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Eifer ja bis zur Hingebung leisten, als Werke der wahren christ lichen Liebe gelten können und gleichsam das Zeichen des Kreuzes als des Ursprungs derselben an sich tragen! Finden wir doch das alles auch bei solchen, welche nicht einmal äußerlich den Namen Christi bekennen. Aber auf der andern Seite, wenn wir deshalb alles dieses bei Seite stellen wollen als in ein anderest Gebiet gehörig, oder gar als von dem natürlichen Menschen her und nur aus seiner verfeinerten Eitelkeit aus seiner wohlberechneten Selbsisucht abzuleiten: was würden wir dann übrig behalten, woran sich die chriftliche Liebe, und wenn sie auch in der größten Fülle vorhanden wäre, wirksam erweisen könnte! Immer nur in Gesprächen über das göttliche Wort und in gemeinsamen Erbauungen? immer nur im Aufmerken auf die geringsten Bewegungen des Gemüths und in vertrauten Mittheilungen darüber? Wie sollte das nicht viel zu wenig sein! Darum laßt uns freilich vorsichtig sein im Leben nicht nur des einzelnen, sondern auch der Gemeinschaft selbst; aber m. g. Fr. laßt uns auch dem Geiste Gottes, der unter uns waltet, nicht unrecht thun durch strenge Scheidung eines geistlichen und eines weltlichen Gebietes! Nein, das ganze Leben der christlichen Kirche ist eines, und ganz und in allen Beziehungen wird es beseelt von dem göttlichen Geiste! Nicht nur da waltet er, wo man die Worte vernimmt, welche das Wesen und die Geheimnisse des Glaubens aussprechen, sondern im ganzen Leben. Oder wie? giebt es unter uns eine Liebe zwischen Eltern und Kindern, oder in irgend einem häuslichen Verhältniß, welche gar kein Zeugniß gåbe von einem auf Gott und den Erlöser gerichteten Sinn? Wie? giebt es unter uns ein gesellschaftliches Verkehr, von welchem wir sagen müßten, es sei darin keine Spur von einem Trachten nach dem höheren Leben im Reiche Gottes? Dieser Unglaube sei fern von uns. Freilich wie auch den frommen in einzelnen Augenblikken noch die Sünde beschleicht, so kommt sie auch im ganzen noch zum Vorschein an einzelnen, welche aus der Art schlagen und nicht nach derselben Regel wandeln wollen.. Betrachten wir aber im großen das Leben der christlichen Völker in seinen verschiedenen Richtungen und Verzweigungen, und vergleichen damit, wie es sich da gestaltet hat, wo der Name des Erlösers nicht genannt wird, — und ich meine nicht nur die rohen und wilden Stämme unseres Geschlechtes, sondern auch die, welche sich einer reicheren Ausstattung des Geistes und einer weit gediehenen Bildung erfreuen: wer könnte fich wol einen Augenblikk bedenken zu gestehen, daß unter uns überall ein höheres Ziel angestrebt wird, von dem anderen noch

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keine Ahnung aufgegangen ist; so daß wir auch da, wo nicht jedes Lob und jede Tugend auf den ersten Anblikk scheint mit dem Bilde des Erlösers gestempelt zu sein, überall die Geschäftigkeit des göttlichen Geistes in der Entwikklung alles dessen, was zur Gemeinschaft eines der wahren Weisheit nachtrachtenden und in der Kraft achter inniger Liebe geführten Lebens gehört, dankbar anzuerkennen haben. Aber wir brauchen auch nicht bei dem Leben stehen zu bleiben, welches wir unter uns gleichsam abgeschlossen führen, noch auch bei dem Einfluß, den unsere Verbindung zu einer Gemeinde des Herrn auf unser bürgerliches und geselliges Leben ausübt, und bei der Art wie unser Urtheil über alle menschlichen Dinge durch die mittheilende Liebe der besseren erleuchtet wird: erschallt nicht auch jezt noch immer das Wort des Herrn in die weiteste Ferne hinaus, um unsre noch in der Fins sterniß lebenden Brüder an den Segnungen des himmlischen Lichtes theilnehmen zu lassen? O dies alles sind ja Werke, denen niemand bestreiten kann, daß sie Früchte der christlichen Liebe find, und die aus demselben Geist hervorgehn, der auch in den ersten Anfängen der christlichen Kirche alle jene Abstufungen von Gaben hervorgerufen hat, welche walteten und sich verbreiteten fern von allen feinen Berechnungen des Eigennuzes und eben so von aller kleinlichen Eitelkeit menschlicher Ruhmbegierde. Wie wollten wir leugnen, daß, wo dies alles geschieht, die Liebe unter uns mäch tig ist! Ja m. g. Fr., so ist es, und wir dürfen es auch gewiß erkennen und bekennen, weil es ja nicht unser Werk ist, sondern Gottes, und weil wir darin keine Aufforderung finden auf den Lorbeeren zu ruhen, die wir uns etwa schon erworben haben. Denn wir bekennen uns ja dazu, daß es unser aller Beruf ist immer weiter zu streben, um dieses gemeinsame Leben immer mehr zu vervollkommnen und zu läutern, damit auch zu unserer Zeit überall in der Liebe, die unter uns waltet, der Geist Gottes erkannt und verherrlicht werde.

