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vor den Augen Zrn. D. L. und meistentheils/ nächst an ihm / schreiben gesehen. Hr. Frieß S. Minifterii Cand. von Müllhausen gebürtig/ welcher das erstere Collegium schon vor 7. in 8. Jahren frequentiret: Er hatte selbst fast alle und jede Tage/ wann er dahin kommen/nachs geschrieben. Hr. Brand und Hr. Strübin/ so erst der letsten Erklarung des N. T. bengewohnet/ ein jeder: er auch selbsten/ håtte alles das/ was sie uns eingehandiget/ ståts im Collegio, nicht erst bey Hauß/ aufgezeichnet. Hr. Strübins Notata sind deßwegen noch bis zur Extradition mit Reiß- Bley gezeichnet blieben/ weil er nicht gepflegt Feder und Dinten mit sich hinzutragen/ deßgleichen auch mehrere Blåts ter deren übrigen/ sonderlich des M. Thurn. selbsten / der sonst anjeßo in diesem Falle so vieles auf sich alleine nehmen will. Ferner Hr. Liechtens hahn S. M. C. und Præceptor primi Ordinis in der Schul auf Burg/ schriebe für sich selbst nichts / sähe aber immer einige/ die er nennet/ schreiben/ sonderlich M. Stickelberger/ welcher/ damit er nicht selbst von uns/ so wohl hierüber/ als über andere noch wichtigere Dinge möchte befragt werden/ zu seinem größten Nachtheil/ ohne Empfahung/ der ihm so nöthigen Confirmation feines Ministerii, wie auch ohne das gewohnliche Teftimonium (welche man doch selbigem nach beschehener Auslieferung seines vielgedachten Buches/ auf gebührendes Ansuchen/ und nochmalige richtige Erklärung in der Lehre/ nicht geweigert hätte) schleunigst wieder von hier weg gezogen; ob von_fich selbsten / oder aus fremden Antrieb ? verlangen wir jeho nicht zu entscheiden. Drey abwesende / Hr. Cand. Thurn. Hr. Cand. Wer. und Hr. Cand. Imh. da sie uns auch ihre Schrifften endlich eingeschicket/ geben_alle drey heiter zu erkennen/ wie sie jeweilen gleich in dem Collegio vor Hrn. D. L. Augen nachgeschrieben; nur daß Hr. Wer. einen Theil von seinen eingesandten Notatis biß zum 26. Cap. Matthải erst nachmal von neuem abgeschrieben/ und bey Hause in ein Buch eingetragen / den Überrest hingegen so wie er dene in Hrn. D. Zimmer zu Papier gebracht/ uns eingehandiget. Wegen Hrn. Thurn. sollen wir nicht umhin/ den bes sondern Umstand anzuzeigen/daß/ indeme er eine formliche/ mit besonderm Fleiß aufgesetzte Apologie für Hrn. D. in seinem neben denen Notatis an Ven. D. D. Ant. geschriebenen Brieffe einbringet/ zur Ursache/ warum er für sich das meiste bey Hause / und nicht in dem Collegio verzeichner habe/ und warum wir/ nach seiner/ Hrn. Thurn. Meynung/ ein gleiches auch von mehrern Stücken seiner Mit- Gesellen Schrifften

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urtheilen

urtheilen sollen/ eben dieses anführet: Erstli h/ wisse er nicht mehr als drey oder vier/ die in Hrn. D. Hause geschrieben / und dann so haben auch diese drey oder 4. nicht alle Tage Gelegenheit gehabt/ daselbsten zu schreiben / wann nemlich die Pläge nahe an dem Tisch/ und die da zum Schreiben gelegen waren/ schon besetzt oder wann einen die Ordnung zu lesen getroffen; in dem zweyten Collegio hatte er den einigen M. Stickelberger/ so viel er sich noch erinnerte/ schreiben gesehen. Haben dann allezeit drey oder vier/ d. i. die helffte/ oder wenigstens der dritte Theil deren Zuhörern so nahe bey Hrn. D. und in einer eben nicht gar weiten Stuben/nicht einmal/ sondern gemeiniglich nachgeschrieben/ wie hats doch Hr. D. L. nie gesehen?

