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mit dem Bericht der Bibel übereinstimmender ist die Angabe in Diodor Sikulus von einer Seuche in Aegypten, in Folge deren man die Fremden, auch die Israeliten, zur Auswanderung gezwungen hatte, da auch der biblische Bericht eine Seuche des Vichs u. das Sterben der Erstgeborenen zu den Plagen Aegyptens rechnet, welche die Freilassung der Israeliten bewirkten. Weiter bringt das 2. B. Moj. 12. den Bericht von den Gesezen, durch welche das Volk die Erlösungsstunde Gott weihen sollte. Die Erlösung des Volkes sollte auch eine Erlösung für den Dienst Gottes und seine Wiedergeburt eine Wiedergeburt für das Göttliche oder Heilige werden. Der Monat der Erlösung, der Monat Abib (Nisan), wurde in einem Gesche als erster des Jahres eingeseßt, nach dem man die andern des Jahres zu rechnen habe; ebenso war das Jahr des Auszuges aus Aegypten das erste, nach dem man die folgenden Jahre rechnete u. bezeichnete. So wurde der Anbruch dieser neuen Geschichtsepoche des isr. Volkes zur neuen Zeitrechnung geweiht. Ein zweites Gesez befahl den Israeliten, jede Familie soll an dem Abend der Erlösung ein Lamm, Passahlamm, schlachten und gemeinsam verzehren. Das Abschiedsmahl, das vor jeder Trennung üblich war, sollte unter verschiedenen Zeremonien als ein Gott geweihtes genossen werden. So sollet ihr es essen, eure Lenden gegürtet, eure Schuhe an euren Füßen und euer Stab in euren Händen, esset es in Eitfertigkeit, ein Passahopfer ist es dem Ewigen!“ Auch damit stimmt die obige Angabe Manethos von den Geseßen des heliopolita= nischen Priesters, die heiligen Thiere der Aegypter zu schlachten und zu genießen. Ein drittes Gesez ordnete zum Andenken des Auszuges die jährliche Feier des Erlösungsfestes das Pesachfest (s. d. A.) an. Ein Hauptpunkt in der Geschichte des Auszuges ist die bibl. Angabe der Aufenthaltszeit der Israeliten in Aegypten. In 2 M. 21. 40 wird dieselbe auf 430 Jahre angegeben, dagegen kennt 1M. 15. 13 nur 400 Jahre. Die Ausgleichung dieser zwei Stellen hat verschiedene Erörterungen veranlaßt. Die alten Exegeten) nehmen an, diese 430 I. seien von dem Tage der Verkündigung, dem 70. Lebensjahr Abrahams, zu rechnen. Es gehören demnach zu den 430 J. die 30 J. vor der Geburt Isaaks; 60 J. von der Geburt Isaaks bis zur Geburt Jakobs; 130 J. das Alter Jakobs bei seiner Ankunft in Aegypten (1. M. 47. 9.) u. 210 von da bis zum Auszuge, (30+60+130+210-430) 430 J. Andere 2) rechnen von der Zeit der Einwanderung Abrahams in Kanaan an, also von 75 J. Abrahams (i. J. 1925), wozu gehören 25 J. bis zur Geburt Isaaks (1900 v.); 60 3. von da bis zur Geburt Jacobs (1840 v.), 130 J. das Alter Jakobs beim Einzuge in Aegypten (1710), es sind bis da 215 Jahre (25+60+130=215), die andern 215 Jahre bilden die zweite Hälfte von der Einwanderung Jacobs (1710 v.) bis zum Auszuge i. 3. 1495 unter der Herrschaft des Königs Amenophis der 18. altägypt. Dynastie. Bestärkt wurden sie in dieser Berechnung durch die von unserm Text abweichende Stelle in der Septuaginta (f. d. A.) zu 2 M. 12. 40. Und der Aufenthalt der Söhne Israels und ihrer Väter, die im Lande Kanaan und Aegypten gewohnt hatten, war 430 Jahr. 3) Die Nothjahre für die Israeliten können daher nur vom Tode Josephs 1639 v., der Zeit der Wiederherstellung der Herrschaft der altägyptischen Könige bis zum Auszuge der Israeliten 1495 gewesen sein, gegen 145 J. Von diesen kommen nach der jüdischen Tradition) auf die Zeit des Frohndienstes, der zur Zeit Mirjams, kurz vor Moses, anfing, 86 Jahre. Wir haben nur noch den lezten Punkt in dem bibl. Bericht zu berühren, den von dem Leihen u. der Mitnahme der silbernen

