ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

leiblichen Sinne zu erklären seien, sondern als eine Veranstaltung Gottes. Bei dieser Erklärung sagt er ausdrücklich, daß die sinaitische Offenbarung unbestreitbar jei (xar úßaviy yue atin vagns tori). Man merkt es, wie er einer Mißdeutung seiner Erklärung, einer etwaigen Leugnung der finaitischen Offenbarung vorbeugen möchte. Doch scheint diese Deutung auch unter den Volks- u. Gefeßeslehrern in Palästina gekannt gewesen zu sein. Der Gesezeslehrer R. Jose (im 3. Jahrh.) thut den Ausspruch: „Nie stieg die Gottheit (Schechina) herab, noch stiegen Moses und Elia in den Himmel, aber Moses erhielt den Befehl, den Berg zu besteigen, und er bestieg ihn".) Eine andere Meinung darüber ist, daß Gott auf Sinai die untern Räume mit den obern sich vereinigen ließ.) Wir wollen zur besseren Beleuchtung dieses wichtigen Gegenstandes die Worte Aristobuls selbst anführen: „Es wird im Gesezbuche erzählt, daß der Berg im Feuer gebrannt hatte, weil Gott herabgestiegen war. Stimmen der Posaunen seien vernommen worden und loderndes Feuer sei ohne Brennstoff gewesen. Da nämlich nicht weniger als 100 Miriaden in einem Umkreise von nicht weniger als 5 Tagereisen um den Berg waren, so ist das Feuer von jedem Orte aus, wo sie lagerten, gesehen, so daß dieses Niedersteigen nicht räumlich anzunehmen sei, denn Gott ist überall. Das Feuer brannte ohne Stoff u. verzehrte nichts; jede Pflanze blieb auf dem Berge unversehrt, wohnte da nicht ihm eine göttl. Macht ein? Ebenso waren dies Schallen der Posaunen ohne Instrumente, Alles ist durch Beranstaltung Gottes so geschehen. Dadurch ist es augenscheinlich geworden, daß das Niedersteigen geschehen ist, da die Schauenden das Einzelne wahrgenommen".*) In einem andern Stück) wird die göttl. Rede als Ausdruck des göttl. Wirkens aufgefaßt mit Hinweisung auf: „Gott sprach u. es geschah".®) Auf einer dritten Stelle erklärt er die Ausdrücke in dem Schöpfungsabschnitte. Die Schöpfung in sechs Tagen deutet die Ordnung u. die Zeitfolge in der Schöpfung an; die Ausdrücke: „denn an ihm ruhte er von seinem ganzen Werke aus". Gott habe die Ordnung der Dinge festgestellt und auf alle Zeiten befestigt.) b. Die Lehre von Gott. Dieselbe läßt er durch orphische Verse verkünden, ein. Zeugniß ihres Alters u. ihrer weitverbreiteten Anerkennung.

[merged small][ocr errors]

Duell bes Guten ist er und selbst verhängt er niemals

Böses, denn andere vollziehen die Rachebefehle des Höchsten.

Seine Diener sind Best, Krieg und jegliches Unheil.

„Außer ihm ist kein Anderer, und Alles wirst du begreifen,
Wenn du jene Gewalt erkannt haft über die Erde."8)

"

In dieser Vorstellung ist nicht klar, ob Gott als Urgrund aller Dinge" u. „in allem wirksam" noch im geistigen Sinne gemeint sei zum Unterschied von der späteren philonischen Lehre von den göttlichen Aeonen als den von Gott ausgeschlossenen Kräften, den Urkräften der Welt, von denen der Logos der erste ift. Deutlicher dagegen ist schon da die von den paläst. Gesezlehrern im 1. Jahrhundert als minäisch bezeichnete Lehre, daß von Gott nur das Gute komme, er nur das Gute kenne u. das Böse nicht durch ihn vollzogen werde. „Wer da behauptet, lehrt ein Volkslehrer, daß Gottes Barmherzigkeit grenzenlos sei, deffen Tage mögen gekürzt werden, weil Gott voll Gnade ist, aber nicht so, daß er nicht den Frevler bestrafen sollte".") Mehreres darüber siehe den Artikel „Gnade u. Barmherzigkeit Gottes" u. „ReligionsphilosophieTM c. Erkenntniß Gottes. Auch diese verkünden orphische Verse:

הב"ה שמים התחתונים ושמי השמים העליונים

מלמד שהרכין :Taf (8

Tas Mechilta 2 V. Absch. 4. voce 77" Siehe: Jose N. 4) Euseb. praep. 1. c. 377 c- d, 378 a-b. Clemens Strom. IV p. 208. 5) Euseb. praep. evang. 13. 12. ) Bf. TON NIT. 2) Euseb. 1. c. 6. 667. Das. XIII. cap. 12. p. 664–66. 9) Jalkut II. § 535. 648. 836. Jeruschalmi Taanith 2. 8.

[merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small]

Ihn vermochte der Sterblichen Reiner je zu schauen." 1)

"

Die Unerforschbarkeit Gottes an sich, diese biblische Lehre, ist auch hier noch der Grundzug dieser Darstellung. Mehreres siehe:,,Erkenntniß Gottes“. „Herrlichfeit Gottes" d. Das Gesez u. der Sabbat. Vom Geseze heißt es: „Das ganze Gesez Mosis gebietet Frömmigkeit, Gerechtigkeit, Mäßigkeit u. die übrigen wahrhaften Tugenden.") Diese Angabe ist auch ganz im Sinne des paläst. Judenthums. Dagegen stoßen wir auf einige schwer wiegende Säge bei seinen Angaben über den Sabbat. Der Schöpfer der Welt hat uns, weil unser Leben voll Mühseligkeit ist, den siebenten Tag zur Ruhe angewiesen. Derselbe könnte aber auch heißen das erste Werden jenes Lichtes, in welchem Alles erschaut werde. Es lasse sich dies auch auf die Weisheit beziehen, denn von ihr kommt jedes Licht; Salomo sagte von ihr, sie sei vor Himmel und Erde gewesen".") Bergleichen wir mit dem Saße von dem Lichte die Worte in Clemens ) „daß der siebente Tag als Ruhe verkündet wird, vorbereitend den erstgeborenen Tag, unsere wahre Ruhe, der ja auch der erste Ursprung des Lichtes ist, in welchem Alles geschaffen wird", so werden mit Recht diese Worte verdächtigt, die kein Jude geschrieben haben könnte.") Dagegen erwähnen wir gern, was er weiter über den Sabbat sagt: Gott habe uns diesen Tag für heilig erklärt als Symbol der über uns zu walten eingesezten Siebenzahl, in welcher wir Kenntniß von menschlichen u. göttl. Dingen erlangen, denn in der Siebenzahl bewege sich die ganze Welt, die Thiere u. alles Gewordene. Er heißt aber Sabbat, das bedeutet Äusruhn.“) Doch klingt auch da gar Manches mystisch und verdächtig. Zum Schluß haben wir noch Einiges über die Echtheit oder Unechtheit dieser Fragmente zu sagen. Die Unechtheit glauben nachgewiesen zu haben: Richard Simon in seiner Histoire critique liv. II. cap. 2; Hody in seiner Schrift de bibliorum textibus originalibus I. c. IX, Eichhorn. Allg. Bibliothek der bibl. Literatur B. 5. S. 253. Ihre Hauptgründe sind, daß Philo, Josephus und die Kirchenväter bis auf Clemens nicht die Aristob. Schrift kennen; ferner weil sie Verse von Orpheus und von andern alten griech. Dichtern Verse bringt, die schon die Lehren u. die Geschichte der Juden kennen sollen; ebenso daß die griech. Philosophen schon die Lehren und die Geseze der Bibel gekannt und beachtet hatten. Doch haben sich auch wichtige Stimmen für die Echtheit derselben erhoben. Wir nennen Valkenaer in einem Diatribe de Arist. judaeo; ferner Zeller, Philos. der Griechen Th. 3. Abth. 1. S. 219. note 2. Wir glauben, daß die Wahrheit hier in der Mitte liege; es habe obige aristobulische Schrift cxistirt, aber die von ihr erhaltenen Bruchstücke tragen Spuren vielfacher Umgestaltung von tendenziöser Hand, auf welche wir bereits oben aufmerksam gemacht haben. Mehreres siehe: „Hellenismus“.

Aufrichtigkeit, moon. Die Aufrichtigkeit im Denken, Sprechen und Handeln wird in den Lehren des talmudischen Schriftthums nochdrücklichst eingeschärft. Wir bringen von denselben: „Wer sein Wort wechselt, begeht gleichsam einen Gößendienst;") „Wer verläumderische Reden führt, dessen Vergehen kommt einer Gottesleugnung gleich), denn es heißt: „wir sind Meister unserer Zunge, unsere Lippen gehören uns, wer ist unser Herr!") „Ein gerechtes Maaß sollst du haben,") d. h.. daß wir mit dem Munde nicht anders sprechen, als wir im Herzen denken,) oder nach der Lehre eines Andern: Dein Ja" sei wirklich "ja" und dein „Nein“ sei richtig nein";11) Wer rechtschaffen im Handel und 1) Euseb. praep. 2. 13. 12. 2) Das. 2) Daf. . 667. 4) Clemens Strom. VI. 680. 5) Joel, Blicke in die Religionsgeschichte I. S. 99. ) Euseb. 1. c. p. 667. 7) Sanhedrin

"

"

"

כל המספר .158 .3falm 12. Gemara Erachin e (9 המחליף בדבורו כאלו עובד עבודה זרה .92 . ,שלא ידבר אחד בפה ואחד בלב .47 .Baba mezia e (10 .15 .25 . : (9 לשון הרע כאלי כופר בעיקר שיהא לאו שלך צרק והין שלך צדק .49 .Tal. S (''

[ocr errors]

Wandel ist, der erfreut sich des Wohlgefallens der Menschen und hat das Verdienst, als wenn er das ganze Gesetz erfüllt hätte;') Du sollst den Namen des Ewigen deines Gottes nicht zum Falschen aussprechen") d. h., daß du nicht Tephillin (f. d. A.) legest, dich in den Betmantel hülleft und hingehst und sündigst;"") Drei sind bei Gott verhaßt: wer im Herzen anders denkt und mit dem Munde anders spricht; wer ein Zeugniß für Einen weiß und es nicht ablegt und wer allein als Zeuge gegen Jemand auftritt und den Frevel aufdeckt, ohne daß er bestraft werden fann;"") Bier werden Gottes nicht theilhaftig: der Spötter, der Heuchler, der Lügner und der Verleumder, denn es heißt: „Er entzieht den Spöttern seine Hand,“5) „denn du bist kein Gott, dem Frevel gefällt, das Böse hat feine Stätte vor dir") Wie in diesen Aussprüchen das Prinzip der Heiligfeit der Grund der Aufrichtigkeit ist, so verstehen sie auch in andern Lehren auf die Nugbarkeit ihrer Werke hinzuweisen. Lüge bringt Streit, aber Wahrheit entfernt ihn.") Jerusalem wurde nur zerstört, weil es da an Männern der Aufrichtigkeit gefehlt hat.") „Sie versammeln sich über das Schwert, mein Volt, darum schlage ich auf die Hüfte,"") das sind die Menschen, die mit einander freundlich essen und trinken, aber sich mit den Schwertern ihrer Zunge erdolchen möchten."") So soll die Aufrichtigkeit gegen Jedermann, auch gegen den Heiden geübt werden. Es wird von dem Lehrer Simon b. Schetach (f. d. A.) berichtet, daß er seinen Schülern die Rückgabe eines Halsbandes mit Edelsteinen, den jie an dem Halse eines von einem Heiden gekauften Efels gefunden hatten, befohlen. Als diese sich darüber wunderten, rief er ihnen zu: „Nur den Esel habe ich gekauft, aber nicht die Edelsteine!") Mehr noch wird dem Lehrer Rab Saphra (im 3. Jahrh.) nacherzählt. Derselbe brachte einst einen Gegenstand zum Verkauf, wofür ihm ein Heide acht Golddenare bot. Rab Saphra bestand auf zehn Golddenare, und als er diesen Preis nicht erhielt, brachte er seinen Gegenstand nach Hause. Hier entschloß er sich, wenn der Käufer wiederkäme, obigen Preis auf acht Golddenare herabzuseßen. Der Käufer kam wirklich wieder und zählte ihm zehn Golddenare auf. Aber Rab Saphra gab ihm von dieser Summe zwei Golddenare zurück mit den Worten: „Ich habe mich einmal dazu so verstanden!"1) Ein anderes mal, heißt es, ging er mit seinen Schülern aus und begegnete einem achtbaren Manne, der da glaubte, der Rabbi mit seinen Schülern kämen ihm entgegen. Wozu diese Mühe, mir entgegen zu gehen?" redete ihn dieser an. „Keine Bedeutung," antwortete der Rabbi, „meine Absicht war nicht, dir entgegen zu gehen, sondern mich zu erholen." Seine Schüler, denen diese Antwort auffiel, frugen: Lehrer, warum sprachst du so?" "Hätte ich denn lügen sollen?" entgegnete er ihnen. Nicht lügen, aber schweigen!" sprachen diese. Aber wie stände es da mit: „und er redet wahr in seinem Herzen!" (P. 15. 2.)') Als Muster der Aufrichtigkeit werden Abraham u. Moses aufgeführt. „Wer besteigt den Berg des Ewigen und wer betritt seine heilige Stätte? Der reine Hände hat und lautern Herzens ist, der sich nie des Meineides schuldig gemacht und nie zum Truge geschworen" (Ps. 24. 3—5), das sind Abraham und Moses! 4) Mehreres siehe: „Nichtjude“, „Wahrhaftigkeit“, „Hei

den" u. a. m.

[ocr errors]
[ocr errors]

"

Auszug aus Acgypten, on n Der Auszug der Israeliten aus Aegypten, dieser Schlußakt ihrer Erlösung, bildet in dem biblischen und nach

כלמי שנושא ונותן באמונה רוח הבריות נוחה הימנו ומעלין עלין כאלו קיים 1 bd ויסעו Mechilta iu לא תשא שלא תהא תפילין נושא וטליתך עוטף .22 .I. 20. *) Pesikta rabbathi ibid 2 (* כל התורה סולה שלשה, הב"ה שונאן המדבר אחד בפה ואחד בלב והיודע עדות .5 113 .6 Pesachim (4 והולך ועובר עבירות .poiea 7. 5. 6, 13. 5. 5. Sote 2. 42a 5 בחבירו ואינו מעיד לו והרואה דבר ערוה בחבירו ומעיד בו יחידי .Sabbatl: C. Io (ארבע כתות אין מקבלות פני שכינה, כת ליצים כת חנפים בת שקרים וכת מספרי לשון הרע

.9 .Siechief 21. 17. 10) Sonia S ( לא חרבה ירושלים אלא מפני שחסרו בעלי אמנה 119 .6 .Dai *

11) Midr. rabba ju 5 M. Absch. 5. Siehe: „Simon b. Echetach". 12) Maccoth 6.25, 1) Kethuboth S. 105, 14) Jalkut zu Bj. 24 3-5.

biblischen Schriftthume so sehr den Grundstein der Religion und der Geschichte des jüdischen Volkes, daß wir bei der Behandlung desselben nicht blos das Geschichtliche dieses großen Werkes zu erörtern, sondern auch seine Bedeutsamkeit für die Bildung und die Entwickelung des israelitischen Volkslebens nachzuweisen haben. a. Das Geschichtliche dieses Ereignisses. Die Berichte darüber haben wir in dem biblischen und talmudischen Schriftthume, sowie in den Werken der griechischen und lateinischen Geschichtsschreiber des Alterthums. Wir nennen von Lehteren: 1. Manetho,) einen Aegypter aus Sebennyt (Semenut) in Aegypten, 2) Priester unter Ptolemäus Soter, ") der eine Geschichte Aegyptens in 3 Büchern in griechischer Sprache nach den heiligen Büchern Aegyptens geschrieben hat,*) von der sich noch Bruchstücke erhalten haben. 5) 2. Chäremon', der ebenfalls eine ägyptische Geschichte geschrieben hat, aus der Josephus ein Bruchstück zitirt.") 3. Lysimachus, er schrieb eine jüdische Geschichte nach hebr. und äegyptisch. Sagen.) 3. Ezekiel, ein Jude in Alexandrien, der eine Tragödie „der Auszug“, Esaywyý, in griech. Sprache schrieb, von der noch Bruchstücke existiren ;*) 4. Strabo, 66v. cin Grieche v. Amasea i. Kapadocien, von dem sich ein geographisches Werk von 17 Büchern. erhielt. Ju dem 16. B. schrieb er über den Auszug aus Aegypten. 5. Diodor aus Sicilien, der unter Julius Cäsar ein großes Geschichtswerk in 40 Büchern (historische Bibliothek) ge= schrieben; 6. Tacitus P. L. (54 v.), der in seinem Geschichtswerk (hist. V, 3,) des Auszuges aus Aegypten gedenkt und endlich 7. Justinus Markus (im 3. Jahrh.), ein röm. Historiker, der einen Auszug aus den verloren gegangenen größeren Geschichtswerken des Trogus Pompejus, der unter Augustus lebte, anfertigte. Die Angaben dieser nichtjüdischen Geschichtsschreiber sind nach nichtjüdischen Quellen; wir zitiren dieselben erst, um zu sehen, wie weit dieselben mit den Nachrichten des bibl. Schriftthums übereinstimmen oder von ihnen abweichen. Aus dem ersten Bruchstücke Manethos bei Josephus erfahren wir von dem Eindringen der Hyksos, eines Hirtenvolkes aus Asien, nach Aegypten und deren Herrschaft daselbst (gegen 2000 v.) bis sie von den alten aegypt. Königen (gegen 1639) befiegt u. wieder zur Auswanderung gezwungen wurden. Es wanderten 240000 M. aus, die nach dem heutigen Judäa zogen und Jerusalem erbauten. Nach diesem Bericht geschah die Einwanderung der Israeliten nach Aegypten von Joseph (im Jahre 1733 v.) u. von Jacob mit seiner Familie (i. J. 1710) unter der Herrschaft der Hyffos, die sie in Folge ihrer semitischen Stammverwandtschaft begünstigten. So erklärt sich die Erhebung Josephs zum Vicefönig. Die spätere Feindschaft der Aegypter gegen die Israeliten nach dem Tode Josephs (1639) und deren Bedrückung zur Zeit Mosis fällt demnach in die Periode der wieder zur Herrschaft gelangten alten ägyptischen Könige nach der Besiegung und Vertreibung der Hyksos. Es war kein anderer Grund dafür als die frühere Freundschaft der Israeliten mit den vertriebenen Hyksos. Diese Bedrückungen der Israeliten steigerten sich, zur völligen Sklavenarbeit unter Ramessis II. (1524-1463). Das folgende Bruchstück Manethos bringt eine gehässige Andichtung. 10) Nach derselben sollen ausfäßige Aegypter sich mit den Israeliten vermischt haben,

=

1) Richtiger aegyptisch: „Man'-Thoth" Manethoth. 2) Plutarch de Iaide cap. 9. *) Das. c. 28 ) Vergl. über dieses Geschichtswerk Bunsen, Aegyptens Stelle 2c. E. 99-102; über deffen Chronologie daselbst S. 102-107; über seine 30 Oynastien das. S. 107-119. Benust wurde Manethos Geschichte Aegyptens von Ptolemaeus in seiner Aegypt. Chronologie, bon Apion in seiner Geschichte Aegyptens, Chaeremon in seiner Gesch. des Auszuges aus Aegypten. Bei Josephus Apion 1 14- 16. 26. Euseb. pr. ev. 10 13; bas. chr. 1 19-21. Siehe das Bollständige barüber bei Bunsen in seinem Urkundenbuch. ) Joseph. Ap. 1 82. bergi. Fabr. bibl. gr. III. p. 546 auch Strabo sitirt aus ihm. 7) Josephus Ap. 1 34. vergl. Tacit. hist. 5. 2f. hierzu Topographia christ. in Montface cons coll. nova II. p. 341. Bei Euseb. Praep. ev. 9. 28; vergl. Philippson, Ezechiel u. Philo. Berlin 1830 u. sein Auffat: „Die jüb. griech. Literatur.") Ausgegeben Leipzig 1838. 2 B. Jn L. 36. 2 spricht er von dem Auszuge der Jør. aus Aegypten. 10) Joseph. contr. Apion.

weshalb sie aus dem Lande zu anhaltenden Arbeiten in den Steinbrüchen verwiesen wurden. Später hat man ihnen die Stadt Avaris, früher Typhonis, zum Aufenthalte gegeben, die sie für sich befestigten. Ihre Anzahl belief sich gegen 80,000 M. Ein Priester aus Heliopolis Osarsiph, der später Moses hieß, wurde ihr Anführer; diesem leisteten sie den Eid der Treue u. fannen bald ́auf Abfall von dem aegyptischen Joche. Er gab ihnen Gefeße, keine Götter zu verehren, die Thiere, die die Aegypter heilig hielten, zu schlachten und zu genießen und ver bot ihnen jede Gemeinschaft mit den andern Aegyptern. Er befestigte stärker die Stadt Avaris und rief wieder zum gemeinsamen Kampf gegen die Aegypter die früher verjagten Hyksos ins Land, mit deren Hülfe der König von Acgypten Amenophis zur Flucht n. Aethiopien gezwungen wurde. Nach einiger Zeit fehrte jedoch dieser König zurück, besiegte die Hyksos und verjagte dieselben mit den Juden über die Grenze nach Syrien. Aehnliche Märchen von dem Auszuge der Israeliten aus Aegypten bringen auch die zwei anderen Schriftsteller Chäremon und Lysimachus, denen Tacitus (hist. V. 3) und Justin (XXXVI. 2.) gefolgt sind.') Dagegen lesen wir bei Diodor von Sicilien darüber: „Als einst eine Pest in Aegypten ausbrach, bezog man die Ursache davon auf die Abnahme der Verehrung der alten Götter, die durch die Fremden und deren Kulte entstanden war. Die Fremden in Aegypten wurden daher zur Auswanderung gezwungen. Es zog ein Theil von ihnen unter Danaus u. Kadmus nach Griechenland, ein anderer Theil begab sich unter Moses, der durch Weisheit u. Tapferkeit hervorragte, nach Judäa u. erbaute dort unter andern Städten das berühmte Jerusalem. Moses gab Geseze und theilte das Volk in 12 Stämme. *) Strabo erzählt: „Moses, ein ägyptischer Priester, ging mit vielen, denen daś Göttliche am Herzen lag, aus Aegypten. Er sagte u. lehrte, die Aegypter_seien im Irrthum, daß sie die Götter in Gestalt von Thieren verehren; u. ebenso die Griechen, die die Götter unter menschlicher Gestalt abbilden. Nur eins sei Gott, das, was uns Alle, auch die Erde und das Meer, umgiebt; wir nennen es Himmel und Welt u. die Natur des Ganzen. Diese Lehren theilte Moses einer bedeutenden Anzahl Männer von vortrefflicher Gesinnung mit und führte sie in die Gegend, wo jezt Jerusalem ist."3)

Wir wenden uns jetzt zu den bibl. Nachrichten von dem Auszuge der Israeliten aus Aegypten und wollen die abweichenden und gemeinsamen Punkte in beiden feststellen. Dieselben geben in der Erzählung von der Bedrückung der Israeliten in Aegypten als Grund dieser Feindseligkeit an den nun zur Herrschaft gelangten neuen König, der den Joseph nicht kannte, die ungemeine Vermehrung und Ausbreitung der Israeliten, sowie die Furcht der Aegypter, diese würden sich bei einem etwaigen Kriege mit dem Feinde verbinden und aus dem Lande ziehen.“) Es stimmt dies vollständig mit dem obigen Bericht Manethos von der Vertreibung der Hyksos und der Wiedererhebung der alten ägyptischen Königsdynastie auf den Thron. Die Israeliten, die von den Hyksos begünstigt wurden, galten, wie bereits oben bemerkt wurde, bei den Aegyptern als die Verbündeten ihrer alten Feinde, daher ihre Furcht, die Israeliten würden sich bei einem Kriege mit dem Feinde verbinden. Sc ist die bibl. Angabe des Grundes von der Feindjeligkeit gegen die Israeliten einleuchtend; dagegen erscheint die des Manetho oben von der Vermischung der Ausfäßigen absurd, eine gehässige Andichtung. Aber wir kommen auch derselben auf den Grund. Der fernere bibl. Bericht erzählt von den Plagen, die über Aegypten kamen und die Freilassung der Israeliten erzwangen. Eine von diesen ist der Aussat, von denen die Aegypter, aber nicht die Israeliten heimgesucht wurden. Manetho dreht in seinem Bericht die Sache um und nennt die Israeliten als die mit Aussag behafteten. Treuer und

1) In neuester Zeit hat Schiller in seiner Sendung Moses" dieses Märchen aufgewärmt. 2) Diod. Sicul. ex L XI. Ecl. 1. vergl. Tom. 2. ed Wesseling. 3) Strabo L. 16. § 35 u. 36. Tom. 6 ed. Siebenkees. ) 1 Mos. 1. 7-11.

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »