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führt in das himmlische Canaan.,,So laßt uns nun fürchten, heißt es darum kurz vor den Worten unsers Textes, daß wir die Verheißung, einzukommen zu dieser Ruhe, nicht versäumen und unser Keiner dahinten bleibe!" Dazu wollen wir uns auch heute wieder Alle mit einander verbinden und uns dazu Herzen und Hånde reichen; wir wollen vergessen, was dahinten ist, und uns ausstrecken nach dem, was vorne ist. Der Heiland aber segne diesen unsern Entschluß, und stärke uns dazu durch Seine Gnade, und reiche uns dazu dar Seine Kraft, damit wir, wenn einst unser Glaubenslauf vollendet ist, fröhlich unsern Pilgerstab zu Seinen Füßen niederlegen und dort wie hier mit einander vereint und versammelt um Seinen Thron, Ihm ewig dankend für Seine Gnadenwahl zusammen ausruhen können an Seinen Wunden.

Ges. Laßt uns, so lang wir in der Zeit 2c. 497, 3.

Redee

des Bruders Christlieb Reichel an die Gemeine in Herrnhut am 19. Juni 1842.

Gef. Gemeine! liebe dich durchgängig inniglich 2c.
730, 1.

O was für ein Gnadengrund liegt im Lieben 2c.
702, 1.

Tert: Die Hauptsumma des Gebotes ist Liebe
von reinem Herzen und von gutem Gewissen
und von ungefärbtem Glauben. 1 Tim. 1, 5.

Zünde an die Liebesflamme, daß ein Jeder sehen kann, wir, als die von Einem Stamme, stehen auch für Einen Mann. 713,9.

Benn

Senn wir, meine lieben Brüder und Schwestern, lesen oder hören, wie unser Heiland in jener leßten Nacht, eh' Er für uns erblaßt', den Seinen von der Liebe Macht so schön gepredigt hat; wenn wir aus Seinem Munde die Worte vernehmen:,,Ein neu Gebot gebe ich euch, daß ihr euch unter einander liebet, wie ich euch geliebet habe, auf daß auch ihr einander lieb habet; dabei wird Jedermann erkennen, daß ihr meine Jünger seid, so ihr Liebe unter einander habet" (Joh. 13, 34. 35.):

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so müssen solche Worte uns ja wel mächtig an's Herz greifen, uns einen tiefen Eindruck geben, eben sowol von der heiligen Pflicht, als von der hoben Seligkeit Seines Gebotes der Liebe. Und diefer Eindruc wie muß er nicht jedesmal sich bei uns erneuern und stärken, wenn wir nun auch aus dem Munde Seiner Apostel vernehmen, wie sie, so vielerlei und hochwichtige Lehren und Vorschrif ten sie auch den Gläubigen an's Herz zu legen und einzuschärfen hatten, doch gar oft auf die Liebe, als die Hauptsumma aller Gebote, zurückkommen. So finden wir es bei jenem Jünger, welchen Jesus lieb hatte, bei dem Johannes, dem jene lehten Abschiedsreden des geliebten Herrn und Meisters sich unauslöschlich tief in's Herz geprägt hatten. Kindlein, liebet einander!" Das war bis in sein hohes Greisenalter sein erstes und sein lehtes Wort an die Gläubigen in mündlichen und schrift lichen Zurufen und Ermahnungen; und in jenem unvergleichlichen, von ihm uns aufbehaltenen Briefe lesen wir den Hauptinhalt des ganzen Schreibens von ihm selbst ausgesprochen in den Worten: Das ist Gottes Gebot, daß wir glauben an den Namen Seines Sohnes Jesu Chrifti, und lieben uns unter einander, wie Er uns ein Gebot gege ben hat" (1 Joh. 3, 23.).

"

So lautet es aber nicht allein aus dem Munde jenes Jüngers der Liebe, welchem Liebe so sehr zum Element seines ganzen Wesens, worin seine Seele lebte, geworden war, daß wir uns ja nicht wundern dürfen, wenn auch in allen feinen Zurufen und Ermahnungen dieses Gebot der Liebe vor Allem wiederklingt. Auch den Apostel Paulus hören wir mit nicht minderem Nachdruck von der Liebe zeugen. Und das muß uns ja wol einen besonders tiefen

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Einbruck machen aus dem Munde, eines Mannes von solcher feurigen Kraft und Stärke des Geistes, von einer so durchgreifenden Entschiedenheit in seis nem ganzen Wesen, wie sich uns dieser Apostel in feinem ganzen Leben zeigt, sowol vor als nach jener großen Umwandelung, die dort auf dem Wege nach Damaskus mit ihm vorgegangen war. Wie er vorher, erzogen und gebildet als ein Phas risåer in der strengsten Secte des jüdischen Glau bens, ein unnachsichtlicher Eiferer gewesen war für das väterliche Geseß, und in diesem seinem Eifer ein schnaubender Widersacher und Verfolger des Namens des Jesus von Nazareth und aller derer, die an diesen Namen glaubten: so sehen wir ihn, nachdem es Gott gefallen hatte, Seinen Sohn in ihm zu offenbaren, mit noch größerem Eifer beseelt für die lautere und lebendige Wahrheit des Evangeliums von Jesu dem Gekreuzigten und von Seis nem allein seligmachenden Verdienst. Wir hören ihn ein kräftiges Anathema aussprechen über Jeden, und wenn es ein Engel vom Himmel wäre, der ein anderes Evangelium verkündigen wollte; wir hören ihn bezeugen, wie er von nichts Underem wissen wollte, als allein von Jesu dem Gekreuzigten, und wie er, eben so frei von Menschenfurcht als von Menschengefälligkeit, bei der Verkündigung dieses Evangeliums nichts darnach fragte, ob es auch noch so sehr den Juden ein Aergerniß und den Griechen eine Thorheit sein möchte. Nun, aus dem Munde eines solchen Mannes muß es ja wol einen doppelt starken Eindruck auf uns machen, wenn wir ihn die Liebe erklären hören für die Hauptfumma alles Gebotes. Und nicht nur in dieser Stelle nein! in gar vielen Stellen seiner Briefe spricht er sich darüber eben so nachdrucks

voll aus. So, zum Beispiel, in seinem Send. schreiben an die Gläubigen in Colosså, wo er gar viele Vorschriften und christliche Lehren, die er ihnen gegeben hatte, zuleht Alle zusammenfaßt in dem einen Worte: ,,Ueber Alles aber ziehet an die Liebe, die da ist das Band der Vollkommen. heit (Col. 3, 14.). So vor Allem in jenem un vergleichlichen 13 ten Kapitel seines ersten Briefes an die Corinther, welches vom Anfang bis zum Ende nur handelt von der Liebe, als der größten aller Gaben, gegen welche alle, sonst auch noch so sehr hervorstechende und wünschenswerthe Gaben nicht allein weit zurücktreten, sondern ohne welche fie gar keinen Werth haben von der Liebe, welche allein bleibt, wenn alles unser Wissen und alle unsre Erkenntniß als ein Stückwerk aufhören wird, ja welche unter jenen drei Stücken, die da allein bleiben: Glaube, Hoffnung und Liebe, von ihm als das größte unter Allen bezeichnet wird.

Nun, m. 1. Brr. u. Schwn., von der Größe und Herrlichkeit, von der Kraft und der Seligkeit der Liebe viel zu rühmen, dazu bietet reichen Anlaß auch uns die Geschichte unsers kleinen BrüderKirchleins dar. Die Entstehungs-Geschichte unsers Herrnhut, an dessen erste Gründung vor 120 Jah ren wir uns erst vorgestern dankbar erinnert haben, dürfen wir ja nicht weit verfolgen, so stehen wir bei jener unvergeßlichen Geistestaufe des Jahres 1727, wo von oben herab ein Geist der Liebe so mächtig über die damalige Gemeine in Herrnhut ausgegossen ward, daß sie, im tiefen Eindruck von dem, was sie damals erfahren hatte, bezeugen durfte:,,Herrnhut soll nicht länger stehen, als die Werke Seiner Hand ungehindert drinnen gehen, und die Liebe sei sein Band!" Ist denn nun

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