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drei Städte machte jedoch Robert noch lange nicht zum Herrn von Burgund. Der Krieg dauerte noch drei Jahre ununterbrochen fort; wahrscheinlich lange Zeit mit wechselndem Erfolge. Von den verschiedenen Ereignissen in demselben wissen wir durchaus nichts; denn die darüber in den Chroniken enthaltenen Bes richte sind so voll Widersprüchen und so verwirrt und dunkel vorgetragen, daß man sich von nichts auch nur eine halb klare Vorstellung machen könnte. Blos das Endresultat dieses Krieges ist bekannt. Die Burgunder nämlich, nachdem sie fünf Jahre hatten sehen müssen, wie ihr Land abwechselnd von Freund und Feind, in die Länge und die Breite verwüstet ward, waren endlich so klug, dem Stärkern, nämlich dem König Robert, sich zu unterwerfen, worauf der, schon bis hinter die Seine getriebene Otto Wilhelm gezwungen ward, sich mit seiner Grafschaft Burgund auch noch ferner zu begnügen.

Leider vereinte Robert das schöne Herzogthum nicht mit der Krone, sondern gab es seinem zweiten Sohne Heinrich, der, als er nach dem Tode feines ältern Bruders Hugo vom Vater zum Mitregenten ernannt ward, es seinem jüngern Bruder Robert abtrat. Dieser Robert ward der Stammvater der ersten königlichen Linie der Herzoge von Burgund die beinahe 360 Jahre blühete. Als sie im Jahre

Mirakel! und die bei dem Heere anwesenden Bischöfe und Prälaten, der Geschichte des alten Bündes nicht ɔunkundig, nannten nun den König einen andern Josua, bei dessen blosen Anblicke schon die Mauern des zweiten Jericho von selbst eingestürzt wären. Avalons Einwohner mußten jedoch während der Belagerung den König schwer beleidiget haben; denn nach der Einnahme der Stadt ließ der sonst zum 98 Verzeihen so geneigte Robert Einige aufhängen, und sehr viele des Landes verweisen.

1361 erlosch vereinte König Johann das Herzogs thum wieder mit der Krone, gab es aber bald darauf seinem vierten Sohne, Philipp dem Kühnen zum Lehen. Dieser ward nun der Gründer der zweiten Linie von Burgund, die aber schon im Jahre 1477 sich mit Carl dem Kühnen endigte.MAA

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8. Zur Zeit König Roberts ward Frankreich; was seit vielen Jahren nicht mehr geschehen war mit einem neuen Einfall der Nörmänner bedrohet, und schon hatten die Streitigkeiten zwischen dem Herzog von der Normandie und dem unruhigen Grafen von Blois und. Chartres ein zahlreiches Heer heidnischer Dänen nach Bretagne geführt. Der Ursprung des schon seit mehreren Jahren zwischen dem Herzog Richard und dem Grafen von Blois dauernden Krieges, war folgender. Eudes 11, Graf von Blois, hatte eine Schwester Richards zur Gemahlin. Aber: Mathilde, so hieß dieselbe, starb leiders in der Blüthe ihrer Jahre, und da sie keine Kinder hinterließ, so behauptete Herzog Richard, daß die feiner Schwester zum Brautschatz mitgegebene, sehr bedeutende Grafschaft Dreur wieder an ihn zurückfallen müsse. Dazu hatte jedoch der. Graf von Blois keine Luft. An Macht waren beide Herren einander beinahe gleich, und was allenfalls dem Leztern noch daran gebrach, wußte er durch Staatskluge Bündnisse doppelt und dreifach zu ersetzen. Richard erbauete an den Ufern des Flußes Aure eine feste Burg, und die starke #Besagung, die er hinein legte, streifte r öfters bis vor die Thore von Dreur, der Hauptstadt der Graffchaft, und dabei ungemein befestigt. Das ganze dazu gehörende Gebiet ward nun, wie es sich von selbst versteht, nichts weniger als sehr geschont. Der Graf von Blois wollte nun die ihm und der Stadt Dreux so

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lästige Burg überrumpeln, ward aber selbst auf dem Marsche dahin überfallen und geschlagen. Dieß entmuthigte jedoch nicht den tapfern Eudes. 3m Gegentheil ward der Kampf jezt erst recht lebhaft von beiden Seiten mit einer immer höher steigenden Erbitterung geführt, und der Graf von Blois wußte nach und nach so viele andere Herren in sein Bündniß zu ziehen und dem Herzog so viele Feinde zu erregen, daß Richard wirklich fürchten mußte, am Ende seinem Gegner völlig zu unterliegen. In dieser Bedrängniß wendete er sich an feine alten Landsleute, die Dänen, und unter zwei Anführern oder Königen, Namens Olav und Lank mann, landete nun ein über vierzig, tausend Mann starkes dänisches Heer auf den Küsten von Bretagne; und daß sie noch die alten Normänner waren, dieß bewiesen fie sogleich dadurch, daß sie die ihrem Freunde und Bundesgenossen gehörige Stadt Dole überfielen, plünderten und zur Hälfte verbrannten. Die Kunde von der Landung eines Heeres heidnischer Normänner auf Frankreichs Küsten verbreitete überall Schrecken und Bestürzung Nur, allzutraurige Rückerinnerungen knüpften sich schon an den bloßen Namen dieser Barbaren. Die größten Besorgniße zeigte König Robert. Ihm bangte, daß auch nach Beendigung des Krieges zwischen Richard und Eudes, die Normänner, von Raubsucht getrieben, immer weiter, und endlich in das Herz von Frankreich vordringen, die Hälfte des Reiches zum Schauplat ihrer Verheerungen machen und allen ehemaligen Greuel blutiger Verwüstung wiederholen würden. Um den französischen Boden so bald als möglich von diesen gefürchteten Gästen zu befreien, bot Robert sich den beiden mit einander Krieg führenden französischen Herren, zum Mittler an. Richard, der feiner Landsleute schon wieder überbrüßig war, und

