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bloß das Werk der Constantia, jedoch nicht aus Liebe zu dem Sohne, sondern blos um für die Dauer ihres Regiments dadurch eine neue Bürgschaft zu erhalten, und im Falle, daß ihr Gemahl stürbe, unter dem Namen ihres Sohnes fortherrschen zu können. Aber aus diesem füßen Traume ward sie bald sehr unsanft geweckt. So wie Hugo an Jahren fortschritt, zu immer reiferm Gefühl und Bewußtfeyn seiner Kraft kam, foderte er auch einen thätigern Antheil an der Regierung, wollte Constantiens weiblichen Launen sich nicht länger unterwerfen, fuchte im Gegentheil ihren Einfluß immer mehr und mehr zu schwächen. Dadurch zog er sich nun den Haß seiner Mutter zu, und da der in Allem, was seine Familie und seinen Hof betraf, äußerst schwache, von seiner Gemahlin unumschränkt beherrschte Robert auch hierin sich ihrem Willen fügen mußte, so ward der junge König nun bei jeder Gelegenheit fo sehr gekränkt, zurückgesezt und unterdrückt, daß er endlich heimlich aus dem Palaste entwich, eine Anzahl Unzufriedener, besonders Leute seines Alters ·

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warf auf die Verson des Gesalbten einen Refler von Heiligkeit und Majestät, und war die erste und vorzüglichste Bedingung der königlichen Würde. - Robert ist also keineswegs zu tadeln, daß er, so enge auch sein dermalen noch ganz kleines Reich begrenzt war, doch seinen Thron so frühzeitig mit seinem Sohne theilte; besonders wenn er, was wir freilich nicht wissen können, damals schon ahnete, daß die königliche Würde, die er seinem Hause zu erhalten suchte, weil offenbar einer immer größern Entwickelung und Erweiterung fähig, auch ganz gewiß im Laufe der Zeit sich nach und nach wieder zu ihrer ersten primitiven Bedeutung erheben würde. Was auch, wie wir in der Folge sehen werden, wirklich geschah, und zwar bevor noch ein ganzes volles Jahrhundert verflossen war.

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um sich sammelte, und die Güter und Maierhöfe des Königes wie der Königin zu plündern anfing. Gleich einem fahrenden Ritter irrte Hugo einige Zeit unstät umber, und lebte, wie man damals zu sagen pflegte, vom Steigbügel, das heißt, er raubte und plünderte, wo er es ungestraft thun zu können glaubte. Als er aber endlich mit seinen Gesellen auch in die Provinz Perche einbrach, ging ihm Wilhelm, Graf von Perche entgegen, zerstreute Hugo's Schaar und nahm ihn selbst gefangen. Dieser Unfall führte den jungen König zu einigen ernsten Betrachtungen. Er bereuete den gethanen unbesonnenen Schritt, wünschte mit seinem Vater sich wieder auszuföhnen, und da der Bischof Fulbert von Chartres als Vermittler auftrat, so kam die Versöhnung auch bald zu Stande. Von jezt an machte. Hugo seinen königlichen Eltern nicht mehr den mindesten Verdruß, schmiegte sich, gleich seinem Vater, geduldig unter das Joch seiner herrschsüchtigen Mutter, und bediente sich des wenigen Einflusses, den er am Hofe hatte, blos dazu, um alle Hülfsbedürftigen bei dem König und der Königin zu vertreten, und so viel es von ihm abhing, fremde Leiden zu lindern. Nach Rudolph Glaber und auch Hellgaud waren alle Tugenden eines Christen, eines Königs und Menschenfreundes in Hugo vereint. Der Ruf von dem, mit einer ungemein schönen, ritterlichen Gestalt verbundenen Eigenschaften dieses Prinzen, drang sogar über die Alpen, und der größte Theil der Italiänischen Reichsstände bot ihm Italiens Krone an, Als nämlich mit dem Tode Kaiser Heinrichs des Zweiten das Ottonische Haus erlosch, glaubten sich die Italiäner von aller Verbindlichkeit gegen Heinrichs Nachfolger im deutschen Reiche gelößt, mithin in dem Recht, sich selbst einen König zu wählen, ordneten daher Gesandten nach

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Frankreich, welche den König Robert, oder, wenn dieser sich in Jahren schon zu weit vorgerückt fühlen sollte, dessen Sohn Hugo cinluden, über die Alpen zu kommen und als König über Italien zu herrschen. Aber die Lehren einer noch ganz jungen Vergangenheit waren weder an Robert noch Hugo unbeachtet vorübergegangen. Sie kannten den unzuverläßigen, wandelbaren Geist der Italiäner, kannten vielleicht auch schon den großartigen, wahrhaft heldenartigen Charakter des, Heinrich dem Zweiten von den Deutschen zum Nachfolger gewählten Conrads des Saliers, und lehnten daher sehr freundlich und verbindlich das ihnen angetragene gefahrvolle Geschenk von sich ab.

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10. Die Italiänischen Abgeordneten wandten sich nun an Wilhelm, Grafen von Poitiers und Herzog von Aquitanien. Dieser, geblendet durch den Schimmer einer Königskrone, nahm den Antrag an, und ging, um von der Bereitwilligkeit wie von den Kräften der ihm ergebenen Italiänischen Fürsten sich zu überzeugen, als Pilger verkleidet nach Italien. Wie es scheint, muß er das gewagte Unternehmen ausführbar gefunden haben; denn nach seiner Rückkehr nach Aquitanien ließ er seinen Sohn, der ebenfalls Wilhelm hieß, an der Spige eines bedeutenden Heeres nach den Alpen aufbrechen, jedoch mit der Weisung, an dem Fuße derselben halt zu machen, bis noch über verschiedene Bedingungen, die er seinen Anhängern in Italien gemacht, nähere Kunde eingetroffen, er selbst auch noch mit einer nicht minder bedeutenden Verstärkung zu ihm gestoßen seyn würde. Aber nun war der thätige deutsche König Conrad ihm schon zuvorgekommen und mit einem Heere in Italien eingerückt. Der erste und angesehenste Italiänische Kirchenfürft, nämlich

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der Erzbischof von Mailand, hatte sich für Conrad erklärt, und brachte es durch seine und seiner zahlreichen Anhänger Bemühungen bald dahin, daß alle Bischöfe und weltliche Herren, welche Wilhelm für sein Interesse gewonnen zu haben glaubte, wieder von ihm abfielen und sich auf die Seite Conrads stellten; und da nun auch noch der Pabst Johann der neunzehnte Conrad als König von Italien anerkannte, so gab Wilhelm sein Unternehmen auf, und war nun um nichts so sehr besorgt, als daß, wie es sich aus einem von ihm an den Markgrafen Manfred geschriebenen Briefe ergibt, seine vorübergehenden Ansprüche auf die Italiänische Krone für die ganze Welt ein Geheimniß bleiben möchten. Während Conrad beinahe ausschließlich mit Italien beschäftiget schien, wollte Robert einen Versuch machen, Lotharingen wieder mit seinen Domainen zu vereinigen. Es war ihm gelungen, durch geheimes Einverständniß mit einigen Lotharingischen Herren Unruhen in dem Lande zu erregen. Diese wollte er zu seinem Vortheile benugen, ließ an alle seine Untervafallen ein allgemeines Aufgebot ergehen und zog mit einem ziemlich zahlreichen Heere nach Lotharingen. Aber auch dieser Plan scheiterte an des deutschen Conrads Klugheit und Thätigkeit. Als Robert in Lotharingen ankam, war das Land schon wieder völlig beruhiget. kein Lotharingischer Vasall wollte von dem französischen Könige etwas wissen noch hören, und völlig unverrichteter Dinge mußte der gute Fürst, der nun wohl einsah, wie sehr man ihn getäuscht hatte, mit seinem Heere wieder nach Hause gehen.

11. Aber schmerzhafter, als der mißlungene Versuch auf Lotharingen, war für das Herz des Königes der Verluft seines Sohnes Hugo (1026). Zu frühe ward dieser edle junge Monarch der

Forts. d. Stolb. A. G. B. 33.

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Menschheit entrissen. Zu den größten Hoffnungen berechtigend, starb er in der Blüthe seines Lebens kaum noch acht und zwanzig Jahre alt. Nicht nur der König und dessen Umgebung weinten an Hugo's Grabe, sondern der Tod des edeln Prinzen warf in Wahrheit über ganz Frankreich einen Trauerflor. Da man ihn, so lange er lebte, überall mit Liebe verehrte, so gaben ihm nach seinem Tode die Franzofen, obgleich ziemlich lächerlich, den Beinamen: der Große.

12. Aus denselben Gründen, welche den König vor neun Jahren bewogen hatten, seinen ältesten Sohn Hugo zum Mitregenten zu ernennen, wollte er jegt mit Uebergehung des Eudes, der, krank an Körper und Geist, offenbar zum Regieren unfähig war, seinem dritten Sohne Heinrich die Königskrone auffeßen. Leider war Heinrich bei seiner Mutter nichts weniger als sehr beliebt. Constantiens ganzes Herz hing an ihrem jüngsten Sohn Robert, und nun ihren Gemahl Tag und Nacht quälend, bediente sie sich nicht blos ihrer gewöhnlichen, nur ihr eigenen Künste, sondern auch des Einflusses einiger Bischöfe, um ihrem Liebling Robert die Krone zu verschaffen. Ihren Sohn Heinrich verläumdete sie nicht nur auf alle Weise bei seinem Vater, sondern sprach auch, wo nur immer die Rede von ihm war, selbst in Gegenwart der Bischöfe und des ganzen Hofes mit der größten Verachtung von ihm, nannte ihn einen äußerst beschränkten Kopf, einen tückischen, unwissenden, trägen und verweichlichten Jungen, der zu nichts, am wenigsten zum Regieren tauge. Selbst Bischöfe stimmten ihr bei.

Alle diese öffentlichen und geheimen Umtriebe vermochten jedoch nicht, den König in seinem Entschlusse wankend zu machen. Als Constantia sah,

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