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noch mehr und vollkommlich erläutern. Die Seßer in den Druckeveyen find eben so wenig unfehlbar, als die Nachschreiber in den Collegiis. Dans noch wann einer ein Buch ausgehen liefse/ darinn viel dergleichen Frrthummer gefunden wurden; sollte ihn nicht ein jeder auslachen/ wann er aus als kn diesen Irrthümmern lauter Druckfehler machen wollte/ wann er übri gens gleich erweisen könnte/ die Seßer seines Buchß seyen unerfahrne LehrZungen gewesen/ oder wann er schon sönsten mehrere von denen würcklich begangene Fehler vorzeygte? Niemand wurde fich deßwegen einbilden fönnen/ die Seher sehen aus einem blosen Ubersehen auch auf dergleichen deutlich ausgedruckte Frrthümmer gefallen. Die Application ist leicht zu mas chen. Zu dem muß man sich nicht einbilden/ als wann die in den Notatis der Studioforum gefundene Irrthümmer uns ganz unerwartete und fremde Dinge gewesen; welche niemand jemalen von D. L. im geringsten vermuther/ und von denen weder wir / noch andere bißhero gehöret. In was für einem Ruffe derselbe von geraumer Zeit her gewesen/ ist männiglich bekannt. Daß wir seiner Lehre in eben diesen Puncten/ über welche in den Notatis fo irrig gelehret wird/ nicht getraut/ haben wir dadurch zu erkennen gegeben/ daß wir denselben in dem mit ihm gehaltenen Examine gleich über die nehmliche Stucke der Lehr ernstlich befragt; welches wir ja nicht wurden gethan haben/ wann wir/ betreffend dieselbe / seiner reinen Lehr halben/ ganz sicher zu seyn vermeynet håtten. Und ist hie wohl zu mercken / daß wir dazu:malen von den Notatis der Studioforum, als welche wir erst nach der Hand bekommen / nicht das geringste in Handen gehabt.

Hierzu fömmt jest noch ferner/ daß die Fehler / auf welche Hr. D. L. deutet/ und vornemlich deuten mag / sich meistens in denjenigen Stu den derer Auszügen antreffen lassen/ bey welchen Hr. D. am wenigsten läugnen wird/ oder darff/ daß die darinnen enthaltene Gedancken von ihm selbsten herkommen. Er gründet sich vornemlich auf das Wort Libertiaus, welches an einem Orte gebrauchet zu werden scheinet/ um einen Sclas ven anzudeuten; wiewohlen viel glaublicher/ der Student habe durch die Rede/ Libertini, Sclaven und Leibeigene gar nicht alle dren Worte für eins nehmen/ sondern vielmehr die freygelassene Knechte zu denen/ so annoch in der Knechtschafft stuhnden/ sehen wollen; wie er dann auch bald hernach auf den gleichen Schlag meldet: Nos Bafilienfes non fumus Libertini und Sclaven/ fed ingenui und freye Leute/ allwo ja das Ingenui, nach der Römischen Bedeutung/ dem Worte Libertini entgegen gesetzt wird/ wie freye Leuth/ dem Wort Sclaven. Diese

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Muth

Muthmassung wird noch mehr bestärcket/ weil bey Auslegung des bes fagten Spruchs Petri Hr. D. die zu seinem Zwecke in etwas dienende Haupt- Anmerckung nicht wohl mag vergessen haben: Nemlich / die allererste Gläubige hätten für die größte Zahl, theils aus Freygelassenen/ theils aus würcklichen Knechten und Sclaven bestanden/ und auf solchen Zustand hätten sich wohl die Heil. Apostel in gewissen besondern Vermahnungen richten mögen: Obwohlen in der That Petrus sonsten an dem vorhabenden Orte allein von denen letskern / ohne Absehen auf die erstere Art Leuthe/ redet. Jedoch/ dem seye/ wie ihm wolle/ der junge Student mag hier das Wort so einen von dem Sclaven Stand bes freyten/ mit deme / so die annoch in der Sclaverey stehende anzeiget/ bermischet und confundirt haben/ so lange es Hr. D. begehret/wie dann jener wenigstens die Jahrzahl 1689. an statt 1691. falsch gesehet hat; darff uns darum Hr. D. läugnen/ er habe den ganzen Anzug/ worins nen sich dieses Wort antreffen laßt / nie gemachet/noch das hiesige Ehrwürdige Minifterium einer solchen Zeit/ bey deren er selbst noch nicht im Leben war/ wie nicht minder die damalige Obrigkeitliche Personen dieser Stadt/ vor einer Anzahl junger Leuthen/ die theils fremde/ theils einheimisch/ so unnöthig und unbefügt/ als hönisch und schimpfflich angezogen? Je weniger der Student den in dem gemachten Ausschweiffe angeführten Grund hat gewußt auszudrucken je weniger ihm nur das rechte und genaue Jahr/ deren allda so fehr zur Unzeit gerügten Hän deln/bekannt ware; desto weniger mag ja der Ausschweiff in deffen eis genem Kopff entsponnen seyn. Siehet dann Hr. D. allhier nicht ein deuts liches Muster/ wie so gar auch die Fehler seiner Nachschreibern / auf welche er sich eben gründen wollte/nur um so viel mehr beglaubigen und erweisen/ daß der Innhalt ihrer Verzeichnussen selbst gar nicht von ihnen/ sondern allein/ von ihm/ ihrem Hrn. Præceptore, hergekommen feyn müsse.

NB. Wanns E.G. Mit dem Worte ågóriμ, so Hr. D. zu gleichem Ende anbeliebt, so können sie ziehet/ hats gang die nemliche Bewanntnuß. Der Student sette auch diesen Ort in dasselbige um einen Thorechten/ Unweisen anzudeuten / und dies pleno Confeffu über: geben, dagegen aber fes zwar/ wie jeder/ der nur ein wenig Griechisch verstehet/ alsobald von jedem der Grie sehen mag/ weil ihm das im N. T. sehr offt vorkommende Wörtlein chischen Sprache fun goru im Gedächtnus war/ welches einen Weisen/ Verstan digen, wie sie dann digen anzeiget/ die Griechische Sprach aber diese Art hat/ daß sie bergleichen Ehrenglie sehr offt/ wiewohlen dennoch nicht gar allezeit/ durch Vorsehung des der unter ihrer Zahl Buchstabens «, dergleichen Wörter grad das Gegentheil bedeuten

selbsten verschiedene

machet/

machet. eben wie in unserm Teutschen durch die Sylbe unge. haben, absonderlich schicht/ und z. E. aus denen Wörtern/ Weise/ Unweise/ Der. lesen und beurtheilen ständig / Unverständig / Gelehrt/ Ungelehrt/ neben andern sichert, niemand wer unehlichen/mag ersehen werden. Indessen haben die alten Griechen de die Sach anderst, bey dem Worte Povu die besagte Art in der That zwar nicht als wir, ansehen. gebraucht/ bedienten sich aber dafür des Worts Pewr so von

der nemlichen Wurzel entsproffen ist. Nun hatte ohne Zweiffel Hr. D. dieses letste is feinem Collegio fürgebracht/ weils aber vermuthlich dem Excipienten nicht so ge genwärtig im Gedächtnus ware / als das einfache Pgóriu, aus welchem er sich eins bildete/ daß man åÞgóry machen könnte und würcklich machte, wie ihm und jedem/ der nur einen eingelen Evangelisten in Griechischer Sprache gelesen / vou so vielen andern Wörtern mußte bewußt seyn; Also hat er dann/ unter dem eilfertigen Schreis ben an statt å Pewr geschrieben åpeórie. Und diß ist das ganze Geheimnuß die fes Fehlers wovon Hr. D. L. so groß Wesens machet/ und deßwegen den ganzen Auszug/worinnen sich dieses ungriechische Wörtlein findet/ verdächtig machen wollte; da er gleichwohlen / daß die Sach also hergegangen seye/ unfehlbar weiß / und vor E. Hochlöbl. XIII. Rath/ weilen es der Verstand deren Worten also nothwendig mit sich bringet/ felbsten erkennet und gesagt hat.

