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Elphegus, Erzbischof von Canterbury, nach Rom, um von dem Pabste sich das Pallium zu erbitten. Johannes gewährte ihm nicht nur sein Gesuch, sondern um den heiligen Elphegus noch mehr zu ehren, nahm er die apostolische Stola, die er selbst trug, und schmückte damit in Gegenwart des römischen Senats den heiligen Erzbischof. Johannes starb am 18. Julius des Jahres Ein Tausend und neun.

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3. Drei Monate blieb die Kirche ohne Oberhaupt, bis endlich die Römer, diese Zeit über wegen Besetzung des erledigten Stuhles in mehrere Partheien getheilt, sich vereinten, und nun der Bischof Petrus von Albano, der aus Ehrfurcht gegen den Fürsten der Apostel jezt nicht mehr Petrus heißen wollte, unter dem Namen Sergius IV. den päbstlichen Stuhl besticg. Schade, daß dieser treffliche, durch Frömmigkeit, Weisheit, Milde und Sanft

zu den Nussen gekommen und von diesen gemordei worden. Aber erstens weiß man, daß von den alten Chronikschreibern nur gar zu oft Russia mit Prussia verwechselt wird. Zweitens ist es auch daher höchst unwahrscheinlich, weil damals in Rußland, unter der Regierung Wladimirs des Großen, das Christenthum schon große Fortschritte gemacht hatte und über den größten Theil des Reichs verbreitet war. Gab es auch in den von dem Sige der Regierung weit entfernten russischen Grenzprovinzen noch viele Heiden, so konnte es zu deren Befehrung - besonders bei der damaligen doppelten und engen Verbindung der rusfischen Großfürsten mit dem byzantinischen Hofe unmöglich an griechischen Missionairen fehlen. Endlich erzählt Ademar, daß nicht, wie Ditmar berichtet, die Polen von den Russen, sondern die Russen von den Preußen den Körper des heiligen Bruno mit schwerem Gelde gekauft und, um das Andenken des heiligen Märtyrers zu ehren, ein nach ihm genanntes und ihm geweihtes Kloster in Rußland erbauet hätten.

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muth, und besonders durch seine mehr als väterliche Sorgfalt für Arme und Nothleidende, für Wittwen und Waisen so sehr ausgezeichnete Pabst nur zwei Jahre und etliche Monate die Kirche Gottes regierte. Er starb im Monate Mai des Jahres 1012. Während des Pontificats Sergius IV. erduldete auch der heilige Kolomann den Märtyrertod zu Stockerau in dem Oesterreichischen. Er war ein geborner Irländer. Von Liebe zu Jesu getrieben hatte er eine Reise nach Palästina gemacht, um dort durch den Anblick der heiligen Derter sein Herz noch mehr in Liebe zu seinem Erlöser zu entflammen. Auf seiner Rückreise nahm er den Weg über Oesterreich. Unglücklicher Weise hielt man ihn hier für einen von den Polen geschickten Späher. Um ein Bekenntniß von ihm zu erzwingen, ward er einigemal grausam gefoltert und obgleich er auch unter der Qual der Tortur seine Unschuld betheuerte, dennoch von den Unmenschen zum Tode verurtheilt und an einem verdorrten Baume aufgehenkt. Aber der Unschuld und Heiligkeit des Ermordeten gab nun bald Gott selbst ein auffallendes Zeugniß. Der abgestandene, völlig verdorrte Baum fing auf einmal wieder an zu grünen, brachte Knospen, Blätter und Früchte. Natürlich erregte diese wunderbare Naturerscheinung großes Aufsehen. Man nahm den schon mehrere Monate an dem Baume hängenden Leichnam von demselben herab; und als man an dem entseelten Körper einen kleinen Einschnitt machte, floß frisches Blut wie bei einem Lebenden hervor. Niemand zweifelte nun mehr an dem doppelten Wunder wie an der Heiligkeit des unschuldig Hingerichteten. Jezt nahm auch der das Land verwaltende Markgraf Kenntniß von dieser Sache; stellte genaue und ernste Nachforschungen an, erfuhr nun bald, wer der, der am Baume gehangen, eigentlich gewesen sey, und

ließ nun dessen Leiche gleich jener eines heiligen Bluts zeugen mit der größten Feierlichkeit in der Klosters kirche von Mölk beisegen. Das Andenken des heis ligen Kolomann ehrt und feiert die Küche jedes Jahr am dreizehnten October.

4. Unter dem Namen Benedikt VIII. folgte Johannes, Bischof von Porto, aus dem Geschlechte der Grafen von Tusculum, Sergius dem Vierten auf dem päbstlichen Stuhle. Der Anfang seiner Regierung war ziemlich stürmisch. Die dem Tusculanischen Hause gegenüberstehende Parthei des eben so verschlagenen als herrschsüchtigen Patriciers Johannes wählte einen gewissen Gregor zum Gegenpabst. Aber der auf kanonischem Wege von einer unverhältnißmäßigen Majorität sowohl der Geistlichkeit als auch des römischen Volkes erwählte Benedikt behielt die Oberhand, und Gregor mußte aus Nom sich entfernen. Seit Sylvester II. war den Händen der Päbste aller Antheil an dem weltlichen Regiment Roms beinahe gänzlich entrissen worden. Aber durch die Niederlage, welche jezt Johannes in seinem Afterpabst erlitten, ward dessen Macht völlig gebrochen, und das Ansehen, wie der nicht blos mehr vorherrschende, sondern unumschränkt gebietende Einfluß des Pabstes erhoben sich nun plößlich wieder zu einer Höhe, auf welcher man sie schon seit langer Zeit nicht mehr erblickt hatte *).

