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Christen lang unter einander erzanckt. Ob die Seelen in den Himmel oder in das Fegfeur oder in die Vor-Höll durch den Tod kamen; es feyen aber diß ungereimte, lächerliche Fragen, und gleich dieser : Ob die Todten lebten, oder ob fie tod seyen, welches er geprediget habe, nachdem er zuvor freundlich von einem Membro des Convents; mit dem er Diac. über diese Materie geredt hatte, ware ersucht worden, diese · Meynung von dem Schlaff der Seelen, wann er sie nicht ändern fönne, bey sich zu behalten, und nicht public zu machen? Auf diese Frag folgte teine fernere Antwort.

Fr. Wo die Seelen der Menschen hinkommen nach dem Tod, ob sie alle an einen gemeinen Ort kommen?

Antw. Ist eine obfcure quæftion; Einmahl stehet in einem alten Nachtmahl - Büchlein von einem gemeinen Ort, da die Seelen der Menschen hinkomen, er habe gemeynet, das seye die orthodoxe Lehre, daß die Seelen an einen gemeinen Ort, ade, nach dem Tod fommen; Er habe es also in Hr. D. Wettsteins sel. Collegio gehöret: ¿Halte diese quæstion für unnöthig.

7.

8.

Fr. Ob er die Erb-Sünd glaube? und worinnen Von der Erbs Dieselbe bestche?

Sünd.

Antw. Daß die Menschen untüchtig sind zum guten, geneigt zu allem bösen.

Fr. Warum an statt von dem Elend des Menschen zu predigen, er nur von der Eitelkeit desselben geredt?

Antw. Er habe in seiner letsten Predigt von dem Elend des Menschen von beyden geredet, habe wöllen variren.

Fr. Ob die 10. Gebott GOttes eine Summ des Von den Geboo moralischen Gesetzes, oder nur eine Lands-Ordnung ten GOttes. seyen?

Antw. Beydes; Für die Juden ware es eine Lands.- Ordnung. Fr. Ob die bösen Gelüft, damit sich der Mensch delectiret, feine Súnd seyen, wo sie nur nicht in die That ausbrechen?

Antw. Er glaube nicht, daß einer deßwegen verdammt werde? Aber sie seyen doch nicht recht, sondern eitel, närrisch und dergleichen. NB. Man hielte ihm für, daß er über das 10te Gebot geprediget, die bösen Einfälle seyen keine Sünde; darauf er in der Predigt sich diesen Einwurff gemachet, und gefragt: Was ist aber zu halten von b 2

einem,

einem, der bey sich sagt: Ich möch e gern stehlen 2c. förchte mich aber vor der zeitlichen Straff, ist das auch Sünd; Seine Antwort in der Predigt ware, daß dieses keine Sünden feyen, sondern wohl nårrische, eitele Gedancken, welches er unter anderm damit beweisen wollen, daß GOtt sonderlich auf das Werck und die dufferliche That fe= he, gleichwie ein Herr an seinem beftellten Taglöhner nicht auf def fen intention und Gedancken, sondern nur auf das verrichtete Tagwerck fiehet; Die Antwort hierauf im Convent wate, er habe infonderheit gesucht die Melancholischen dadurch zu trösten, wie ihm dann auch nach solcher Predigt unterschiedliche Leut dafür gedancket haben. Im übrigen habe er keinen Unterscheid gemacht zwischen motibus primo-primis und andern Gelüften.

Als ihm die Worte unsers Heylandes Matth. V. 28, ernstlich fürgehalten worden, gestund er, daß dergleichen Begierden Sünden feyen.

Von der Gnug- Fr. Ob Chriftus wahrhafftig für unsere Sunthuung Chrifti. den genug gethan, und uns dadurch die Vergebung und das ewige Leben verdienet?

Antw. Habe niemahlen nichts darwider geredet.

Befragt: warum er dann im Kirchen-Gebått das Wort Genugthuung auslasse. Antwortete er, es seye dasselbe ihm gar schwär zu pronuntiren; auf Verlangen aber wolle er ins fünfftige solche Wort, Verdienst, Genugthuung auch gebrauchen.

Von den Heiligen

Sacramenten,

Fr. Ob die Heil. Sacrament Siegel des GnadenJežcλoyía 2. Bunds seyen ?

Antw. Ja.

Fr. Was er halte von der dogodoyia, Lob- Preisung oder Bes schluß in dem Gebått JEsu Chrifti?

Antw. Er brauche sie allezeit.

Fr. Ob er in der Auslegung des Evangelii die Historie von der Ehebrecherin Joh. VIII. habe ausgelassen?

Antw. Nein

Fr. Was er halte von der Bewegung des Wassers im Teich Bethesda, ob dieses ein Wunder gewesen?

Antw. Hammondus halte solches nicht dafür, das Wort·äyye, Engel seye nicht in allen Exemplarien; der gange Vers feye in Den álteften Exemplarien går nicht.

Fr.

Fr. Wer die Schul-Lehrer seyen, deren er fo offt in seinen Pres digten gedencke, und sie widerlege; Massen er diß Wort in einem gang ungewohnten Verstand neme, und dadurch nicht Lombardum, Albertum und andere von uns genannte Scholafticos, fondern bald Bellarminum, mehrentheils Calvinum, und andere orthodoxe Lehrer andeute.

Antw. Er verstehe darunter in genere die methaphyficos: Doch habe er sich jest schon eine geraume Zeit dieser Titulation quf der Cangel nicht mehr bedient.

Von seiner vore

IL Fr. Welch ein Griechisch Testament er drucken babenden Edition laffe

eines N. Gricchischen Testaments.

Antw. Keins. Habe wohl seinen Hrn. Vettern in Holland ets was geschickt; Wisse nicht, was sie damit werden machen. Er infiftirte lang darauf, er lieffe keines drucken, gegen allem Vorhalten, fagte: Es möge wohl seyn, daß man irgendwo ein Teftament drucks te; Endlichen nach langen Trölen declarirte er sich also, er mache kein N. Testament, sondern gebe nur den Codicem Alexandrinum aus, deffen fonderbare Lectionen er in seinen Noten aus andern MSS. Verlionen und citationibus Patrum confirmire.

Befragt: Db er alle Lectiones des Cod. Alexandr. für gut halte, antwortete er; Darum bekümmere er sich nicht, sondern überz laffe diese Untersuchung denen Theologis; Er sage nicht, welches die vera Lectio fepe.

Befragt: Beil diefer Codex Alexandr. an vielen Orten mutilus seye, und nicht nur viel capita, fondern auch fast der ganze Mats thaus ac. mangle, ob er dann ein so ohnvollkommenes Testament auss gebe.

Antw. Diese lacunas ergange er aus allerhand andern Codicibus, deren in feinen Annotationibus Meldung geschehe.

Befragt: Wie es beschaffen mit denen in diefem Codice fo offt vorkommenden Schreib Fehlern; antwortete er: Diese verbeffere er.

Frag: Weilen nach diesem Codice unterschiedliche loca für die Gottheit Christi wegfallen, als zum Er. I. ad Timoth. III. 16. und Actor. XX. 28. wie er sich daben verhalte?

Antw. In dem loco Act. XX. feste er an statt oedd das Wort Kugiou, wie dieser und andere Codices jefen. I. ad Timoth. III. lefe

b 3

Diefer

dieser Codex is an statt meds, dann das Strichlein in dem ○ seye von einer neueren Hand.

Befragt: Nachdem Millius allhier in diefem Codice gefunden Beds, und darauf fest bestehet, dieses seye die wahre Lection des Cod. Alex. an diesen Ort, als da man noch neben dem neuen Strichlein das alte zum Theil herfür gehen sehe: Antwortete er: Er habe es anderst befunden, und sehe man nichts dergleichen,

Fr. Er melde in seiner Apologie, fein vorhabendes Testament seye nicht nur ein ohnschuldiges / sondern auch ein nutzliches, und vielen Unwahrheiten, Lasterungen und Streitigkeiten aus dem Grund abzuhelffen dißmahlen schier nothwendiges Werck, ob nicht zu schliessen, daß darinnen grosse Veränderungen werden vorkommen? Antw. Er meyne eben nicht Religions - Streitigkeiten, sondern Critische, die damit könnten gehebt werden, als zum Ex. ad Rom. XII. 11. streite man vergeblich), ob Kugiw oder naig zu lesen, massen alle Codices xupí haben.

Fr. Warum er dieses Griechisch Testament nie keinem Theologo communicirt, ob er sich damit nicht eben billich in Verdacht ges fest? sonderlich da er vormahl, als er pro Minifterio von dieser Materie difputirt, auf feine Disputation geseßet Jussu Ven. Ord. Theologici.

Antw. Es seyen particular Sachen, davon er mit seinen Hrn. Vettern allein zu correfpondiren gehabt; Have sonsten bey_unsern Gelehrten auch davon geredt, und instruction zu Dand empfangen; Sonften weiters ohnnöthig gehalten; habe auch langen Auffschub bes forget, da er von seinen Hrn. Vettern preffiret wurde.

nen Warnungen.

12 Von ihm besche Fr. Ob er behaupten dörffe, es habe wegen irriger Lehr ihn niemand jemahls zu Red gestellet, da ihn doch mehr als einmahl ein Mitglied aus diesem Conventu so wohl wegen anderm, als auch über seine Predigten freundlich erinnert?

Antw. Habe ihme niemand je gesagt, daß er ohnrecht docire oder predige zu St. Leonhard: Einmahl möge er sich dessen nicht erins nern; Wohl aber seye ihm wegen Collegia halten von Seiten des Conventus etwas gesagt; Auch bey einem Anlaß im Münster von Hrn. Pfarrer Battier sel. ob hatte er daselbst nicht recht geprediget.

Fr. Ob er mit gutem Gewiffen sagen könne, daß ihm nie zu Ohe ren kommen, daß die Leut an seinen Predigten sich zuweilen mächtig gestoffen haben?

Antw.

Antw. Es komme einem bald diß bald jenes zu Ohren; Habe von niemand nichts gehöret, der ihn selber habe gehöret predigen, wohl aber von andern; solle ihm alles fürs künfftig zur Warnung dienen. Ende dieses Examinis.

Wohlweyser Herr Burgermeister! Hochgeachte/ Wohl-Edle/ Gestrenge/ Fromme / Fürsichtig und Weise/ Gnådig-Gebietende Herren.

IP Ir haben so wohl auf Begehren E. E. Dreyzehner Raths Unserer Hochgeachten Herren, darzu hernach Ew. Gnaden Befehl selbsten kommen, als auch nach Erfordern unserer eigenen Pflicht Hrn. Diaconum zu St. Leonhard für unsern Conventum beruffen, und allda der Långe nach beydes über seine auf der Canzel und in den Collegiis privatis führende Lehre, wie auch über vorhabende Edition eines Griechis schen Neuen Testaments (davon sich das Gerücht auch in beyde HochLöbl. Vorort Zürich und Bern ausgebreitet, und allda zu Klägten An laß gegeben) befragt, darüber wir dann, nachdem wir die Sach in des HErrn Forcht reifflich überlegt, E. Gnaden den wahren Bericht, zus famt unserm Bedencken, und wie wir die Sach ansehen, in Aufrichtigkeit gehorsamlich ertheilen.

1. Von dem Griechischen Testament.

Wann Hr. Diaconus ung laut E. Gn. Befehl und Erkanntnuß fein Testament selbsten zu handen gestellt hätte, wären wir weit beffer im Stand einen genauern Bericht hierüber zu ertheilen. Nachdem er aber zum drittenmahl sich geweigert derselben statt zu thun, als sind wir ges nöthiget, hierinnen allein an seine blosse Erzehlung zu kommen: Dieselbige war diese:,, Er laffe den in Engelland befindlichen Codicem,, Alexandrinum N. T. drucken; dessen sonderbare Lectionen confirmire er aus andern Manufcriptis, Verfionen und Citationen: Wo dieser Codex gestümmelt seye (wie dann viel Capitel, ja fast gange Bücher darein mangeln) ergange ers aus andern geschries benen guten Büchern; die vielen Schreib- Fehler verbessere er; er, bekümmere sich nicht darum, wann schon dadurch einige Sprüche »

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