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völlig zerstreuten Schaaren zusammen zu ziehen, verschanzte sich hierauf auf der Insel Schippei; und da er, glücklicher Weise für ihn, gerade um dieselbe Zeit über die See her neue Verstärkungen aus Dänemark erhielt, so landete er schon nach ein paar Wochen wieder auf der Küste von Effer. Eadmund war zu weit entfernt, um Cnuts Landung verhindern zu können, aber nie die Anzahl der Feinde berücksichtigend, zog er demselben sogleich entgegen.

25. Bei Ashdown in Esser stießen beide Heere auf einander. Um den Muth des dänischen Heeres noch mehr zu beleben, war durch Turchills Fürsorge die den heidnischen Dänen heilige Standarte mit dem verhängnißvollen Raben herbeigebracht worden. Eadmund hatte sein Heer in drei Divisionen getheilt. Die eine, die den rechten Flügel bildete, führte er selbst an. Bevor das Treffen begann, durchritt der königliche Held die Schlachtreihen seiner Krieger, und seine heitere zuversichtsvolle Miene und seine feurigen Reden begeisterten das ganze Heer. Jegt gab er das Zeichen zur Schlacht. Mit seinem ge= wöhnlichen Ungestümm stürzte sich Eadmund mit seiner Division auf den Feind. Schon dieser rasche Angriff brachte Unordnung in die vordersten feind lichen Reihen. Bald wurden beide Heere mit einander handgemein. Immer higiger und mörderischer ward der Kampf, aber auch immer weiter, obgleich in guter Ordnung, wichen die Dänen zurück. Umsonst fuchte sie Turchill durch Stimme und Gebährden zu kräftigerm Widerstand zu ermuntern; umsonst riß er dem Träger die königliche Standarte aus der Hand und zeigte den darauf stolz flatternden Raben seinen entmuthigten Soldaten *). Aber nirgends

*) Das Flattern des Rabens auf der königlichen Stand

vermochten diese dem immer hißiger werdenden Andrang der, nun durch die Aussicht auf gewissen Sieg nur mehr befeuerten Angelsachsen zu widerstehen. Die feindliche Linie ward auf mehrern Punkten durchbrochen, und schon schien die Schlacht für die Dänen unwiederbringlich verloren, als der von der Hölle ausgefpieene Eadric, den unvermeidlichen Untergang des ganzen dänischen Heeres, wenn er noch länger zögere, jezt voraussehend, nun auch schnell die Maske abwarf, sein Panier senkte und mit der ganzen ihm untergebenen zahlreichen Heeresabtheilung schändlich davon floh. Die plögliche Flucht, beinahe der Hälfte des angelsächsischen Heeres, belebte auf das neue die Hoffnungen der Dänen, konnte jedoch weder Eadmund noch dessen brave Angelsachsen schrecken. Mit dem Muthe der Verzweiflung seßten sie den Kampf fort. Aber die

beiderseitigen Streitkräfte waren jezt viel zu ungleich. Unglücklicher Weise für das brave, aber kleine Häuflein der Angelsachsen erhellte der Vollmond mit seinem Licht die ganze weit umherliegende Gegend. Bis tief in die Nacht konnten also die Dänen das Treffen fortsegen. Von allen Seiten 'umringt und von der unverhältnißmäßigen Mehrzahl überwältiget, mußten endlich auch Eadmund und die tapfern Angelsachsen die Flucht ergreifen. Cnut verfolgte die Fliehenden bis nach Glocestershire. Aber der Gegend, aller Fußpfade und Schlupfwinkel genau kundig, waren die meisten Angelsachsen dem Schwert des fie verfolgenden Feindes entronnen. Alle eilten jezt wieder sich um ihren tapfern König zu sammeln, und Eadmund, der, obgleich auf der Flucht, dennoch

arte, das doch blos Wirkung einer mehr oder weniger bewegten Luft seyn konnte, hielten die heidnischen Dänen für ein sicheres Zeichen des Sieges.

von mehrern Seiten Verstärkungen erhielt, sah sich in kurzer Zeit abermals an der Spiße eines kleinen ihm aber völlig ergebenen Heeres. Den Muth des jungen Helden vermochte kein Unfall zu beugen, und so war er auch jezt schon wieder fest entschlossen, das blutige Würfelspiel um Englands Krone auf das neue zu beginnen.

26. Aber die unglückliche Schlacht bei Ashdown hatte einen dichten Trauerflor über das ganze Königreich Weffer geworfen. Beinahe der gesammte uralte wesserische Adel hatte in diesem mörderischen Treffen den Tod gefunden. Weder Gnade noch Schonung von dem wilden Sieger hoffend *) und ein Leben verachtend, das für sie keinen Reig mehr haben konnte, waren alle diese Edeln fechtend ges fallen. Der Verlust so vieler braven und edeln Männer, wovon mehrere sogar die legten von uralten sächsischen Geschlechtern waren, an die so viele und so stolze Rückerinnerungen sich knüpften, machte auf Eadmunds menschliches Herz einen tiefen Eindruck, und die ernsten Betrachtungen, denen er sich überließ, erzeugten nun bald in seiner Brust einen seiner vollkommen würdigen wahrhaft königlichen Entschluß. Dem Cnut schickte er nämlich eine förmliche Ausfoderung zum Zweikampf. Es sey unver

*) Der Leser wird sich erinnern, daß der ganze Adel von Weffer, selbst der hohe Clerus dieses Königreiches, obgleich gezwungen und mit Widerwillen, dem Enut in Southampton gehuldiget hatte; daher auch ein Bischof von Dorchester, der sich bei Eadmunds Heere befand, und zwar nicht um selbst zu streiten, sondern blos um für Eadmund und seine Krieger zu beten, von den siegenden Dänen gleich am andern Tage nebst noch einigen andern ihm zur Seite stehenden Geistlichen ermordet ward.

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antwortlich, ließ er ihm durch den Herold sagen, daß wegen ihres Privatzwistes noch länger das Blut ihrer Völker stromweise fließen sollte. Ein Zweikampf möchte also entscheiden, wem von ihnen beiden der Thron von England gebühre. Cnut nahm die Ausfoderung an. Die im Severnfluß liegende Insel Olney ward zum Kampfplag bestimmt. Nur mit einem ganz kleinen Gefolge begaben sich Eadmund und Enut nach der bezeichneten Insel. Als aber beide Kämpfer einander schon gegenüber standen, senkte Cnut, wahrscheinlich der Superiorität seines Gegners bewußt, plöglich sein Schwert, sprach freundliche, liebliche Worte des Friedens, und als er sah, daß diese, ihren Eindruck auf Eadmunds Gemüth nicht verfehlten, brachte er eine Theilung des Reiches in Vorschlag *). Enuts Antrag ward sogleich von den beiderseitigen Großen kräftig unterstüzt. Der eben so menschenfreundliche und gefühlvolle, als kühne und tapfere Eadmund reichte seinem Gegner die Hand, und so kam nun auf der zum Kampfplay bestimmten Insel ein förmlicher Theilungstraktat zu Stande **). Eadmund erhielt die Reiche

*) Huntindon läßt bei dieser Gelegenheit den Cnut folgendes zu Eadmund sprechen: Juvenum omnium fortissime! quae necessitas est alterum nostrum regnandi causa ferro perire. Simus fratres adoptivi, regnum partiamur, imperemusque ego rebus in tuis, tuque in meis. Dacia (Dania) quoque tuo disponatur imperio."

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**) Ueber den Zweikampf lauten jedoch die Berichte der Geschichtschreiber sehr verschieden. Malmesbury z. B. sagt, Cnut habe den Zweikampf abgelehnt und auf die Ausfoderung geantwortet, daß er zwar an Muth und Geisteskraft sich (dem Eadmund) überlegen fühle, aber an Körpergröße und physischer Kraft demselben bei weitem nicht gleich komme, daher den angetragenen Zweikampf nicht annehmen könne: animo se qui

Weffer, Effer, Ostanglien, und nebst der Stadt London alles südwestlich liegende Land. Das übrige England, was nördlich von Foßway und der Watlinger Straße lag, fiel an Enut. Aber die Krone Englands und der Titel König und Bafileus, blieben Eadmund, und Cnut war jest blos dessen erster und mächtigster Vasall. Endlich ward noch .zum Unterhalt der dänischen Flotte, bis zu deren Abfahrt, die erst im nächsten Sommer statt haben konnte, eine in beiden Reichsantheilen zu erhebende Steuer festgesezt. Statt mit einander zu kämpfen, umarmten sich jezt beide Fürsten und machten sich gegenseitige Geschenke an prächtigen Waffenrüstungen, kostbaren Gewändern und andern ritterlichen Gaben.

Der langjährige blutige Krieg hatte sich nun in einen Freundschafts- und Bruderbund aufgelößt, und bei der frohen Aussicht auf alle Segnungen eines dauerhaften Friedens, vergaßen Dänen und Angelsachsen nun leicht alle bisher ausgestandenen Gefahren und Mühseligkeiten. Unter wiederholten Betheuerungen ewiger Freundschaft schieden beide Fürsten von einander. Eadmund kehrte nach London zurück, wo er von den frohlockenden Einwohnern mit unaussprechlichem Jubel empfangen ward. Aber leider verwandelte dieser sich bald in laute Klagen, denn schon nach einigen Wochen fiel der edle junge König unter den Dolchen erkaufter Meuchelmörder. das endlose Register feiner Schandthaten zu krönen, fehlte dem verruchten Eadric nur noch ein Königsmord. Auch diese höllische Glorie war ihm jezt zu

Um

dem excellere, sed contra tam ingentis molis hominem corpusculo diffidere." - Die Zusam menkunft auf der Insel Olney soll hierauf blos durch die Vermittelung der beiderseitigen Großen und den laut ausgesprochenen Wunsch der beiden Heere zu Stande gekommen seyn.

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