ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub
[ocr errors]

seines Bisthums hingeben. Aber mun sehnte sich König Heinrich nach dem ehemaligen Genossen seiner jugendlichen Studien, dessen Einsicht und weisen Rathes er jegt im höchsten Grade bedurfte. Meinwerk ward also in dem Jahre 1011 an das Hoflager berufen, allen Berathungen über die wichtigsten Reichsangelegenheiten beigezogen, und besonders bei den durch die Empörung des Bischofs Adalbert von Mez, des Bruders der Gemahlin Heinrichs, entstandenen Verwirrungen, mit vielfachen sehr be deutenden Missionen beauftragt. Bei den verschiedenen dieser Wirrnisse wegen in Mainz und Coblenz gehaltenen Reichstagen, wie auch dem bekannten, aus derselben Ursache in Trebur zusammenberufenen Concilium mußte Meinwerk sich

und endlich im Jahre 1013 auch Halls einfinden,

auf dessen zweiter Heerfahrt nach Italien begleiten. In Rom war Meinwerk Zeuge der feierlichen Kaiserkrönung, ward von dem Pabste ganz besonders ausgezeichnet, erhielt von demselben eine Menge kostbarer Relis quien, und zugleich auch eine päbstliche Bestätigung aller der Kirche von Paderborn gemachten Schen fungen. Diese waren jezt schon sehr beträchtlich; denn um Meinwerks Verdienste um Kirche und Staat einigermaßen zu belohnen, hatte Heinrich auf dem Concilium von Trebur sämmtliche, durch Ers Löschung der männlichen Linie der Grafen von Has hold dem Reiche heimgefallene Lehen der Kirche von Paderborn geschenkt. Auf der Rückkehr nach Deutschland besuchte Meinwerk an der Seite des Kaisers das Kloster Clugny. Entzückt über die darin herrschende strenge Zucht, wie über die Frömmigkeit der zahlreichen Bewohner desselben, erbat er sich von dem Abte zwölf, durch klösterliche Tugend ausgezeichnete Mönche, führte sie mit sich nach Deutschland, und in der Absicht eine Pflanzschule für

fromme Klostergeistlichen anzulegen, bevölkerte er mit denselben das von ihm gestiftete Kloster Abdinghofen, unweit von Paderborn.

16. Meinwerk fuhr jezt fort, sich zwischen seis ner bischöflichen Stadt und dem kaiserlichen Hoflager zu theilen; leistete dem Kaiser noch manche wichtige Dienste; und da er seiner Bescheidenheit, seiner Liebe zum Frieden, und besonders seiner sanften Uebers redungsgabe wegen, bei allen Fürsten Deutschlands geehrt und beliebt war, so bediente sich seiner der Kaiser sehr oft, um die zwischen den Großen ausgebrochenen Irrungen, die gewöhnlich sehr traurige Folgen nach sich zogen, glücklich wieder beizulegen; und gelang es ihm auch nicht immer seinen Zweck vollkommen zu erreichen, so bahnte und ebnete er doch in solchem Fall wenigstens die Wege, auf denen dann später ein die streitenden Parteien zufrieden stellender Vergleich zu Stande kam. Obgleich Meinwerk zur Ehre Gottes, zur Erhebung der ihm anvertrauten Kirche, so wie zum Wohl seines Landes und oft des ganzen Reiches unausgeseßt arbeitete und sich abmühete, gefiel es doch Gott, noch manches schwere Kreuz ihm auf die Schultern zu Legen. Der härteste Schlag traf ihn ungefähr in dem Jahre 1018. Nach dem Tode seines Vaters, des Grafen Iman, hatte sich Meinwerks Mutter, Adela, mit dem Grafen Balderich vermählt; aber in dem so eben erwähnten Jahre, weil von ihrem Gemahl dazu aufgereizt, ihren eigenen Sohn Theoderich auf der Burg Uplag bei Elten ermorden lass fen. Die Mörderin ward von dem Kaiser zum Tode verurtheilt, jedoch auf Meinwerks Fürbitte wieder begnadigt. Tief beugte die Greuelthat der Mutter den heiligen Bischof; getröstet ward er zwar in etwas durch die Gottseligkeit seiner Schwester

Azela. Diese hatte sich frühzeitig Gott geweiht, in der Abtei zum heiligen Vitus, bei Elten, sich mit dem jungfräulichen Schleier geschmückt, und war durch ihren eingezogenen frommen Wandel eine Zierde dieses Klosters geworden. Als der Kaiser ihr die Hälfte der von ihm eingezogenen Güter ihrer strafbaren Mutter zurückgab, schenkte fie dieselben sogleich demselben Kloster, hinter dessen heiligen Mauern sie gegen alle Versuchungen der Welt einen so sichern und ruhigen Zufluchtsort gefunden hatte.

