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Arifteas, Dox. Alexandrinischer, gebildeter Jude am Hofe Ptolemäns Philadelphus (284—246 v.), der angeblich die nach ihm genannte Schrift, den Aristeasbrief" verfaßt haben soll. Dieselbe1) erzählt von der Entstehung der griech. Bibelüberseßung Septuaginta (f. d. A.), giebt Aufschlüsse über einen großen Theil des jüdischen Gesezes, bringt da und dort eingestreut von der Glaubensund Sittenlehre des Judenthums und berichtet über Jerusalem, den Tempel, die Priester, den Hohenpriester, die Priesterkleider, die Burg Zions, den Boden, die Größe Balästinas, den Jordan, den Ackerbau, die Viehzucht nnd andere Volksbeschäftigung. Sie ist im Geiste des Hellenismus in Alexandrien (s. Hellenismus), zu dessen Produktionen sie gehört, abgefaßt, hat unverkennbar eine applogetische Tendenz, die verkannte und angefeindete Lehre des Judenthums) in ein besseres Licht zu sehen und sie in den Augen der Griechen zu heben. Wir geben hier den Inhalt derselben kurz an. Demetrius Phalerius, der Bibliothekar des Königs Ptolemäus Philadelphus, machte diesen in einem Vortrage über die bereits in seiner Bibliothek angesammelten Bücher darauf aufmerksam, daß auch die Geseße der Juden einer Ueberseßung ins Griechische und einer Aufnahme in die Bibliothek werth seien. Der König erklärte deshalb an den Hohenpriester nach Jerusalem zu schreiben. Aristeas, der damals am Hofe war, benußte diesen günstigen Augenblick zur Fürbitte bei dem König um Freilassung der in Leibeigenschaft schmachtenden Juden. Philadelphus war gnädig und befahl die AusLösung derselben auf seine Kosten. Es wurden über 100,000 M. losgekauft. Auch Demetrius bat in einer Schrift, der König wolle dahin wirken, daß man guté Uebersezer für die jüdischen Gesezbücher erhalte. Philadelphus läßt deshalb an den Hohenpriester Elafar in Jerusalem ein Schreiben anfertigen und wählt zur Ueberbringung desselben zwei Gesandte, den Aristeas und den Leibwächterobersten Andreas, denen er viele werthvolle Geschenke für den Hohenpriester mitgiebt. Elafar nahm die Männer glänzend auf, zeigte ihnen alle Merkwürdigkeiten Jerusalems, des Tempels u. a m., ertheilte ihnen Aufschluß über viele Gefeße und Institutionen, den Tempel und dessen unterirdischen Wassern, den Hohenpriester und seine Kleidung, die Burg Zion, die Stadt Jerusalem u. a. m., las das tönigliche Anschreiben in einer Bolksversammlung vor. Darauf wählte er 72 Schriftgelehrte, die mit der griechischen Wissenschaft und den griechischen Sitten vertraut waren, 6 aus jedem Stamme (?), die er zu Uebersegern bestimmte und mit den Gesandten nach Alexandrien mitschickte. Bei der Abreise überreichte er ihnen eine Abschrift des Gesetzes auf Pergament mit goldenen Buchstaben, ein Schreiben an Philadelphus, in welchem er die Namen der Ueberseger angab und um deren Rücksendung nach vollbrachtem Werke bat. So langten die Gesandten in Aegypten an, berichteten dem Könige von ihrem Empfange, von Jerusalem 2c. Philadelphus war über diese glückliche Ausführung so sehr erfreut, daß er beim Anblick der Gefeßesrollen Thränen vergoß. Die Mitgekommenen wurden sodann sieben Tage nacheinander zur Tafel geladen, von denen immer an 10 bezüglich 11 Fragen zur Beantwortung vorgelegt wurden. Die Antworten fielen so sehr befriedigend aus, daß Jeder von ihnen mit 3 Talenten und einem Sklaven beschenkt wurde. Nach fernern drei Tagen führte sie Demetrius nach der Insel Pharos, wo er ihnen ein prächtiges Haus zu ungestörtem Aufenthalte anwies; jeden Morgen kamen sie an den Hof, um den König zu begrüßen und arbeiteten an der Uebersehung bis zur 9. Tagesstunde. In 72 Tagen waren sie mit derselben fertig. Demetrius las dieselbe darauf den dorthin versammelten Juden vor, die sie lobten und ihn baten, eine Abschrift derselben ihren Häuptern zu geben. Auch der König war über die gelungene Uebersetzung höchst erfreut und wunderte sich, warum man diese erhabenen Bücher nicht schon früher unter den

') Abgedruckt bei Josephus ed. Haverkamp II. S. 103-132; anders bei Philo de vita Mosis II. 6-7. Vergl. Kurtz, Aristeae epistola, Bern 1872. ) Siehe: Religionsgespräche".

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Hellenen bekannt gemacht habe. Demetrius antwortete: Weil die Gesetzgebung heilig ist und von Gott selbst herrühre, durfte sie nicht verbreitet werden". Die anwesenden Priester, Schriftgelehrten und Volkshäupter beschlossen in Betracht der Vortrefflichkeit dieser Ueberseßung keine Veränderung an derselben vornehmen zu lassen. Sie belegten auf Antrieb des Demetrius Jeden mit dem Fluch, der an ihr etwas ändern würde. Die 72 Ueberseßer wurden reich beschenkt, auch mit Geschenken für den Hohenpriester Elafar besonders nach Jerusalem zurückgeschickt. Uns intereffiren hier, da wir in dem Artikel Ueberseßung, griechische", die hier gegebenene Erzählung von der Entstehung der Septuaginta schon behandelt haben, nur noch die angeblich ertheilten Aufschlüsse über mehrere Geseze und Institutiouen, sowie die in den angeblichen Antworten der Uebersezer an Philadelphus ausgesprochenen Lehren des Judenthums, die wir, bevor wir zu den Erörterungen über die Unechtheit und die Abfassungszeit dieser Schrift übergehen, darstellen wollen. a. die Speisegeseße. Es ist angeblich Aristeas der auf seine Frage, warum Moses solch sonderbare Geseze über den Genuß gewisser Speisen oder die Enthaltung von denselben gegeben habe, zur Antwort erhält. Moses habe durch die felben sein Volk von allen andern, dem Gößendienste ergebenen Nationen, trennen wollen; die Israeliten sollten dadurch gleichsam mit unzerstörbaren Wällen und eisernen Mauern umgeben werden, damit sie sich in keiner Weise mit_den_abgöttischen Völkern vermischen. Neben diesem Grund haben sie noch einen symbolisch ethischen. Die Vögel, die wir essen dürfen, sind zahm und von vorzüglicher Reinheit und nähren sich von Weizen und Hülsenfrüchten, dagegen sind die verbotenen wild, fleischfreffend und gewaltthätig, rauben und fallen sogar über lebendige und todte Menschen her. Moses hat daher diese unrein genannt und mit dem Verbote derselben Gerechtigkeit und Mäßigkeit, Enthaltung von_aller Gewaltthat, lehren wollen. Auch die zum Genuß gestatteten vierfüßigen Thiere sind mit ihren gespaltenen Klauen und in ihrer Eigenschaft des Wiederkauens symbolische Bilder der hohen Sittlichkeit. Die gespaltenen Klauen lehren bildlich, alles sorgfältig zu scheiden und nach Gerechtigkeit einzurichten und uns vor unerlaubter fleischlicher Vermischung zu hüten. Die meisten Völker beschmußen sich durch fleischliche Vermischung der unerlaubten Art. Ganze Städte rühmen sich der Wollust mit Männern, des Umganges mit Wöchnerinnen und mit ihren eigenen Töchtern. Das Wiederkauen derselben ist das Bild, wie der Mensch seines eigenen Lebens im Hinblick auf Gott und dessen Vorsehung eingedenk sein soll. Diesen Grund haben auch die Geseze von der Pfostenschrift (Mesusa s. d. A.) und von dem Anlegen der Zeichen an die Hand (s. Tephillin). Es ist dies eine Anschauung vom Geseße, die sich bei den späteren Hellenisten, besonders bei Philo, wiederholt. Wir haben in dem Artikel Religionsphilosophie", Abtheilung II. S. 1008 und 1009 von den Protesten gesprochen, die derartige allegorische Geseßeserklärung, solches Suchen nach dem Grunde des Gesezes, bei den Volks- und Geseßeslehrern in Palästina hervorgerufen hatte, die sich zu völligen Verboten, nach dem Grunde des Gefeßes zu forschen, steigerten. Man sah darin eine Verflachung des Gesetzes, die zu dessen Auflösung führen müsse, was thatsächlich_bei einem Theile der hellenistischen Juden geschehen ist. Josephus p. 116 edit Havercamp. b. Die Lehren von Gott. Darüber hört Aristeas von dem Hohenpriester Elasar: „Es giebt nur einen Gott, dieser Eine durchdringt Alles mit seiner Macht, dévaus, weil seine Gewalt jeden Ort erfüllt, und Nichts bleibt ihm verborgen, auch das nicht, was heimlich geschieht".1) Sollte auch da schon die dvvauis, Macht, wie bei den spätern Alexandrinern, eine von Gott ausgeschiedene Kraft bedeuten so stößen wir auch hier auf eine Lehre, die gegen die biblische und die der Volksund Gefeßeslehrer in Palästina war. Wir verweisen darüber auf die Artikel :

"Siehe darüber die Artikel, Religionsphilosophie“, „Religionsgespräche“ und „Lehre und Gesek.

Allgegenwart Gottes" und „Allmacht Gottes". c. Gottesverehrung. Von derselben hat er die Lehre, man müsse Gott nicht mit äußerem Dienste, sondern im Geiste und in Wehrheit verchren. Der König fragt, was ist des Menschen höchster Ruhm? Die Antwort lautet: „Gott zu ehren" d. h. nicht mit Geschenken oder mit Opfern, sondern in Herzensreinheit und in frommer Unterwerfung unter die Fügungen seines Willens. Auch diese Lehre hat ihre Gegner an den palästiniensischen u. jüd. Volks- u. Gefeßeslehrern, die an dem äußeren Dienst in der Gottesverehrung festhalten, aber ihn in Verbindung mit dem inneren,dem Herzensdienst, geübt wissen wollen, sodaß er ein Ausdruck der inneren Gesinnung werde. Mehreres darüber siehe: „Opfer"., Kultus", „Lehre u. Gesez". d. die Sittenlehre. Auch da sind die Lehren im Widerspruch mit denen der Volfs u. Gefeßeslehre des talmudischen Schriftthums. Der Ursprung des Bösen und der Sünde wird hier nicht, wie im Talmud, in den freien Willen des Menschen gesezt, (s. Böses), sondern in seine angeborene Natur. Der König fragt, warum die Mehrheit der Menschen die Tugend verachte. Der Gefragte antwortet, weil alle Menschen von Natur zur Unmäßigkeit und zum Vergnügen, sowie zur Wollust geneigt sind, woraus jede Ungerechtigkeit und Selbstsucht fommt".") Doch wird auch dem Menschen die Kraft zugestanden, das Böse zu fliehen, eine rein biblische Lehre, gegen die heidnische Annahme von der ávayzn, der Mensch sei oft zur Uebung des Bösen durch seine Natur gezwungen. „Kann man Weisheit erlernen?" war wieder die Frage des Königs. Die Antwort darauf: „Sie ist eine Fähigkeit der Seele, eine von Gott verliehene Kraft, das Schöne zu lieben und das Böse zu fliehen“,2) Mit nicht geringem Nachdruck machen wir auf die Angabe der Liebe (gegen Menschen) als das Hauptgesez des Judenthums aufmerksam, es ist dies eine Lehre, die wir im Buche Tobit (j. d. A.) oder im talmudischen Schriftthume als ein Ausspruch Hillels I. (f. d. A.) wiederfinden. Der König fragt, was das Schönste auf Erden sei. Die Frömmigkeit, denn diese ist die höchste Schönheit selbst. Aber der Kern der Frömmigkeit ist die Liebe. Da, so du sie besigest, vereinst Du alle Tugenden in Dir.") Weiter wird die Demuth zur Uebung besonders empfohlen. Wo findet man bei Gastfreunden freundliche Aufnahme? lautet wieder die Frage des Königs, worauf geantwortet wird: „Wenn du dich gegen Jedermann freundlich zeigst u. eher dich niedriger als höher hältst".) Nicht unerwähnt lassen wir noch die Aufstellung einer der Hauptlehren der Ethik, die sich im talmudischen Schriftthumso oft wiederholt, mit den Worten: „Gott nachzufolgen“ y de xuvazokovde iv.3) e. Archäologisches. Dieser Theil der Schrift strogt von Entstellungen und Unrichtigkeiten, so daß mit Recht behauptet wird, der Abfaffer dieser Schrift hat die Gegenstände mit seinen Augen nie gesehen und nur nach Hörensagen und eigener Fiftion berichtet. Hier liegt der unwiderlegbare Beweis der Unechtheit der Schrift.") So bezeichnet sie Jerusalem als auf einem Berge liegend, auf dessen Spiße der Tempel erbaut war, während Jerusalem auf drei Bergen lag, von denen der Tempelberg nicht der höchste war. Es heißt daselbst: „als wir in dem Orte (Jerusalem) angekommen waren, sahen wir die Stadt in der Mitte von ganz Judäa auf einem Berge, der sich hoch erhob.) Die Größe der Bodenfläche Palästinas giebt sie auf 60,000000 Araren, ägyptische, (1 Arar = 25,500 Quadrat fuß) an, welche Ausdehnung für das kleine Palästina nicht paßt. Von dem Jordan heißt es da, er fließt um das ganze Land, wo der Fluß, so wie der Nil, zur Zeit der Ernte überfließt viel vom Lande bewässert",8) ferner sagt sie, daß der Jordan die Flut in einen andern Fluß in der Gegend von Ptolemäa ergießt.) Welche Unfunde? Ueber das Andere verweisen wir auf die Artikel: Tempel, Jerufalem, Tempelgeräthe und Priesterkleider. Wir gelangen jetzt zur

1) Havercamp I p. 128. 2) Das. S. 125 3) Daj. S. 124. 4) Daf. p. 27_oben. *) Daf. S. 122 u.. 126. Siehe in Bottähnlichkeit über die ähnlichen talmutismen Säße. Siehe weiter. 7) H. p. XIII. 8. p. 29. 8) Daf. 9) Daj. p. 34. 29.

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Kritik dieser Schrift. Die Beweise der Unechtheit derselben geben wir hier kurz an. Der Aristeasbrief nennt den Demetrius Phalerius als Oberbibliothekar des Ptolemäus Philadelphus, was insofern unrichtig ist, da er ein Fürst war, der den athenischen Staat geleitet hat; ferner soll, nach dem Bericht des Hermippus,1) der König ihn verfolgt haben, weil er seinen Vater Ptol. Lagi gerathen habe, den Philadelphus zu enterben und die Söhne der zweiten Gemahlin Euridike als Thronfolger zu bestimmen. Ein Drittes dagegen ist die Schilderung der Burg in Jerusalem, die für die unter Herodes erbaute Burg paßt; sie spricht von den hohen Thürmen, von der Militärwache und den Waffen in derselben und von deren Bestimmung, den Tempel zu überwachen, Gegenstände, die Josephus von der Burg Antonia aussagt.*) Auch die Angaben über den Tempel, wie dessen Pforten verschwenderisch Gold hatten, paßt für den von Herodes erbauten Tempel. Die Abfassungszeit dieser Schrift fällt daher unter den Herodeäern, wo bekanntlich die Feindschaft gegen die Juden und ihre Religionsschriften auch in den Schriften der gebildeten Griechen losbrach. Mehreres siehe Religionsgespräche u. Verfolgungen.*)

Aristobul, oib. I. Gebildeter, vornehmer Jude in Aegypten vom Geschlechte der gesalbten Priester (Hohepriester), Lehrer des Königs Ptolemäus VI. Philometer (180-145). In einem von den Juden Palästinas an die Juden Aegyptens gerichteten Brief des zweiten Makkabäerbuches gilt dieser Aristobul als Vertreter der ägyptischen Juden, während palästiniensischer Seite Judas (wohl Judas Makkabäer) genannt wird. Der Brief ist angeblich im Jahr der Tempelweihe nach den Siegen der Makkabäer geschrieben, also im Jahre 165 v. II. Jüdischer Philosoph aus Paneas in Palästina,*) der früh nach Aegypten kam und da sich unter seinem Lehrer Agathabulus ausbildete und ein eifriger Anhänger der aristotelischen Philosophie wurde.) So wird er von den Spätern als Peripatetiker bezeichnet, der die aristotelische Philosophie mit der jüdischen (väterlichen) verband.") Man kennt ihn ferner als Verfasser einer dem Könige Ptolemäus Philometer?) gewidmeten Schrift zur Erklärung der Pentateuchüberseßung, die unter verschiedenen Namen: „Erklärung der heiligen Gesege," uv lεouv νόμων ἑρμενεία,) διε δem βbilometer gemviomete Sdrift" τὰ πρὸς τόν φιλομήτορα.) aud eutlicer τό πρὸς τὸν βασιλέα σύγγραμμα, ferner τὰ προσauch auua,10) và πε¶pwvnμéva,11) erwähnt wird, in mehrere Bücher getheilt war, von der sich mehrere Stücke bei den Kirchenvätern erhalten haben.') Ob dieser Aristobul identisch mit dem in 1. des Briefes in dem zweiten Makkabäerbuche sei, darüber differiren die Meinungen. Eusebius behauptet dies ausdrücklich.') Dagegen erklären sich die Gelehrten der neuesten Zeit, die diese zwei Aristobule als zwei zu verschiedenen Zeiten lebende Persönlichkeiten halten.15) Uns interessirt mehr

1) Cicero pro Babirio Postumo cap. 9. Diog. Laert. de vita philos V. 78. 79. 2) Bergl. Arist. in Hav. XIII. 8. p. 32. Joseph. b. j V. 5. S. 3) Zur Literatur nennen wir Dale, Dissertatio super Aristeam Amst. 1705; Kurz, Aristeae epistola Bern 1872. Moritz Schmidt in Merx Archiv für wissenschaftl. Erforschung des a. L. 1869. II. E. 12 der Graetz's Monatsschrift 1876. S. 545. Von Asaria de Rossi in der Aristeasbrief ins Hebräische überjeht worden und zwar nicht aus dem griech. Urtert, sondern aus der lateinischen_Version des Garbitius. In seinem Meor Erajim befindet sich diese Schrift unter dem Titel: „Hadrath Sekenim". ) Euseb. praep. evangel. VIII. 9. hist. eccles VII 32. 5) Das u. Chronicon paschale 1. p. 337. 6) Euseb. praep. evangel. VIII. cap. 8. 7) Clemens Strom. I. 342. 8) Chronicon paschale I. p. 337. ) Clemens Strom. I. 342. 10) Euseb praep. evangel. VIII. 9. ") Das VII. 6. 2) Clemens Strom. 1. 342, wo er ein Stück aus dem ersten Buch itirt, ferner Strom. V. wo von éxavà ṣißhía des Aristobul spricht. 18) Dieselben be finden sich bei Clemens Stromatum I. cap. XII. p. 360 edit. Potteri; baj cap. XXV. 410: baj. Stromat. V. cap. XX. p. 705; Stromat. VI. cap. XXXVI. p. 755; ferner bei Euseb. praep._evangel. lib. VII. cap. 13. 14; lib. VIII. cap. 6. 8. p. 370. edit. Petteri; bai. cap. X. p. 376-78; das. lib. IX. cap. 6; lib. 13. cap. 12. p. 663-68; das. 677-78. Siehe weiter. 14) Euseb. praep. evangel. VIII. cap. 9 1) Vergl. darüber Volkenaer, de Diatribe Arist. jedaeo S. 35; Eichhorn Bibliothek der bibl. Literatur Th. V.

der Inhalt der bei den Kirchenvätern erhaltenen Stücke der aristobulischen Schrift,
der einen bedeutenden Beitrag zur Kenntniß des alexandrinischen Hellenismus
(5. d. A.) liefert und unsern Einblick in ihn erweitert. Immerhin ist Aristobul,
als Verfasser dieser Schrift, ein Vorläufer des Philosophen Philo (f. d. A.),
der, wenn er ihn auch nicht nennt, doch seine Schrift gekannt hat, da sich Bieles
aus den philonischen Schriften auf diese Schrift zurückführen laffe.') Zwei
Kirchenväter, Clemens der Alexandriner und Eusebius, der Kirchenhistoriker, haben
in ihren Schriften mehrere Stücke aus der Aristobulischen Schrift zitirt, welche
die uns erhaltenen Fragmente bilden. Ersterer bringt von ihr an vier Stellen,*)
und Letterer an fünf Stellen.) In denselben werden die im Pentateuch ge-
brauchten Anthropophormismen (s. d. A.) und Anthropopathismen (s. d. A.) er-
klärt und die Lehren über Gott, die göttliche Vorsehung und Weltregierung, das
Gute und Böse, die Offenbarung und die Gesezgebung, das Gefeß, den Sabbat,
das Pesachfest u. a. m. dargestellt. Wir finden in diesen Stücken da und dort
eine Menge von Verfen, angeblich von Orpheus, Linus, Musäus, Aratos u. a. m.
eingestreut, welche diese Lehren verkünden.) Dieselben sprechen ein vollständiges
jüdisches Glaubensbekenntniß aus und zeigen große Vertrautheit mit der jüdischen
Geschichte. Es wird dargelegt, daß der tiefere Gehalt der Philosophie und be-
sonders der Gottesbegriff derselben dem Judenthume entnommen sei und behauptet,
die tiefer denkenden Philosophen und Dichter der Griechen haben nicht blos aus
Mose entlehnt, sondern ihn auch bewundert. Nur denjenigen, die feinen Geist
und feine Einsicht haben und sich an den Buchstaben klammern, erscheint Moses,
als wenn er nichts Bedeutendes verkündet hätte!5) Lange vor Alexander dem
Großen, ja vor der Herrschaft der Perser wurde ein Auszug aus dem Gesetzbuche
der Juden und aus ihren Geschichtsbüchern ins Griechische übertragen, den die
griech. Philosophen Sokrates, Plato, Pythagoras u. a. m. gekannt und aus dem-
selben entlehnt hatten; ebenso die oben genannten Dichter, deren Verse angeführt
werden.") Man merkt, daß auch diese Schrift, wie die des Aristeas (f. B. A.),
eine Tendenzschrift ist, um die Lehre und das Gesch des Judenthums in den
Augen der Griechen zu heben und so die Angriffe auf dieselben zu entkräften.
Von den oben genannten Gegenständen, die in diesen Bruchstücken der aristob.
Schrift zur Besprechung kommen, nehmen die Erklärung: a. der Anthropo
morphismen in der Bibel eine Hauptstelle ein. Dieselbe wird daselbst mit
den Worten eingeleitet: „Du hast mich, o König, gefragt, warum in unserm
Gefeße der Gotteskraft Hände, Arme, Füße, Gang und Antlig beigelegt werden,
ich will dich ermahnen, diese Ausdrücke in einem höheren Sinn zu nehmen, einen
angemessenen Begriff von Gott festzuhalten und nicht in eine falsche oder
menschenähnliche Vorstellung zu gerathen, denn oft verkündet der Gesetzgeber, in
dem was er sagen will, wenn er auch von anderweitigen Dingen spricht, ich meine
dem Scheine nach, eine höhere Darstellung und die Ordnung erhabener Dinge."")
So bedeuten Hand Gottes" göttliche Macht; Stehen Gottes" die von
Gott eingesezte feste Ordnung in der Natur, wie der Himmel nie Erde werde,
Thiere u. Pflanzen dieselben bleiben u. a. m.; „Niedersteig en Gottes auf
Sinai" das Große und Außerordentliche dieser Gottesoffenbarung, welche die
Wirksamkeit Gottes darthun soll, aber in keinem Falle sei dieses räumlich zu
nehmen, da Gott überall sei, so wie das Feuer u. der Trompetenschall nicht in

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S. 279. Auch Zacharias Frankl stimmt ihnen in seiner Schrist Vorstudien zur Septuaginta
S. 19 Anmerkung daf. bei und zwar aus innern Gründen der aristobul. Stüden.

1) Siehe Hellenismus“. 2) Siehe oben die Anmerkung.) Siche die Stellen in der
Anmerkung oben. *) Diese Berse finden sich ebenfalls bei Justin, dem Märthrer in seiner Schrift
Cohors ad Graecos 15. ed. Otto p. 50 de Monarchia 2. p. 106. und bei Clemens Alexan-
drinus, Strom. V. 12. p. 693 u. VII. 23. Doch sind dieselben oft verschieden u. abweichend;
daher sie aus einer ältern Schrift herrühren, aus ter diese tirt haben. 5) Euseb. praep.
evangel. VIII. 10 pag. 376. c.) af. cap. 12. p. 663. 664. ) Euseb. praep. evangel.
VIII. 10. S. 376 p. 3) Daf. S. 376. 877.

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