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hörig hervorgehoben zu haben dieses ist einer der mehr besonderen Mängel des Werkes des Hrn. v. Toqueville. Er, sowie auch die Herren Mich. Chevalier und v. Raumer, find außerdem über die Verschiedenheit und Vermischung der Menschenraçen überhaupt etwas zu leicht hinweggegangen, indem es immer mehr zu Tage tritt, daß man ungeachtet aller freien Institutionen Nachkommen von Europäern, Neger, Indianer und Mischlinge nicht sobald zu einem homogenen Volke umschmelzt. Fügt man zu allen diesen heterogenen Elementen noch Millionen von Einwanderern der verschie denartigsten Bildung und Moralität, die jenen Umschmelzungsproceß fortwährend unterbrechen, so ist man wohl befugt, einige bescheidene Zweifel den ungemessenen Hoffnungen für die Zukunft der Republik entgegenzuseßen.

Für die Gegenwart, und die soll denn doch der prakti sche Politiker zunächst in's Auge fassen, die Anticipirung der Zukunft dagegen den Propheten von Profession überlassen: ist es ominös genug, daß die Potenzirung des demokratischen Princips Schritt hält mit der Confolidirung und Erweiterung der Sklaverei.

XVI.

Das älteste Soldheer im Abendlande.

Von 980 bis 1015 ist England durch normannische Raubschaaren, die man Wickinger nannte, fürchterlich bedrückt worden. Diese Räuber handelten zuerst auf eigene Faust. Später standen fie unter den Befehlen des dänischen Königs Swein, mit dem Beinamen Gabelbart; zuleßt seines Sohnes Kanut.

Leßterer, einer der ausgezeichnetsten Helden Skandinaviens, faßte, nachdem er sich Englands völlig versichert hatte, den Gedanken, die bisherige Gewaltherrschaft in eine gefeßliche zu verwandeln. Zu solchem Zwecke ergriff er verschiedene Maßregeln, deren wichtigste die war, daß er ein klei nes, zuverlässiges und zwar stehendes Soldheer, das erste und älteste im lateinisch-germanischen Abendlande, schuf. Mehrere glaubwürdigen Nachrichten bezüglich dieser Anordnung sind auf uns gekommen; erstlich ein in altdänischer Sprache abgefaßter amtlicher Bericht *), welcher der zweiten

*) Langebek script. rer. danic. III, 159 figde. XXXVI.

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Hälfte des 12ten Jahrhunderts angehört, aber aus Quellen geschöpft ist, die in die Zeiten Kanuts hinaufreichen; zweitens eine lateinische Bearbeitung *) des nämlichen Berichtes, welche der älteste dänische Geschichtschreiber, Sweno Aggeson, um 1200 besorgte; drittens eine Reihe Stellen **) in der dänischen Geschichte Saro's, welchen unverkennbar der eben erwähnte altdänische Bericht zu Grunde liegt.

Kanut's Soldheer war ursprünglich eine königliche LeibWache, und bestand aus jungen, kräftigen Männern aller Nationen und Zungen, die damals dem dänischen Scepter gehorchten, also aus Dänen, Norwegern, Schweden, Sam, ländern, Slaven der wendischen Küste. Viele Vornehme, selbst Fürsten, traten in die fönigliche Schaar ein. Saro sagt***), daß der wendische Fürst Gotschalk in Kanut's LeibWache diente. Auch Adam von Bremen stimmt hiemit insofern überein, als er meldet †), der Wende sei aus Deutschland nach Britanien hinüber zu König Kanut entflohen und längere Zeit dort geblieben. Stärke und Zahl des königlichen Heeres wird verschieden angegeben. Sweno bestimmt††) sie auf 3000 Mann; Saro dagegen spricht †††) von 6000 Mann, und fügt bei, daß denselben 60 große Kriegsschiffe, jedes 100 Mann fassend, zugetheilt gewesen seien. Ich halte die verschiedenen Aussagen beider Zeugen für keinen Widerspruch, fondern glaube, man muß annehmen, daß Kanut's Leibwache anfangs, oder zur Zeit, da sie errichtet ward, nur 3000 Mann zählte, später aber die von Saro angegebene Stärke erreichte. Wie sich erwarten läßt, führte die Schaar einen eigenthümlichen Namen.

Thinglith, oder auch Thingmannalith, hieß laut der ein

*) A. a. D. 141 flgde. **) historiae danicae X, S. 177 figde. ***) Langebek III, 145 flgde.; Saro S. 178. †) Per VII, 329. tt) Langebek III, 144. †††) A. a. D. S. 177.

stimmigen Aussage Sweno's *) und Sturleson's **) der ganze Körper, die einzelnen Soldaten der Leibwache wurden Thingmannen genannt. Eine andere Bezeichnung für sie war Huskarle ***). Die sprachliche Bedeutung dieser Ausdrücke scheint mir klar. Thing besagt Gericht oder Versammlung, Lith Echaar, Thingmannalith wäre also dem Wortsinne nach so viel als Schaar der Männer des Gerichts. Karl, gleichen Ursprungs mit dem fränkischen Namen Carl, bezeichnet einen freien oder edeln Mann, mit einem ehrenvollen Nebenbegriff, während das im neuern deutschen Sprachgebrauch übrig gebliebene Wort Kerl, das aus Einer Wurzel mit Karl stammt, einen verächtlichen Beigeschmack hat. Huskarl besagt also wörtlich einen Dienstmann oder Soldaten des königlichen Hauses.

Jeden Monat empfingen die Thingmannen Sold †). Derselbe belief sich ††), laut einigen Stellen der SachsenChronik, auf acht Mark des Jahres für den Mann. Die Ermittlung angelsächsischen Geldwerthes ist an sich schwierig, und durch ungeschickte Untersuchungen neuerer Schriftsteller noch mehr verdunkelt worden. Ohne Rücksicht auf die Meinung Anderer begnüge ich mich, furz die meinige zu sagen. Bis in's achte und neunte Jahrhundert hinauf rechneten die Angelsachsen nach der eingebildeten Münzeinheit von Silbers Pfunden, denn es gab ehemals so wenig als jezt PfundMünzen. Das englische Pfund aber begriff im MittelAlter, wie heute noch, 20 Schillinge zu 12 Pfenningen jeden tit). Die Pfundrechnung war jedoch den Sachsen nicht eigenthümlich, sondern von den Franken entlehnt. Man weiß, daß Carl der Große das Pfund Silber zu 20 Solidi, den

*) Langebek III, 144 unten.

**) Heimskringla II, 15; III, 149.

***) Langebek III, 149. 162; II, 454 Note d.

†) Saro S. 177 unten; Sweno bei Langebek III, 148.

††) Dahlmann dänische Gesch. I, 105, Note 1 u. 147, Note 7. ttt) Turner history of the Anglosaxons. II, 492.

Solidus zu zwölf Denaren ausmünzen ließ *). Seltener, als die Rechnung nach Pfunden, kommt die nach Marken bei den Engländern vor. Alle Kriegssteuern, welche die Wickinger während ihrer Herrschaft in England unter dem Namen Danegeld erhoben, sind in Pfunden angeseßt, und erst, wo es sich darum handelt, diese Brandschahungen unter das Wickinger-Heer, das aus lauter Dänen und andern Normannen, nicht aus Angelsachsen bestand, zu vertheilen, taucht die Mark auf. Zuversichtlich darf man annehmen, daß die Rechnung nach Marken, wie bei den Russen durch die Waräger, so bei den Angelsachsen während der Wicinger Herrschaft durch die Dänen eingeführt worden ist.

Wie verhält sich nun die Mark zur Libra oder dem Pfunde? Mehrere Zeugen fagen **) aus, die Mark sei als die Hälfte eines Pfundes betrachtet worden. Allein hiemit sind wir noch nicht viel weiter. Es gab nämlich verschiedene Pfunde. Zu den Zeiten Carls des Großen betrug das Pfund 12 Unzen ***), später kam ein größeres Pfund zu 16 Unzen auf. Somit entsteht die Frage: machte die dänische Mark die Hälfte eines Pfundes zu 12 oder zu 16 Unzen aus? Ich beantworte sie vorläufig mit den Worten eines älteren Dänen †): „in den Zeiten Kanuts II. (gegen Ende des 11ten Jahrhunderts) wurde die Mark lauteren (ungemünzten) Goldes und Silbers zu 8 Unzen (also gleich der Hälfte des großen Pfundes) berechnet, aber bei andern Gegenständen, namentlich bei gemünztem Geld, enthielt die Marke nur 6's, Unzen." Aus andern sichern Thatsachen ergibt sich, erstlich, daß die Mark 8 Unzen wog, zweitens, daß eine feine Mark 13. feine Schillinge gab, drittens, daß ein feiner

*) Guérard Irminon I, 126.

**) Ducange glossarium (Paris 1843) IV, 271. ***) Guérard Irminon I, 192.

†) Petrus Resenius bei Ducange a. a. D. IV, 272.

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