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dung dem heiligen Romuald zu danken hatten, waren lange Zeit die berühmtesten die Klöster von Parenzo, Bifolco, Val-de- Castro, Orvietto, Ascoli und besonders jenes, das er auf dem Berge Sitria erbauet hatte. Die legte und nachher berühmteste Stiftung unseres Heiligen war das bei Arezzo im Toscanischen, in einem Thale der Apenninen gelegene Kloster von Camaldoli. Mit diesem verband er eine, auf einem mit Bäumen beschatteten und an Quellen sehr reichen Berge angelegte Einsiedelei, wozu nachher auch noch Klausen kamen, die aber von keinem bewohnt werden durften, der nicht von dem Abte eine besondere Erlaubniß erhalten hatte, die jedoch nur Jenen gegeben wurde, die von Gott zu einem sehr hohen Grade von Vollkommenheit berufen zu seyn schienen. Wer einmal eine Klause betreten hatte, durfte sie nie, auch nur auf wenige Augenblicke mehr verlassen. Hinter ihm ward die Thüre auf immer geschlossen; und dennoch ward die enge Zelle, zu der selbst das Licht der Sonne nur wenig Eingang fand, für Manchen ein grenzenloses Gefilde himmlischer Freuden. Die legten sieben Jahre seines Lebens brachte Romuald in dem Klofter auf dem Berge Sitria zu; aber von der Welt und den Menschen völlig getrennt, nur im innigsten Verkehr mit Gott lebend und athmend; daher man auch in dieser Zeit von keiner jener großen Bekehrungen mehr Etwas weiß, durch die er bis dahin an allen Orten, wohin er kam, der Retter so vieler am Rande des Verderbens taumelnder Seelen ge= worden war. Wenige Monate vor seinem Tode begab er sich in das Kloster Val-de- Castro. Schon vor zwanzig Jahren hatte er vorausgesagt, daß er hier sterben werde. Eine Brustkrankheit machte seinem kostbaren Leben ein Ende. Aber Niemand sollte Zeuge seines Todes seyn. Als er fühlte, daß die

Stunde seiner Auflösung sich nähere, befahl er den beiden Brüdern, die ihn während seiner Krankheit bedient hatten, seine Zelle zu verlassen, und erst am folgenden Morgen zur Zeit der Frühmetten wieder zu ihm zu kommen. Die Brüder ahneten jedoch Etwas. Statt fortzugehen blieben sie horchend vor der Thüre stehen. Als sie gegen Mitternacht nicht den mindesten Laut, auch nicht einen Athemzug mehr vernahmen, traten sie wieder in die Zelle und fanden den Heiligen mit verklärtem Angesicht auf dem Rücken liegend, todt (1027). Gott hatte dem Leben des heiligen Romuald ein weit hinaus gestrecktes Ziel gesezt. Als er starb, zählte er neunzig Jahre, wovon er die zwanzig ersten in der Welt, und von den übrigen siebenzig, zehn in Klöstern, und sechszig in verschiedenen Einöden und Einsiedeleien, stets unter denselben schweren und harten Abtödtungen verlebt hatte.

8. Vorzüglich wirksam war in Romuald die Kraft Gottes bei Bekehrung der Sünder. Bewunde rungswürdig war die Macht, die er über dieselben hatte. Seine Flammenworte durchdrangen das Innerste selbst der verhärtetsten Gemüther. Die ausschweifendsten Wollüftlinge wurden keusch und tugendhaft; die Stolzen demüthig, die größten Geizhälse eben so große Wohlthäter der Armen und Nothleidenden; und endlich - was an ein Wunder grenzt Bischöfe und Aebte, die durch Simonie ihre Würden erhalten hatten, legten fie nieder und suchten in einem einsamen Kloster für ihren Frevel zu büßen. Selbst jene, denen Gott in seinem strengen und gerechten Gericht seine Gnade völlig entzogen zu haben schien, zitterten wenigstens vor dem Anblick des Heiligen, suchten, wo sie konnten, ihm zu entfliehen oder sich vor ihm zu verbergen. Graf Rainer, nachheriger Mark

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graf von Toscana, hatte unter dem erdichteten Vors wand allzunaher Verwandtschaft sich von seiner Ges mahlin getrennt, und mit der Wittwe eines seiner Anverwandten sich vermählt. Als Romuald mit feinen Schülern in das Gebiet des Grafen kam, hielt er es für seine Pflicht, den hochgestellten Sünder über den so sehr gefährdeten Zustand seiner Seele zu beleh. Die Worte des Heiligen gingen zwar für jezt an dem Grafen verloren; aber dieser wandte nun auch jedes Mittel an um einer zweiten Unterredung zu entgehen. Vor keinem Kaiser oder König," sagte Rainer zu seinen Vertrauten, wie erzürnet sie auch seyn möchten, würde ich je so erschrecken, wie vor diesem Mönch. In seiner Gegenwart ver wirren sich meine Sinne; die Zunge ist mir wie an den Gaumen gefesselt, kein Wort vermag ich vorzus bringen, und muß gänzlich vor ihm verstummen.“ Es war offenbar ein obgleich nur matter Refler von der unendlichen Heiligkeit Gottes, die, von dem Antlig des Heiligen wieder zurückstrahlend, verstockten Sündern entgegen bligte, und sie in ihrem Innern zermalmte. Lange hatte unser Heiliger fruchtlos zú Gott um die Gabe der Thränen gefleht. Endlich erhielt er dieselbe, und zwar in einem so hohen Grade, daß er das hochheilige Opfer nie anders, als unter einem Strome von Thränen darbringen konnte, daher er auch, so viel wie möglich es vermied, dasselbe in Gegenwart vieler Fremden zu verrichten. Sein von dem Pfeile göttlicher Liebe durchbohrtes Herz brach nun öfters in die Worte aus: Jesus, Du süßester Trost der wallenden Pilger; Du mein unausspreche liches Verlangen; Du einzig Geliebter meiner Seele !" Thränenbäche entstürzten denn seinen Augen, und sein Angesicht glänzte wie jenes eines ganz in Wonne göttlicher Liebe zerfließenden Seraphs. Durch vielfache Wunder gab Gott seinem treuen Knechte

schon während dessen Leben oft auffallendes Zeugniß. Er heilte nicht nur Kranke und Preßhafte auf wuns derbare Weise, sondern er gebot einigemal selbst den empörten Elementen. Als er von Parenzo abfuhr, erhob sich während der Fahrt ein furchtbarer Sturm. Die Schiffleute hielten sich und das Fahrzeug für verloren. Einige kleideten sich schon aus, um schwim mend ein kleines nahe gelegenes Eiland zu erreichen; Andere banden sich an die Mastbäume, um vielleicht mit Hülfe dieser ihr Leben zu retten. Romuald ging in eine Ecke des Schiffes, legte seinen Kopf zwischen feine Kniee, betete einige Augenblicke zu Gott, und befahl dann einem seiner Schüler, der ihn auf dieser Reise begleitete, den Schiffleuten zu sagen: sie möchten ganz ruhig seyn, ihre Kleider nur wieder anlegen, denn alle Gefahr sey jezt vorüber. Wirklich legte sich auch gleich darauf das Toben der Wellen, und die beruhigten Fluthen trugen nun das Schiff schnell in den Hafen von Capreolo. Bei allen Großen und Mächtigen dieser Erde stand Romuald in einer Achtung und einem Ansehen, von dem man sich gar keine Vorstellung machen kann. Kaum war König Heinrich zum römischen Kaiser gekrönt, als er ebenfalls den heiligen Eremiten zu sich berief. Bei feinem Eintritt erhob sich der Monarch von seinem Size, und ging ihm mit den Worten entgegen: Möchte doch meine Seele mit dir in deinem Leibe wehnen!" Heinrich wollte von verschiedenen Gegens ftänden mit Romuald sprechen; aber dieser beobachtete ein tiefes Schweigen. Der Kaiser errieth leicht die Ursache davon. Es war blos die Demuth des Heiligen, welche ihm in Gegenwart des so zahlreichen und glänzenden kaiserlichen Hofes nicht zu sprechen. erlaubte. Der Monarch ersuchte ihn demnach, am folgenden Tage ihn noch einmal zu besuchen, führte ihn aber alsdann in ein besonderes Gemach und hatte

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nun eine lange Unterredung mit demselben. Beim Abschied schenkte der Kaiser dem Heiligen das auf dem Berge Aimat gelegene Kloster. Die vielen in dem Gefolge des Kaisers befindlichen deutschen und italiänischen Herzoge, Grafen und Markgrafen wußten gar nicht, welche Ehrenbezeugungen sie dem Heis ligen erweisen sollten. Sie gaben ihm ihre ausserordentliche Ehrerbietung nicht blos durch die tiefen Verbeugungen, die sie vor ihm machten, zu erkennen, sondern suchten auch, wo sie es nur immer unbes merkt thun konnten, aus Romualds wollenem Kleide etwas Wolle auszurupfen, die sie dann als eine kostbare Reliquie in ihre Länder oder Schlösser zus rückbrachten. Da an dem Grabe des heiligen Romuald eine Menge Wunder geschah, so erlaubte der römische Stuhl schon im fünften Jahre nach dem Tode des heiligen Romualds den Mönchen von Val de Castro, auf dem Grabe deffelben einen Altar zu errichten. Dies war, wie Fleury bemerkt, damals noch ein höherer Grad von Heiligsprechung.

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Nach vierhundert Jahren, nämlich in dem Jahre 1466, fand man den Leichnam des Heiligen noch völlig unversehrt, und ohne irgend ein Merkmal der Verwesung. Als man aber zehn oder zwölf Jahre nachher den gottesräuberischen Versuch machte denselben zu stehlen, zerfiel er sogleich in Staub. Die Gebeine wurden nach verschiedenen Kirchen gebracht. Ein Armbein erhielt das Kloster von Camaldoli. Romuald gehört zu den ausserordentlichsten, reichsten und heiligsten Naturen des ganzen Mittelalters.

9. Der heilige Nilus. - Nilus war ei gentlich ein geborner Grieche; denn der größte Theil von Calabrien gehörte noch den Griechen, und Rofano, die Residenz des griechischen Statthalters, war

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