5. Gregor war indessen in der Hoffnung, durch Versprechungen und Vorspiegelungen bei dem, nun

*) Dithmar sagt (lib. VI. ):,, Rex Henricus a Papa Benedicto, qui tunc prae caeteris antecessoribus maxime dominabatur cum ineffabili

honore suscipitur. "

auch schon zum Könige von Italien gekrönten deuts schen König Heinrich Schuß und Hülfe zu erhalten, nach Deutschland gegangen. Aber auch hier sah er fich abermals sehr bald in seinen Hoffnungen ges täuscht. Zu Pölden, wo er zu Heinrich kam, fand er eine ungemein kalte Aufnahme, mußte sogar das apostolische Kreuz dem König übergeben, auch den päbstlichen Ornat, in welchem er vor dem König erschien, sogleich ablegen, und als Heinrich am Ende des Jahres 1013 nach Rom zog, verschwand Gres gor plöglich von der Schaubühne, ohne daß die Geschichte seiner mehr ferner erwähnt *). Mit

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*) Es ist unbegreiflich, wie mehrere, selbst nicht unbedeutende Geschichtschreiber, als Muratori, Baronius, Fleury und sogar der, gewöhnlich alles mit so vielem Scharfsinn combinirende Herr Profeffor Luden auf den Einfall gerathen konnten, nicht den Afterpabft Gregor, sondern den rechtmäßigen Pabst Benedikt zu Heinrich nach Deutschland reisen zu lassen. Die völlige Unhaltbarkeit dieser Behauptung haben wir schon an seinem Orte in der Geschichte Deutschlands, und wie wir glauben, bis zur höchsten Evidenz dargethan. Dithmars Worte sind darüber so klar, daß es gar nicht einzusehen ist, wie über dieses Ereigniß und die dabei auftretenden Hauptpersonen nur der mindeste Zweifel obwalten kann. Diejenigen unserer Leser, die sich des Herganges nicht mehr deutlich erinnern sollten, müssen wir daher ersuchen, auf das, was wir über diesen Gegenstand schon in dem neunzehnten Bande unserer Fortsegung, im fünfzehnten Abschnitte §. 7. in der Note Seite 379. gesagt, jegt noch einmal einen flüchtigen Blick zu werfen. Was Muratori betrifft, so hat dessen gelehrter Ueberseger ihn hinsichtlich der vorliegenden Frage schon vollkommen genügend zurechtgewiesen. Ungeachtet Muratori's nicht zu verkennender großer Gelehrsamkeit und ungeheuern Belesenheit bedarf es bei ihm doch bisweilen solcher Berichtigungen; daher verdient auch die mit manchen Erklärungen und trefflichen kritischen Anmer

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welcher Pracht und Auszeichnung Benedikt den König Heinrich in Rom empfing, mit welcher Feierlichkeit er demselben und dessen Gemahlin Cunigunde die Kaiserkrone auf das Haupt seßte, und wie er in dem Jahre 1020 zum zweitenmale nach Deutschland kam, die prächtige Cathedrale von Bamberg in eigener Person einweihete, und bei dieser Gelegenheit den Kaiser bewog, mit einem Heere über die Alpen zu gehen, um die in Unteritalien immer weiter um sich greifende Macht der Griechen wieder innerhalb ihrer alten, engern Grenzen zurückzuführen: alles Dieß ist dem Leser schon aus der Regentengeschichte Kaiser Heinrichs II. bekannt.

6. Ein nicht kleines Verdienst sowohl um die ganze Christenheit als auch ganz besonders um Italien erwarb sich Benedikt VIII. dadurch, daß er endlich Sardinien den Sarazenen entriß und die unglücklichen Einwohner von dem Joche der Ungläubigen befreiete. Ungefähr seit hundert Jahren waren die Sarazenen im Besige von Sardinien, und ein Emir, obgleich in einem gewissen Abhängigkeitsverhältniß von dem afrikanischen Kalifen, beherrschte völlig unumschränkt die wegen der Schifffahrt und dem Handel auf dem mittelländischen Meere äusserst wichtige Insel. Lange Zeit erbarmte sich niemand der armen Sarden, bis endlich Pabst Johann XVIII. im zweis ten Jahre seines Pontifikats (1004) eine Bulle erließ, in welcher er alle christlichen Staaten auffors derte, Sardinien von den Sarazenen zu befreien. Derjenigen Macht, welcher es gelingen würde, die Sarazenen zu vertreiben, versprach der Pabst auf ewige Zeiten den Besig der Insel. In dem Interesse

kungen versehene deutsche Uebersehung den Vorzug vor dem Originalwerke.

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