Solte er wohl um eine Unwährheit mit der andern zu decken/ E.H.D. noch gar wollen weiß machen/ er habe binnen so vielen Jahren/ Tagen und Stunden die Augen niemals auf seine Auditores geworffen? Wiewohlen auch dieses ihm hier wenig hulffe; massen ja einer/der die/ so er von ihm hat/ nimmermehr ansiehet/ keines wegs also / wie von ihm beschehen ist/ sich darauf zu beruffen hat: Reiner habe geschrieben / er habe keis nen schreiben gesehen, als ob nemlich diese zwey Dinge grad eines wåren/ und gleich viel gulten / bey einem solchen/ der sich in diesem Falle gleichsam zu einem Blinden machen will.

Aber es kommet jezt ferners noch ein anderer Beweiß hinzu. Hr. Imh./ der gleich Hrn Thurn. bey Einsendung der ihm in E. G. und Convent. Theol. Namen abgeforderten Notaten alles das jenige hervor suchet/ was beydes seine und anderer seiner gewesenen Mit - Schreibern Verzeichnuffen unfräfftig zu machen bequem ist/ und nur einiger massen verhindern kan/ daß solche Hrn. D. L. ja nicht mögen zu Last gelegt werden; Diefer Cand. Imh. zichet einen Umstand an : Wie einsmals Hr. Frieß sein Blat liegen lassen und Sr. Diac. des folgenden Tags davon gemeldet / der Schreiber hatte an einem Orte seinen Sinn unrecht gefaßt. Nun ist zu wissen/ daß uns Hr. Fricß hievon schon vorher bey der ersten Befragung von selb ften ein gleiches erinnert hat/ zum Beweiß dessen / was er anregte: Er habe so guten Fleiß angewendt/ als er gekonnt/ und seye versichert / daß er meistentheils/ absonderlich in denen jeho vorkommens den Haupt-Puncten/ die Meynung Zr. D. L. nicht falsch verstans den; aber gleichwohlen freylich in einem und andern fehlen mögen/ worzu er noch dieses fügte: Er wisse sich wegen langer Zeit nicht volls kommlich

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kommlich zu entfinnen: Ob es sein eigen Blat / oder eines andern gewesen; doch duncke ihn das erstere zu seyn. Was wird uns nun Hr. D. zu diesen Zeugnussen sagen? Das erste ist seines getreuen LehrJüngers/ und indeme dieser sich also unersucht einmånget/auch anderer Notata und namentlich desjenigen/ von dessen Schrifften es allbereit in die 4. Wochen ware bekannt worden/ daß sie uns das erste und größte Liecht in gegenwärtiger Sache gegeben/ zum Beweiße untüchtig zu machen suchet; so gibt er deme/ warum es hier zu thun/ um so mehrere Krafft. Von dem andern hingegen / nemlich von Hrn. Frieß/ wird Hr. D. L. mit keinem Schein der Wahrheit sagen können / er seye sein Feind. Hat uns derselbige seine Papier ohne andere Weigerung oder Verzögerung/ dergleichen etliche andere zu gebrauchen unterstanden/ eingehandiget; so geschahe es aus obliegender Pflicht/ und wars ihm ja don Hrn. D. nicht verbotten worden. Vielmehr war er be fügt zu glauben/ was eine solche Person vor 8. 9. 10. 12. vielleicht bißweilen noch vor mehrern Studiofis Theol. offentlich geredt / was fie/ mehrere unter der Zahl/ immer vor ihrem Angesicht lassen nachschreiben/ von deme möge sie wohl leyden / daß es andern gezeyget werde. Also hat dann D. L. freylich nur zu wohl gewußt / daß die Zuhörer nachgeschrieben und bestärcket durch die so offenbare/ gar vor seiner H. D. mündlich und schrifftlich widerholte Verläugnung der gewissesten Sachen: Er bestärcket hiedurch nur von selbsten und gleichsam muthwilliglich/den sonsten in so mancherley Wege von sich erweckten Argwohn/ der in feinen Collegiis vorgebrachten und getriebenen irrigen Lehren.

Eine zweyte Einwendung Hrn. Diac. und welche er gleichfalls vor U B. H. denen Hrn. XIII. etliche mal mit Hefftigkeit widerholet/ aus Anlaß der Worten: Premier Miniftre, Hofmeister; welche er bey dem Spruche Apoc. 3. v. 7. von Christo gebraucht/ ist diese: Er håtte nie keine Französische Worte in seine Reden eingemenget.

Darwider zeugen nun erftlich die hier anwesende vier / Hr. Liechtenhahn/ Hr. Frieß/ Hr. Strübin und Hr. Brand/ mit der heitern Versicherung/ wie dieses jeweilen die gelduffige Art und Manier Hrn. Diac. gewesen/ nicht nur bald ganz Latein/ bald ganh Teutsch/in feinen Collegiis zu reden; sondern auch Französische Wörter, wo die ihn die Sach oder seine Gedancken kräfftiger auszudrucken dunckten/ zu untermischen. Stickelberger / so unserer Befragung durch die Flucht vorgekommen/ hat deren einige an den schon zuvor vielgemeldten Rand

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seines

seines Buchs verzeichnet/ welche Hr. Diac. bey der sonst nicht unfleißig verrichteten Wegreissung dennoch stehen lassen/ als Luc. 23. v. 11. da der Text/ welchen der feel. Doct. Luther verdolmetschet: Herodes mit seinen Zof-Gesinde/ genauer nach dem Griechischen Worte/ so sich aber mit nicht minderer Deutlichkeit in Teutsch geben liesse/ erkläret wird: avec fa Garde du Corps. Und in Gesch. der Ap. am 9. v. 39. allwo das Griechische xirar, so für einen Weiber-Rock gesezt ist/ wie der= gleichen die fromme Tabitha denen armen Wittwen zu Lydda mit ihren Hånden verfertiget und geschencket hatte/ unserm Hrn. Diacono eine Volante heisset; welche Vergleichung sicherlich keinem Antiquario bißher in den Sinn gekommen ist. Hr. Frieß/ welcher des Französi= schen mehr fündig / als seine Mit- Lehr- Jünger/ und nach aller Geständnuß im Aufschreiben der fleißigste und fertigste gewesen/ hat deren viel mehrere verzeichnet. Indeme wir selbige hier beyfügen/ damit sie von denjenigen Ehren- Gliedern aus E. G./ welchen es belieben wird/ nach Gewohnheit in deren Canßley gelesen werden können/ überlassen wirs deroselben E. G. Willfuhr/ ob sie jezo solche in voller Hochzuch= render Seffion um nöthiger Abkürzung willen gut finden zu übergehen. Wir haben sie nicht ganz verschweigen sollen/ nachdeme Hr. D. dergleis chen an so hohem Orte von sich geläugnet/ und der falsche Vorwand/ um die Notata und daraus gezogene Extracten ungültig zu machen / noch immer durch die ganze Stadt gebrauchet wird.

Uber Lucæ 18. v. 5. ÚπwπiάČen, (D. Luther gibts: Uberråuben / in seiner ersten Bedeutung heißt das Wort/ einem die Augen zerstossen) stehet in dessen Notatis folgendes: Metaphorice hic fumendum, qu'elle ne me rompe pas la téte, nicht daß sie mich ausschande. Uber Joh. 4. v. 46. 47. Baridixós tis (D. Luther. ein Ronigischer) non Regulus intelligitur, fed aliquis pertinens ad Aulam Regis: Gall. de la Maifon du Roy: Uber Joh. 5. gleich von Anfang des Capitels aus Anlaß des jährlichen Wunder-Wercks am Teiche Bethesda / durch das Herabsteigen eines Engels gewürcket/ welches aber Hr. D. gar nicht anstehen will / gleich er noch letstlich in Conv. Theol. zu erkennen gegeben; da finden wir in der von ihm unterfangenen Widerlegung derfelbigen Würckung durch den Engel/ neben andern vermeynten Gründen auch diese Worte: Si enim Miraculum effet, fuiffet admodum capricieux. Uber Joh. 8. 29. τà ágεçà (D. L. Ich thue allezeit was dem Vatter gefällt) waren Hr. D. Rieden: Tel eft nôtre plaifir. Rex Galliæ fub finem decretorum habet, quod Chriftus fecit, qui placita & voluntatem Patris executus eft. Uber Joh. 21. 7. éπevd'úτns, (D. L. gürtete das Gembd um sich / dann er war nadend ) est vestis fuperior: Gall. Surtout. Uber Act. 1. z. (D. L. Flachdeme Christus den Aposteln

durch

durch den 5. Geist Befehl gethan hatte/ daß sie nicht von Jerusalem wichen) Chriftus enim præcepit, ut congregati manerent Hierofolymis, das Rendés-vous gegeben. Über A&t. 5. 33. Sie find erbittert / erzórner worden: Enragés. 7. 20. Da von Mose/ gleich nach dessen Geburt/ stehet: asãos τw Dew (D. L. und war ein fein Kind vor GOtt) ist Hrn. D. Erläuterung; Formofus, & hic fua Emphafi eft fumenda Phrafis ; i. e. divinement beau; cum enim aliquid xal oxйv pulchrum denotare volumus, dicimus: Das ist trefflich schon. Uber Act. 17. 11. da angedeutet wird, die Edelsten zu Thessalonich hätten der Predigt Pauli geglaubet: Cum enim Paulus Theffalonicæ effet, la Canaille, & otiofi naucique homines, Stipites, non crediderunt. Über den 17. Vers des nemlichen Capitels/ wird dieses schöne Wort Canaille so gleich widerholet: Fuerunt ibi plurimi, qui vacarunt Literis in foro difceptantes & difputantes de Philofophia, qui ibi curiofitatis gratia erant, & fic non folum la Canaille in foro convenit, fed & boni & honefti Viri. Uber Phil. 1. 23. Ich habe Lust abzuscheiden und bey Christo zu seyn/ ist lediglich diese Nota: avaλuσai, (abscheiden) eft expreffio convivalis, fi quis ad convivium invitatus recedit, aut in hofpitio moratus abit, aufbricht/ Adjeu nimmt. Hier sehen dann E. Gn. ein schönes Muster der Aufrichtigkeit Hrn. D. welcher einmal vor allen denen Hrn. XIII. den Hrn. Deputaten/ und unserm ganzen Conventu hat fagen und widerholen dörffen/ er habe unter seine Reden nie kein Französisches Wort eingemenget.

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Ehe wir zu denen übrigen Einwendungen schreiten/ müssen wir noch vorher zweyers ley Misdeutungen unsers gegenwärtigen Anzugs derer von Hrn. D. gebrauchten FranHösischen Redens Arten vorkommen; welcher Mühe wir leichtlich möchten überhaben feyn/ wann nur billiche/ unpaffionirte Leuthe von diesen Sachen durch die Stadt redten/ und nicht seine des Hrn. D. Verfechter und wer ihnen je die Pfeile schårffet/fb offt fie wider einen vorgebrachten Beweiß nichts tüchtiges zu fulgen haben / sich immerzu entweder mit dessen Verdrehung auszuhalfftern / oder sonsten durch Veränderung des Status quæftionis, d. i. der Frage/ um welche es zu thun ist/ denen Leuthen Staub in die Augen zu streuen / und uns zu verleumden trachteten. Fürs erste nemlich/G.H. wollen wir allhier gang heiter ausgedinget haben/ daß wir durch obige Anzüge nicht gemeynet/ diejenige bißher freylich unter uns gar nicht übliche Gewohnheit/ Latein/ Teutsch und Französisch in Collegiis untereinander zu mischen an diesem Ort eben zu cenfiren / oder wegen solcher Hrn. D. den geringsten Vorwurff zu machen. Nur glauben wir mit allen vernünfftigen Leuthen/ daß/ sonderlich/ wann so ernstliche Sa chen verhandelt werden/ man so wohl auf eine ernstliche Art zu raifonniren / und zu res den/ als vor allen Dingen/ die gar zu niedrige / verächtliche / fast nur zum Gespötte und Gelächter dienende Redens Arten und Ausdruckungen zu meyden/ sich befleissen folle. Ob nicht folche gar zu abjecte und fast lediglich um die Anwesende zum Lachen anzureißen gebrauchende Wörter eben auch unter diejenige schandbare Worte und Clarrentheydinge oder Scherze zu rechnen seyen/ von welchen Paulus zun Ephes. am 5. v. 4. sagt/ daß sie den Christen nicht geziemen, begehren wir jetzt wider

Hrn.

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