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1) Mechilta u. Tanchuma zu 2 M. 40. Midrasch rabba 4 M. Absch. 14. Seder Olam cap. 1. 3. u. 5. Pesikta rabba cap. 42 Targum Jonathan zu 2 M. 40. 2) Nach Josephus Ap. 15. 2. Gal. 3. 17 u. a. m. Lepsius (vergl. Delitzsch Genes. S. 271. 3) Auch die Mechista

.מושב בני שראל ואבותיהם אשר ישבו בארץ גושן ובארץ כנען :bringt biefen Vers nadb ber Septuaginta

Pesikta rabbathi Absch. n voce.

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u. goldenen Gefäße u. der Kleidungsstücke ') der später Gegenstand einer harten Polemit wurde. Das Richtige darüber giebt Philo in seiner Schrift „Das Leben Mosis“ an. Wir zitiren seine Worte: „Sie nahmen viele Beute mit, nicht etwa aus Goldgier, oder wie ein Gegner behaupten würde, aus Lust an_fremdem Eigenthum, nein, weit entfernt, sondern einmal, um sich für ihre lange Dienstzeit einen angemessenen Lohn zu verschaffen, dann um sich an denjenigen, welche sie zu ihren Sklaven gemacht, in etwas, wenn auch nicht, wie sie es verdienten, zu rächen. In beiden Fällen handelten sie recht, ob sie so in Frieden den ihnen lange Zeit absichtlich versagten Lohn sich nahmen, oder ob sic, wie im Kriege, sich als Sieger der Güter ihrer Feinde bemächtigten.") Im Talmud neigt man sich in der Vertheidigung dieses Punktes der ersten Meinung zu. Es wird daselbst von drei Anklagen der Aegypter gegen die Juden vor Alexander d. Gr. erzählt, von denen eine auf die Stelle 2 Mos. 12. 36. von dem Leihen u. der Mitnahme der Gold- u. Silbergeräthe hinwies und die Rückerstattung derselben forderte. Ein Lehrer Gabiha b. Pesisa entgegnete: „Euer Beweis gründet sich auf die Schrift, jodenn auch ich gründe meine Antwort auf dieselbe. Es heißt 2 M. 12. 36. Und der Aufenthalt der Israeliten in Acgypten war 430 Jahre. 600000 M. sind in diesen Jahren zum Sklavendienst gezwungen worden, zahlet uns erst den Lohn aus, so wollen auch wir euch das mitgenommene Gold u. Silber zurückerstatten! 3) II. Seine Bedeutsamkeit für die Bildung u. Entwickelung des Volkes. Die Weihe der Erlösungsstunde an dem Abend des Auszuges durch die drei Gebote: 1. der Einseßung einer neuen Zeitrechnung, wo der Erlösungsmonat als der erste Monat u. das Erlösungsjahr als das erste Jahr betrachtet werden sollen; 2. der Anordnung des Passahopfers (s. d. A.) für den ersten Erlösungsabend, wo jede Familie ein Lamm schlachten und es als Abschieds- u. Erlösungsmähl unter verschiedenen Zeremonien, Symbolen der erlittenen Unbill u. der Befreiung durch Gott, gemeinsam genießen sollte und, endlich 3. der Bestimmung einer jähr lichen Feier für die erste Freiheitswoche schärfte genugsam die Wichtigkeit des Erlösungsauszuges dem Volke ein, denselben als Anfang einer neuen Volkserziehung und Volksbildung, einer leiblichen und geistigen Erlösung, zu betrachten. Dieses in der Weihe des Erlösungsabends so eindringlich ausgesprochene Ziel der Erlösung durchzieht das ganze biblische Schriftthum, wird für Israel der Verpflichtungsgrund zur treuen Erfüllung des ihm durch Mojes geoffenbarten Gefeßes u. ist die Grundlage einer großen Anzahl von Bestimmungen der Ge- u. Verbote, bekannt unter dem Namen „Zeugniß", y,) In dem Kapitel von der Sendung Mojis lautet die Verheißung: „ich werde mit dir sein, und dies sei dir ein Zeichen, daß ich dich gesandt habe, wenn du das Volk aus Aegypten geführt hast, sollet ihr Gott dienen an diesem Berge".") So wird später das Volk vor Sinai daran nochmals erinnert: Ihr habt gesehen, was ich in Aegypten gethan, ich trug euch auf Adlerflügeln und brachte euch zu mir. Ihr sollet mir sein ein Reich von Priestern u. ein heiliges Volk!") Deutlicher: „Wenn dich dein Sohn eines Morgens frägt, was sind die Zeugnisse, Geseze u. Rechte, die der Ewige, unser Gott cuch befohlen. So sage deinem Sohne: Knechte waren wir dem Pharao in Aegypten, aber der Ewige hat uns von da herausgeführt mit starker Hand. Da hat der Ewige uns befohlen, alle diese Gesetze auszuüben, um den Ewigen unsern Gott zu ehrfürchten, damit es uns gut gehe alle Tage, um uns am Leben zu erhalten wie hente.") Eine große Anzahl von Gesezen nennen den Auszug aus Aegypten, die durch Gott den Israeliten gewordene Freiheit, als ihren Bestimmungsgrund. Von den Zehngeboten (f. d. A.) lautet der erste Ausspruch: „Ich bin der Ewige dein Gott, der dich aus dem Lande Aegypten geführt, aus dem Hause der Knechtschaft“. ®)

1) 2 M. 12. 35. 36. vergl. das. 3. 22. und 1. M. 15. 13-17. 2) Philo vita Mosis p. 103 ed. M. 3) Midrasch rabba 1 M. Absch. 61. Gemara Sanhedrin S. 91 a. 4) Siebe: „Lehre und Gesez" in Abth. I. und Gebote hier! ) 2 M. 3. 12. ) Das. 19. 4. 7) 5 M. 6. 21–24. *) 2 M. 20 2.

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Bei der Wiederholung der Zehngebote in 5 M. 4. 12. wird auch dem Sabbatgebote die Erinnerung an den Auszug aus Aegypten, an die durch Gott erlangte Freiheit, als Grund desselben hinzugefügt. Weiter hat das Gesez von der Freilaffung der Sklaven am Erlass- u. Jubeljahr (f. d. A.) die Mahnung: „denn meine Diener sind sie, die ich aus Aegypten geführt, sie sollen nicht wie Sklaven verkauft werden." 1) Ebenso lautet bei den Geseßen der Nächsten- u. Fremdenliebe die Schlußmahnung: „Ich bin der Ewige euer Gott, der euch aus Acgypten geführt.) Speziell zur Erinnerung an den Auszug aus Aegypten waren neben den Geseßen über die Bassahfeier auch die von der Heiligung der Erstgeburten bei Menschen und Vich) und die der Philakterien (5. d. A.), *) „Und so dich dein Sohn morgen frägt: was ist das? Sage ihm, mit starker Hand hat der Ewige uns aus Aegypten geführt".") Eine Fülle des Troftes und der Aufrichtung wurde die Erinnerung an den Auszug aus Aegypten in den Jahrhunderten nach der Zerstörung u. Auflösung des zweiten jüd. Staatslebens in Palästina. Die Erlösung aus Aegypten war bei den Volks u. Gefeßeslehrern im 1. u. 2. Jahrh. ein beliebtes Thema ihrer Vorträge. Dieselbe galt als Bild der von ihnen erwarteten Erlösung. R. Elieser (f. d. A.) trug vor: „Als Israel in Aegypten erlöst wurde, geschah es in Folge von fünf Gegenständen, in Folge der Leiden, des Berdienstes der Väter, der göttl. Barmherzigkeit u. der zu Ende gegangenen Zeit in der Verheißung an Abraham, denn es heißt: Gott hörte ihr Seufzen und gedachte seines Bundes mit Abraham, Isaat u. Jacob; Gott jah die Kinder J8raels u. er kannte sie.") Auch die Erlösung in der Zukunft erfolgt durch diese fünf Gegenstände: die Leiden, die Buße das Verdienst der Väter, die Barmherzigfeit u. die beendete Exilzeit, denn also heißt es: „Wenn du in der Noth bist, u. dich dies Alles in den späten Tagen getroffen hat, fehre reuig zu dem Ewigen, deinem Gott zurück u. höre auf seine Stimme, denn ein Gott der Barmherzigkeit ist der Ewige dein Gott, er wird dich nicht erschlaffen u. verderben lassen, da er nicht des Bündnisses deiner Väter vergessen wird, was er ihnen zugeschworen.".") Ein Anderer lehrte: Im Monat Nisan sind die Israeliten erlöst worden u. im Nisan wird auch die Erlösung in der Zukunft erfolgen.") Ferner: „Die Nacht des Auszuges aus Aegypten heißt "Nacht der Wache", ow, weil in derselben auch die Erlösung der Zukunft sein wird.") Man wurde nicht müde, sämmtliche Prophetenverheißungen von der Erlösung Israels in der Zukunft als Parallele denen von der Erlösung aus Acgypten aufzustellen, um diese als Vorbild für jene zu halten.') In den Schulen disputirte man darüber, ob man in der Zukunft, d. h. nach dem Eintritt der zu erwartenden Erlösung, noch verpflichtet sei, des Auszuges aus Aegypten zu gedenken. R. Nathan,'') (in der Mischna die Chachamim) bejahte die Frage, dagegen verneinten dieselben die andern Gesezeslehrer.12) Ben Soma (f. d. Å.) R. Simon b. Jochai_(f. d. A.),18) und später Rab Joseph (f. d. A.) gehörten zu den Leßtern. Die Beweisstelle des Erstern aus Jeremia 23. Siehe, es kommen Tage, spricht der Ewige, u. man wird nicht mehr fagen: „So wahr der Ewige lebt, der die Söhne Israels aus Aegypten geführt, sondern: So wahr der Ewige lebt, der da herausführte u. brachte den Nachkommen des Hauses Israels aus dem Lande des Nordens und von den andern Ländern, wohin ich dich dahin verstoßen habe." Lettere erklärten ihre Gegenmeinung durch folgendes Gleichniß. „Es zog einst ein Mann einher und wurde von einem Wolf angefallen. Da erzählte dieser von seinem Begegniß mit dem Wolf, wie er aus der ihm

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1) 3 M. 25. 42. vergl, daß. V. 55. die Wiederholung. Jerem. 34. 13. 2) 3 M. 19. 27; 28. 38. 3) 2 M. 13. 1-4. Siehe: „Erstgeburt." ) 2 M. 13. 9. u. 16. Siehe: „Thephillin“. 5) Daf. 14 u. 16.2 M. 2, 23--25. 7) 5 M. 15. 30 Midrasch rabba 5 M. Absch. 2. 8) Rosch Haschana S. 2) Mechilta 2 M. Absch. 14. 131 x 12

בניסן נגאלו ובניסן עתידין לגאל 109 .6 Pesachim .11

ליגאל

ny. 10) Vergleiche die Pijutim des Abendgebetes zu dem 7. u. 8. Pesachtage, mit den Anfangs- und Schlußworten og MDD O'TD_MOB. Dieselben enthalten eine Zusammenstellung aus den Mibreschim. 11) Mechilta zu »2 Absch. 16. 12) Das. Bensoma. 1) Mechilta baselbst.

dadurch drohenden Gefahr gerettet wurde. Er wanderte weiter und wurde von einem Löwen angegriffen. Da erzählte er jetzt nur von seinem Kampf mit dem Löwen. Ebenso geschah es, als er bald darauf der Gefahr der Begegnung mit einer Schlange entkam. Er vergaß die ersten Leiden und erzählte von nun ab nur von seinem Begegniß mit der Schlange. So verhält es sich mit der Erzählung von der Erlösung Israels aus Aegypten in der Zukunft. Die Leiden Israels in der spätern Zeit machen die der früheren vergessen.") Der Schluß der Berhandlung war, die Erzählung des Auszuges aus Aegypten wird auch da nicht aufhören, aber sie wird in Betracht der Leiden Israels u. dessen Wundererrettung in den späteren Zeiten nicht den ersten Rang mehr einnehmen.) Dagegen wurde von Allen bis dahin die Erzählung von der Erlösung aus Aegypten, besonders an den ersten Pesachabenden, als Pflicht für jeden Israeliten anerkannt,) wo dieselbe nach der Zerstörung des Tempels zu Jerusalem und dem Aufhören des Opferkultus als Erfaz des Passahopfers (f. d. A.) mit besonderer Feierlichkeit im Familienkreise vorgenommen wird. Ebenso waren es oft Gelehrte, die sich zur derartigen Feier an dem ersten Pesachabend in Palästina vereinigten. So wird von den Lehrern R. Elieser, R. Josua, R. Akiba u. R. Tarphon erzählt, daß fie in Bne Berak (f. d. A.) in solcher Feier die ganze Nacht zubrachten, bis sie am Morgen von ihren Jüngern gemahnt wurden: „Die Zeit zur Verrichtung des Schemagebetes (s. d. A.) sei angebrochen!" 4) Mehreres siehe: Pesachhagada."

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Babylonischer Thurmbau. 2, oder das Geschlecht der ZerStreuung, nabon 17. Zur Geschichte der Zerstreuung des Menschengeschlechtes, der Verschiedenheit der Sprachen und der Scheidung der Völker weiß die Bibel in den Berichten von den Völkergcnealogien Folgendes zu erzählen. Nach der Fluth zogen die von den Noachiden abstammenden Völkerstämme, die damals noch eine Sprache redeten, nach der Ebene Sinear, wo sie, um sich nicht zu trennen und über die andern Länder zu zerstreuen, eine Stadt mit einem bis in den Himmel reichenden Thurm zu erbauen sich vornahmen. Das mißfiel Gott; es war ein gegen seine Absicht begonnenes Unternehmen. Er verwirrte ihre Sprache, so daß Einer den Andern nicht verstand, und der Bau nicht vollendet werden konnte. Sie wurden von da über die ganze Erde zerstreut. Die Stadt ward zur Erinnerung an dieses Ereigniß Babel" (= Sprachmischung)) ge= nannt. So wird hier die Scheidung der Völker und ihre Zerstreuung in Folge ihrer Sprachverschiedenheit und diese selbst als ein göttliches Straf- u. Zwangsmittel zur Trennung und Ausbreitung der Völker über die ganze Erde entstanden, dargestellt. Das später berühmte Babel" mit seinem hohen,,Belusthurm" soll die Stadt und der Thurm gewesen sein, deren Bau unternommen wurde. Diese biblische Nachricht findet ihre Ergänzung und Wiederholung in den Schriften der andern Völker des Alterthums. So gab es nach Berosus) eine Sage bei den Chaldäern, daß die von der Sintfluth Geretteten nach Babylon zogen, wo sie den Ort hergestellt und insbesondere einen hohen Thurm erbaut hatten. Die Menschen waren von riesigen Leibern und troßigem Geiste. Der Thurm war der hohe Thurm des Beltempels. An demselben, lautet ein

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לא שתיעקר יציאת מצרים ממקומה, אלא שתהא שעבוד .Gemara Berachoth &. 134. 2) Daf (1

15 5B DD ny" py prabo. 2) Siehe „Pesachhagada“. 4) Daselbst. 5) Der Name Babel", baa, ist aus dem chald. baba mit Weglaffung des in der Mitte entstanden. Sasa ist dem hebräis schen 442 gleich und bedeutet „vermischen, verwirren". Mehreres siehe weiter. ) Nach 1 M. 11, 1. 10 womit allerdings noch 1 M. 10 5 und das. V. 10 zu vergleichen ist, wo Nimrod als Erbauer Babels angegeben ist; ebenso daselbst Vers 25 wo der Name „Beieg" an die Völkerzers ftreuung erinnern soll. 7) Bei Euseb. chron. arm. I. p. 36 f. Syncell I. p. 55, ed. Dind.

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anderer Bericht, soll der erste König Bel" gebaut haben,') wo er die Himmelsordnung erspäht, die Astronomie erfunden und die astronomischen Bücher_geschrieben hat.) Auch wird Babel als Ort des Zusammentreffens der verschiedenen Völkermassen: der japhetischen Perser und Meder, der semitischen Chaldäer, Assyrer und Araber, früher schon der hamiotischen Aethiopen und Kanaaniten3) gezeichnet und gilt noch später als Mittelpunkt der Völfer.) Die Erbauung der Stadt Babel wird zwar nach griechischen Autoren der Semiramis zugeschrieben,5) was sich jedoch auf deren Erweiterung und Vergrößerung beziehen kann, da nach einheimischen Berichten die Stadt älter sein soll.) Ebenso stimmen mit dem bibl. Bericht von den Baustoffen die griechischen Nachrichten überein. Nach denselben bestand der Bau Babels Mauern aus gebrannten Ziegeln, verbunden mit Asphalt. Der Belustempel oder der Belusthurm war ein viereckiger gewaltiger Bau, von dem jede Seite zwei Stadien lang war, aus dem in acht Abfäßen ein gewaltiger massiver Thurm hervorragte, ein Stadium lang und breit und ein Stadium hoch. Auf Wendeltreppen stieg man außen an ihn hinauf, und im obersten Stockwerk befand sich ein Tempelhaus mit Polstern und goldenem Tisch ohne Götterbild; doch weilte Nachts daselbst eine Priesterin. Im Heiligthum unten war noch ein Tempelhaus, darin eine goldene Bildsäule des Belus, sizend auf gold. Thron, vor einem goldenen Tisch u. über gold. Estrich.) Im Ganzen war der Thurm das Bild des verwegenen Strebens und durch seine Sittenlosig= keit das der Sünde. 10) Dieser Beltempel mit seinem Thurm existirte noch zu Herodots n. Plinius Zeiten.) Früher ließ Xerres die goldene Bildsäule aus ihm nehmen u. die Priester tödten.2) Aber Alexander der Gr. machte den Versuch, den am Fuße desselben aufgehäuften Schutt wegzuräumen, um den Thurm wieder herzustellen, was ihm jedoch nicht gelang.18) Nach den neuern Reiseberichten werden die westlich vom Euphrat unter dem Namen „Birs Nimrod", gegen 1 deutsche Meilen südwestlich von Hella gelegenen mächtigen Trümmer für den alten Belustempel gehalten.11) Ein jüdischer Reisender des 12. Jahrh., Benjamin von Tudela, sah noch die Grundfläche des Thurmes gegen 2 Mil im Umfange, 240 Ellen war er breit und 100 Rohrenlänge hoch. Die Wege, welche in der Runde hinaufführen, beschreibt er als zwischen 10 u. 10 Ellen, wo man über 20 Mil weit sehen kann. Im talmudischen Schriftthume ist es die Agada (f. d. A.), die sich mit diesem bibl. Bericht von dem babyl. Thurmbau beschäftigt. Wir bringen davon a. über das Zusammenbringen Nimrods (f. d. A.) mit dem Thurmbau. Schon Josephus) hält Nimrod als den Anstister zum Thurmbau. Ein Ausspruch von R. Jochanan b. Sakai wird zitirt (i. 1. Jahrh.), Nimrod habe die ganze Welt gegen Gott in Empörung gebracht.16) Der Ruf: „Kommet, Lasset uns eine Stadt bauen und einen Thurm" ging von ihm aus.) b. Der Bau selbst. Darüber wird erzählt: Man begann den Bau und sehte ihn fort bis der Thurm die Höhe von 70 Mil 14 deutsche Meilen erreicht hatte.18) Zum Aufsteigen waren Stufen zur Morgenseite u. zum Herabsteigen Stufen zur Abendseite. Auf die Spiße des Thurmes sollte ein Gözenbild gestellt werden mit einem Schwerte in der Hand, gleichsam gerüstet und bereit zum Kampfe gegen Gott. Man denke dabei an die Auffassung des Bel als Kriegsgottes bei den Babyloniern,22) und halte „Nimrod“ in den jüdischen Sagen mit „Bel“

1) Ammion 23. 8. 2) Seneca nat. quaest. 3. 29. Plin. h. n. 6. 26. 8) Knobel, Bölfer= tafel S. 164 ff. 206. 251 f. 31 ff. 351.) Jeremia 51. 44. 5) Diod. Sic. 2. 7. 6) 1 M. 10. 10 schon von Nimrod erbaut. Vergl. Knobel Bölfertafel S. 346. ) Herod I. 178. Diod Sic. 2. 7. Curt. Alex. 5. 1. 25. ) Herod I. 181. 9) Herod 1. 81. 10) Curt. 5. 1. 36 ff. Bergl. f. 14. 11) Plin. h. n. VI. 30. durat ad hunc Jovis Beli templum. 18) Herod I. 185. 13) Arrian Alex V1I. 17. 14) Ker Porter Abbild. II. p. 69. 70. Ritter Erdkunde XI. 876 ff. Ebenso Schrader, die Keilinschriften u. das alte Testament S. 35. 15) Joseph. Antt. 1. 4. 2. 16) Pesachim . 943. Chagiga . 13 a. 17) Cholin S. 89 a. Pirke de R. E. cap. 24. 18) Daf. Absch. 24. 19 Daf. 20) Sanhedrin S. 109 a. 21) Targum Jonathan u. Targum Jerushalmi zu 1 M. 11. 4. 22) Nach Movers die Phönizier 1. 187.

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