Menschen bezogen und ihnen dienend: dem wahren Christen ist es ein ihm vom Herrn anvertrautes Amt, und er stellt sich damit allen andern Dienern desselben gleich. Ist und bleibt doch das erste und wichtigste Amt, was jeder zu versehen hat, die Stelle die er einnimmt in einem christlichen Hauswesen; und was jeder beizutragen hat um dieses aufrecht zu halten in Kraft und Freudigkeit, sei er nun der Hausvater oder der Diener, das gehört zu seinem Amt im Reiche Gottes, und darum weiß der Apostel von nichts anderem als von den vielen Aemtern und dem Einen Herrn. Was wäre also hier wol ausgeschlossen, so es nur ohne Beschämung kann genannt werden? Aber freilich wenn im weltlichen Regiment manche sich ausbilden zu geschikkten Dienern, aber nicht um des Herrn oder seines Reiches willen, sondern nur ihres eigenen Nuzens wegen, weil sein Dienst ein bequemeres und einträglicheres, oder ein sichreres und ehren

volleres Gewerbe ist als andere, so ist alsdann auch der eifrigste und pünktlichste Gehorsam, weil doch die Pflicht nicht um des Herrn willen erfüllt wird, eigentlich nur Eigennuz; denn ein sols cher Diener würde auf dieselbe Weise jedem andern dienen, wenn der erste Herr verunglükkte. Was nun in solchem Sinne gethan wird, wie genau und mühsam es auch sei, das geschieht doch eis gentlich nie zur Ehre des Herrn, und darum findet das auch nicht Statt im Reiche Gottes und dessen der da weiß was in dem Herzen des Menschen; sondern wie scheinbar treffliches und verdienstliches die Menschen auch thun, aber nur irgend eines Lohnes wegen, den sie von Gott erwarten: das geschieht nicht auf die rechte Art, nämlich nicht zur Ehre Gottes, und ist aus. geschlossen aus seinem Reiche. Und eben so kann es im weltlichen Regimente, wenn es gleich immer ein gefährliches Spiel bleibt, doch wol oft gut sein und heilsam, weil der Herr nicht immer von selbst schon derjenige ist, der sich auf das Wohl des ganzen das ihm untergeben ist am besten versteht, daß hier der eine und dort der andre unvermerkt und unter der Hand selbst den Herrn spielt, so daß im Namen und unter dem Ansehn des Herrn eigentlich ihr Wille geschieht; aber wie das doch niemals zur Ehre des Herrn geschieht, sondern bei allen, die es gewahr werden, ihm zur Herabwürdigung gereicht, so ist aus dem Reiche Gottes auch dieses gänzlich ausgeschlossen. Ja wie uns nicht entgehen kann, daß die Neigung eine eigne Herrschaft in dem Reiche Gottes aufzurichten und eigne Willkühr hineinzuschwärzen von jeher das Verderben der Christenheit gewesen ist: so wollen wir auch keine solche Regeln für unsere Wirksamkeit in demselben annehmen, wodurch dieses gänzlich ausgeschlossen bleibt. Wie könnte auch anderes als verderbliches daraus entstehen, wenn Menschen in das Recht des Herrn eingreifen wollen? Endlich wie auch im weltlichen Regiment, ohnerachtet jeder sein fest bestimmtes Amt hat, doch jedem zur Pflicht gemacht wird, als gehöre das mit zu seinem Amt und zu der Würde eines Dieners auch außerhalb des bestimmten Kreises wo er nur kann das beste des Herrn wahrzunehmen und denen die es wahrzunehmen haben auf alle Weise behülflich zu sein, oder wer das unterließe, von dem würde man glauben, daß es ihm auch bei seinem Amte nicht um den Herrn zu thun wäre, sondern nur um sich selbst: eben dasselbe gilt auch von dem Reiche Gottes. Wie der Apostel sagt, Etliche sind gesezt zu Aposteln, etliche zu Propheten, etliche zu Evangelisten, etliche zu Hirten und Lehrern, andere zu

Wunderthätern, gesund zu machen, in Sprachen zu reden "); aber auch die Apostel thun Wunder, auch die Propheten machen ges sund, auch die Evangelisten und die Lehrer reden in Zungen und legen aus; und so gehört es zu eines jeden Amt, auch außer seinem bestimmten Beruf und Geschäftskreise zu fördern und hülfreich zu sein im Reiche Gottes wie er nur kann und jede Gabe wirksam sein zu laffen zum gemeinen Nuz. Wie sollte also nicht so aufgefaßt unser amtliches Verhältniß in dem Dienste Christi einen gerechten Anspruch aufzuweisen vermögen auf alles was wir sind und haben, und wie sollten wir nicht alles gebrauchen können zur Ehre Gottes und also auch zur Förderung seines Reichs.

und eben dieses muß uns, wenn noch irgend ein Bedenken obwalten könnte, vollkommen klar werden aus dem lezten Worte des Apostels, Es sind mancherlei Kräfte, aber es ist Ein Gott der da wirket alles in allen. Denn eben diese Worte richtig verstanden gehen auf die vorigen zurükk und vollenden sie. Nåmlich Kraft heißt in unsern heiligen Büchern nicht nur, was wir im eigentlichen Sinne so nennen, sondern sehr oft auch die Aeußerung der Kraft, woraus ein Erfolg hervorgeht. Wenn von Christo gesagt wird, Er merkte daß eine Kraft von ihm ausging **): so verließ ihn doch die Kraft nicht, sondern blieb bei ihm, aber eine Thätigkeit derselben ging von ihm aus und bewirkte eine Heilung. Wenn gesagt wird, Gott habe der Selig keit des Evangeliums Zeugniß gegeben mit mancherlei Kräften ***): so heißt das eben so viel als mit mächtigen Thaten, denn nur durch diese können die Kräfte ein Zeugniß geben, wie es auch vorher heißt mit Zeichen und Wundern. So ist auch in unserer Stelle die Meinung die, es gebe vielerlei`gedeihliche Verrichtungen, schöne und glänzende Erfolge; aber diese insges sammt wirke Gott in allen. Die natürlichen Anlagen des Menschen sind die köstlichste Ausstattung, die ein lebendes Wesen auf Erden ursprünglich empfangen; aber sie vermögen nichts für das Reich Gottes, und es könnte durch sie nicht hervorgebracht werden. Nachdem aber der Herr erschienen und uns seinen Geist zurükkgelassen, wenn der sich eines Menschen bemächtigt: so werden nun diese Anlagen veredelt zu einem Abbilde der reinen Menschheit Christi, und so find sie denn und werden immer mehr

*) 1 Kor. 12, 28-30. Ephef. 4, 11.

**) Luk. 8, 46.

***) Ebr. 2, 4.

Gaben Gottes schön und gut an sich und so auch gutes und schönes hervorzubringen fähig; und das gilt ohne Ausnahme von allen Kräften des Menschen, welche überhaupt einer Besees lung durch den göttlichen Geist empfänglich sind. Wie wir nun durch den heiligen Geist Jesum einen Herrn nennen: so find denn auch diese Gaben, wie wir sie dafür erkennen, sein Eigens thum, und nach Maaßgabe derselben theilt er einem jeden sein Amt aus; und wiederum giebt es nichts ist es nur irgend eine lebendige Kraft in uns oder irgend ein dem Menschen schon diensibares oder in der Bearbeitung begriffenes äußeres' Hülfs, mittel, - was nicht jeder auf seine Weise mittelbar oder unmit telbar brauchen könnte in seinem Amte. So fehlt es uns denn nicht an Uebung, und wir lernen immer mehr schäzen was uns anvertraut ist und wie jedes kann gebraucht werden zum gemeis nen Nuz. Das könnte uns nun genügen, und je treuer wir wären, desto zufriedener würden wir auch sein; und wenn wir bei aller Treue und Thätigkeit wenig Gewinn sehen: so würden wir gewissermaßen mit Recht denken, es liegt doch nicht an dem der da fået, noch an dem der da pflanzet, noch an dem der da begießt, sondern an dem der das Gedeihen geben kann oder auch nicht geben. Aber was für ein Maaß würden wir unserer Thås tigkeit anlegen? Das offenbar würden wir dran wenden, wovon wir einsähen, wozu und weshalb es grade jezt wirksam und zwekkmäßig ist, das übrige aber würden wir ruhen lassen. Dess wegen nun sagt der Apostel, die vielerlei großen und schönen Thaten geschähen dadurch daß Gott selbst alles wirke in allen, und führt uns auf das große Geheimniß aller natürlichen Dinge zurükk, indem er uns auch in Beziehung auf das Reich Gottes dasselbige lehrt; dieses nämlich, daß alles was geschieht dadurch so und nicht anders wird, daß Gott die verschiedenen Wirkungen der Dinge zusammenleitet zu Einem Zwekk.. So wie nichts ers folgt durch unsere That allein, sondern nur dadurch, daß so und nicht anders zugleich hier und dort gewirkt wird: so wird auch alles was wir irgend thun, weil der eine Geist uns dazu treibt, weil wir es zu dem Amte rechnen müssen, was unser Herr uns zugetheilt hat, indem es zu anderem uns vielleicht unbekanntem mitwirkt, etwas beitragen zur Förderung des Reiches Gottes, wenn es auch uns ganz vergeblich erscheint. Und so gehört also zu dem Reiche Gottes, daß wir alles thun, wozu wir uns um Christi willen, wenn wir ihn im vollen Sinne des Wortes unfern Herrn nennen, getrieben fühlen und in seinem Geiste getrieben fühlen, auch wenn wir keinen Erfolg davon abschn. Denn

schuldig waren wir bleses zu thun und können durch unser Unterlassen verhindert haben wir wissen nicht was.

Auf diese Weise m. gel. Fr. führen uns auch in dieser Be ziehung die Worte unseres Textes zurükk auf die Fülle der gött lichen Offenbarung, welche der festliche Gegenstand des heutigen Tages ist. Wenn der Sohn, in dessen Leben und ganzem Wesen sich uns die Herrlichkeit des eingebornen vom Vater offenbart, uns wirklich zum Herrn geworden ist; wenn der Geist, der nun ausgegossen wird über alles Fleisch, auch die Regeln für unser Leben und die Antriebe zu unsern Handlungen von ihm hernimmt und uns verklärt: nun dann ist uns um ganz im Reiche Gottes zu sein und zu leben nur übrig, daß wir bei als lem auf den sehen, aber auch auf ihn rechnen, der Tag und Stunde zu allem seiner Macht allein vorbehalten hat. Dann werden, so wie diese eins find, so auch wir eins sein unter ein› ander und mit ihnen, und alles was wir thun wird zur Ehre Gottes gethan sein und gesegnet für sein Reich. Das verleihe uns der, welcher wirket beide, das Wollen und das Vollbringen jezt und immerdar. Amen.

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »