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und allmählig ließ auch auf andern Außenpläßen die Hungersnoth nach. Innig dankten wir nun dem barmherzigen Herrn, der unsre und so mancher Hartbedrängten Familienvåter angstvolle Seufzer und heiße Thrånen in Gnaden angesehen und dadurch unser Vertrauen auf Seine allmächtige Hülfe aufs Neue gestärkt hat.

Am 2. August hatten wir das Vergnügen, das Labrador-Schiff in unsrer Bucht vor Anter gehen zu sehen, und die von Hoffenthal nach Hebron reisenden Geschwister Glitsch und die zum Missions - Dienst in Labrador berufenen Brüder Schött und Miertsching in unsrer Mitte zu bewill tommen.

Schließlich sagen wir noch unsern lieben Ges schwistern und Freunden in und außer der BrüderGemeine unfern tiefgefühltesten Dank für die viel fältigen Beweise ihrer werkthätigen Theilnahme an dem hiesigen Missions-Werke, die sie uns auch diesmal auf eine so außerordentliche Weise aber mals zu Tage gelegt haben, und empfehlen uns und unsre Eskimos ihrem treuen Gebet vor dem Herrn.

Johannes Lundberg.
Friedrich Carl Fritsche.
Carl Gottfried Albrecht.
Carl August Ribbach.

Bericht

von Bethel auf St. Kitts vom Jahr 1842.

Da der Neujahrstag auf einen Sonnabend traf, so war die Zahl derer, die sich zum Gottesdienst einfanden, nicht beträchtlich, um so großer aber am folgenden Tage.

Bei dem Sprechen mit den Abendmahlsge nossen versicherten die meisten, es sei ihr Wunsch, daß durch die Gnade des Herrn in ihnen ein neues Herz und Wesen zu Stande kommen möge. Die Ausgeschlossenen wurden besonders ermahnt, das Heit ihrer Seelen zu suchen.

Am 6. Februar kamen die Mitglieder der Wohlthätigkeitsgesellschaft zu einem Liebesmahl zusammen. Es fanden sich auch solche herbei, wetche baten, ihre Namen in das Verzeichniß dieser Gesellschaft einzuschreiben.

In diesem Monat starb ein junger Neger aus der Klasse der neuen Leute, Er hatte oft bedau ert, daß sein Geschäft als Feldwächter ihm nicht erlaubte, die Kirche regelmäßig zu besuchen. Er durfte seinen Posten fast gar nicht verlassen, weil er stets bemüht sein mußte, die Affen von den Zuckerfeldern abzuhalten.

Seit Weihnachten bis Mitte Februar war bie Witterung so talt, daß man sich taum im

Bett erwärmen fonnte. Diese Bemerkung wird Europåern, die sich das Klima von Westindien nur als sehr heiß denken, freilich sonderbar vorkommen; aber es geschieht hier öfters, daß auf einen überaus heißen Tag eine sehr kalte, feuchte Nacht folgt, was höchst unangenehme Empfindungen erregt und der. Gesundheit schädlich ist.

Im März ging ich, schreibt Bruder Münzer, nach Clifton, um einen alten Bruder zu besuchen, welcher durch die Last der Jahre und durch för perliche Schwäche ganz auf seine elende Hütte beschränkt ist. Sein Aeußeres stellte nur ein Bild des Elendes dar, und ich wurde innigst gerührt bei dem Anblick dieses armen Afrikaners, der mir entgegen wankte und sich bemühte, sein niederhån gendes schneeweißes Haupt in die Höhe zu heben. Aus seinen Mienen aber strahlte Freude, und seine Lippen flossen über von Dank gegen den Herrn, der ihn in seiner Schwachheit unterstüßt und stårkt. Ja gewiß, der Herr allein kann einem solchen Unglücklichen Trost und Hülfe gewähren. Von dem, was in Absicht auf das Leibliche seine Lage håtte erleichtern können, war in seiner Hütte nichts zu sehen, als ein altes, von Würmern zernagtes Brett, ein eben so årmliches Stück Schaffell und einige zerriffene Lumpen. Dieses Elendes unge-, achtet kam teine Klage über seine Lippen, sondern nur Dank gegen den Herrn und gegen seine Landsleute, die sich seiner annehmen: denn da er keine Verwandte hat, so ist er ganz auf das beschränkt, was das Mitleid feiner Nebenmenschen ihm zuflie Ben läßt.

Sehr erbaulich war mir im April die Unterhaltung mit einer kranken Schwester, welche seit zwei Monaten viel gelitten hat. Darüber erklärte

fie sich mit den Worten:,,Durch die körperlichen Leiden, die der Herr mir zuschickt, beweiset Er Seine Liebe, denn Seine Absicht ist, daß ich mit wahrer Reue zu Ihm eilen und Ihn um die Genesung meiner Seele anflehen soll. Ja, der Herr beweiser sich gnädig gegen mich unwerthe Sünderin." Nachdem ich sie in einem Gebet dem Herrn empfohlen hatte, sagte sie: „Ich bin in Seiner Hand; Ere thue mit mir, wie es Ihm beliebt; ich weiß, was Er thut, ist mir gut und heilfam.

Am 23. Mai wurde hier in Bethel zum exstenmal eine Missions-Versammlung gehalten, wozu sich unsre Mitarbeiter von Basseterre und Be thesda eingefunden hatten; auch wurde eine Col lette eingesammelt.

Am 24. Juni wurden wir durch ein Erdbe ben erschreckt, welches ungewöhnlich lang dauerte. Diese Weckstimme des Herrn hat auf Viele einen heilsamen Eindruck gemacht.

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Im October besuchte ich einen kranken Kna ben, welcher früher in unsere Schule gekommen, seit einiger Zeit aber weggeblieben war, weil seine forglofe Mutter ihn nicht dazu angehalten hatte. Auf meine Frage, ob er noch daran denke, was er in der Schule von der Liebe des Heilandes zu den Kindern gehört habe, antwortete er: Ja wol erinnere ich mich noch daran, und daß der Heiland gesagt hat: laffet die Kindlein zu mir kommen! Auch mich ruft Er zu sich, und ich bin versichert, daß wenn ich sterbe, Er mich aus Gna den annehmen wird."

Auf einer andern Plantage besuchte ich eine alte Schwester, deren Geisteskräfte sehr geschwächt find; als ich aber anfing, vom Heiland mit ihr

zu reden, lebte ihr Geist von Neuem auf, und fie sprach sich recht lieblich aus.

Im November wurde ein Neger durch den Tod von langen und schweren Leiden erlöset. Das war nicht allein für ihn selbst eine große Wohlthat, sondern auch für seine Frau, welche ihn treu gepflegt hat, ob er gleich früher keinesweges lieb. reich mit ihr umgegangen war.

Als ich zu einer alten, fast ganz blinden Schwester kam, fing fie gleich an, die Güte des Herrn zu preisen, die Er in ihrer Trübsal an ihr beweiset. Da fie weder Kinder noch Verwandte hat, so ist sie ganz auf das beschränkt, was mild thatige Geschwister ihr zufließen lassen. Wenn ich, sagte sie, damit nicht ausreichen kann, so bitte ich meine Brüder und Schwestern um einen Zuschuß, und sie haben mir noch nie einen Mund voll versagt."

Beim Schluß des Jahres 1842 bestand die Gemeine aus 269 Personen.

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