[ocr errors]

17. Meinwerk überlebte seinen kaiserlichen Freund, Heinrich den Heiligen, noch um zwölf Jahre. Aber auch von Heinrichs Nachfolger, Kaiser Conrad II., ward er nicht minder geschäßt und geliebt, selbst in einigen schwierigen Angelegenheiten von demselben mit Aufträgen beehrt. Die lezten Jahre seines Lebens brachte er jedoch ununterbrochen in seiner Diörese zu. Durch das Beispiel leuchtender Frömmigkeit erbauete er nicht blos die Geistlichkeit seiner Kirche, sondern auch sein ganzes Land, und gründete noch verschiedene Anstalten zur Beförderung der Ehre Gottes und des Heiles der Menschen. Gleich einem freundlichen, ihn von allen oft so schwer drückenden zeitlichen Banden befreienden Engel, sah er dem Tode heiter entgegen, und entschlief endlich am 5. Juni des Jahres 1036 ruhig und sanft in dem Herrn. Sieben und zwanzig Jahre hatte der heilige Meinwerk mit immer zunehmendem Segen seiner Kirche vorgestanden. Im Jahre 1376 ward er von dem römischen Stuhle heilig gesprochen, und sein Leichnam erhoben.

[ocr errors]

18. Der heilige Simeon, Klausner bei Trier. Unter den verschiedenen gottseligen Einsiedlern, welche um dieselbe Zeit in Deutschland

blüheten, verdienen der heilige Simeon und dessen sonderbare Schicksale ganz vorzüglich unsere Aufmerksamkeit. Er gehört unstreitig zu den größten, von Gott am meisten begnadigten Heiligen dieser Periode.

Zu Syrakus, in Sicilien, kam er auf die Welt. Sein Vater, ein geborner, Grieche und Sprößling einer der edelsten und vornehmsten Familien in Konstantinopel, war trog seiner ungeheuern Reichthümer dennoch ein schlichter, gerechter Mann. Von ihm erhielt also auch der junge Simeon eine sehi christliche Erziehung. Sobald er das siebente Jahr vollendet hatte, nahm ihn sein Vater mit sich nach Konstantinopel, und ließ ihn dort in allem Wissens würdigen von den geschicktesten und berühmtesten Lehrern unterrichten. Als er seine Studien vollendet hatte, war er Meister von fünf Sprachen, und mit gleicher Fertigkeit drückte er sich im Aegyptischen, Syrischen, Arabischen, Griechischen und Lateinischen aus. Das Beispiel so vieler frommen, über Konftantinopel nach Jerusalem wallender abendländischer Pilger zog ihn endlich ebenfalls nach Palästina. Mit immer mehr erhöhter Inbrunst besuchte er hier öfters alle heiligen Orte. Aber bald hatte das hei lige Land, das Land der Wunder, wo die ganze Natur geheiliget zu seyn scheint, wo Berge und Thäler, Flüsse und Bäche an die zahllosen Erbarmungen Gottes, an Jesum Christum und das große Werk der Erlösung erinnern, so viel Anziehendes für ihn, daß er es gar nicht mehr zu verlassen beschloß. Auf immer entfagte er also seinem Vater lande und seiner Familie, brachte selbst das reiche, ihm einst zu Theil werdende väterliche Erbe Gott zum Opfer, und begab sich unter die Leitung eines einen Thurm am Ufer des Jordans bewohnenden Eremiten. Hier blieb er einige Jahre, lernte, wenn wir uns so ausdrücken dürfen, die ersten Anfangs

gründe des innern Lebens, und hatte oft Gelegenheit, in seinem heiligen Führer die unfehlbaren wunderbaren Kräfte des Gebetes kennen zu lernen. Nun geschah es eines Tages, daß Simeon aus einem kleinen Fenster im unteren Theile des Thurms, mit einem zwar an sich noch nicht fündhaften, aber nicht sehr weit davon entfernten Vorwiß die vielen jungen Frauen betrachtete, welche am jenseitigen Ufer ihre Kameele in dem Strom tränkten. Aber auf einmal hörte er die Stimme des Eremiten, der ihn zu sich rief. Derselbe befand sich in dem oberften Stockwerk des Thurms, hatte also das, was sein Zögling fich erlaubt, durchaus nicht sehen, oder nur das Mindeste davon bemerken können.

[ocr errors]
[ocr errors]

Wie sehr erstaunte also Simeon, als gleich bei seinem Eintritt der Mann Gottes über das, was er ges than, ihm nicht nur einige sanfte Vorwürfe machte, sondern zugleich auch sagte, was er dabei gedacht habe. Der Jüngling erröthete. Mein Sohn“ begann nun der ehrwürdige Greis, was kann es dir helfen, daß du der Welt und den Schäßen deines Vaters entsagt hast, wenn noch nicht alle finnlichen Begierden in deinem Herzen erstorben sind; wenn dasselbe für Regungen fleischlicher Lüste noch empfänglich ist. Doch verliere nicht den Muth, mein Kind! ich habe große Hoffnungen von dir. Du wirst Feinde zu bekämpfen haben; aber die Gnade von Oben wird dich stärken. Indessen danke ich dir für deine geleisteten treuen Dienste. Aber nun müssen wir uns trennen; der zu große Volkszusammenlauf am Strome wird für mich störend.“

Wirklich verließ der heilige Einsiedler schon in der folgenden Nacht seinen bisherigen Aufenthalt im Thurme, begab sich tiefer in die Einöde; und als der um seinen geistlichen Vater trauernde Simeon ihn am andern Morgen suchen wollte, vermochte er

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »