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Ort 1. Tim. 3. 16. Bündlich groß ist das gottselige Geheimnus, GOtt ist geoffenbart im Fleisch; welcher einen sonnenklaren Beweiß thum der wahren GOttheit Chrifti in sich hält, wird an statt des Worts GOtt, wider so viel alte, gute und bewährte Codices und Beweißthummer gelesen: derjenige, welcher geoffenbart ist im Fleisch, wird gerechts fertigt im Geist; wodurch diß Beweißthum der GOttheit Christi zu Troff der Socinianern gånßlich zu nicht gemacht wird. Endlich Jud. 4. lesen wir von gewissen Gottlosen, daß sie verläugnen GOtt und unsern HErrn JEfum Christum, welche beyde Titul GOtt und HErr, nach dem Grund-Tert eygentlich Christo beygelegt werden: In dieser neuen Edition aber wird der Name GOtt ausgelassen, und allein der Name HErr ihm zugeschrieben. So betreffend das Verdienst und Opffer Christi, lesen wir in unsern Bibeln. Hebr. 1. 3. gemäß den besten Büchern und Verfionen: Christus habe die Reinigung der Sünden gemacht durch sich selbst, das ist, durch seinen Tod, und Opffer seines Fleisches, nicht durch ein Opffer der Thieren; welches dann klärlich den Verdienst seines Todtes und wahre Genugthuung für Augen gestellt: Der Alex. Codex aber, und aus diesem Hr. Diaconus, laßt die Worte, durch sich selbst, aus, und sagt allein, Christus habe die Reinigung der Sünden ge macht; welches dann die Socinianer mit Freuden werden annemen, und den Ort allein von Christi Lehre verstehen mit Ausschliessung seines Berdiensts. Solche und andere dergleichen wichtige Derter will man uns in unserer Bibel åndern; so veränderte Derter will man uns für den wahren Text und Schrifft, ohn einige tringende Ursach auftringen: Diese neuen Lectionen sollen von nun ăn die ordinari Lection des N. T. seyn.

Hr. Diaconus läßt es aber dabey nicht bewenden, daß er einen also geänderten Tert für den wahren Tert der Bibel will drucken lassen, sondern zum andern verspricht er diese sonderbaren Lectionen dieses Terts in seinen Notis zu confirmiren. Es håtte jemand auf diese Ges dancken gerathen können, Hr. Diaconus wolle nur die sonderbaren Le&tionen dieses Codicis Historischer weiß dem Leser für Augen legen, ohne fein Urtheil darüber auf irgend eine Weiß zu geben: Wiewohl dieses schwärlich fan gemuthmaffet werden, wann man betrachtet, daß er die Alex. Lection felbst in den Tert hinein feßt, und für das Fundament ausgibet'; doch damit niemand in diesen Irrthum verfiele, erinnert er, daß er werde diese seine sonderbaren Lectionen, mit allem möge lichem Beweißthum confirmiren; das ist, er wolle diese den Socinianern

und andern Libertinern so angeneme und dienliche Lectionen, so gut ihm möglich, befestigen und unterstüßen er wolle diese und andere dergleichen Lectionen, GOtt ist geoffenbaret im Fleisch: GOtt hat seine Gemeins de mit seinem eigenen Blut erkaufft, völlig aus dem Weg räumen, obschon sie auf noch so bewährten Fundamenten stunden, und verschaffen, daß künfftig hin die Leser des N. T. nicht mehr so ungegründete Reden führen, und sich etwann gar einbilden möchten, Christus seye der wahre hohe GOtt.

Drittens, um desto richtiger zu diesem Zwecke zu gelangen, findet er für rathsam, die Fundamente der gemeinen und üblichen Lection mit Stillschweigen zu übergehen: Dann er sagt, wie man könne das Ges gentheil seiner Meynung behaupten, und die angenommene Lection bes währen, darum bekümmere er sich nicht: diß überlasse er den Theologis: wie man könne erweisen, Paulus habe gelehrt: GOtt fere offenbahret im Fleisch: GOtt habe seine Gemeind erkaufft 2c. das fichtet ihn nicht an: aber darum bemühet er sich, wie er könne zeigen, Paulus habe solches nicht gelehrt; deßwegen muß er mit Stillschweigen übergehen, alle die viele und mächtige Gründe, womit unsere Theologi bißher bewiesen haben die Wahrheit unserer gemeinen Lection: Er muß dem Leser verbergen, daß alles, was biß dahin ist dagegen von den Socinianern Arrianern und Freygeistern, eingewendet worden, ausführlich und gründ lich zur Genüge seye untersucht und widerleget worden, auch betreffend Diese fonderbare Lectionen des Codicis Alexandr. Hätte er einen rechten Ernst gehabt,die wahre Lection dieser Dertern, oder die wahre Lehre gegen die Feinde der Gottheit Christi zu behaupten, wurde er já besser gethan haben, seinen Cod. Alex. an diesen Dertern gründlich zu widerlegen, wie etwan andere gethan, als aber dessen Lectionen, wie die auch beschaffen find, zu bestätigen: Warum überlässt er diß den Theologis? eben als wann sie nur darzu bestellt wåren, die schon hundert mahl zernichteten, jezt aber von neuem wieder von ihm aufgewärmten Einwürff der Socis nianern, wiederum zu widerlegen?

Doch haltet sich viertens Hr. Diaconus nicht durchaus an seinen Cod. Alexandr. fo genau, sondern macht zuweilen aus eigenem Gutdüncken (dem Ansehen nach zu Favor der Socinianern ) eine eigene Lection, von deren er feines wegs kan versichert seyn, daß sie also im Alexandr. befindlich. Deffen ein merckwürdiges Erempel gibt er bey dem obenangeführten Ort i. Tim. 3. GOtt ist geoffenbaret im Fleisch. Diß will

er

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er haben, müsse gelesen werden, der, welcher geoffenbaret 2c. Ist er nun wohl versichert, daß der Alexandr, also gelesen? Bischoff Walton, und D. Mill haben in dem Alexandr. gelesen, wie wir in unferm, GOtt ; und zwar, nachdem diefer letste den Ort zu wiederholten mahlen gar genau eingesehen; Hr. Diaconus aber fagt, er habe es nicht also befunden. Wem soll man nun Glauben zustellen, jenen gelehrten zweyen Engellåns Dern, oder diesem neuen Ausgeber? kame die Sach auf Gelehrsamkeit, wurde man bald sagen können, welchem zu glauben seye: Allein die Sady kommt bloß auf den Augenschein und Treu an, und stehen auf einer Seis te zwen sehr accurate Männer, welche nach Belieben diefen Codicem konnten einsehen und aufdas genaueste betrachten: Auf der andern Seis te ein kühner junger Mann, welcher den Codicem nur, so zureden, im Fürübergang gesehen.

Gesetzt aber, es verhalte sich die Sach, wie er vorgibt, und man sehe nichts von einem kleinen Strichlein, (dann die Sach allein hierauf ankommt, ob unter dem neuen Strichlein noch etwas von dem alten herfür gehe, welches D. Mill behauptet ) woher kan Hr. Diaconus wissen, daß, wo nun das neue Strichlein stehet, nicht zuvor ein anderes und fast verblis chenes gestanden, von welchem nichts mehr sichtbar, weil das neue darüs ber gekommen, und folglich, woher kan ers wiffen, daß hier nicht ec GOtt, wie in so vielen andern Codd. geschrieben gewesen, sondern oc, der, welcher? wäre die Sach, wie er vorgibt, daß nemlich nichts mehr von einem alten Strichlein sich sehen liesse, so müsste man darum nicht lesen, der, welcher, wie er lesen will, sondern man müsste den Codicem Alexandr. an diesem Orte gånßlich aufgeben, und weder die gemeine Lection, noch Hrn. Diaconi sonderbare Lection hier fuchen; Gestalten nun niemand mehr wissen kan, ob etwas, oder nichts zuvor unter dem Strichlein gestanden. Wurde jemand hievon anderst urtheilen, wurde er entweder seine grosse Unwissenheit in der Critic, oder seine sonderbas re Neigung zu fremden Socinianischen und Libertinischen Meynun gen berrathen: Weil nun Herr Diaconus fich des erstern nicht wird wollen schuldig geben (als der sich mit der Arte Critica fo viel weiß, daß er auch kaum 10. in der ganzen Schweiß finden kan, die ihm hiers inn etwas sagen fönnten ) als bleibt das letßte übrig: und müssen wir aus allem endlich diesen Schluß machen, daß der Hochlobl.Vororten Klag wegen Argwohn des Socinianifmi nicht ohne Fundament sene; und folglich wie genöthiger seyen, solches Ew. Gn. obliegenden Pflichten ges

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maß, wie uns Hr. Diaconus in seiner an Ew. Gn. gerichteten Schußschrifft dessen selbsten erinnert, mit gebührendem Respect und Unterthanigkeit zu verzeigen.

Es wäre zwar über diese Ausgebung noch viel zu erinnern, als Daß dieselbe noch mehr zu gefährlicher Verwirrung als zu Erläuterung der Wahrheit, und mehr zu unnüßem Zanck und Streit, als zur Erbauung gereichen wurde. Wir tragen aber billich Bedencken, Ew. Gn. in ihren hochwichtigen Amts-Verrichtungen mit dergleichen Untersus chungen ferner beschwerlich zu fallen.

Es ist, GOtt Lob, unser gegenwärtige Grund-Text des N. T. in gutem Stand, daß nicht nur alle Heylsbegierigen Seelen darinnen richtig den Weg des Heyls finden, sondern auch daraus alle nöthigen Theologischen Fragen gründlich erörtert werden können; sonderlich wann man sich der so vieler, von gelehrten Männern procurirten Hülfs-Mitteln zu Erkänntnuß der wahren Lection, und gründlichem Verstand der Worten, weißlich zu bedienen weiß, obschon wir nicht in Abred seyn wollen, daß noch etwas zu fernerer Verbesserung und Erläuterung des Griechischen Terts N. T. fönnte gethan worden, das durch aber unserer Lehre in der Haupt-Sach nichts abgehen wurde: Es wurde aber hiezu ein Mann erfordert von weit gröfferer capacitat und reinerer Intention als wir die an Hrn. Diacono verspühren: Obschon wir sonsten seine schöne Gemüths-Gaben gern erkennen, und nur wünschen möchten, daß sie besser, als bißher geschehen, gebraucht wurden.

Wir unsers Orts fönnen E. G. aufrichtig versichern, daß wir noch wohl so viel Liebe zur Wahrheit und Respect für unsern HErrn JEsum Christum haben, daß wir niemahlen eine so bewandte Arbeit, wie Hr. D. uns die feine beschrieben, gut heissen, oder durch unsere Censur wers den paffiren lassen.

So viel über die Edition feines Gr. Teft.

II. Betreffend weiters seine Lehr, so hat sich Hr. Diaconus daru ber sehr ungleich erflåret, indeme er auf einige deren ihm fürgelegten Fragen, nicht nur deutlich, sondern auch orthodox und rechtsinnig, auf andere zweiffelhafft oder doch sehr_schlecht/ auf andere endlich zwar Deutlich, aber gang irrig und gefährlich geantwortet.

In die erste Claß sehen wir die Fragen, so wir ihm vorgelegt von dem Göttl. Ansehen oder von der Göttlichkeit der H. Schrifft A. und N. T. von denen so genannten Apocryphischen Büchern, von der Hoch

Heil. Dreyeinigkeit, von der wahren Gottheit unsers HErrn JEst Christi, und dergleichen: Uber welche er sich beyter und deutlich ganz orthodox und rein heraus gelassen und erklärt; nur wäre zu win schen, daß diese seine gethane Erklärung möchte aufrichtig und von Herben gemeynt seyn. Zumalen so wohl wegen vorhabender Edition dieses Gr. N. T. als wegen andern nicht ungegründeten Ursachen, wie wir hernach mit mehrerm anzeygen werden, besönders auch wegen so vielen auch auf offentlicher Canßel gebrauchten zweyffelhafften, auf Schrauben gesezten, sehr nachdencklichen Redens- Arten, wir daran billich zu zweyffeln haben.

Die zweyte Claß belangend, da wir sagen, er habe auf einige Fragen zweyffelhafftig oder doch sehr schlecht geantwortet, so fan folgendes zu einem Musker dienen.

Als er befragt worden: Ob eine Religion so gut seye, als die andere; ob er, zum Exempel, die Päbstische Religion so wohl zum Heyl dienlich halte, als die Reformirte; hat er selbiges mit Nein beantwortet; als ihm weiters fürgehalten worden: Warum er dann vor kurzer Zeit in E. E. Capitul, da eine Umfrag ergangen, was denen Reformirten Franzosen, die unter der Verfolgung lebten, zu rathen seye; sich vernes men lassen; man sollte ihnen rathen, sich zu der Päbstischen Kirche zu begeben: Darauf antwortete er: Es seyen die Leute entweder Atheis ften oder Schwärmer, besser seye es sie haben eine, als gar keine Reli gion: Ift gewiß ein ungütliches Urtheil von diesen guten Leuten; der ja nicht den tausendsten davon gekannt, und sonderlich in diejenigen Provinzien, worinn die größte Anzahl derselbigen anzutreffen ist, nie keinen Fuß gesezt hat: Wie unserstheils haben eine bessere Opinion von ih nen: Aber gesezt, es wären dieses Atheisten und Schwärmer, sollte man ihnen darum rathen zu einer abgöttischen Kirche zu tretten/ und wann fie uns trungenlich ersuchen, ihnen wenigst mit guten erbaulichen Bü chern beyzustehen, an statt dieser Christlichen Hülffe und für allen Trost dene fie von uns erwarten, schlechter dingen den Rath geben; sie mögen Papisten werden: Einmal ist hieraus zu schliessen, daß Hr. Diaconus den Unterscheyd der Religion eben nicht so hoch oder schädlich ansehe, gestalten einem Atheisten selbsten nicht soll gerathen werden, zu einem, obwohl etwas bessern Irrthum sich zu begeben.

Als er aber befragt worden; Ob alles, was die H. Scribenten A. und N. T. geschrieben haben, das pure, lautere Work GOttes und die

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Wahrs

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