Aber auch in dieser Beziehung m. g. Fr. ruht mit einem besondern Segen auch eine besondere Aufgabe auf unserer evangelischen Kirche. Denn weil die Erkenntniß unter uns vorzüglich feststeht, daß alle menschlichen Werke von außen betrachtet immer zweideutig sind, wir aus dem was sie leisten nie, und aus der Art wie sie verrichtet werden nur selten mit Sicherheit auf den Geist schließen können, von welchem sie ausgehen; eben deshalb weil wir wissen, daß sie nur einen Werth haben, wenn sie von dem Glauben ausgehen, der durch die Liebe thätig ist, und weil bei uns feststeht, daß eben so wenig durch äußerliche Werke, wie

wohlthätig sie auch für andere seien, als durch Vollziehung dus ßerlicher gottesdienstlicher Gebräuche, in welchem Gesez sie auch vorgeschrieben seien, irgend ein Mensch gerecht werden kann vor Gott: deshalb find wir auch besonders zu Wächtern der Reinheit der christlichen Liebe in der großen Gemeinschaft der Chriften ges sezt. Darum möge es nie unter uns Gebote geben, denen auch auch ohne Liebe genügt werden kann; sondern alles sei ein solches freies Walten des Geistes, woran sich andre auch unwillkührlich messen und schäzen müssen. Dabei laßt uns bleiben und darüber halten, daß es nur der Glaube ist, das lebendige Bewußtsein von der segensreichen Gemeinschaft des Herzens mit dem Erlöser und durch ihn mit Gott, wodurch der Mensch gerecht wird vor dies sem, und daß alles gute ein freies Werk des eigenen göttlichen Triebes sei, und der eigenen Einsicht überlassen bleiben muß, wo und wie es zu schaffen ist, ohne daß wir dabei irgend ein mensch, liches Ansehn anerkennen oder einem menschlichen Buchstaben ets was einräumen. Darüber laßt uns halten, daß die Wirksamkeit der Liebe frei bleibe von gesezlichem Wahn und blinder Nachahmung und so gedeihe als die freie und lebendige und je reifer desto gewürzreichere Frucht des Geistes. - Ruhen wir nun in diesen beiden, in der Kraft der Lehre und in dem Walten der Liebe: so befizen wir die köstlichsten und herrlichsten unter allen Gaben des Geistes, und keiner darf sich Sorge machen, daß es nichts äußerlich wunderbares mehr giebt in der Gemeins schaft der Christen. Keiner möge mit ängstlichem Gewissen auf Zeichen harren; denn deren bedarf niemand, der irgend an dem regelmäßigen Gang unsers geordneten geistigen Lebens Antheil hat. Keiner kann von hieraus Veranlassung haben zu wünschen, daß sich ihm irgend übernatürliches zeigen möge! Und wohl uns deshalb; denn solche Irrlichter machen nur abgleiten von dem ebenen Wege und verleiten in den Sumpf des Wahns, aus welchem schwer wieder herauszukommen ist! Ja wohl uns, daß der Geist Gottes unter uns sich kräftig beweiset zur Gestaltung eines wohlgeordneten christlichen Lebens, zur Förderung des rich tigen christlichen Denkens durch gemeinsames Forschen, und daß er uns verbindet auf Wahrheit und Liebe! Dafür laßt uns Gott preisen, aber auch eifrig sorgen, wie wir diese Schäze den künftigen Geschlechtern erhalten, damit die christliche Kirche sich im mer herrlicher und flekkenloser darstellen möge vor dem, der sie fich erworben hat. Amen.

Heiliger Gott und Vater, wir sagen dir Lob und Dank, daß du auch uns gegeben haft den Geist, der uns in alle Wahr.

heit leitet, den Geist der in uns ruft Abba lieber Vater. Beides ist eines und dasselbige. Denn das ist die ewige Wahrheit, daß du der Vater aller bist in deinem Sohne; und das ist der kinds liche Sinn des Glaubens, daß wir durch ihn zu dir kommen und als Glieder seines geistigen Leibes uns deiner Liebe und deines Schuzes zu freuen haben. Verleihe uns nur immer weiter fortzuschreiten auf dieser Bahn zur christlichen Vollkommenheit, daß der Sieg des Geistes über das Fleisch immer vollständiger werde, und immer wahrer das große Wort, daß der Glaube der Sieg ist, der die Welt und alle ihre Eitelkeit überwindet. Amen.

XXI.

Wie der Geist der Wahrheit den Erld

ser verklärt.

Am Pfingstfest.

M

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Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, kommen wird, der wird euch in alle Wahrheit leiten. Denn er wird nicht von ihm selbst reden; sondern was er hören wird, das wird er reden; und was zukünftig ist, wird er euch verkündigen. Derselbige wird mich verklären.

a. F. Die unmittelbare Abzwekkung dieser Worte des Erlösers ist freilich sehr klar und verständlich. Er wußte es und sagte es auch in diesen seinen lezten Reden selbst seinen Jüngern, daß sie noch nicht zu der vollen Erkenntniß alles dessen, was er ihnen mitzutheilen habe, hindurchgedrungen feien. Da aber doch der Grund dazu durch sein Leben mit ihnen gelegt war, und auf diesen weiter fortgebaut werden mußte: so verheißt er ihnen, wenn nach seinem Hingange aus dieser Welt der Geißt der Wahrheit kommen werde, der werde sie des alles aufs neue erinnern und ihnen das zerstreute zusammentragen, so daß eines das andere erhelle, damit hiedurch er selbst ihr Herr und Meister ihnen immer

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