Damit aber auch hier nicht der geringste Zweiffel übrig bleibe/ daß Der jenige Studiofus, welcher also ein falsches griechisches Wort an statt eines andern gesehet/ daß solcher darum feines wegs auch den Sinn des Herrn Diaconi fälschlich gefasset habe: So darf man nur den ganpen Ort in dem Extract ansehen/ da dasjenige, was der Schreiber durch fein áppény hat andeuten wollen/ mit zwey andern nur allzudeutli chen Worten in Teutsch und Latein ausgedruckt wird; Der ums Gelds willen/oder aus Boßheit die Religion changire, der seye ein Larr/ and in fummo Gradu Stultitiæ. Von dem Schlusse selbsten / welcher in dem gedachten Orte aus deme/ daß solche Religions- Verläugner/ im höchsten Grade Liarren seyen / gezogen wird: Als ob sie/nemlich/ dadurch nicht fündigten / weil die Sünde à fciente & volente, mit gutem Wissen und Willen müßte begangen werden : Davon wollen wir/ als von einer neuen/ zimlich weit aussehenden/ Sache drunten an ihrem behörigen Orte/ ein mehrers handlen.

Uberhaupt kan jeßt auch dieses zur Antwort dienen / und zernichtet allein den ganßen Einwurff/ daß fast allezeit/ was in eines Excipienten Schrifft mit einigen Schreib-und Wort-Fehlern begleitet ist / in des andern Notatis ohne diese Fehler/ und dennoch dem Verstande nach immer gleich/ vorkommet; woraus ja Sonnen-flar folget/ wie zwar

die unrechte Worte und absonderliche Fehler denen Hrn. Studiofis, hingegen die bey allen gemeinsamlich ausgedruckte Lehre eben um desto mehr. und gewisser ihrem Hrn. Præceptori zuzuschreiben seye. Wann wir un fers theils in der gegenwärtigen Untersuchung einen auch sehr groben und schädlichen Frrthumm nur in einem oder wenigen gar zu fehlhafften Dertern / oder auch nur mit etwas dunckeln und kurzen Worten verfasset gefunden hätten; wird uns verhoffentlich niemand so unbesonnen und uns Selbsten Feind zu seyn erachten/ daß wir darauf unsern Bericht von Hrn. D. Lehre in einem Stucke gebauet / und uns in einer so träfen Sache als so bloß gegen ihn gestellet hätten : Es solle E. G. am Ende dieser Schrifft eine besondere und gar merckwürdige Probe hievon sehen/ nemlich / von eis ner seiner aller gefährlichsten Lehren/ die wir zwar in denen ersten uns zur Hand gekommenen Papieren nur mit zweyen Worten/welche gleichwohlen für der Sachen Verständige zimlich klar waren / berührt angetroffen, aber gleichwohlen nach reiffer Erwegung / eben weilen sie so gar furk angedeutet wurde/ mit Stillscheigen übergangen/ seithero hingegen / nachdeme uns noch mehrere dergleichen Schrifften von denen ausserhalb sich befindenden haben müssen zugeschickt werden/ auch wir einige andere mündlich bey ihren Gewissen und Gelübden darüber befraget / also heiter erwiesen sehen / als man jë etwas von dieser Art erweisen kan.

Die letste Antwort auf diesen Einwurf von dem schlechten Latein derer Auszügen/ welche eben nicht ganz ohne Grund/ wäre ; daß ja Hr. Diaconus so gar in offentlichen Difputationen/ allwo man sich auf die Reinigkeit der Sprache vielmehr zu befleissen pfleget, als in Collegiis vor fünff oder sechs Studenten/ ja endlich auch in seinen bißweilen gedruckten Lateinischen Versen/ noch wohl einige Solocismos vorgebracht hat; diese letste Antwort begehren wir eben für jeßo nicht starck zu treiben / oder weitläuffig auszuführen. Wir eylen zu der folgenden Einstreuung.

Was uns dann Hr. D. ferner von einigen Fehlern wider die His stori meldet / so gleichfalls in denen vielbesagten Auszügen mit einlauffen sollen; das mag eben so wenig Glauben machen: Die ganze Derter / Auslegungen/ und anführende Lehr-Säße/ bey welchen diese Fehler mit unters mischet find/ können auf keine Weise von ihm herfliessen. Wer eine His ftori fürs erste mal/ und zwar nur furß und oben hin berühren höret / mag fich leichtlich besonders in so schnellem Nachschreiben/ hier oder da stoffen. Aber wird er darum auch gleich von sich selbsten durch einen gleichen Fehler/

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und also ganz von ungefehr / die Arianische/ Socinianische/ Bekkerische und andere solche Lehren und Schrifft-Verdrehungen/ zusamt denen für solche anziehenden Beweisen/ von welcher keinem er zuvor nie gehöret/ so genau und richtig treffen? Diß wäre ja ganz was anders/ als eine noch uns bekannte Histori in eylfertiger Aufzeichnung aus eines immer fortredenden Munde in etwas verkehren. Vielmehr geschähe in solchen Fällen ganz das Widerspihl. Es ergienge da grad/ als wann ein solcher Excipient oder Nachschreiber von irgend einer Geschichte nie nichts gewußt/ felbige aber jemanden in einigen Umständen falsch und irrig erzehlen hörete; wann Dieser/ fagen wir/ dennoch aus bloffer Zufälligkeit/ indeme er vermeynte/ alles lediglich nach des erzehlenden Sinn und Relation mit flüchtiger Feder aufzuschreiben/ gleichwohlen unwissend und unvermerckt die Erzehlung in allen Stücken verbesserte und nach der gründlichen Wahrheit beschriebe. Hat man doch wohl je ein Erempel solcher glücklichen und zugleich seltsamen oder wunderbahren Fehlern und Verstöffen gesehen?

Doch wir haben eine zweyte Antwort einzubringen/ welche den Eins murff Hrn. Diac. Leonh, von einigen Historischen Fehlern, die in denen Auszügen / oder auch sonsten in den Notatis feiner Difcipulorum vote kommen möchten/ noch auf andere Art gänzlich entkräfftet. Nemlich/ wie gern wir auch sonsten von ihm glaubten / daß er in denen Historien und Antiquitäten geschickt seye / und wie unlieb es uns fället / in einer Sache von der höchsten Wichtigkeit etwas von weltlichen Wissenschafften einzumischen/ als worüber man jedermanns Verstösse williglich verträgt und entschuldigt; so find wir gleichwohlen allhier gezwungen/ weilen Herr Diac, und seine Freunde sich durch diesen vermeynten Grund so starck machen / und selbigen anjeßo aufs hefftigste treiben wollen/ um eine die ganze Religion und Kirche angehende Sach zu überstossen; Wir finden uns / sagen wir dieserwegen gezwungen / ben gegenwärtigem Anlaße jest ferner zu melden; es seye noch bey weitem keine ausgemachte Sach/ Daß Hr. Diac. Leonh, unmöglich in denen Historien und Antiquitaten Fehler begehen/ noch fich dabey / und dieses zwar bißweilen gar namhafft und gröblich/ verstossen könne. Was sollen wir doch urtheilen / wann wir finden/ daß er noch vor etwas mehr als zwey Jahren / da er seinen Lehr- Jüngern eine ganz neue, von ihm mit besonderm Fleiß ersonnene/ Auslegung der Offenbahrung Johannis vortruge/ die Zahl oder das Zeis chen des Thiers 666. deren allda im 13. Cap. v. 17. gedacht wird/ gant berzhafft und getrost von einer Römischen Legion erfläret hat. Weilen

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