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der Große. Von allen französischen Fürsten war Wilhelm der mächtigste, mithin weit mächtiger als der König selbst. Nach dem Tode des Bischofs von Limoges übertrug Wilhelm das dadurch erledigte Schatzmeisteramt des heiligen Hilarius von Poitiers dem Fulbert. Um dem Herzog nicht zu mißfallen, nahm er dieses einträgliche Amt zwar an, legte es aber wegen der beiden Städte allzugroßer Entfer nung von einander schon nach einigen Wochen wieder nieder, dem großmüthigen Fürsten betheuernd, daß er auch ohne jenes Amt ihm dennoch mit derselben Liebe und Treue wie bisher ergeben bleiben werde. Aber deffenungeachtet verstummte der gottselige Bischof doch nie, sobald Pflichtgefühl ihm gebot, seine Stimme bald belehrend, bald auch warhend hören zu lassen. Mit Kraft erhob er sich gegen den schrecklichen Mißbrauch, den die weltlichen Fürsten damals nicht selten von ihrer Gewalt machten, indem sie Kirchen und Klöstern nach Willkür Güter und Einkünfte nahmen, und Laien, um deren Dienste zu belohnen, fie ertheilten. Blos Fulberts heiligem Eifer hatten mehrere verarmte Kirchen und Klöster es zu danken, daß man ihnen die geraubten Güter jest wieder zurückgab; und lag es auch nicht in seinen Kräften, diesen so höchst verdammungswürdigen Unfug gänzlich aus Frankreich zu verbannen, so sezte er demselben doch, wenigstens so lange er lebte, weit engere Schranken. In allem, was Fulbert unternahm, hatte er stets nur einen und denselben Zweck: Verherrlichung Gottes, Erhebung ber Kirche, ewiges Heil der Menschen; daher auch jene ächte evangelische Freiheit und Wahrheit in allem was er that, sprach oder schrieb, und jene liebenswürdige Reinheit und Einfalt der Sitten, verbunden mit unerschütterlichem Gleichmuth und einer bewundernswürdigen Seelenruhe in allen Lagen und 32

Forts. d. Stolb. N. G. B. 33.

Verhältnissen seines Lebens. Einer der schönsten Züge reiner Frömmigkeit in Fulberts Leben war auch dessen grenzenlose Verehrung und Liebe zu der erhabenen jungfräulichen Mutter unsers gött lichen Erlösers. Wahrhaft sinnreich wußte er jede Gelegenheit zu benugen, um diese heiligen Gefühle, und sein kindliches Vertrauen zu der holden Himmelskönigin vor den Augen der ganzen Welt kundzugeben. Als die der Hochgebeneiten geweihete prachtvolle Kirche zu Chartres im Jahre 1020 durch eine furchtbare Feuersbrunst in einen Schutthaufen war verwandelt worden, ließ er die. felbe sogleich wieder aufbauen, und suchte nun Alles, was nur immer Kunst und Religion Schönes, Erhabenes und Heiliges haben, sowohl im Baue der Kirche selbst, als auch bei deren Ausschmückung mit einander zu vereinigen. Aber ein noch weit höheres Verdienst erwarb sich dieser gottselige Oberhirte bei allen wahren Verehrern Mariens dadurch, daß er der erste war, der die festliche Feier ihrer Geburt in seiner Diöcese einführte. In kurzer Zeit folgten alle übrigen Kirchen Frankreichs diesem, jedes fromme Herz erfreuenden Beispiel der Kirche von Chatres; und so ward nun nach und nach die Geburt der so hochbegnadigten Mutter unsers Herrn exordium salutis, wie die Kirche spricht auch bald in allen andern christlichen Ländern festlich begangen. Mit der Geburt Marias brachen ja die ersten Strahlen einer neuen Morgenröthe an dem nun bald wieder mit der Erde versöhnten Himmel für das tief gefallene Menschengeschlecht hervor: welch ein würdiger Gegenstand des Jubels, der höchsten Feier und inbrünstigsten Andacht! Es wird allgemein erzählt, Bischof Fulbert sey von der reinen, unbes fleckten, über alle Chöre der Engel erhabenen, huldvollen Himmelskönigin, die er so zärtlich liebte,

so kindlich verehrte, ganz besonderer Gnaden und Erleuchtungen gewürdiget worden. Er starb nach zwei und zwanzigjährigem Episcopat, am 10. April des Jahres 1029. Förmlich heilig gesprochen ward er zwar nicht. Aber schon während seines Lebens verehrten ihn der König und alle Großen des Reichs, alle Erzbischöfe, Bischöfe und Aebte als ihren Lehrer und Führer auf der Bahn ihres heiligen Berufes. Er war eine flammende Leuchte, die ihren milden Glanz über sämmtliche Kirchen Frankreichs verbreitete.

4. Der heilige Romuald, Stifter des Camaldulenser Ordens. Schwerlich würde man einen Fehlgriff thun, wenn man Romuald den vorzüglichsten Vätern der Thebaide, den größten und heiligsten Einsiedlern aus den ersten und schönsten Zeiten der Kirche an die Seite sehen wollte.

Sohn des Sergius, eines vornehmen mit dem Titel eines Herzogs von Ravenna geschmückten italiänischen Großen, erhielt der junge Romuald in dem väterlichen Hause keine andere Erziehung, als wie es sich von einem Vater erwarten läßt, der im Besige ungeheurer Reichthümer, keinen höhern Zweck des Lebens kennt, als sinnliches Vergnügen, Befriedigung seiner Lüfte und aller ihn anwandelnden Launen. Aufgewachsen unter Pracht und Ueppigkeit, und herumgetrieben in einem ewigen Wirbel von Zerstreuungen und Vergnügungen, lebte und streifte auch Romuald, als er das Jünglingsalter erreicht hatte, blos in der äussern Sinnenwelt herum, ward endlich durch Frauenliebe bethört, und fiel, Gottes Gebote uneingedenk, in Ausschweifungen jeder Art. Aber kostbar war vor Gott die Seele Romualds. Er war ein rein organisirter, zart und lebhaft fühlender, für die schönsten Ergießungen des

Verhältnissen seines Lebens. Einer der schönsten Züge reiner Frömmigkeit in Fulberts Leben war auch dessen grenzenlose Verehrung und Liebe zu der erhabenen jungfräulichen Mutter unsers gött lichen Erlösers. Wahrhaft sinnreich wußte er jede Gelegenheit zu benugen, um diese heiligen Gefühle, und sein kindliches Vertrauen zu der holden Himmelskönigin vor den Augen der ganzen Welt kundzugeben. Als die der Hochgebeneiten geweihete prachtvolle Kirche zu Chartres im Jahre 1020 durch eine furchtbare Feuersbrunst in einen Schutthaufen war verwandelt worden, ließ er die. felbe sogleich wieder aufbauen, und suchte nun Alles, was nur immer Kunst und Religion Schönes, Erhabenes und Heiliges haben, sowohl im Baue der Kirche selbst, als auch bei deren Ausschmückung mit einander zu vereinigen. Aber ein noch weit höheres Verdienst erwarb sich dieser gottselige Oberhirte bei allen wahren Verehrern Mariens dadurch, daß er der erste war, der die festliche Feier ihrer Geburt in seiner Diöcese einführte. In kurzer Zeit folgten alle übrigen Kirchen Frankreichs diesem, jedes fromme Herz erfreuenden Beispiel der Kirche von Chatres; und so ward nun nach und nach die Geburt der fo hochbegnadigten Mutter unsers Herrn exordium salutis, wie die Kirche spricht auch bald in allen andern christlichen Ländern festlich begangen. Mit der Geburt Marias brachen ja die ersten Strahlen einer neuen Morgenröthe an dem nun bald wieder mit der Erde versöhnten Himmel für das tief gefallene Menschengeschlecht hervor: welch ein würdiger Gegenstand des Jubels, der höchsten Feier und inbrünstigsten Andacht! Es wird allgemein erzählt, Bischof Fulbert sey von der reinen, unbe fleckten, über alle Chöre der Engel erhabenen, huldvollen Himmelskönigin, die er so zärtlich liebte,

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so kindlich verehrte, ganz besonderer Gnaden und Erleuchtungen gewürdiget worden. Er starb nach zwei und zwanzigjährigem Episcopat, am 10. April des Jahres 1029. Förmlich heilig gesprochen ward er zwar nicht. Aber schon während seines Lebens verehrten ihn der König und alle Großen des Reichs, alle Erzbischöfe, Bischöfe und Aebte als ihren Lehrer und Führer auf der Bahn ihres heiligen Berufes. Er war eine flammende Leuchte, die ihren milden Glanz über sämmtliche Kirchen Frankreichs verbreitete.

4. Der heilige Romuald, Stifter des Camaldulenser Ordens. Schwerlich würde man einen Fehlgriff thun, wenn man Romuald den vorzüglichsten Vätern der Thebaide, den größten und heiligsten Einsiedlern aus den ersten und schönften Zeiten der Kirche an die Seite sezen wollte.

Sohn des Sergius, eines vornehmen mit dem Titel eines Herzogs von Ravenna geschmückten ita, liänischen Großen, erhielt der junge Romuald in dem väterlichen Hause keine andere Erziehung, als wie es sich von einem Vater erwarten läßt, der im Besige ungeheurer Reichthümer, keinen höhern Zweck des Lebens kennt, als sinnliches Vergnügen, Befriedigung seiner Lüfte und aller ihn anwandelnden Launen. Aufgewachsen unter Pracht und Ueppigkeit, und herumgetrieben in einem ewigen Wirbel von Zerstreuungen und Vergnügungen, lebte und streifte auch Romuald, als er das Jünglingsalter erreicht hatte, blos in der äussern Sinnenwelt herum, ward endlich durch Frauenliebe bethört, und fiel, Gottes Gebote uneingedenk, in Ausschweisungen jeder Art. Aber kostbar war vor Gott die Seele Romualds. Er war ein rein organisirter, zart und lebhaft fühlender, für die schönsten Ergießungen des

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