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Euves, der einem Besuche derselben in seinen Staaten ängstlich entgegen sah, nahmen mit der größten Bereitwilligkeit die ihnen angebotene Vermittelung an, und König Robert betrug sich bei diesem Geschäfte mit so viel Klugheit und Würde, daß schon nach wenigen Tagen der Friede zu Stande kam. Die Grafschaft Dreur fiel an den Herzog von der Normandie zurück, aber die Stadt und Festung gleichen Namens blieb dem Grafen von Blois.~ Sobald der Friede geschlossen und von beiden Seiten ratificirt war, bedeutete man den Normännern, daß, da der Herzog jezt ihrer Hülfe nicht mehr bedürfe, fie die Wahl hätten, entweder friedlich wieder zurückzusegeln, oder zu sehen, wie ganz Frankreich mit vereinter Macht sich gegen sie erheben würde. Da man dieses Dilemma noch mit einem sehr bedeutenden Geschenke an Geld, wozu König Robert das Meiste beitrug, unterstüßte, so wählten die Normänner das Erstere; und einer der beiden dänischen Könige, nämlich Olav, ließ, bevor er Frankreichs Küste verließ, fich taufen. Nach erhaltener heiliger ✅ Taufe nahm er den Namen Robert an (1018). and min.

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9. Constantia hatte ihrem Gemahle drei Söhne geboren, Hugo, Heinrich und Robert. Aber eine eben so lieblose Mutter als unfreundliche Gattin, warf Conftantia, sobald ihre Söhne zu Jünglingen gereift waren, sogleich zwischen diese und deren Vater eine neue, die Lage des Leßtern nur noch mehr verbitternde Fackel der Zwietracht und des gegen seitigen : Mißtrauens. Der Aelteste, Hugo, war ein ausgezeichnet trefflicher Prinz, und alle gleichzeitigen oder bald darauf folgenden Geschichtschreiber) geben

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**) In dem Recueil des Historiens des Gaules et de la France findet man im 10. Bande von einem

uns von den seltenen Eigenschaften seines Geistes wie feines Herzens ganz ungemein hohe Begriffe. Als er das fünfzehnte oder sechzehnte Jahr erreicht hatte, ernannte ihn Robert gegen den Rath aller verständigen Männer zum Mitregenten, und ließ ihn zu Compiegne zum König salben und krönen. Der Umfang von Roberts Staaten war wahrhaftig nicht so groß, daß er sie nicht sämmtlich ganz allein, und zwar mit einer Alles überwaltenden Thätigkeit hätte überschauen können *). Hugo's Krönung war

unbekannten Verfasser eine Chronik, die von dem Prinzen Hugo sagt: Qui propter nimium decorem corporis et morum vocatus est Flos juve

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*) Die ersten Capetinger besaßen eigentlich Nichts, als das von allen Seiten durch die Besigungen der mächtigen Grafen von Blois und Champagne eingeengte Herzogthum Franzien. Die Acquisition des französischen Burgunds hatte dem König, ausser dem leeren Titel eines Herzogs von Burgund, feine weiteren Vortheile gebracht. Mit Flandern stand Robert nur in äußerst schwacher Berührung, und in dem mittägigen Frankreich, wie jenseits der Loire, war kaum der Name des Königs bekannt. Wegen der Größe des Umfanges seiner Staaten hätte also Robert gewiß keines Gehülfen bedurft. Aber als er jezt seinen Sohn Hugo frönen ließ, war es ihm bloß darum zu thun, die königliche Würde seinem Hause zu erhalten; denn, wenn gleich der die Krone Frankreichs umgebende Glanz jezt beinahe erloschen war, so konnte doch selbst dieser matte Schimmer noch manche andere, den Capetingern an Macht gleiche, französische Herren reigen, nach dem Tode des Königs die Hand darnach auszustrecken, welches jedoch nicht wohl geschehen konnte, wenn schon zu Lebzeiten des Monarchen dessen Nachfolger gekrönt, von den meisten französischen Reichsfürsten, wie von den auswärtigen Mächten, besonders von Nom, als König von Frankreich anerkannt war. Auch war die Salbung damals von ganz ungemein hoher Bedeutung; fie

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